"Weniger Waffen bedeutet immer das es mehr Opfer gibt da sich Kriminelle nicht an Gesetze halten."
Wooooo, hat sich da jemand auch bei uns an die ganzen toten Kinder da drüben "gewöhnt", schon allein deshalb müssten die alle sofort weg:
Waffen-Unfalle: Amerika hat sich an erschossene Kinder gewohnt - WELT
"Allein im Jahr 2016 wurden in den USA 121 Kinder durch Schusswaffen getötet und 176 verletzt."
Dein Link geht nicht.
121 kinder? Gleich so viele?
In den USA sterben jedes Jahr so ca. 1000 Menschen durch Polizeigewalt.
In Chicago, einer der Städte mit den schärfsten Waffengesetzen in den USA, sterben jedes Jahr ca. 600 Menschen durch Waffengewalt, fast ausschliesslich in Verbindung mit Bandenkriminalität.
Und um die Zahlen etwas in Relation zu setzen, in den USA sterben jedes Jahr ca. 30.000 Menschen im Straßenverkehr, 57.000 Menschen starben 2016 in den USA an Grippe oder Lungenentzündung. (Davon wahrscheinlich eine recht hohe Zahl Kinder)
Da haben die Amis ganz andere Probleme als Waffen.
Das legaler Waffenbesitz nichts mit der Anzahl an Toten durch Waffen zu tun hat zeigen andere Länder mit laxen Waffengesetzen wie z.B. die Schweiz.
Dort darf quasi jeder Volljährige ohne Vorstrafe Waffen kaufen.
Gleiches gilt auch für Amokläufe an Schulen, das sind rein deutsche und amerikanische Phänomene, witzigerweise haben aber die USA ein recht laxes und wir eins der schärften Waffengesetze der Welt.
Eine hohe Gewaltbereitschaft findet man immer dann vor wenn auch eine hohe Kriminalitätsrate zu verzeichnen ist.
Und das findet man wiederum meist in Bereichen mit großer Armut und schlechten sozialen Sicherungssystemen. (Siehe eben z.B. Chicago durch den Niedergang der Autoindustrie)
Das ist aber ein Problem das die USA nicht über Nacht lösen können, bzw. ein Problem das die USA z.T. gar nicht lösen wollen.
Dort ist man nämlich vierlerorts der Meinung das man als fleissiger Arbeiter nicht die "faulen Nichtsnutze" durchfüttern will.
Ein viel größerer Problem in den USA ist die Ausbildung der Polizisten, diese dauert im Durchschnitt (!!!) 15 Wochen. In diesen 15 Wochen wird hauptsächlich der Umgang mit der Waffe trainiert.
Nach diesen 4 Monaten Ausbildung bekommst du dann die Uniform und bist Polizist.
Die Anzahl und Qualität der Bewerber bei der amerikanischen Polizei ist im Vergleich zu Deutschland auch nicht sehr prickelnd.
In den USA gibts keine Verbeamtung, nur einen recht geringen Lohn und eine hohe Chance erschossen zu werden.
Um aber nochmal auf den Eingangspunkt zurück zu kommen, tote durch Polizeigewalt ist kein wirkliches "Problem" in den USA.
Es lässt sich nur medial fantastisch ausschlachten, daher wird über jeden Einzelnen berichtet.
Das suggeriert der Öffentlichkeit dann das dort Sodom und Gomorrha regieren.
Andererseits muss man aber anmerken das die Zahl trotzdem im Vergleich zu Deutschland um Faktor 25 höher ist.
(Tote durch Polizeischüsse in Deutschland in hohen Jahren gute 10)
Die Gesamtzahl durch Waffengewalt getöteter Menschen in den USA hat sich übrigens in den letzten 20 Jahren ca. halbiert.
1993 waren es ca. 6,6 Tote pro 100.000 Einwohner, 2011 waren es nur mehr 3,2.
In Lettland (4,7) oder Litauen (6,7) lebt es sich gefährlicher.
Deutschland kommt mit 0,8 Erschossenen pro 100.000 Einwohner excellent weg.
@Rayken:
Scharfe Waffengesetze helfen halt einfach nicht bei Kriminellen.
Wer vor hat jemanden zu Töten wird nicht davor zurückschrecken sich illegal eine Waffe zu besorgen.
Nahezu alle Tötungsdelikte werden mit illegalen Waffen verübt.
In Deutschland werden ca. 4% der Delikte die Schußwaffen involvieren mit legalen Schußwaffen verübt, und da zählt schon drohen, da muss noch kein Schuss fallen.
(In Deutschland involvieren ca. 0,2% der aufgenommenen Straftaten Schusswaffen)
Genausowenig effektiv ist eine Abschrecknung durch Knast oder Todesstrafe.
Das Einzige was hilft ist den Leuten eine Perspektive ausserhalb der Kriminalität zu geben.
In Deutschland ist die Kriminalität, auch mit Waffen, deswegen so niedrig weil wir in einer schönen fröhlichen Insel aus Vollbeschäftigung und Hartz IV leben.
Zum Fremdschämen finde ich es dann immer wenn die arroganten Europäer sich dazu aufschwingen den Amerikanern aus 2500km Entfernung ihre Probleme zu erklären.