Verteidigungsfall BRD

Nein war es nicht.

Die moralische Vorstellung der Menschen hatte sich damals nicht geändert, geändert hatte sich lediglich das die Menschen es leid waren Unsummen in die Aufrechterhaltung eines Kolonialreiches dieser bis dahin bestehenden Form zu pumpen, das Geld kostetet das nicht mehr da war und Unsummen für ein Militär verschlang was im Ernstfall nicht in der Lage war das Kolonialgebiet zu verteidigen.

Schon der erste Weltkrieg war ein faktischer Sargnagel für das Britische Kolonialreich, schon da zeichnete sich ab das die Briten eigentlich nicht mehr in der Lage waren ihr Kolonialgebiet in der Form zu behalten.
Ursächlich dafür waren die enormen Kosten durch den ersten Weltkrieg und das Militär und die andauernde Notwendigkeit einer militärischen Aufrüstung / Hochrüstung im Vorfeld des Krieges.

Für ein paar weitere Jahrzehnte gerettet hat es im Grunde nur die Niederlage der Mittelmächte und die damit einhergehende massive Entschärfung der militärischen Möglichkeiten Deutschlands, durch den Friedensvertrag, der es den Briten erlaubte ihre Rüstungsausgaben in den 20er und 30er Jahren etwas zu drosseln und somit die am Boden liegende Wirtschaft halbwegs zu stabilisieren, in der Lage ihr Kolonialreich gegen einen ernsthaften Gegner zu verteidigen, zb Japan, waren sie aber schon zu dem Zeitpunkt nur noch eingeschränkt und noch einen solchen Krieg, wie den ersten Weltkrieg konnte die britische Wirtschaft nicht mehr wirklich verkraften.

Der zweite Weltkrieg offenbarte dann eigentlich nur noch was schon nach dem ersten Weltkrieg offensichtlich war, England war im Grunde nicht mehr in der Lage sein Kolonialreich zu halten, ohne Zugeständnisse an Indien hätten diese ihnen nicht mehr im Krieg geholfen und einen beherzten Aufstand hätten sie nicht mehr unterdrückt bekommen und die Japaner haben in Asien eine britische Kolonie nach der anderen erobert ohne das die Briten dagegen viel machen konnten.

Zudem hat der Krieg auch die britische Wirtschaft schwer belastet und somit die Menschen.
Das führte, wie eingangs gesagt, dazu das die Leute genug davon hatten Geld in ein Kolonialreich stecken zu müssen das nicht mehr finanzierbar war.
Daraus resultierte dann das man sich Stück für Stück bis in die 1960er Jahre von dem größten Teil seiner Kolonien trennte.

Mit "Moral" hatte das herzlich wenig zu tun.

Sie waren teuer richtig und selbst verständlich war man nicht in der Lage die Kolonien gegen eine feindliche Macht direkt im Umkreis der Kolonien zu verteidigen, während man auf der anderen Seite des Globus ist.
Allerdings hat es nichts desto trotz eine Menge mit moralischen Vorstellungen zu tuen, die sich nach dem 2. Weltkrieg extrem geändert haben.

@hoffgang alle Länder der ehemaligen Sowjetunion sind (ausgenommen Weißrussland) souveräne Staaten, denen Russland NICHTS zu sagen hat. Sie dürfen sich anschließen wem sie wollen, ob Nato, oder ob EU. Russland IST der Aggressor, oder hat die Nato neuerdings einfach so ein Stück Land in Europa annektiert? Eher nicht. Russland sollte endlich mal aus ihrem hinterwäldlerischen Großmacht Denken rauskommen und akzeptieren, dass die Zeiten der Supermacht Sowjetunion endgültig vorüber sind, statt einer Öffnung gegenüber des Westens, die dem Land Wohlstand gebracht hätte, mussten sie natürlich wieder militärisches Theater veranstalten.
 
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Hallo,

Rußland ist nun mal seit über 100 Jahren das "Generell Böse"! Warum müsste eigentlich jeder wissen, der in Schule in Geschichte nicht nur geschlafen hat.

Der 2. WK war gerade zu Ende und schon gab es wieder einen "Bösen". Sicher sind wir unseren guten Freunden dankbar dafür, das sie uns die Augen geöffnet haben, so das wir wieder einen (unseren) "Bösen" hatten.

Und als der "Böse" nicht mehr verhindern konnte (aus welchen Gründen auch immer), das die "Berliner Mauer" fiel, konnte der Rest Deutschlands, endlich vom "Bösen" gesäubert werden!


Und nach vielen Jahren, nach dem sich das "Böse" erholt hat, fängt das "Böse" wieder an, sich zu den "Guten" (das sind natürlich wir inklusive NATO) anzunähern!

Inzwischen ist das "Böse" immer weiter an die Grenzen der "Guten" ( inklusive NATO) heran gerückt.

Die ernsthafte Bedrohung der Guten durch die "Bösen" wird immer konkreter!

Ich kann es einfach nicht verstehen, das es da noch jemanden gibt, der die ernsthafte Bedrohung der Guten durch die "Bösen " nicht erkennt!

Denn nur die freiheitlichen Westlichen Werte sind gut, und alles andere ist generell "Böse".


Bei so viel "Gut und Böse" kann man schon mal den Überblick verlieren, wer was ist, vor allen bei den vielen unnötigen militärischen Konflikte, in den die "eigentlich" Guten anderen Ländern so viel "Böses" zufügen.

MfG
 
Allerdings hat es nichts desto trotz eine Menge mit moralischen Vorstellungen zu tuen, die sich nach dem 2. Weltkrieg extrem geändert haben.

Danach gab es gleich den Korea Krieg, der faktisch bis heute andauert. Wo ist da die Moral?`
Und Vietnam?
Was ist mit dem Prager Frühling?
Also -- eine "bessere" Moral kann ich da echt nicht erkennen.
 
Liegt eine Ursache dieser Handlung im Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine? Definitiv! Hätte dieses erst garnicht stattfinden dürfen? Definitiv!

In dem Punkt liegst du verkehrt. Die Ursache war nicht das sich die Ukraine der EU zuwenden wollte, damit hatte Russland gar kein Problem, ich verweise dazu auf die Aussage Putins von 2004:

Kreml zu Kiew: Putin: EU-Beitritt der Ukraine „kein Problem“ - Ausland - FAZ

Einzig etwas später wies Russland nochmal darauf hin das, sollte die Urkaine der EU beitreten, selbige nicht gleichzeitig auch in der eurasischen Wirtschaftsunion sein könne, da dies ansonsten ein Loch bedeuten würde durch das westliche Unternehmen den russischen Markt unkontrolliert mit ihren Waren fluten könnten (etwa so als würden Chinesische Firmen ohne jegliche Zollgebühren mit Billigschuhen ihrer Eigenmarken den deutschen Markt überschwemmen) und man sich deshalb nochmal zusammensetzen müsse (er meinte damit sowohl die Ukraine, als auch die EU und Russland) um eine Lösung zu finden wie man trotzdem einen möglichst unkomplizierten und reibungslosen Handel und Zugang zum ukrainischen Markt ermöglichen könne.

Übrigens am Rande, weil es auch im Artikel erwähnt wird, schon damals 2004 gab es in der Region Donezk Bestrebungen für ein Referendum, um mehr Autonomie von Kiew zu bekommen. ;)

Das Problem, weshalb Russland sich letztlich wohl auch zu einer drastischen Reaktion gemüßigt sah war viel mehr, das man immer wieder bekräftigte die Ukraine, aber auch Georgien hatte man eine NATO-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt, in die NATO aufnehmen zu wollen. Übrigens gibt es amerikanische Berichte aus dem NATO-Russland-Rat nach denen Putin einer Mitgliedschaft der Ukraine vieleicht sogar unter der unter der Bedingung zugestimmt hätte das man dann aber die Krim und Ostukraine abspalte und an Russland angliedere, was aber wohl abgelehnt wurde, während die Bekräftigungen über eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine aber nicht aufhörten.
Ist aber leider nur schwer nachprüfbar ob das mit dem NATO-Russland-Rat in der Form so stimmt, würde aber auch die Ausarbeitung von Plänen plausibel machen um im Fall der Fälle die Krim militärisch zu besetzen, wie nach dem Maidan.

Wie also Eingangs gesagt, nicht der EU-Beitritt war ein Problem für Russland, sondern die NATO-Erweiterung war es.
 
Danach gab es gleich den Korea Krieg, der faktisch bis heute andauert. Wo ist da die Moral?`
Und Vietnam?
Was ist mit dem Prager Frühling?
Also -- eine "bessere" Moral kann ich da echt nicht erkennen.

Extremes Rassendenken, Antisemitismus, diese Zeiten gingen ab da an vorüber, die der Kriege werden allerdings wohl nie rum sein.

@AM1-Fan lange lebe die Unterdrückung, was? Manche Leute sehen gar nicht wie gut es ihnen hier in Deutschland geht, vielleicht lebst du erst Mal in einem solchen Staat wie Russland oder China oder der Türkei oder sonstigen Staaten in denen auf Meinungs- und Pressefreiheit, sowie auf Demonstrationsrechte einen scheiß gegeben wird.
 
Extremes Rassendenken, Antisemitismus, diese Zeiten gingen ab da an vorüber, die der Kriege werden allerdings wohl nie rum sein.

Das gibt es doch heute auch. Schau dir Frankreich mit Front National an. Die hätten fast die Präsidentschaft gewonnen.
In den Niederlanden laufen solche Leute auch herum. Österreich sowieso und was in den USA los ist, liest man täglich auf Trumps Twitter Account.
 
Das gibt es doch heute auch. Schau dir Frankreich mit Front National an. Die hätten fast die Präsidentschaft gewonnen.
In den Niederlanden laufen solche Leute auch herum. Österreich sowieso und was in den USA los ist, liest man täglich auf Trumps Twitter Account.

So? Wo gibt es denn extremen Antisemitismus in der westlichen Welt? (Gerne mit Quellen), außer in den arabischen Länder gibt es diesen nicht mehr.
Extremes Rassendenken, wie in Kolonialzeit und unter Hitler? Gibt es auch nirgendwo mehr auf der Welt, Rassismus wird es immer geben, nicht mehr solchen wie früher, mit so weit reichenden Folgen.
Wir haben auch hier in Deutschland natürlich einige Antisemiten und Rassisten, aber diese sind nicht dafür Völkermord zu begehen (zumindest 99%, die ganz Kranken gibt es leider immer wieder).
 
In dem Punkt liegst du verkehrt. Die Ursache war nicht das sich die Ukraine der EU zuwenden wollte, damit hatte Russland gar kein Problem, ich verweise dazu auf die Aussage Putins von 2004:

Kreml zu Kiew: Putin: EU-Beitritt der Ukraine „kein Problem“ - Ausland - FAZ

Einzig etwas später wies Russland nochmal darauf hin das, sollte die Urkaine der EU beitreten, selbige nicht gleichzeitig auch in der eurasischen Wirtschaftsunion sein könne, da dies ansonsten ein Loch bedeuten würde durch das westliche Unternehmen den russischen Markt unkontrolliert mit ihren Waren fluten könnten (etwa so als würden Chinesische Firmen ohne jegliche Zollgebühren mit Billigschuhen ihrer Eigenmarken den deutschen Markt überschwemmen) und man sich deshalb nochmal zusammensetzen müsse (er meinte damit sowohl die Ukraine, als auch die EU und Russland) um eine Lösung zu finden wie man trotzdem einen möglichst unkomplizierten und reibungslosen Handel und Zugang zum ukrainischen Markt ermöglichen könne.

Übrigens am Rande, weil es auch im Artikel erwähnt wird, schon damals 2004 gab es in der Region Donezk Bestrebungen für ein Referendum, um mehr Autonomie von Kiew zu bekommen. ;)

Das Problem, weshalb Russland sich letztlich wohl auch zu einer drastischen Reaktion gemüßigt sah war viel mehr, das man immer wieder bekräftigte die Ukraine, aber auch Georgien hatte man eine NATO-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt, in die NATO aufnehmen zu wollen. Übrigens gibt es amerikanische Berichte aus dem NATO-Russland-Rat nach denen Putin einer Mitgliedschaft der Ukraine vieleicht sogar unter der unter der Bedingung zugestimmt hätte das man dann aber die Krim und Ostukraine abspalte und an Russland angliedere, was aber wohl abgelehnt wurde, während die Bekräftigungen über eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine aber nicht aufhörten.
Ist aber leider nur schwer nachprüfbar ob das mit dem NATO-Russland-Rat in der Form so stimmt, würde aber auch die Ausarbeitung von Plänen plausibel machen um im Fall der Fälle die Krim militärisch zu besetzen, wie nach dem Maidan.

Wie also Eingangs gesagt, nicht der EU-Beitritt war ein Problem für Russland, sondern die NATO-Erweiterung war es.

Das war 2004. Bitte beachten welche Auswirkungen die Orange Revolution z.b. auf das Verhältnis der beiden Länder hatte & wie die KrimFrage während der Regierungszeit von Juschtschenko behandelt wurde.
Das Assoziierungsabkommen hätte diese Entwicklungen beachten müssen, das hats nicht getan, das ging schief.

2004 war die Welt eine andere (Phrase) und viele Konflikte die wir heute kennen gabs damals noch nicht. Die Russen waren sich sicher entweder die Krim als Flottenstützpunkt für ihre Schwarzmeerflotte halten zu können, oder eine Alternative zu finden.
Dreht man die Uhr weiter: Orange Revolution & eine deutliche Wandlung der Ukraine in der Krim Frage. Immer wieder Probleme mit einlaufenden Russischen Schiffen, der Vertrag läuft aus, Ukraine will nicht verlängern.
Suche nach Alternativen? Libyen, Syrien & Ägypten sind im Gespräch. Klingt 2004 super, einen Arabischen Frühling später und wir haben gestürzte Machthaber in 2/3 Ländern und einen aktiven Krieg in #3.

Wir hatten Themen wie das Raketenschild, den Georgienkonflikt, die sich wiederholende Drohung der Stationierung von Iskanderraketen in Kaliningrad.
Kurzum, wir haben eine sich deutlich veränderte Gemengelage. Und dann kommt das Assoziierungsabkommen.

Der Großteil des Textes ist im Grunde eine Absichtserklärung über gemeinsame strategische Ziele in der Außen- und Sicherheitspolitik, sowie die Unterstützung seitens der EU für Reformprozesse in der Ukraine.
Zitiert aus: Was das EU-Assoziierungsabkommen der Ukraine bringt | MDR.DE

Gemeinsame strat Ziele in der Außen- & Sicherheitspolitik... Das KANN nur schief gehen in einem Land mit im Osten anteilig russischer Bevölkerung, das KANN nur schief gehen als Land mit direkter Grenze zu Russland.
Das KANN nur schief gehen wenn man sich die NATO Osterweiterung bislang & Russlands Reaktionen darauf anschaut.
Ich denke ebenfalls dass ein EU Beitritt an sich nicht das Problem für Russland gewesen wäre. Aber alles was eben dabei mitkommt, DAS macht es zum Problem. Alleine die gemeinsame Außen & Sicherheitspolitik wird zum Problem, selbst wenn die Ukraine NICHT der NATO beitritt.

Ich bin einfach der Meinung, wir haben hier Benzin auf einen Haufen glühender Kohlen gegossen. Spannungen zwischen Russland & dem Westen nehmen seit Jahren zu und anstatt zu deeskalieren nehmen wir den größten Anrainerstaat Russlands an den Westen und versuchen dort unseren Einfluss zu vergrößern.
Wie weiter oben erwähnt, einer muss irgendwann halt mal ein bisschen zurückstecken. Warum wir das nicht sein können obwohl wir doch die Guten sind, das erschließt sich mir oftmals nicht.
 
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Naja, aber Kühlschränke und Leselampen haben für Flintenushi halt mehr Vorrang als die Ausrüstung mit der die Soldaten kämpfen sollen und die dafür sorgen sollte das sie am nächsten Tag auch noch eine Leselampe haben möchten / nutzen können...
Deine "Flintenuschi" muss mit dem Reform-Debakel ihrer männlichen Flachpfeiffen von Vorgängern klarkommen und gleichzeitig die verkustete Bundeswehr zu einem modernen Arbeitgeber machen.

Ich diskutierte gerade mit meiner Frau darüber wie man ordentliches Personal als Staat bekommen kann, wenn privatwirtschaftliche Unternehmen mittlerweile dazu übergehen ihren Auszubildenen Bonis wie eine New York Reise zu bezahlen anbieten? Wir beide waren uns einig, dass man das nur durch richtige Anreize schafft, und der Staat hier echt Nachholbedarf hat. Also meine Frage an dich: Was nützt einem tolles Kriegsgerät, wenn die es zu bedienenden Leute nicht da oder dafür nicht gut genug sind?

Frage am rande: Bist du oder warst du aktiver Soldat in den letzten 10 Jahren?
 
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Ich muss hoffgang zustimmen, freie Entscheidungen in der Politik sind ein Märchen. Man muss immer auf dieses oder jenes achten. Natürlich darf ich mit einem Armeekorps vor der polnischen Grenze rumfahren,
aber dass die nicht besonders erpicht darauf sind sowas zu akzeptieren ist klar. Sowas zu akzeptieren ist eine Schwäche und wer als Politiker Schwäche zeigt dem geht es wie z.B. Martin Schulz.

Ich diskutierte gerade mit meiner Frau darüber wie man ordentliches Personal als Staat bekommen kann, wenn privatwirtschaftliche Unternehmen mittlerweile dazu übergehen ihren Auszubildenen Bonis wie eine New York Reise zu bezahlen anbieten? Wir beide waren uns einig, dass man das nur durch richtige Anreize schafft, und der Staat hier echt Nachholbedarf hat. Also meine Frage an dich: Was nützt einem tolles Kriegsgerät, wenn die es zu bedienenden Leute nicht da oder dafür nicht gut genug sind?
Ich beginne dieses Jahr bei der Bundeswehr als OA, ich bekomme als Schulterglatze etwa 1800€ Netto. Welches Unternehmen der Privatwirtschaft wird mir sowas bieten? Überall wo ich sonst geguckt habe, war man über 1200 Brutto im ersten Jahr unglaublich glücklich. Außerdem bekommt man 3 Mahlzeiten am Tag für etwa 200€ im Monat und die Unterkunft wird auch gestellt (Qualität je nach Standort).
Was fehlt, grade in Deutschland, ist der militärische Geist. Wir sind innerhalb von 150 Jahren von einem Land in dem die Uniform alles bedeutet hat, in dem man als einfacher Leutnant nicht wohlhabend aber hoffähig war zu einem Land
geworden in dem ein General in der Öffentlichkeit nicht mal großartig beachtet wird.
Außerdem diese Sprüche wie "Zur Bundeswehr geht nur, wer im zivilen nichts wird". Das gab es doch auch schon früher, man erinnere sich nur an einen Himmelstoß aus im Westen nichts neues.
 
Ich beginne dieses Jahr bei der Bundeswehr als OA, ich bekomme als Schulterglatze etwa 1800€ Netto. Welches Unternehmen der Privatwirtschaft wird mir sowas bieten?

So einen kenne ich auch, mein Schwager, bis er dann damals im Kosovo war. Heute ist Er ein seelisches Wrack, kann den ganzen Sch*** den er dort gesehen hat nicht verarbeiten und sagt, hätte ich mal besser auf das Geld verzichtet, das war es nicht wert.

Was fehlt, grade in Deutschland, ist der militärische Geist.
Wenn ich so Etwas lese wird mir einfach nur noch schlecht!
 
Tekkla;9256684[... schrieb:
wenn privatwirtschaftliche Unternehmen mittlerweile dazu übergehen ihren Auszubildenen Bonis wie eine New York Reise zu bezahlen anbieten? [...]
Das ist das erste mal das ich von sowas höre. Gibt es dafür auch eine Quelle?

Wenn ich so Etwas lese wird mir einfach nur noch schlecht!
Der Treppenwitz ist: Er redet von militärischem Geist, war noch nichtmal beim Bund und wenn er geht, dann zur Luftwaffe.
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So einen kenne ich auch, mein Schwager, bis er dann damals im Kosovo war. Heute ist Er ein seelisches Wrack, kann den ganzen Sch*** den er dort gesehen hat nicht verarbeiten und sagt, hätte ich mal besser auf das Geld verzichtet, das war es nicht wert.

Erinnert mich an meine Zeit beim Bund. War damals SaZ8. Erster Einsatz nach vier Jahren Dienstzeit. Afghanistan. Vier Kameraden vor meinen Augen verloren trotzdem weiter gemacht. Dachte ich wäre stabil. Dann kam Kosovo. Drei Meter neben mir wurde ein Kamerad angeschossen. Streifschuss am Ohrläppchen. Ein paar Millimeter weiter nach rechts und er wäre nicht mehr da. Ab dem Punkt, Zusammenbruch. Umgehend nach Hause geflogen und seitdem Arbeitsunfähig. Angststörung, Panikattacken, PDBS. Vom Staat habe ich nur wenig Unterstützung bekommen. Und seitdem bin ich auch ein anderer Mensch geworden. Jemand der Sachen auch hinterfragt. Die Zeit in der Bundeswehr war eigentlich ganz okay. Ich hatte noch nie in meinem Leben so eine innige Kameradschaft erlebt. Aber am Ende ist man dann doch nur Kanonenfutter. Für Leute denen es nicht um Frieden geht sondern um Geld.
 
So einen kenne ich auch, mein Schwager, bis er dann damals im Kosovo war. Heute ist Er ein seelisches Wrack, kann den ganzen Sch*** den er dort gesehen hat nicht verarbeiten und sagt, hätte ich mal besser auf das Geld verzichtet, das war es nicht wert.

Und du glaubst er weiß jetzt was Krieg ist? Rede Mal mit einem der Überlebenden aus Stalingrad.
Wer schon ein kurzes Feuergefecht als Krieg bezeichnet und empfindet hat reichlich wenig bei der Bundeswehr zu suchen.
 
Ich beginne dieses Jahr bei der Bundeswehr als OA, ich bekomme als Schulterglatze etwa 1800€ Netto. Welches Unternehmen der Privatwirtschaft wird mir sowas bieten? Überall wo ich sonst geguckt habe, war man über 1200 Brutto im ersten Jahr unglaublich glücklich. Außerdem bekommt man 3 Mahlzeiten am Tag für etwa 200€ im Monat und die Unterkunft wird auch gestellt (Qualität je nach Standort).
Dafür verlangt man dir ja auch einiges mehr ab. Du beginnst zudem auch eine Laufbahn im gehobenen Dienst. Vermutlich willst du über den Bund dann auch studieren, was ja auch ein großer finanzieller Vorteil ist. Andererseits ist das Leben als BW Soldat mitunter auch mit Entbehrungen und auch seelischen Tiefen gespickt. Das kann man in Ansätzen finanziell kompensieren. Noch bist du jung und am Anfang deiner beruflichen Karriere, aber wenn du an einem Standort erstmal Fuß gefasst hast, ggf Familie und dann u. U. auch Wohneigentum hast, dann ist das schon ne harte Nummer, wenn der Dienstherr dich versetzt oder du für 3 Monate in den Einsatz musst. Einer meine Cousins ist gerade in solch einem Einsatz, während daheim die Familie und das fast zweijährige Kind darauf warten und hoffen, dass er heil und gesund wiederkommt. All das viele Geld hilft ja nichts, wenn du nicht oder als Versehrter zurück kommst. Das muss man halt abwägen.

Was deinen militärischen Geist angeht, so muss man da schon akzeptieren, dass wir nicht mehr in Zeiten des Soldatenkönigs und schon gar nicht mehr in der vom durch und durch militaristisch gepolten Wilhelm II. leben. Damals war das Militär, was ob des Nationalismus allenthalben wichtig war, die Garantie für die Sicherheit des Landes. Das hat sich ein wenig gewandelt. Gar nicht mal wegen des WWII und den Taten der Wehrmacht. Ich meine, dass man Soldaten nicht mehr als was besonderes sieht liegt darin, dass wir als Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten eine verdammt gut Handels- und Bündnisspolitik gemacht haben. Weite Teile der Gesellschaft wissen, dass es ganz ohne Militär als führende Wirtschaftsnation nicht geht. Die wissen allzu gut, dass wer den Krieg nicht will, er sich auf ihn vorbereiten muss. Es reifte aber die Erkenntnis, dass dies halt auch "nur" ein Job sei - gut bezahlt und mit allerlei Vergünstigungen obendrein.

Wer heute zum Militär geht, der sollte das meiner Meinung nach nicht auf Grund eines antiquierten Soldatenbildes oder der Ehre wegen tun. Da wird man beim Feedback durch die Gesellschaft nur enttäuscht - zu recht!

Und du glaubst er weiß jetzt was Krieg ist? Rede Mal mit einem der Überlebenden aus Stalingrad.
Mein Großvater war im WWII auf Kreta. Sein Krieg begann, als man von dort weg musste und er sich mehr oder minder alleine durch den Balkan in Richtung Heimat schlagen musste. Er hat immer nur in Andeutung davon erzählt. Doch am Ende seines Lebens hat er fast jede Nacht neben meiner Oma schreiend und um sich schlagend im Bett gelegen. Es brach alles aus ihm heraus.

Ich finde es also falsch, dass du so urteilst. Wohl finde ich es aber richtig, dass du sagst, dass man sich heutzutage als Soldat darüber klar sein muss, dass man derlei erleben kann.

Nur am Rande: Damals im Kosovo war die BW noch in weiten Teilen eine Wehrpflichtigen Armee. Heute sind das alles Soldaten auf freiwilliger Basis und auf Zeit oder eben Berufssoldaten
 
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Und du glaubst er weiß jetzt was Krieg ist? Rede Mal mit einem der Überlebenden aus Stalingrad.
Wer schon ein kurzes Feuergefecht als Krieg bezeichnet und empfindet hat reichlich wenig bei der Bundeswehr zu suchen.

Junge Du hast überhaupt keine Ahnung was Er dort erlebt hat, das waren nicht nur Feuergefechte, Massengräber mit Frauen und Kinder drin, Kameraden die durch Heckenschützen neben ihn erschossen wurden, er war dort Führer der Sanitätsstaffel und glaub mir er hat mir von noch mehr Grausamkeiten erzählt.

So Couchrevoluzer wie dir wird noch das Lachen und spotten vergehen.

Unglaublich :pissed:
 
Nur am Rande: Damals im Kosovo war die BW noch in weiten Teilen eine Wehrpflichtigen Armee. Heute sind das alles Soldaten auf freiwilliger Basis und auf Zeit oder eben Berufssoldaten

Bei den Einsätzen wurden aber keine Wehrpflichtigen herangezogen sondern nur Zeit- und Berufssoldaten. Es ist völlig irrelevant dass die BW heute eine Freiwilligen Armee ist.
 
Davon abgesehen wurde auch niemand zum Wehrdienst gezwungen. Jeder hatte die Möglichkeit, den Dienst an der Waffe zu verweigern.
 
Ich beginne dieses Jahr bei der Bundeswehr als OA, ich bekomme als Schulterglatze etwa 1800€ Netto. Welches Unternehmen der Privatwirtschaft wird mir sowas bieten? Überall wo ich sonst geguckt habe, war man über 1200 Brutto im ersten Jahr unglaublich glücklich. Außerdem bekommt man 3 Mahlzeiten am Tag für etwa 200€ im Monat und die Unterkunft wird auch gestellt (Qualität je nach Standort).

3 Dinge:
1.) Viel Spaß und das mein ich ernst.
2.) Wenn du das Ganze wegen der Kohle machst, dann lass es. Geh Informatik studieren, spezialisier dich auf SAP oder Informationssicherheit und verdien richtiges Geld.
3.) Studierst du bei der Bundeswehr, dann studier was vernünftiges. Studier Informatik, oder werd Ingenieur. Entweder du ziehst den Berufssoldaten voll durch oder du kümmerst dich bereits mit der Studienauswahl um die Zeit nach den 12 Jahren.


Was fehlt, grade in Deutschland, ist der militärische Geist. Wir sind innerhalb von 150 Jahren von einem Land in dem die Uniform alles bedeutet hat, in dem man als einfacher Leutnant nicht wohlhabend aber hoffähig war zu einem Land
geworden in dem ein General in der Öffentlichkeit nicht mal großartig beachtet wird. Außerdem diese Sprüche wie "Zur Bundeswehr geht nur, wer im zivilen nichts wird". Das gab es doch auch schon früher, man erinnere sich nur an einen Himmelstoß aus im Westen nichts neues.

Die Mischung machts. Eine Wahrnehmung wie in den USA würd ich absolut nicht haben wollen, die Ignoranz wie sie in Deutschland an den Tag gelegt wird ist aber auch nicht gerade motivierend.
Es ist vllt ganz gut dass die Uniform nichtmehr alles bedeutet sondern dass wir es geschafft haben eine Zivilgesellschaft aufzubauen die nicht ausschließlich auf militärische Leistungen wert legt.

Du wirst beides erleben, Ablehnung und Anerkennung. Entscheidend ist wie du mit beidem umgehst, v.a. in Uniform, in der Öffentlichkeit.
Immer dran denken, du kämpfst dafür dass andere frei ihre Meinung über deinen Beruf äußern dürfen. Kann man aber auch drauf Stolz sein, bzw. sollte das eben auch sein.
 
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