News Leichtgewicht: Die Milchstraße soll deutlich leichter sein als vermutet

So wie ich das überblicke, sind alle Galaxien ziemlich unterschiedlich. Unsere können wie anders vermessen als andere. Alleine schon, wie groß das zentrale schwarze Loch ist, bedingt erhebliche Unterschiede, dazu, wieviele Verschmelzungen es mit anderen Galaxien gab usw.
Ich hatte mal gelesen, dass in jeder Spiralgalaxie ein schwarzes Loch im Zentrum vermutet wird.
 
Ich hatte mal gelesen, dass in jeder Spiralgalaxie ein schwarzes Loch im Zentrum vermutet wird.
Ja, ich auch, das ist eine Theorie, sie klingt plausibel, bewiesen ist es noch nicht. Im Gegensatz dazu sollen Kugelhaufen Galaxien kein schwarzes Loch haben, so mein Wissensstand. Oder vermutlich nur kleine, die schwer bis nicht zu entdecken sind.
 
Im Gegensatz dazu sollen Kugelhaufen Galaxien kein schwarzes Loch haben, so mein Wissensstand.
Was sind Kugelhaufen Galaxien?
Ich kenne Kugelsternhaufen.

Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.
 
Was sind Kugelhaufen Galaxien?
Ich kenne Kugelsternhaufen.
Das gleiche, alles nur eine Frage der Bezeichnung. Wir nutzen früher Kugelhaufen Galaxis, weil es sprachlich besser ist als Kugelsternhaufen. "Kugelstern" ist absurd, weil Sterne immer "Kugeln" sind. Am besten wäre "Sternen Kugelhaufen". Da sie relativ klein sind, kann es aber sein, dass sie heute nicht mehr als wirklich eiuenständige Galaxie betrachtet werden. Keine Ahnung. Namen halt.
 
Du brauchst die dunkle Materie um das Entstehen von Galaxien erklären zu können.
Was soll das den sein, was Masse besitzt aber nicht mit Licht wechselwirkt?

Vielleicht "ist" es ja gar nicht?

Wir reden hier von Erklärungsnöten für wortwörtliche unvorstellbare Maßstäbe. Wir haben eine dürftige Datengrundlage aus einer kaum mehr als 2 AU großen Region und versuchen auf intergalaktische Distanzen zu interpolieren und die Beobachtungen umfassen teils nur wenige Jahrzehnte aber wir wollen Jahrmilliarden abdecken. Ich erinnere in dem Zusammenhang an die Unterschiede zwischen Newton und Einstein, die in vielen Fällen darauf hinauslaufen, dass ein Faktor einmal linear und einmal quadratisch einfließt, der in für Menschen erfassbaren Dimensionen aber ohnehin nahezu exakt bei 1 liegt. Die Auswirkungen der "falschen" aka einfacheren Formeln bleibt daher so klein, dass wir erstmal Jahrhunderte an unseren Messinstrumenten werkeln mussten, bis wir den Unterschied anhand von Messungen innerhalb unseres Planetensystems im Abstand von einem Erdjahr direkt erfassen konnten. Gut möglich, dass ein weiterer, vergleichbarer Fehler in unserem Weltbild schlummert, der soviel kleiner ist, dass wir mit unseren heutigen Methoden direkte Messungen unserer Galaxis im Verlauf eines galaktischen Jahres bräuchten, um die Wahrheit zu erkennen. Aber die Aufzeichnungen der Archosaurier zur Milchstraße lassen leider zu wünschen übrig. Also haben wir keine Chance, unsere heutigen Informationen mit einer hinreichend weit zurückliegenden Baseline abzugleichen. (Ganz abgesehen davon war zumindest die simple Asteroidenbeobachtung von deren Enkeln mal sowas von mieß...)

Auf intergalaktischen Maßstäben würde sich so ein Fehler aber trotzdem bemerkbar machen, zum Beispiel in Gravitationsgleichungen, die einfach nicht aufgehen. Das ist einer der Gründe, warum der dunklen Materie überhaupt soviel Gewicht beigemessen wird: Nicht weil jeder, der dazu forscht, hofft, einen unbekannte Substanz zu finden. Sondern weil ein genaues Verständnis der Abweichungen zu einem komplett neuen makroskopischen Weltbild führen könnte, möglicherweise sogar zur großen vereinheitlichten Theorie. So wie Astronomen ~seit der Aufklärung nach und nach die Äther-Theorie ad acta gelegt und dabei unser heutiges Weltbild entwickelt haben. Eine Substanz mit kuriosen Eigenschaften dazu zu denken ist in der Physik oft der erste/einfachste Erklärungsansatz. Und an dem arbeitet man sich dann ab, bis man die Wahrheit erkennt. Dass Licht auch ohne Äther funktioniert, wissen wir heute. Wie Gravitation in galaktischen und intergalaktischen Maßstäben ohne die Krücke "dunkle Materie" funktioniert, noch nicht.

(Ich für meinen Teil halte aber auch VIEL einfachere Erklärungsansätze für denkbar. Erstmal beruhen sämtliche Angaben zur Menge der hellen Materie auf Helligkeitsabschätzungen von Sternen. Man schreibt Lichtpunkten, deren Entstehung noch niemand beobachtet hat und von denen nur ein einziger oberflächlich beobachtet wurde und die man über eine Entfernung sieht, über und an der man noch nie etwas direkt gemessen oder beobachtet hat, also einfach mal eine Menge Materie zu basierend auf Theorien zu den Entfernungen, dem Raum dazwischen und der Entstehung von Sternen. Das einem bei irgend einer dieser Thesen ein paar Fehler unterlaufen sind, ist nun wirklich nicht unwahrscheinlich. Die andere Crux sind die Beobachtungsmethoden an sich: Mit optischen Systemen. Bei durchgängig relativistisch beeinflussten Prozessen, wo das, was man sieht, also per Definition nicht das ist, was ist, sondern erst auf Basis weiterer Annahmen umgerechnet werden muss...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleibt noch viel zu entdecken.

Ob ein Universum nun durch ein schwarzes Loch entsteht (wir also in einem sind), sich dabei irgendwelche Dimensionen aufrollen, dafür andere entfalten, oder ob es wie bei MiB ist, oder wie bei StarTrek, oder ...

Da haben wir noch ne ganze Weile zu denken und zu messen. Find ich sehr spannend. Und ob es dunkle Materie und dunkle Energie wirklich gibt und ob Naturkonstanten nicht doch irgendwie veränderlich sind/oder sein können, ob unser Universum bounced oder für immer auseinanderstrebt oder in einem Multiversum eingebettet ist oder in sich geschlossen und schon immer da oder ...

:)
 
Sehr interessante Diskussion, danke dafür.
Ich weiß wieviel die Milchstraße wiegt, genau 21,5 Gramm. Hier der Beweis.

Milky Way.jpg
 
Dass Licht auch ohne Äther funktioniert, wissen wir heute. Wie Gravitation in galaktischen und intergalaktischen Maßstäben ohne die Krücke "dunkle Materie" funktioniert, noch nicht.
Immerhin hat man nach 100 Jahren Gravitationswellen nachgewiesen. Welche von Albert Einstein vorhergesagt wurden. Aber ob es auch ein Graviton gibt?
Wenn der Welle/Teilchen Dualismus auch für Gravitation gilt muß es eins geben.
 
Wie Gravitation in galaktischen und intergalaktischen Maßstäben ohne die Krücke "dunkle Materie" funktioniert, noch nicht.
Was hat die dunkle Materie mit der Funktion von Gravitation zu tun?
Dunkle Materie muss eine Mase haben, denn nur Massen bewegen Massen.
Und nach der aktuellen Theorie krümmt Masse die Raumzeit.
 
Dunkle Materie hat man "erfunden ", weil man in der Beobachtung sieht, dass mehr Gravitation da sein müsste, wie man durch Sterne sieht/errechnet. Es ist also nicht so, dass man dunkle Materie entdeckt hat, sondern es fehlt Masse. Und da man die fehlenden Masse nicht sieht, hat man sie so genannt und vermutet, dass sie existiert.
Wenn man andere Lösungen findet (Unkonstanz oder Nichtlinearität von Naturkonstanten oder ganz was anderes), dann braucht es auch keine dunkle Materie als Konzept.
 
Ein genaueres Bild auf das Universum, in dem wir leben. Die Frage, die du stellst ist ja fast gleichbedeutend mit: Welchen Nutzen hat Grundlagenforschung?
Erstmal keine, außer Erkenntnisgewinn, langfristig aber sehr großen auch ökonomischen Nutzen.
 
Wenn man andere Lösungen findet (Unkonstanz oder Nichtlinearität von Naturkonstanten oder ganz was anderes), dann braucht es auch keine dunkle Materie als Konzept.
Alle anderen Ansäte sind bisher gescheitert.
Das ist genauso wie mit schwarzen Löchern. Man glaubt nicht dran und versucht andere Lösungen zu finden aber alle anderen Ansätze scheitern.
 
@Threshold
Ich hab auch nur deine Frage beantwortet, und nicht behauptet, es gibt keine dunkle Materie.
Aber deine Schlussfolgerung, dunkle Materie muss Masse haben, weil nur Massen bewegen Massen ist ein Zirkelschluss, wie blau muss blau sein, weil es blau ist. Wie gesagt, dunkle Materie wurde erfunden, um Masse zu erzeugen. Dunkle Materie ist noch nicht nachgewiesen (z.B im Teilchenbeschleuniger), aber aktuell scheint das Konzept/die Theorie ganz gute Vorhersagen zu liefern. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht doch ganz anders sein könnte. Nur, da geb ich dir wieder recht, die alternativen Theorien sind noch weniger nachgewiesen.
 
Wobei schwarze Löcher ja schon indirekt beobachtet wurden.
Ja, aber eben nie direkt.
@Threshold
Ich hab auch nur deine Frage beantwortet, und nicht behauptet, es gibt keine dunkle Materie.
Aber deine Schlussfolgerung, dunkle Materie muss Masse haben, weil nur Massen bewegen Massen ist ein Zirkelschluss, wie blau muss blau sein, weil es blau ist. Wie gesagt, dunkle Materie wurde erfunden, um Masse zu erzeugen. Dunkle Materie ist noch nicht nachgewiesen (z.B im Teilchenbeschleuniger), aber aktuell scheint das Konzept/die Theorie ganz gute Vorhersagen zu liefern. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht doch ganz anders sein könnte. Nur, da geb ich dir wieder recht, die alternativen Theorien sind noch weniger nachgewiesen.
Ja, genau. wir nennen es dunkel Materie, weil wir alles benennen müssen. Das Konzept der dunklen Materie funktionieret bisher auch ganz brauchbar, weil eben auch jede Alternative gescheitert ist.
Ob es aber wirklich dunkle Materie gibt, wissen wir nicht. Sowas muss aber letztendlich ein subatomares Teilchen sein, das eine hohe Masse besitzt und der LHC nicht leistungsstark genug ist, um es zu finden.
Ob wir es jemals finden werden, ist auch völlig unklar. Vermutlich braucht es einen Beschleuniger, der mehr Energie benötigt als wir liefern können.
Wobei ich andere Ideen schon gut finde. Nur veränderte Naturkonstanten funktionieren meiner Meinung nach nicht, da die Frage aufkommt, wieso die eine Naturkonstante nicht konstant sein soll, alle andere aber schon. Bei der Lichtgeschwindigkeit gibt es auch keine Ausreißer.
 
Zurück