Die Frage danach wie der Junge an das Geld der Mutter kommen konnte (und damit auch indirekt die Frage wieso diese nicht aufgepasst hat), finde ich absolut falsch.
Ich mein, hier wird offensichtlich von einem jungen Mann gesprochen der nicht nur gar keine Kaufimpulskontrolle hat, sondern auch gar kein Gerechtigkeitsgefühl und keinen Sinn für Eigentum hat.
Das dieser Junge offensichtlich ein Extremfall darstellt ist klar, aber die Frage in wieweit trifft die Problematik auch "normale" junge Menschen?
Nicht umsonst gibt es Verkaufstechniken die nur auf "junge" Menschen abziehen, indem z.B. das noch nicht final entwickelte Belohnungszentrum von denen negativ befeuert wird.
Und diese Techniken funktionieren gut!
Viele F2P Titel setzen auf solche Techniken, mal im kleinen Rahmen, mal in größerem Umfang:
Das beste Beispiel ist wohl "Grind";
wenn der Anfänger mit dem Veteranen zusammen spielt (spielen möchte) und natürlich nicht mithalten kann (negative Erfahrung),
also kommt der Wunsch auf auch das gleiche gute Equipment zu besitzen,
ist ja auch nicht verwunderlich.
Die Optionen sind meist klar;
entweder man grindet bis man das Teil hat das man will,
oder man kauft für Geld.
Und genau hier offenbart sich die finale Schwäche von jemandem bei dem das Verkaufsprinzip funktioniert hat:
Er kauft.
Aber er ist nicht glücklich danach.
Denn er ist immer noch ein schlechter Spieler bzw. Anfänger.
Im Idealfall (also zumindest aus Verkäufersicht) wiederholt sich dieses Verhalten so lange bis derjenige die Flinte in Korn wirft und das Spiel aufgibt.
Die Frage die doch auch mal gestellt werden muss, finde ich, inwieweit ist das überhaupt moralisch O.K. solche Techniken einzusetzen?
Dass die funktionieren steht ja außer Frage.
Ich persönlich finde es mehr als verwerflich wenn junge Menschen auf diese Art und Weise gebeutelt werden und ich persönlich bin mehr als froh dass es in meiner anfälligen Zeit solche Verkaufstechniken noch nicht gab.
Ja, man hat das Geld für das Abo eines MMO seiner Wahl raus gehauen, aber das wars dann auch.
Nix mit Micro-Käufen und F2P.
Das gab es da einfach noch nicht.
Um so mehr schmerzt es mich dabei zusehen zu müssen wie es heute läuft und wie man nichts dagegen tun kann:
Mit der betroffenen Altersgruppe zu sprechen hat gar keine Auswirkung,
meist wird schlicht geleugnet dass man Anfällig ist für "so etwas".
Die Kombination aus einem noch nicht fertig Entwickeltem Gehirn und dem typischen jugendlichen Überlegenheitskomplex ist wirklich eine mehr als wirkungsvolle Kombination, die wirkungsvoll verhindert dass Einsicht stattfindet.
Ich kenne mehr als eine Person, dem "gefährlichen Altersbereich" inzwischen entwachsen,
die heute davon erzählen wie dumm sie "damals" waren ihr Geld (und meist auch noch so viel davon) in ein Spiel gesteckt zu haben.
Und alle haben mehr oder weniger das gleiche berichtet, nämlich dass ihre Käufe sie nicht glücklich gemacht haben:
Die Käufe haben nicht dazu beigetragen mehr Spaß am Spiel zu haben.
Letztendlich bringt nur Spielen, Erfahrung sammeln und persönlicher Einsatz das Glücksgefühl das man eigentlich sucht.
Nur das eigenhändige erspielen von Loot oder Achievement bringt auch die Zufriedenheit wegen der man ja auch eigentlich ein Spiel spielt.
Wer mit Kaufen abkürzt bringt sich um sein eigene Belohnung und bezahlt sogar noch dafür.
Genau deswegen frage ich mich:
Warum ist das nicht verboten?
Warum sind solche Verkaufstechniken nicht geächtet und zwar schon lange?
Das sind jetzt keine geheimen Informationen.
Jeder kann sich darüber schlau machen und auch jeder kann es erkennen indem man einfach seine Mitspieler um sich herum mal beobachtet.