Um mich auch mal wieder zu Wort zu melden:
Ich denke man sollte sich schon etwas auf der Linux Konsole zuhause zu fühlen, für reine Desktop Anwender ist Xen glaube ich immer noch nichts.. nciht unbedingt weil es etwas kompliziert ist, aber was Robutsheit angeht, denn da das Xen unter allem liegt, heißt das auch das dein Rechner eventuell mal 2 Tage nicht funktioniert in denen du basteln musst, bis es wieder läuft, weil ein Xen oder Kernel Update irgendwas dummes gemacht hat (ich hab zB aktuell bei allen Kernel >3.7 n Bug im RCP Subsystem der bei bestimmten Kernel Configs auftritt
) (Gilt natürlich nur wenn du dein Host System aktuell halten willst.. wenn du sagst es läuft einmal und ich mach keine updates an Kernel oder Xen, dann läufts halt)...
Es gibt ein ziemlich gutes Tutorial für Debian und der Xen-Installation, inkl. Custom Kernel und Custom Xen ausm Git Repo (
http://wiki.xen.org/wiki/Comprehensive_Xen_Debian_Wheezy_PCI_Passthrough_Tutorial).. Das Tutorial ist etwas lang, aber die Schritte vor 1.5. dürften nicht so interessant sein. Daher meine Empfehlung: Ließ die mal die Schritte ab 1.5 durch.. Wenn du sie verstehst, reicht dein Wissen auch für Xen, wenn nicht, stell dir die Frage ob du es lernen willst.. Verstehen sollte man es mMn zumindest, statt es blind auszuführen, weil wenn irgendwann mal irgendwas dann nicht geht, steht man nicht hilflos da... Eventuell kannst du statt nem Custom Kernel inzwischen auch einen der neueren Distro-Kernel (also über Paketmanager installieren, so ab 3.11) verwenden. Hier musst du dann aber vllt nachträglich ein paar fehlende Kernel-Module in der Grub-Config aktivieren.. Ich habs leider noch nciht wirklich testen können weil mir alle Distro Kernel wie gesagt wegen RCP um die Ohren fliegen). Und ein kleiner Tip: Nimm als DeviceModel in der Config bei allen Xen >=4.4 das qemu-xen-traditional, weil die da das default model geändert haben. das neue upstream qemu kann kein VGA-Passthrough. Außerdem ist die xen revision in dem tutorial natürlich längst veraltet, hier einfach den head nehmen.
Nächster Punkt Hardware: Bei CPU und Mainboard ist vorallem wichtig das sie IOMMU können, als Faustregel würde ich sagen, alles ab Sockel AM3 bzw. zeitlichem Intel-Equivalent sollte klappen, bei allem was nciht älter als 2 Jahre ist (und natürlich richtige Hardware, kein Retail-Komplett-PCs mit Billig-Komponenten) solltest du auf der sicheren Seite sein. Und notfalls im Internet bestellen, 2 Wochen rumtesten, und dann evtl Komponenten zurückgeben / austauschen, weil sie halt für dienen Zweck nicht funktionieren (leider bringen Anfragen beim Hersteller zu Xen-Kompatibilität meiner Erfahrung nach überhaupt nichts. Einzig wirklich interessanter Punkt in der Hardware Auswahl ist die Auswahl des Grafikkarten-Herstellers.. Hier sieht es meines Wissen nach aktuell so aus:
Für NVidia Karten sind meist noch Custom Kernel Patches erforderlich, das funktioniert noch nicht so wirklich out of the box. Aber wenn sie dann funktionieren können sie meist auch neustarten
Für AMD/ATI Karten sind keine zusätzlichen Patches nötig, auch neueste Karten funktionieren (hab selbst aktuell ne 270X), allerdings klappt seit dem Switch von xm auf xl als Toolstack (ab Xen 4.2? ) das Rebooten der VMs nicht, weil die Grafikkarten nicht vernünftig neu initialisiert werden, das heißt wenn du deine Windows VM mit weitergereichter Graka neustarten willst, musst du auch den gesamten Rechner / XEN-Host einmal durchstarten (yeah Windows-Updates
)..
@Bunkasan: Hier würde mich mal interessieren warum das bei dir geht? NVidia Grakas oder noch den alten XM Toolstack?
Und zum Schluss noch ein paar Rand-Gedanken:
Wer generell nur Linux zum arbeiten und Windows zum spielen will, und ein möglichst robustes System haben will, nehmt euch einfach ein Windows 7 als Host und ein Linux eurer Wahl in einer VM.. wenn ihr arbeiten wollt, packt die VM auf Vollbild und ihr kriegt nichts vom Windows mit, und wenn ihr zocken wollt minimiert oder pausiert die VM und fertig. Auch grade mit den neuen virtualisierten Windows (bei VMWare heißt es Unity, bei VirtualBox glaub ich seamless mode) ist das echt komfortabel und vorallem robust. Xen würde ich heute nur noch für komplexere UseCases empfehlen, wo ich zB auf dem Rechner neben nem Linux-Host und ner WindowsVM zum Zocken oder für Grafikarbeiten noch dedizierte VMs für Firewalls, Web- oder Dev-Server oder auch n MediaCenter mit seperater Graka habe..