NATO 2%-Ziel: Was zählt eigentlich?

Ich empfehle dazu das Arbeitspapier der Bundesakademie für Sicherheitspolitik:
Mythen der Zwei-Prozent-Debatte: Zur Diskussion um die NATO-Verteidigungsausgaben | Bundesakademie fuer Sicherheitspolitik

Im wesentlichen ist die Formel wirklich so stumpf, wie sie Trump und auch andere Amis vor ihm bereits forderten. Die Staaten sollen also wirklich 2% Ihres BIP für den Verteidigungshaushalt ausgeben. Was im Verteidigungshaushalt alles verankert ist, liegt am jeweiligen Staat. Das wir da die Bundespolizei (oder halt den früheren Bundesgrenzschutz) da nicht mit drin haben ist unser persönliches Pech.
Allerdings ist diese Formel auch sehr weichgespült. Zitat BAkS: "Das Gipfelkommuniqué von 2014 fordert, dass die NATO-Mitglieder, die unter dem Zwei-Prozent-Wert liegen, sich in den kommenden 10 Jahren, also bis 2024, auf diesen „zubewegen“ sollen. Dies ist in einer sehr gedrechselten Formulierung im Kommuniqué festgehalten, welche ein typisches Beispiel für eine Kompromissformel in strittigen NATO Fragen ist."
Zubewegen kann man sich auch in 0,001% Schritten oder durch das absenken des BIP im Rahmen der Corona-Krise.
Was Deutschland auch immer wieder von sich gibt ist, das wir mit unseren 1,xx% des BIP mehr ausgeben als andere NATO-Staaten, die das 2%-Ziel erfüllen (z.B. Griechenland). Das liegt einfach an unserem enormen BIP gegenüber ärmeren NATO-Mitgliedern.

Persönliche Meinung: Ich weiß auch nicht, was die Amis davon halten würden, wenn wir die 2% erfüllen und vor lauter Geld nicht wissen, wohin damit, 2 Flugzeugträger-Verbände aufstellen und den Amis sagen, jetzt verkrümelt euch mal mit der 7. Flotte aus dem Mittelmeer. Das ist jetzt uns :D
 
Flugzeugträger sind so 1950. Das moderne Schlachtfeld ist Digital. Ich wäre dafür, das Geld in eine Bundeswehrtaskforce zu stecken, die Datenabflüsse zu Google, Microsoft, Apple,... bekämpft. Das wird Trump sicher toll finden :ugly:
 
:offtopic:

Ich hab die Moderation mal gebeten, diese Offotpic-Diskussion, die mittlerweile 1/3 des Threads füllt, in den Militärthread zu verschieben, wo sie hingehört. Wäre für die sicherlich einfacher, wenn ihr bis dahin diesen Offtopic-Spam einstellt.
 
Zuerst muss man festlegen, was man mit dem Militär überhaupt vor hat! Will man damit das eigene Land verteidigen oder doch sich Weltweit für die Sicherheit unserer Resourcen einsetzen? Oftmals sind dazu unterschiedliche Waffensysteme nötig. Wenn man sich diese Frage nicht stellt, dann muss man dafür tief in die Taschen greifen - oftmals mit mäßigem Erfolg.
Ich selbst bin für die Schaffung einer Europäischen Armee außerhalb der Nato, denn die Interessen der EU sind anders als die der USA.
Ich habe mal aus Spaß ausgerechnet, wie viel die Nato in Verteidigung stecken würde, wenn alle Mitglieder genau 2% für Verteidigung ausgeben würden. Und viele werden sich über die Zahl wundern, den es sind, wenn ich mich nicht täusche 300 Milliarden weniger als sie jetzt ausgeben. Ein Grund dafür ist natürlich die Absenkung bei den USA auf 2%, die gerade 4% unter Trump sogar noch mehr dank der Demokraten für Verteidigung ausgeben.
Somit ist es vollkommener Schwachsinn, wenn Trump sagt, dass die Europäuer mehr für Verteidigung ausgeben müssen, damit die USA ihre Ausgaben senken können. Wenn die USA ihre Ausgaben senken, dann sinken auch die Gesamtausgaben der NATO für "Verteidigung".

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