Wie sieht es denn dieses Jahr mit Campern aus, wie immer viele oder doch endlich mal wieder mit weniger?
Camper gibt es zum Teil schon, allerdings legt sich das meist, sobald die Spielerschaft die Maps besser kennengelernt hat. Zudem fördern Killstreaks meiner Meinung nach das "taktische Warten" mehr, als die Score Streaks...aber okay, Killstreaks waren damals eben der Klassiker und sie sind zurück. Wer nen hohen Streak hat und noch ein, oder zwei Kills braucht für nen Heli, der spielt dann oft etwas defensiver...wenn man es so sagen will
Was macht Modern Warfare 2019 denn so grundlegend anders? Die SP-Kampagne besteht wie jedes Jahr aus langweiligem Tontaubenschießen, Amerika hui - Russland pfui Propaganda und alberner, überzogener Action die völlig overacted wirkt. Der MP ist wie all die Jahre zuvor viel zu hektisch und unübersichtlich. Und dass Activision nun den Samariter spielt kannst du vergessen. Wenn der Season Pass und Lootboxen wegfallen, wird dieser krankhaft raffgierige Konzern andere Wege zur Monetarisierung finden. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche - siehe Crash Team Racing.
Die Kampagne besteht erstmal nicht mehr nur aus Moorhuhn, hast du sie überhaupt gespielt? Einige Passagen und Missionen bieten sogar keine Hand voll Gegner. Sie will auch nicht unpassend schockieren, sondern regt durchaus stellenweise zum Nachdenken an...ähnlich wie Spec Ops The Line damals...nur eben nicht auf die US Kräfte bezogen, klar - das wird in CoD auch niemals stattfinden. Das der Russe wieder der böse ist nervt - da gebe ich Recht, dass machen viele andere aktuelle Netflix und Hollywood Serien und Filme aber ebenfalls nach wie vor...damit muss man sich abfinden, wenn man die US Popkultur konsumiert.
Natürlich gibt's auch den ein, oder anderen Tontauben Abschnitt, klar - sonst wäre es allerdings kein CoD. Diese Popcorn Action steht auch irgendwie für CoD - ist etwas wie Michael Bay. Dennoch muss man sagen, gibt's hier in MW keine derartigen Spektakel mehr, wie in all den Jahren zuvor. Es krachen keine Gebäude ein, oder ganze Städte...es wehen auch keine amerikanischen stars & stripes zu heroischer Musik - wie es oft der Fall war.
Die Action wirkt definitiv bodenständiger und weit entfernt von überzogenen Schauspielen der Vorgänger, oder einem Battlefield 1. Auch durch die überholte Engine, den Sounds und dem Gunplay, machen Tontauben Abschnitte durchaus mal Laune. Das Activision heilige sind sagt niemand, aber diese nicht fundierte Abwehrhaltung einiger nervt mindestens genauso wie Lootboxen.
Ja, natürlich holen sie sich das Geld auf anderen Wegen rein - und zwar mit dem angekündigten Battle Pass. Das ist auch völlig legitim und wer für kosmetische Dinge zahlen möchte, gerne - ist in Rainbow Six Siege, oder CS ganauso. Definitiv der bessere Weg, als Lootboxen und Vorteile für Echtgeld.
Wenn du also fragst, was Activision in MW besser gemacht hat - so gut wie alles. Das reduzierte, langsamere Movement, das Gunplay, Sounds und Animationen (gibt kaum ein Spiel, was es besser macht - hier hat Lucas von TrexArms gute Zusammenarbeit geleistet), Waffenanpassungen und nicht mehr nur die typischen 3-Lane Maps. Man kann sein Loadout während der Runde bearbeiten, das Spiel unterstützt Crossplay über alle Plattformen, was super praktisch ist und funktioniert. Hat bisher keiner der Konkurrenztitel auf die Kette bekommen.
Die Spielmodi sind auch umfangreich...es gibt taktische 2 vs 2 Gunfight Modi, mit identischen Waffen für beide Teams - spielt sich wie das Showdown Event in R6 Siege. Es gibt den Realism Modus und auch einen mit 64 Spielern im Stil von Battlefield - was es in CoD bisher noch nie gab. Zudem der Nachtmodus, auch wenn er temporär draußen ist. Das alles gab es zuvor nicht. Dazu kommen haufenweise Kleinigkeiten, wie mit der linken Hand schießen, während man leitern erklettert, im ADS nachladen ohne die Waffe runternehmen zu müssen, dass man sich jetzt an Ecken und Wände lehnen kann und ähnliches.
Auch fühlen sich Waffen jetzt wie welche an, nicht wie Sprühdosen und Spielzeuge. Es gibt davon weniger, aber dafür um so mehr Anpassungsmöglichkeiten für jede. Sie spielen sich auch unterschiedlich und individuell, je nach Anpassung und auch grundlegend. Besser als 300 Waffen, die alle Marshmallows sprühen...wie zuvor, oder in Battlefield teilweise.
Vielleicht erstmal selbst spielen und dann mitreden. Es wurde hier definitiv einiges getan...auch wenn es im Kern immer noch CoD ist, korrekt. Wer das nicht mag, okay - aber nicht direkt irgendwas mitreden und Käse verbreiten. Dinge wie Anti-Cheat, Spawnpunkte und Netcode sind eine andere Geschichte - aber damit hat jedes Spiel zu kämpfen. Bisher sind mir keine Cheater aufgefallen, der Netcode ist ok, nur die Spawns sind noch stellenweise ungünstig.
Ich spiele in erster Linie R6 Siege und somit eher taktisches -dennoch mag ich CoD für das, was es ist. Ich erwarte auch nicht, dass CoD plötzlich der mega Taktikshooter wird...natürlich bleibt es in seiner Essenz CoD...und das ist auch gut so. Wer ansatzweise kompetitiv spielen will, der kann zumindest den Gunfight Modus nutzen, aber dafür gibt's genug andere Spiele, vor allem am PC. Hier spielt kein ernsthafter kompetitiv Spieler CoD. CoD ist einfache Unterhaltungsaction und das soll es bleiben.