Es geht ja nur um den Stecker; das Kabel selbst wird sowieso mit LWL realisiert
Es ging grad um reine Kupferleitungen, und das du damit keinen Stecker in Größe eines RJ-45 hin bekommst, wenn du 50 GBit/s haben willst....
Nimm doch mal HDMI. Du hast 12 Datenleitungen, wobei du für die Übertragung so wie ich das verstanden hast pro Datenleitung insgesamt 3 physikalische Leitungen brauchst. So damit kommte dann auf rund 8,16 GBit/s. Wenn du jetzt 50 GBit/s willst, brauchst du 6 Kabel/Stecker. Das ist nicht mehr klein zu realisieren, wenn du die gleichen "günstigen" Kabel nehmen willst. Die 1.3 Kabel, die du brauchst, sind bei 1-2m noch relativ günstig, du musst aber bedenken, was das für ein Kabelbündel dann ist, hat ja 6 Kabel
Soooo günstig ist dann das auch nicht mehr absolut gesehen, relativ aber dennoch. So wenn du aber z.B. 5m Kabel willst, dann wird es schon sehr teuer, weil die Anforderungen an das Kabel massiv nach oben gehen.
So alternativ kann man bessere Kabel nehmen und die Übertragungsrate etwas pushen, dann wird das Kabel aber noch teurer, und wegen den hohen Frequenzen wird der Anschluss immer heikler (Skinning-Effekt etc.) Damit schaffst du dann weniger HDMI-Äquivalente-Kabel nehmen zu müssen, musst aber schnell auch zu verschraubten Anschlüssen übergehen, damit man auch in das Kabel die Datenrate eingekoppelt bekommt. Son Stecker steckste auch nicht oft um...
Also kurz um, die Realisierung von 50 GBit/s in nem RJ-45 Stecker-Format von der Größe her kannste knicken, wenn du rein auf Kupfer bleibst.
So nun gehen wir mal auf den nachgeschobenen Fall mit dem Umstieg auf Glasfaser als Trägermedium, aber einem elektrischen Stecker über. Da hast dann genau 2 Möglichkeiten. Entweder massiv Parallel rein gehen, was den Stecker groß Macht, man sich aber die hohen Frequenzen erspart, oder aber man macht den Stecker kleiner und geht mit höheren Frequenzen ein, hat dann aber das Problem wieder, das man wohl den Stecker wieder verschrauben muss.... Gut, das Problem ist wohl deutlich geringer, wenn man Glasfaser als Trägermedium benutzt, da man eben nicht so stark treiben muss. Bei gleicher Eingangsleistung kann man also schlechtere Kontakte haben.
Der Stecker wird dann aber wie gesagt nicht gerade klein, wenn man es oft Steckbar machen will. Dadurch das man aber massiv parallel arbeitet, bekommt man erst bei größeren Datenpaketen die Übertragungsrate auch wirklich umgesetzt. Dazu muss der Zwischenspeicher vor dem elektrisch-optischem Wandler recht groß werden. Der arbeitet ja nicht parallel, sondern eher sequenziell. Musst ja auch abfedern, wenn der Empfänger die Daten nicht so schnell annehmen kann wie du willst. Ein Ticketsystem ist da wohl recht sinnig.
Nein, aber dazu gibt es ja diverse Fehlerkorrektursysteme, die man bei Bedarf nutzen kann
Ja, aber das kostet dich Bandbreite, erhöht die Latenz, und sorgt entweder für deutlich mehr Logik in den Bauteilen, oder aber du hast öfters ein erneutes senden, wenn du halt dir die Logik für die Korrektur sparst und stattdessen nur Fehler erkennst.
Mit dem HDMI-Protokoll kenne ich mich ganz ehrlich gesagt nicht aus. Daher kann ich nicht sagen, ob Datenfehler tolleriert werden, bereits in der Datenrate die Korrekturbits mit eingerechnet sind, weil eben das Protokoll/Datenformat drüber schon die Korrektur enthält.
Ich wäre da aber sehr vorsichtig. Wie überall wird ja gern mit großen Zahlen beworben, wo das eine oder andere eben nicht mit drin ist, was zu Abzügen führt.
Wo an einem Stecker entstehen nennenswerte Latenzen?
Ich meinte damit, wenn man das Zeug vom Bus erst mal massiv Parallel macht, für die Bandbreite, dann wieder sequenziell durchdrückt mit ner Hohen Taktrate und dann wieder zurück, dann hast du einfach eine gewisse Zeit, die benötigt wird, bis ein Datenpacket da ist. Gut kannst du teilweise wider geschickt verschieben, aber du wirst dennoch erst mal das Seuqnzielle Datenpacket analysieren müssen, bevor du das durchdrückst. CRC, Routingtabelle etc. müssen ja analysiert werden, und wenn das für größere Datenpakete machst, hast du einfach höhere Latenzen, da du ja erst mal abwarten musst, bis das Datenpaket da ist, und dann ist allgemein die Kontrolle eines 512 bit Pakets langsamer als die eines 32bit Pakets.
Es gibt einfach unzählige Problemstellen, die dich anspringen, wenn du die Steckverbindung elektrisch machst mit so großen Datenraten, und fast genau so viele, wenn du die Steckverbindung optisch machst.....
Bei 8Gbit/s über kurze Distanzen geht so etwas noch recht gut, wenn es aber länger wird von der Distanz, oder aber die Datenrate erhöht werden soll.
Es geht hier ja nicht über 10 Gbit/s oder 15Gbit/s über 1-2 Meter wo man völlig auf die Latenzen pfeifen kann/will, sondern gleich 50 GBit/s und dann wohl auch in einem Fall, wo man die Latenzen eben nicht vergessen kann (wenn denn LightPeak als PCI-E Ersatz für dezidierte GraKas z.B. her halten soll, wie hier schon genug Leute sich wünschen.....). Und selbst wenn man die Latenzen vergessen kann, sind 50GBit/s eine echte Hausnummer, VOR ALLEM, wenn man eine Verbindung will, die man wie USB ständig um stecken kann....
Ist wie mit schnellen Autos. Bis 100 lachhaft. Darüber wirds immer schwieriger, und der Aufwand von 300 auf 310 ist exorbitant. So ist es hier halt auch. 8 GBit/s sind nicht ganz einfach, aber noch gut machbar. So wie 120 oder 150 beim Auto. Das geht noch ohne all zu große Kosten. Willst du aber 50 Gbit/s, dann spielst du in einer GANZ anderen Liga. Das Problem ist nicht einfach 5 mal so groß, sondern eher 10-20 mal so groß, wenn nicht gar größer, weil immer mehr und mehr Faktoren rein spielen, die dir das Leben schwer machen und das Genick brechen können.
Was bringt dir z.B. ein Lightpeak, das für das System sagen wir mal 50€ kostet, du aber nur 10 mal um stecken darfst... oder du kannst 1000 mal um stecken, zahlst dann aber 300€ für das System. Bringt genau so wenig.
Was man bzgl. der Latenzen auch nicht ganz vergessen sollte ist, das eben die Daten durchgeschleift werden sollen, oder aber Dockingstations verwendet werden sollen. Die Stationsvariante wird nicht ganz billig und das Durchschleifen drückt halt die Latenzen massiv nach oben. Pro hop halt grad nochmal die gesamten Latenzen von einem Hop oben drauf.