Moment mal, die Konsolen werden erst Ende 2020 rauskommen,also noch rund ein Jahr Entwicklungszeit und sollen RT offenbar mit dedizierter Hardware unterstützen. ...
Nicht so ganz. Das Hardwaredesing ist seitens AMD schon längst abgeschlossen und die Spieleentwickler haben bereits entsprechende DevKits vor Ort um die Launch-Titel fertig zu stellen. Bis auf ein ein wenig Treiber-Optimierung ist AMDs Arbeit getan und schätzungszweise in 2Q20 wird die Massenproduktion anlaufen.
Abseits von AMD läuft derzeit das Hardware-Polishing der Hersteller, Anpassungen und Optimierungen der Betriebssysteme sowie der überarbeiteten (und neuen) APIs und die Entwickler müssen pünktlich ihre Launch-Titel fertig bekommen und (zumindest in diesem Fall) möglichst bugfrei, denn das würde den Start einer neuen Konsole doch arg verhageln.
(Konkret habe ich von ersten DevKits bei Entwicklern bereits etwa zur Jahresmitte 2019 gelesen. Das Hardwaredesign dürfte seitens AMD entsprechend grob um den Jahreswechsel 2018/19 abgeschlossen gewesen sein, ggf. gar noch etwas früher.)
Ja, reaktion ist es sicher und weiter?
rayracing wird sich durchsetzen aber wie jede größere änderung: das braucht Zeit.
Vor allem da man bei den kommenden Konsole eigentlich nicht von Hardware-Raytracing sprechen kann - können sie genauso gut wie Bulldozer 8 Kerne hatte.
Ja, die Implementation einer neuen Technik braucht auf jeden Fall Zeit, insbesondere, wenn sie (wie derzeit) nur von einem Hersteller getrieben wird (schlicht weil der andere vertragstechnisch wahrs. nicht früher darf).
Was jedoch abwegig ist, ist hier nicht von Hardware-Raytracing zu sprechen, denn sowohl Sony als auch Microsoft sprechen beide explizit von selbigem, d. h. es wird architektonische Anpassungen, Funktionalitäten oder wie man es auch immer nennen will, geben, die für eine Beschleunigung von Raytracing-Berechnungen ausgelegt sind. (Konkret gibt es hierzu bspw. von AMD ein Patent vom Dez.'17 (veröffentlicht im Jun.'19) mit dem Namen "Texture Processor based ray tracing acceleration method and system", das eine entsprechende Funktionalität in eine GPU-Architektur implementiert. Ob es sich bei diesem Patent um die Art und Weise handelt, wie AMD es nun tatsächlich umgesetzt hat, wird man abwarten müssen.)
Schlussendlich hat J.Huang hier jedoch wohl eher die Gunst der Stunde genutzt, um zumindest auf der PC-Plattform ein wenig die Werbetrommel für Raytracing und damit indirekt für seine eigene Produktpalette zu rühren. An Raytracing wird schon lange gearbeitet, auch in der Spieleindustrie und mittlerweile hat die Hardware ein Leistungsniveau erreicht, dass erste, komplementäre Implementationen möglich werden. Zumindest an dem Patent von AMD sieht man, dass die Firma bereits seit min. 2017 an hardwarebasiertem Raytracing arbeitet (wie voraussichtlich viele andere Firmen auch *). nVidia gebühren hier lediglich die Lorbeeren für die erste Veröffentlichung einer Consumer-Hardware.
*) Selbst Intel ist bzgl. Raytracing in den vergangenen 15 Jahren sehr umtriebig gewesen, mit vielfältigen (Forschungs)Projekten und Bibliothekten, wie bspw. OSPRay, Cloud-based Xeon Phi Raytracing, Quake Wars: Ray Traced, Embreee Raytracing-Kernels und aktuell scheint man dort damit beschäftigt zu sein die aktuellen Techniken auf das bevorstehende oneAPI zu übertragen, das ein vereinheitlichtes Programmiermodell für Heterogeneous computing bieten soll, konkret für Intels kommende Server-CPUs, Xe-GPGPUs und FPGAs.