AW: [Kaufberatung] Gaming PC für ~900 Euro
Naja, meine Güte. Ist zu verkraften. Und es stimmt, das ist der Schritt, bei dem man am leichtesten viele teure Komponenten beschädigen kann. Ist aber unwahrscheinlich. Dann wollen wir mal.
Vorneweg: Bevor du das Board anpackst solltest du dich erden. Das geht z.B., indem du an ein unlackiertes Heizungsrohr packst. Genrell musst du den Zusammenbau in einem Raum ohne Teppichboden machen um zu vermeiden, dass du dich daran auflädst.
Eine ausführlichere Anleitung findest du hier:
[How-To] PC selbst zusammenbauen
(ist aber schon etwas älter)
1. Bootstick erstellen
Du installierst Windows per USB-Stick. Einen bootfähigen Stick zu erstellen dauert ein paar Minuten, ich mache das immer, bevor ich mit dem Zusammenbau anfange. Also einen mindesten 8Gb großen Stick suchen, der formatiert werden kann. Dann auf deinem alten PC das Windows Media Creation Tool von Microsoft laden:
Windows*10 herunterladen
...und einfach durchklicken. Dann sollte das Programm fleißig den Installationsstick erstellen und du kannst schonmal mit dem Zusammenbau beginnen. Vor allem, wenn du das per Laptop machst schau, dass er nicht nach ein paar Minuten in den Ruhemoudus geht, sonst schlägt das fehl. Ist mir schon ein paar Mal passiert
2. Gehäuse vorbereiten
-Die silberne IO-Blende des Mainboards im Gehäuse einsetzen
-Das Netzteil einsetzen und mit 4 Schrauben festmachen
-Deine alte HDD einbauen, wo du willst. Beim Gehäuse müsste ein Handbuch dabei sein, dort sind die Installationsmöglichkeiten für 3,5" HDDs erklärt.
-Schauen, dass die Abstandshalter für das Mainboard an den richtigen Stellen sind. Gleich' die mit den Löchern im Mainboard ab. Nicht gebrauchte Abstandshalter unbedingt rausnehmen! Oft ist dafür ein Schraubenzieheraufsatz beim Gehäuse oder Board dabei, damit geht das etwas leichter.
3. Unterbau und GPU einsetzen
(erden nicht vergessen!)
Der Unterbau kommt ja bei dir fertig montiert an. Du musst nur noch die M.2 SSD auf dem Board einsetzen, das Board hat sogar einen Heatsink für die. Brauchen tust du den nicht, sieht aber schick aus
Im Handbuch des Boards steht, wie du die M.2 SSD einbaust.
Jetzt kannst du den kompletten Unterbau (ohne GPU!) ins Gehäuse einsetzen. Das ist etwas friemelig, das Gehäuse musst du dafür logischerweise auf die Rückseite legen
Du musst die hinteren Anschlüsse des Boards in die IO-Blende, die schon im Gehäuse steckt, führen und schauen, dass die Löcher im Board über den Abstandshaltern sind. Jetzt kannst du das Board mit den dafür vorgesehen Schrauben festschrauben. Dafür sind auch so kleine Pappringe beim Gehäuse oder Board dabei. Die verhindern, dass die Köpfe der Metallschrauben direkt auf das Board drücken.
Schließlich kannst du die Grafikkarte einsetzen. Schau' im Handbuch des Boards, was es da zu beachten gibt. Du musst wahrscheinlich diesen Pin am PCIe x16 Slot runterdrücken. Nimm' den obersten PCIe x16 Slot. Die Grafikkarte wird auch am Gehäuse festgeschraubt, du musst vorher die entsprechenden Blenden hinten am Gehäuse rausnehmen.
4. Verkabeln
Der letzte Schritt beim Zusammenbau ist das Verkabeln. Das sind:
-24-Pin und 8-Pin Stromanschluss auf dem Board
-8-Pin und 6-Pin PCIe Stromversorgung für die Grafikkarte
-SATA-Kabel + Strom für deine alte HDD. Ich würde empfehlen das SATA-Kabel erst nach der Windows- und Treiber-Installation anzuschließen, das macht diese etwas einfacher.
-Frontanschlüsse vom Gehäuse. Das ist der nervigste Schritt, wo was hinkommt steht im Handbuch des Boards. Vor allem der Header für den Startknopf usw. ist fummelig, weil das viele kleine Pins sind. Auch für den steht im Handbuch, wo welcher Stecker hinkommt.
-Gehäuselüfter und CPU-Kühler, falls der nicht schon eingesteckt ist
Hier lohnt es sich generell sich etwas Zeit zu nehmen und das ordentlich zu machen. Also die Kabel auf der Rückseite des Gehäuses verlegen und dann durch die richtigen Öffnungen führen. Ein paar Kabelbinder wirken auch Wunder
Unbenutzte Kabelstränge des Netzteils kannst du abnehmen.
5. Windows und Software installieren
Der Zusammenbau ist geschafft! Jetzt kannst du Monitor (an der Grafikkarte, nicht am Board!), Maus und Tastatur einstecken und starten. Alle Lüfter sollten sich drehen. Geh' ins BIOS und schau, dass beide RAM Sticks und die CPU, sowie die SSD erkannt sind. Wenn das der Fall ist, ist alles gut! Jetzt den PC ausmachen und den fertigen Boot-Stick einstecken. Dann wieder starten und ins BIOS gehen. Dort im Boot-Menü einstellen, dass vom Stick gebootet wird. Aus dem BIOS gehen, die Änderungen speichern und neustarten. Du solltest nun vom Windows-Installationswizard begrüßt werden
Da kannst du dich durchklicken (alle Optionen bezüglich deiner Daten auf
NEIN, du siehst dann, was ich meine), und Windows auf der SSD (nicht der HDD
) installieren. Einen Key bekommst du günstig auf eBay. Wenn das fertig ist musst du den Stick wieder rausnehmen und evtl. wieder die Boot-Priorität im BIOS auf die SSD stellen.
Nun solltest du normal Windows starten können. Das LAN-Kabel einstecken, und schauen, ob du vielleicht so Internet hast. Falls nicht musst du erst den LAN-Treiber installieren, einfach mit einem anderen PC auf einen Stick downloaden und rüberziehen. Sobald du Internet hast kannst du alle anderen Treiber des Boards installieren. Die findest du (inkl. LAN-Treiber) hier:
PRIME X470-PRO Driver & Tools | Motherboards | ASUS Global
Dann kommt der Grafikkartentreiber:
Drivers | GeForce
Und schließlich musst du nochmal ins BIOS. Der RAM wird (wahrscheinlich) standardmäßig nicht mit seinen 3200 MHz laufen, sondern mit 2133 MHz oder so. Einfach das 3200 MHz XMP-Profil laden und fertig. Du solltest jetzt im BIOS sehen, dass der RAM mit 3200 MHz läuft.
Als letztes musst du wahrscheinlich deine alte HDD formatieren. Dafür den Ausführen-Dialog öffnen und
diskmgmt.msc eingeben. Das öffnet die Datenträgerverwaltung.
Das war's, jetzt kannst du mal ein paar Spiele draufknallen und starten
Wenn du soweit bist meld' dich ruhig, du kannst mittels MSI-Afterburner dann schauen, dass alles ordnungsgemäß läuft.
Falls beim Zusammenbau irgendwas unklar ist frag einfach hier
Und generell gilt:
Immer alles mit der Ruhe machen, so kann man am leichtesten Fehler vermeiden.