Obwohl ich noch bei keinem Update von Windows 10 Probleme hatte, finde ich es durchaus beunruhigend, dass welche auftreten können.
Allerdings kann man es nur wiederholen: Microsoft garantiert *nirgendwo*, dass Windows 10 mit jeder beliebigen Hard- und Software-Konfiguration einwandfrei und ohne Einschränkungen funktioniert. Es gibt eine Vielzahl von als kompatibel ausgewiesenen Komponenten, dazugehörigen Treibern ( und spezifischen Treiberversionen) und Anwendungen, und dass diese regelmäßig zu Problemen führen würden, wäre mir neu. Es würde mich auch wundern, denn dass sind die genau die Konfigurationen, mit denen Updates getestet werden.
Windows gibt einem die Freiheit, den verifizierten Bereich zu verlassen. Aber wer erwartet, dass *alle* prinzipiell möglichen Hard- und Softwarekombinationen zzgl. unzähliger Konfigurationsmöglichkeiten getestet werden (können), bevor ein Update ausgerollt wird, hat die Sache entweder nicht durchdacht oder leidet generell unter Realitätsverlust. Das ist so schlicht und ergreifend nicht möglich.
Bei aller berechtigten Kritik zum Update-Mechanismus, Datenschutz und anderen Themen: Microsoft garantiert, dass *ihr eigenes* Produkt, also Windows funktioniert und dafür, dass es mit einem beeindruckendem Portfolio an Hard- und Software funktioniert. Kurz, es wird das technisch und logistisch Machbare zugesichert.
Ja ja, ich weiß, jetzt kommt gleich ein "Aber unter Windows 7 ging es doch auch!"
Nein, ging es nicht. Windows 7 hatte ein komplett anderes Modell zur Bereitstellung der Betriebssystemfunktionen auf bestimmter Hardware bzw. bei Änderung derselben. Bei Windows 7 war man für Treiber und Software noch weitestgehend selbst zuständig - oder anders ausgedrückt, man hat sich das System noch höchstselbst zerschossen.
Das war grundsätzlich kein dummes Modell, allerdings ist es auffällig, dass es zwar viele Leute schätzen, dass Windows 10 nach der Installation einfach läuft und man nicht noch zig Treiber von sonstwoher zusammensuchen und installieren muss, aber andererseits nicht begreift (oder einsehen will), welche Implikationen damit einher gehen.
Ja, Windows 10 bügelt beispielsweise oft ältere Treiberversionen drüber, die mit der neuen Hardware nicht ordentlich funktionieren. Der Grund dafür ist jedoch, dass der Hersteller der dazugehörigen Hardware es versäumt hat, aktuelle Treiber verifizieren zu lassen bzw. sicherzustellen, das seine neue Hardware mit dem zuletzt verifizierten Treiber zumindest fehlerfrei zusammenarbeitet, wenn auch meinetwegen ein paar Funktionen eingeschränkt sind. Da wird einfach zu oft der falsche Baum angekläfft.
Und wenn nun bei einigen Anwendern bei einem Update Daten aus dem User-Ordner verschwinden, bei den Meisten jedoch nicht, sollte die erste Frage dahin gehen, was bei diesen Wenigen anders und höchstwahrscheinlich nicht der Norm entsprechend war (Was noch nicht einmal bedeuten muss, dass der Anwender unmittelbar Schuld wäre ...). Aber es ist ja ein grundsätzliche Schwäche unseres Kulturkreises, lieber nach einem bequemen Schuldigen als nach der Ursache zu suchen und in diesem Fall dem Hersteller des Betriebssystems vorzuwerfen, mal eben den Ausnahmefall nicht in der Kristallkugel vorhergesehen und anschließend keine Wunder gewirkt zu haben.