Weil es also kein „Problem“ gibt soll also aufgehört werden zu forschen und zu entwickeln im CPU Bereich, oder was willst du uns hier sagen?
Nein, geforscht werden muß immer, aber man sollte eine Idee davon haben, was man denn eigentlich machen will. Niemand stellt sich hin und sagt sich "jetzt forsche ich mal lustig darauf los, wird schon etwas dabei rauskommen". Man braucht eine Idee, einen Ansatz, den man verwirklichen möchte.
So wie z.B. den Bulldozer von AMD (ich habe glatt vergessen, den Ansatz aufzuzählen). Die Idee ist genial: mehrere Kerne teilen sich Ausführungseinheiten und Cache, nur das, was nötig ist, wird jeweils extra ausgeführt. Eine tolle Idee, nur leider funktioniert sie nicht, solange die Software nicht speziell darauf optimiert wird.
Wenn man keine Ahnung hat, was man da eigentlich machen will, dann wird das nichts.
Du solltest in deinem Leben kein CEO werden, holy shit...
Ein CEO sollte das machbare im Blick behalten. Einfach mal so seine Firma zu verwetten, in der Hoffnung, es wird schon irgendwie irgendwas rauskommen, ist nicht sonderlich intelligent.
Quasi allen Entscheidungen, die getroffen werden, liegt irgendein Problem zu Grunde, das gelöst werden muß. Kennst du das Problem nicht, dann weißt du auch nicht was du machen sollst.
Bei der Einstellung die du da zeigst ist das auch kein großes Wunder.
Erinnert mich an die Leute die vor 20 Jahren schon gesagt haben x86 ist ausoptimiert und geht nicht mehr viel schneller - da kam sogar auch schon regelmäßig der Verbrennungsmotorwirkungsgradvergleich auch wenn der damals wie heute nix mit dem Thema zu tun hat (und selbst der könnte theoretisch noch fast verdoppelt werden).
Das haben damals nur die wenigsten gesagt, es gab massenhaft Alternativen, die auch angegangen wurden. Neue Architektur, mit dem Itanium (Flop), mehr Kerne (die Zukunft), eigenständige Kerne zusammenfassen und den L2 Cache teilen, Core2Duo, 64Bit Befehlssatzerweiterung (haben wir heute noch), Mehrere Kerne Teilen sich Einheiten, wie beim Bulldozer (Flop), mehrere Kerne in ein gemeinsames Konzept integrieren, wie beim Phenom I und Core i, Chiplets, wie beim Core2Quad, Atom N330 und Ryzen.
All diese Dinge waren schon damals bekannt.
Der Punkt ist, dass keiner der neuen Ansätze heute gewollt ist, auch von dir nicht. Deshalb gibt es wohl keine neue Architektur. Eventuell wird man irgendwann keine andere Wahl haben, aber bis dahin fährt Intel ganz gut, indem sie die Core Architektur verbessern.
So ist es. Wir haben auch nicht die Glühbirne erfunden indem wir beständig die Kerze weiterentwickelt haben.
Ja, aber es hat niemand einfach gesagt, wir brauchen etwas besseres und dann völlig ohne irgend eine Idee, Plan und Ahnung, munter darauf losgeforscht. Es begann damit, dass jemand (nicht Edison) sich die Frage gestellt hat, ob man das Glühen nicht heller machen könnte, wenn man einen Draht nimmt, der nicht verbrennt. Irgendwann ist man dann auf die Idee gekommen, die Luft rauszuziehen, dann Kohlefäden zu nehmen (das war Edison), dann Wolfram (das zu bearbeiten war die Hölle), dann hat man irgendwann das Vakuum durch die neu gefundenen Edelgase ersetzt.
Zu allen Zeitpunkten hatten die Leute eine Ahnung, was sie da gemacht haben und was sie erreichen wollten. Richtig gute Zufallsentdeckungen, wie beim Penicillin, sind selten und bei einer neuen Mikrochiparchitektur ein Ding der Unmöglichkeit.