AW: Intel-Microcode gegen Spectre: Von Microsoft über Windows-Updates
Es trifft meistens den größeren Hersteller.
Bei Nischenprodukten ist der Ehrgeiz viel geringer Lücken überhaupt zu suchen.
Nun ja, AMD ist kleiner als Intel, aber weit davon entfernt, Nischenprodukte anzubieten. Der Unterschied ist einfach der, dass Intel über Jahre jedes nur erdenkliche Verfahren entwickelt und integriert hat, um auch noch da letzte Bisschen Leistung aus seinen Architekturen herauszukitzeln. Das Intel immer *mindestens* einen kleinen Vorsprung verschafft und - seien wir ehrlich - wir alle haben das gerne mitgenommen.
Es hat aber auch seine Kehrseite. Man kann Pfade (auch in Mikroprozessoren) die nicht schneller begehbar machen, ohne dabei Hürden ab- und Abkürzungen einzubauen und mehr über die inneren Prozesse preizugeben, damit softwareseitig zielgerichtet darauf hin entwickelt und optimiert werden kann. Und genau an diesen Stellen findet man die jetzigen Sicherheitslücken.
AMD wiederum hat in dieser Sache nichts bewusst "richtiger" gemacht. Sie haben einfach nur bisher etwas weniger gemacht und damit natürlich auch etwas weniger falsch.
Das Gute an der ganzen Geschichte ist, dass die harte Realität quasi das Feld bereinigt. Intel muss mehr nachbessern und diese Nachbesserungen kosten Performance - nicht so viel, dass es ernstlich weh tut, aber doch so viel, dass der ohnehin schon geringe Vorsprung zum größten Konkurrenten quasi verschwinden dürfte.
Und beide dürften den Warnschuss gehört haben und zukünftige CPU-Generationen sicherheitsorientierter entwickeln. Sprich, wir werden in Zukunft sowohl vom Einen als auch vom Anderen weniger Leistungszuwächse erleben, aber dafür ein höheres Sicherheitsbewusstsein.
Und generell gilt: Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Das war in Sachen CPU für lange Zeit eine Illusion, die schön war, so lange sie anhielt.