Alder Lake-S: Intel selbst bestätigt neuen LGA1700 für kommende CPUs

2017 ein gutes X370 Board gekauft, kannste heute, sofern die SpaWas passen, einen 12 Kerner draufschrauben.
2017 ein gutes Z270 Board gekauft, kannste heute in die Tonne treten wenn Dir die Leistung des 7700k nichtmehr reicht.

Aufrüstbarkeit in a nutshell.

AM4 bedeutet nicht, sich jedes Jahr eine neue CPU zu kaufen.
AM4 hat den Vorteil, sich eine neue CPU kaufen zu können.
 
Problem sehe ich hier in der Instruktionstruktur/Befehlssätze die bei ARM prinzipbedingt gänzlichst anderst wie bei x86 CPU ist. Aktuelle Software die mit der Kombo was anfangen kann müsste dementsprechen angepasst oder sogar komplett neu geschrieben werden. Bei Spielen bin ich mir fast sicher wird dies auf breiter Front eher nicht passieren.
Wie siehts beim Speichercontroller Ram Anbindung ect. aus.
Da braucht Nichts neu geschrieben werden. Den Maschinencode erzeugt der Compiler.
Nur spezielle Optimierungen, die SSE/AVX verwenden, müssen angepasst werden.
 
Mal schauen ob Intel die CPUs dann als 8 Kern (Octa-Core) Prozessor bewirbt und damit dann wieder die Kunden verarscht, oder ob diese richtigerweiße als (2x) Quad-Core angeboten werden.
Ich schätze eher ersteres.

Definitiv ersteres. Mit Lakefield ist das erste 1+4 Hybrid-Design schon auf dem Markt und wird als 5-Kerner klassifiziert:
Intel(R) Core™ i5-L16G7 Processor (4M Cache, up to 3.0GHz) Product Specifications


Und Gerüchteküche/Befehlssätze; um deine Wissenlücken aufzufüllen: Bei AMD ist die Adaption von AVX-512 mit spätestens Zen4 (ggf. gar schon Zen3+) wahrscheinlich, denn für die Implementation einer eigenen, proprietären Erweiterung scheint AMD derzeit noch eher die Marktposition zu fehlen. Und Intel wird in 2021 mindestens auf dem Server Advanced Matrix Extensions einführen, die jedoch vorrangig auf AI/DL abziehlen dürften.
Darüber hinaus spielt das in Bezug auf IPC-Gains jedoch auch keine Rolle, denn bspw. die Zugewinne von Sunny Cove haben nichts mit AVX-512 zu tun, auch wenn das einige Spezialisten gerne immer wieder zum Besten geben. (Darüber hinaus, mit AVX-512 könnte Sunny Cove noch einmal überproportional zulegen im Vergleich zu Zen2/3.)

Meinem Wissen nach verfügt Sunny Cove nur über 256-Bit-SIMD-Einheiten (ebenso wie Zen2/3 und vermutlich auch 4), für Golden Cove steht dagegen 512 Bit im Raum. Noch ist es zu früh um zu sagen, ob das auch für die Desktop-Modelle gilt (die Server-Varianten haben es sowieso), aber falls dem so ist, brauchen wir über AVX-512-Performance gar nicht zu reden. Das wäre genauso unvergleichbar wie AVX2 auf Haswell gegen Piledriver. Allerdings stellt sich vermutlich auch 2022 noch die Frage: Welcher Heimanwender nutzt in nenneswertem Umfange AVX512?


Selbst der hat eigentlich 2 Gens erhalten - 45nm und dann den 32nm Shrink. Das war vor dem tick-tock zyklus, Nehalem mit dem Shrink Westmere - was damals doch sehr verwirrend war da Nehalem i5 4c4t war, mit Westmere dann aber 2c4t (ja, i5 mit HT aber 2kerner) und das war auch die Einführung der i3 (die dort gleich den i5 waren nur ohne turbo - sprich auch 2c4t )

Der Sockel 1156 hat zwar CPUs aus zwei Generationen erhalten, aber Clarkdale hat Lynnfield nur ergänzt. Es gab keine Sukzession von zwei aufeinanderfolgenden CPU-Generationen. Damit war der 1156 der erste Sockel, innerhalb dessen Aufrüstung gar keinen Sinn ergab, weil bereits zum Launch die schnellste Technologie verfügbar war. Ähnlich wie bei Sockel 1151 (SKL) und FM1 wurde die Produktpalette nach dem Launch praktisch nur nach unten ausgeweitet, lediglich eine magere Taktstufe gab es on top. Selbst AM3+ und 754 haben sich etwas besser geschlagen, auch wenn ich innerhalb derer Aufrüstung auch nur von einem Billig- auf ein Topmodell für sinnvoll halte. Beim 1156 kommt aber eben noch verschärfend hinzu, dass Anfangs gar keine Billigmodelle gab, von denen irgend jemand aufrüsten hätte können.


ja irgendwann ist bei jedem sockel schluss.
wie lange gab es bei AMD denn diesen sockel, also über wieviele CPU-gen's?
über wieviele chipsätze?

wenn ich es grad richtig nachvollziehe:
über 5 chipsätze (inkl. A-xxx)
über 4 CPU-gen's

und da liegt der feine unterschied.

bei intel ist eigentlich immer nach der 2. gen ein neues board notwenig;
verglichen mit AMD wären das dann schon das dritte board was man sich nach ryzen 4xxx kaufen müsste,
wo man bei AMD dann das 2. board haben muss und auch erst für den nachfolger von 4xxx.

Also in Sachen I/O-Hub-Menge kann man sich bei Intel nun wirklich nicht beschweren. Allein für den 1151 (CFL) gab es H310, H310A, B360, B365, H370, Q370, Z370, Z390, C242 und C246. Damit hätte AMD ein Jahrzehnt durchgehalten. :-)

Für Anwender ist eine geringere I/O-Hub-Zahl aber für gewöhnlich von Vorteil. Beispiel: Der Sockel 2066 läuft seit 2017 auf X299 und mit der mittlerweile dritten CPU-Runde und es gibt Anzeichen dafür, dass dieses Jahr noch eine vierte Erscheint. Für den gleich alten AM4 hat AMD sieben I/O-Hubs veröffentlicht (A320, B350, X370, B450, X470, X570, B550. A520 wird erwartet.) und wer in der ersten Generation gekauft hat, wurde bereits in der dritten CPU-Runde an die Mainboard-Hersteller verwiesen, auf die vierte wird er voraussichtlich gar nicht aufrüsten können. Umgekehrt dürfen Käufer der jüngsten I/O-Hubs offiziell nicht einmal Prozessoren von heute einbauen. Unübersichtlicher und kundenunfreundlicher kann man eine Plattform kaum sortieren.

Mit Ausnahme des Paradoxons, dass aktuelle AMD-APUs für die Mittelklasse nicht auf aktuellen AMD-I/O-Hubs für die Mittelklasse laufen, interessiert all das Neukäufer aber herzlich wenig. Und für Aufrüster ist in meinen Augen nur eins relevant: Was leisteten die stärkste und die beliebteste CPU der ersten Generation und wieviel schneller ist das flotteste für Mainboard der ersten Generation verfügbare Modell?

Wer von einem Ryzen 9 3950X auf einen Ryzen 4000 aufrüstet, der hätte vermutlich auch das nötige Kleingeld für ein neues Mainboard. Das Herausragende am AM4 ist, dass auch die Käufer eines mittlerweile an die Grenzen geratenen Ryzen 5 1600 sich besagten 3950X in ihr Mainboard stecken können. (Ob er dann auch zufriedenstellend läuft, steht leider auf einem anderem Blatt.) Das kann beispielsweise der Sockel 2066 nicht bieten. Obwohl seine offizielle Kompatibilitätslisten einen größeren Zeitraum und mehr Modelle überspannen, ist das neueste Flaggschiff nicht wesentlich schneller als das alte. Genauso bestand das Problem beim Sockel 1151 (SKL) nicht darin, dass ein im Januar 2017 gekauftes Z270-Board ab dem September 2017 keine neue Prozessoren mehr erhalten hat – das entsprach dem gewohnten Rythmus. Ärgern konnten sich dagegen die Käufer eines Z170-Mainboards von 2015 darüber, dass der 2017er 7700K kaum schneller als der 6700K war, obwohl im 2-Jahres-Tick-Tock-Schema eine 10-nm-Aufrüstoption mit höheren Taktraten versprochen wurde.


Problem sehe ich hier in der Instruktionstruktur/Befehlssätze die bei ARM prinzipbedingt gänzlichst anderst wie bei x86 CPU ist. Aktuelle Software die mit der Kombo was anfangen kann müsste dementsprechen angepasst oder sogar komplett neu geschrieben werden. Bei Spielen bin ich mir fast sicher wird dies auf breiter Front eher nicht passieren.
Wie siehts beim Speichercontroller Ram Anbindung ect. aus.

Alder Lake übernimmt zwar das BigLittle-Konzept, dass bislang nur in der ARM-Welt Gebrauch fand, sonst aber nichts. Die Instruktionen sind x86 (mit ein paar neuen AVX-Befehlen dazu) und das Scheduling übernehmen in gewohnter Weise Betriebssystem und CPU, nicht die Anwendungssoftware. Wie gut das läuft, bleibt abzuwarten, aber Microsoft und Intel haben jetzt erstmal 1,5-2 Jahre Zeit, um mit Lakefield zu üben. Und ersten Tests zu Folge ist der Stand der Dinge schon heute ganz okay.
 
[...]Meinem Wissen nach verfügt Sunny Cove nur über 256-Bit-SIMD-Einheiten (ebenso wie Zen2/3 und vermutlich auch 4), für Golden Cove steht dagegen 512 Bit im Raum. [...]

Ist in diesem Fall nicht zutreffend. Sunny Cove unterstützt AVX-512 und bereits ebenfalls auch das mit Cascade Lake SP eingeführte VNNI-Subset sowie einige andere zusätzliche AVX-512-Erweiterungen (ebenso wie übrigens auch Willow Cove).
Die Implementation sieht recht ähnlich zu Syklake & Co aus mit zwei 256 Bit-Einheiten an den Scheduler Ports 0 und 1, die zusammengeschaltet die 512 Bit-Einheit ergeben. (Die Xeon's unterscheiden sich davon in der Art, dass hier an Port 5 noch einmal eine 512 Bit-breite FMA-Einheit hängt.)
Darüber hinaus sieht man auch an I.Cutress' kleinem Testprogramm, dass die Einheit auch in vollen 512 Bit implementiert ist. Ice Lake U ist hier um bis zu Faktor 5x schneller mit AVX-512 im Vergleich zu bspw. Whiskey Lake U oder Kaby Lake U mit AVX2 bei gleicher TDP.
 
und das Scheduling übernehmen in gewohnter Weise Betriebssystem und CPU, nicht die Anwendungssoftware.
Wobei es außer der Faulheit (bisher war das nur selten sinnvoll) der Programmierer keinen Grund gibt, warum das nicht auch die Anwendung selber steuern könnte. Schon seit mind. einem Jahrzehnt kann man unter Windows Threads an Kerne binden. Da muss nur noch Windows (oder besser ein erweitereter CPUID-Befehl) eine Möglickkeit bieten, die Kerne entsprechend zu detektieren. Und schon kann die Anwendung vorgeben, dass z.B. ihr GUI-Thread auf dem Schnarch-Kern laufen soll oder dass der Live-Virenscanner auch dort zu parken ist. Sowas wären Aufgaben, welche die Anwendung viel effektiver erledigen kann wie jeder allgemeingültige Scheduler.
 
Hier Faulheit zu unterstellen ist schon sehr weitreichend. Eine einfache Kernbindung würden sicherlich viele Entwickler hinbekommen. Das reicht aber nicht, man müsste diese für jede Architektur und möglicherweise auch verschiedene Lastzustände optimieren – undzwar nicht nur heute, sondern auch in Zukunft. Denn hardwarenahe Optimierungen können bei veränderter Technik auch zu Problemen führen und der PC lebt von Kompatibilität. Eine saubere Abstraktion ist hier die bessere Lösung als ein Jahrzehnt lang "fleißig" Updates nachzureichen.

Gute Beispiel: Geforce GTX 970. Unter DX11 läuft diese bis heute angemessen gut, weil sich der Treiber um das fragwürdige Speicherinterface kümmert. Wenn sie Probleme kriegt, dann meist in Situationen, in denen auch echten 4-GiB-Karten die Luft ausgeht. Aber in Vulkan- und einigen DX12-Titeln, die die Speicherverwaltung selbst in die Hand nehmen und selten für diesen Exot optimiert wurden, schneidet sie manchmal sogar schlechter ab als 3-GiB-Karten, obwohl sie denen gegenüber eigentlich einen 512-MiB-Vorteil hat.
 
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