Wenn man deine Antworten und Ansichten hier so liest kann man nur eines feststellen, bei dir hat die US Propaganda richtig gut gefruchtet.
Natürlich ist Putin nicht der nette Mann von neben an, aber all deine Aussagen hier spiegeln genau das wieder was uns die USA und deren Hofberichterstatter glauben lassen wollen.
Jeder der das mal richtig hinterfragt und sich bei mehreren Quellen seine Informationen holt weis das solche aussagen wie " Putin will wieder die Sowjetunion, Putin übt den Einmarsch gegen Europa etz etz. nur Blödsinn sind.
Die alte Diskussion um Ursache & Wirkung.
Ich hol mal etwas aus: Meine Diplomarbeit habe ich über den Amerikanischen Einfluss an der Peripherie Russlands geschrieben mit der These dass Russlands Aktionen in der Theorie des Realismus als Reaktionen auf die Entwicklung der (damals) letzten 10 Jahre zu sehen waren (Stand 2008/2009)
Themen: Georgienkonflikt, Raketenschild, Orange Revolution.
Was man wunderbar erkennen konnte, Argumente die 2014 einem den Titel "Putinversteher" eingebracht haben waren zZ meiner Diplomarbeit vollkommen anerkannt und valide, z.b. dass eine ständige Osterweiterung der NATO Druck auf Russland & Spannung mit Russland hervorruft.
Die Diskussionen um die Rolle Russlands sollte man daher auch immer im jeweiligen Zeitgeist betrachten. Folgender Artikel ist von 2009 und zeigt sehr schön die Spannungsfelder auf:
Kein Europa ohne Russland | IP - Die Zeitschrift
Daher stellt sich immer gern die Frage, dämmen wir Russland ein weil es uns zu aggressiv vorgeht, oder geht Russland sehr aggressiv vor weil wir es eindämmen?
Mancher mag sich denken, was eine dumme Frage... Aber sehen wirs mal so: Russland möchte z.b. im Kaspischen Meer Ressourcen fördern. Schwupss, die USA haben erst über PfP (Partnership for Peace), dann im Zuge der Aufstockung nach 9/11 Truppen z.b. nach Georgien & Aserbaidschan verbracht. Schon steht "die NATO" direkt an der südlichen Flanke Russlands und auch noch in Ländern die z.T. ebenfalls ein Interesse an denselben Ressourcen haben. Weiteres Beispiel: Die vielen neuen US Militärbasen im Kampf gegen Al Qaida in Zentralasien. Kann man auf der einen Seite nachvollziehen, ebenso kann man verstehen dass Russland halt wenig Bock drauf hat "vor seiner Haustür" US Truppen dauerhaft stationiert zu sehen.
Wer jetzt sagt "ja aber die sind doch dort garnicht wegen Russland", der mag zu Teilen Recht haben. Nur, es ist egal welche Absicht diese Truppen haben, es kommt mit darauf an ob man Russland von dieser Absicht überzeugen kann. Denn wenn Russland sich davon bedroht fühlt wird es reagieren als sei es bedroht. Nennt sich
Perzeption – Wikipedia .
Man kann nicht mit dem Finger auf eine Partei zeigen und sagen "der hat Schuld". Das Ganze ist ein Prozess der seit Jahrzehnten läuft und sich immer wieder gegenseitig anstößt.
Genau so wie die Aussage, wir müssen uns mit der Nato vor dem bösen Russland schützen, weil die uns angreifen wollen, das ist einfach Schwachsinn in Tüten.
Das sich Russland mittlerweile so verhält kannst Du den Nato und USA Freunden verdanken und Niemand anderem sonst.
Aber provoziert den russischen Bären nur weiter, dann werden die Nato und USA Freunde schon sehen wozu die russische Armee fähig ist und dann werden solchen Leuten ganz schnell die starken Sprüche vergehen.
Das ist nicht richtig.
Wir müssen uns vor dem bösen Russland schützen! Wir sind uns nur nicht sicher ob wir derzeit ein "böses" Russland vor uns haben.
Das Problem liegt doch hier: Russland fühlt sich (zurecht!?) provoziert. Also ergreift es Maßnahmen. Alle Jubeljahre werden Atomwaffen aufgerüstet, neue Panzer vorgestellt, oder Manöver die den Einmarsch in ein NATO Land proben sollen abgehalten.
Jetzt fühlt sich der Westen wiederum provoziert und tut: dasselbe.
Beispiel dass gerade in Deutschland recht kontrovers diskutiert wird (bzw. eine Diskussion darüber wird oftmals mit Putinversteher abgewürgt).
Die Krim.
Die Besetzung der Krim war ein Bruch des Völkerrechts und Russland der Aggressor. Unbestreitbar.
Liegt eine Ursache dieser Handlung im Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine? Definitiv! Hätte dieses erst garnicht stattfinden dürfen? Definitiv!
Hätte Russland die Krim annektiert wenn es nicht zu diesem Abkommen, der Ablehnung der damaligen Ukrainischen Regierung und den folgenden Protesten auf dem Maidan gekommen wäre? Sehr unwahrscheinlich.
Jetzt kommen die Trolle wieder und sagen "Na und, noch lange kein Grund gleich einzumarschieren." Darauf kommt die Gegenfrage, muss man die Ukraine vor eine derartige Wahl stellen wenn man um das Verhältnis zwischen der Ukraine & Russland weiß und die Bedeutung der Krim für Russland, auch im Blickwinkel der Entwicklungen der letzten 8 Jahre (was viele eben nicht tun / wissen). Und schon spricht man über Schuld und Schuldzuweisungen, aber nicht über Ursachen und deren zukünftige Vermeidung!
Es ist sehr einfach mit 2 Lagern einem die Schuld am derzeitigen Status Quo zu geben. Es ist ungleich schwieriger die Handlungen & Motive des eigenen Lagers kritisch zu hinterfragen und statt sich darauf zu konzentrieren den "Gegner" im Zaum zu halten, zukünftig solche Aktionen mit besserer Weitsicht zu durchdenken und ggf. zu unterlassen.
Verteidige ich Russland? Nein. Ich verteidige aber auch nicht den Westen. Ich beziehe eine Position in welcher ich beide Parteien eine Mitschuld an den herrschenden Konflikten geben
muss.