Intel-Fertigung: Milliardeninvestition für den 14-Nanometer-Prozess

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Mag sein, aber steigende Preise bremsen die Ausweitung des Marktanteils. AMD wird momentan vermutlich schon ganz ordentlich Geld einfahren, als sollte zusätzliches Geld durch eine höhere Marge aktuell nicht ganz so wichtig sein, wie dem Konkurrenten weitere Marktanteile abzujagen. Intel sieht es anscheinend genau so, denn sonst würden sie nicht mit Rabatten um sich werfen, wenn auch nur ein roter Schimmer im Auge des Kunden zu erkennen ist.
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Zumal AMD aktuell richtig ordentliche (Desktop) CPUs für nach oben bis zu ~1800€ im Angebot hat. Ist ja jetzt nicht so dass der 2990WX verramscht wird.

Man muss aber auch beachten, dass AMD nicht mal so eben viel Marktanteil holen kann. Schrittweise ja (und da wäre es eben gut die Margen hoch zu halten) aber von heuer auf nächstes Jahr wird man nicht auf 30% springen. Schon allein weil man die Strukturen und Kontakte (OEMs und Support) nicht hat, aber auch, weil man die Produktion nicht hat. Das wird in 7nm bei TSMC wohl auch knapp, wenn die nun die alleinigen Anbieter von 7nm sind.

Ich vermute das mal das Bulldozer als das gedacht war was Zen heute ist...wäre dem so gewesen.. würde der Markt heute wohl viel Interessanter aussehen und die Spiele-Engines hätten einen vlt. ordentlichen Multicore-Support.
Naja eigentlich war Bulldozer immer schon ein komisches Konzept. War auf niedrige IPC, hohe Taktraten und viele Cores (dafür eben mit wenig LEistung) ausgelegt. Und irgendwie war das Konzept sehr weit weg von dem, wie sich Software entwickelt. Ich meine es war irgendwie klar, dass man mit dem Multicore-Konzept keinen Blumentopf gewinnt weil die Software da viele Jahre braucht bis man das nutzt - und dann ist man eben so lange im Rückstand.
Wenige Kerne mit viel Leistung jeweils war das Ziel und Intel hat das halt besser hinbekommen. Jetzt, 10 Jahre nach dem ersten Core i7 und somit 8 Threader, kommen langsam die Programme und Spiele, die das auch nutzen.

Ich hab' damals noch im Intitute for parallel Computing gearbeitet und unsere Forschungsgruppen haben immer wieder verdutzt nachgefragt, ob das Konzept wirklich für den Consumer-Markt gedacht sein soll, denn selbst wir sind mit dem Prototyping für parallele Software nicht schnell genug voran gekommen. Geschweige denn die größeren Softwarepakete, Compiler usw.



Einerseits sollte man Intel niemals unterschätzen, denn Umsatz und Gewinne waren in den früheren Jahren reichlich vorhanden, sprich Dinge können sich schnell wieder ändern sollte AMD nur einen Fehltritt machen. Andererseits sollte man sich auch nicht über allzu lange anhaltende Schwäche freuen, denn AMD könnte auf die Idee kommen, den Preisen von Intel hinterher zu gehen, und zwar nach oben. Es mag hier manchen in seiner Robin Hood Stimmung überraschen, aber AMD ist mitnichten ein selbstloser Wohlfahrtsverein, sondern ebenso kalt nach Aktieninvestoren und Marge getriebener Börsenkonzern wie es Intel hinterher gesagt wird.

Alles für "uns Gamer" geschieht von Asus bis Zotac nur, solange die Kasse stimmt, egal was Hochglanz-Broschüre oder Presseerklärungen einen glauben lassen wollen :ugly:
Das AMD die Preise anziehen wird, ist sogar vorhersehbar. War ja auch mit dem FX damals so (ich spreche vom 2003-2006er Athlon 64 FX). DIe gabs dann auch um jenseits von 1000€ zu kaufen.
Was mich schockiert ist, wie sehr Intel wohl daneben zu stehen scheint. Intel ist die Firma, nach deren Prozesse man quasi die Uhr richten konnte. Ich hab uralte Roadmaps aus den 90ern hier die haben bis 2012 alles richtig vorhergesagt. Das ist eine enorme Leistung. Doch 3 Jahre später soll der 10nm Prozess kommen. Und er kommt nicht. Und weitere 3 Jahre später. Immer noch nicht. Und so wie es aussieht auch 2019 noch nicht. Eine Lösung scheint nicht in Sicht, sonst würde man nicht 14nm Fabriken aufrüsten, sondern mit noch mehr Druck 10nm und 7nm Fabs ausbauen, damit wenigstens die 10nm nächstes Jahr ordentlich laufen. Ich kann nur für Intel hoffen, dass es sich bei den "Investitionen" um die Mehrkosten an Schichtbetrieb handelt und nicht um großartige Umrüstungen.
Natürlich ist es gut, dass wir im CPU Markt einen weiteren Player haben der nun endlich - wie damals mit dem P4- aufgrund der Schwäche des Konkurrenten wieder mitkonkurrieren kann. Was mich nicht freut ist, dass damit natürlich erst recht wieder keine Konkurrenz da ist und sich nichts bewegt. Ich habe gehofft, AMDs Zen Release zwingt Intel nun ordentlich was rauszuhauen und AMD auch. Aber zumindest kurzfristig (bis 2020) ist man bei AMD jetzt mal auch zu nix gezwungen.
Am allermeisten ist es aber störend, dass der Prozess (und gar nicht die Prozessoren) nicht in Schwung kommt. Intel könnte ein weiterer Player im GPU Markt werden - dazu brauchts aber vorallem am Anfang einen besseren Prozess als die Konkurrenz ihn hat. Das wird vorerst wohl nix, außer man bringt 7nm früher als erwartet.
Mal schauen, was Wunderwuzzi Jim Keller so zustande bringt bei Intel

Trotzdem. Das große Rätsel ist für mich, dass man bei 10nm plötzlich so hilflos wirkt. Seit Jahren in der Forschung, seit Jahren in den Laboren irgendwie lauffähig und man bekommt ihn nicht in den Griff. Dieselben Leute, die alle 2 Jahre einen Prozess rausgehauen haben der Jahre vor der Konkurrenz lag sind nun plötzlich zum reinen Zuschauen verdammt. Intel wird wohl Geld auf das Problem werfen, sobald sie einen wirklich großen Nachteil haben (sollte Zen 2 tatsächlich einschlagen. Einen Nachteil haben sie ja bislang noch nicht, eher einen Gleichstand). Mich würde vorallem die Stimmung bei der Fertigungsabteilung interessieren. Da brennt wohl so einigen grad der Hut ^^
 
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Das AMD die Preise anziehen wird, ist sogar vorhersehbar. War ja auch mit dem FX damals so (ich spreche vom 2003-2006er Athlon 64 FX). DIe gabs dann auch um jenseits von 1000€ zu kaufen.

Das basierte ja auf der fleißigen Mithilfe durch Intel, die den P4 EE unbedingt noch vor dem FX präsentieren mussten und damit gleich eine neue Preisstufe jenseits von €1000 einführten.
Der FX war dann am Anfang noch ein paar € günstiger als der Intel P4 EE - was sich aber bei den Händlern schnell änderte.
 
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Das basierte ja auf der fleißigen Mithilfe durch Intel, die den P4 EE unbedingt noch vor dem FX präsentieren mussten und damit gleich eine neue Preisstufe jenseits von €1000 einführten.
Der FX war dann am Anfang noch ein paar € günstiger als der Intel P4 EE - was sich aber bei den Händlern schnell änderte.
Das stimmt natürlich. Aber ist auch nur ein Teil der Wahrheit. Händler konnten diese Preise abrufen, weil AMD auch mit dem Liefern nicht hinterherkam. GEnerell, nicht weil ihnen die Prozessoren aus der Hand gerissen wurden. Die hohen Preise hat AMD schon sehr schnell selbst auch abgerufen. Athlon 64 und vorallem dann die X2 gingen schnell mal über 200-300€ (Listenpreis), darunter gabs halt Durons oder was auch immer. Sofort als man schnell war, war man auch teuer. AMD ist eben kein Wohltäter sondern genauso "gierig" wie jedes andere ökonomisch denkende Firmchen. 999$ Listenpreis-Consumerprozessoren gabs von Intel übrigens auch schon vor den EEs
 
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Dann wäre es ja gut, die CPUs zu verschenken, um 100% Marktanteil zu erwirken.
Ganz genau! Ein ganz klassisches Problem.

Ein Unternehmen mit überlegenen finanziellen Ressourcen setzt seine Produkte unterhalb des Break-Even-Points (Erlös = Kosten) der Marktteilnehmer ab um die Konkurrenz ausbluten zu lassen (alle können zwar verkaufen, aber keiner verdient mehr). Wenn die Konkurrenz ausgeblutet ist, packt man das "Gewinn Erwirtschaften im Monopol"-Handbuch aus und stellt sich entsprechend um: G(x)= p(x) * x - K(x) = Gewinnfunktion im Monopol.

Um u.a. genau dies zu verhindern, wurde das Wettbewerbsrecht erfunden und genau dies sind Auswüchse des Kapitalismus, die dafür sorgen, dass es staatliche Regulierungen braucht.

Hast du jemals eine BWL Vorlesung besucht? Das ist Stoff der ersten beiden Semester.
 
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"eine Milliarde US-Dollar in bestehende 14-Nanometer-Fabs investieren will. Das soll den Kapazitätsproblemen entgegenwirken, die angeblich durch den gewachsenen PC-Markt und eine hohe Nachfrage durch Rechenzentren entstanden sind. " ... lol?
 
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Ganz genau! Ein ganz klassisches Problem.

Ein Unternehmen mit überlegenen finanziellen Ressourcen setzt seine Produkte unterhalb des Break-Even-Points (Erlös = Kosten) der Marktteilnehmer ab um die Konkurrenz ausbluten zu lassen (alle können zwar verkaufen, aber keiner verdient mehr). Wenn die Konkurrenz ausgeblutet ist, packt man das "Gewinn Erwirtschaften im Monopol"-Handbuch aus und stellt sich entsprechend um: G(x)= p(x) * x - K(x) = Gewinnfunktion im Monopol.

Um u.a. genau dies zu verhindern, wurde das Wettbewerbsrecht erfunden und genau dies sind Auswüchse des Kapitalismus, die dafür sorgen, dass es staatliche Regulierungen braucht.

Hast du jemals eine BWL Vorlesung besucht? Das ist Stoff der ersten beiden Semester.

Also ich habe keine Ahnung von BWL aber was man derzeit bei den CPU-Preisen von Intel sieht mag mit den Lieferschwierigkeiten zusammen hängen aber heute stören mich viele andere Preise die willkürlich sind. Morgens und abends fahre ich an 2 Tankstellen vorbei und die eine ist fast immer gerade morgens 14 Cent teurer. Wenn ich die Leute dann da tanken sehe denke ich warum tankt ihr morgens?
Dann die Preise bei den GPU´s : die 1080 TI kostet fast wieder 800€ obwohl eine UVP von 699€. Die 1080 kostet auch schon wieder knapp 600€ die eine UVP von 549€ hat. Wer macht diese Preise? Die Händler?
Heute ist bei der ganzen Preisgestaltung auch eine ganze Menge WILLKÜR dabei und gerade deswegen müssen wir Kunden darauf achten WAS, Wann und Wo wir kaufen.

Gutes Beispiel auch dafür ist Samsung die ihre Produktion nicht erhöhen obwohl Wachstum besteht beim Speicher um hohe Preise verlangen zu Können.
 
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Ich möchte eigentlich nicht völlig OT werden, aber die Tankstellen sind furchtbar easy zu erklären.

1. Der Autofahrer der Morgens keinen Sprit hat, ist ziemlich alternativlos bezogen auf Preis und ZEIT
2. Viele Menschen sind Abends einfach zu faul nochmal zu tanken.
3. Die Millionen die ihre Spritkosten über die Firmen abrechnen, ist es scheißgal was der Sprit kostet und tanken aus Bequemlichkeit sowieso Morgens.

Ist eine sehr einfache Geschichte.
 
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Mir ist noch eingefallen, dass eine heutige Investition in den 14nm Prozess nicht viel heißen muss über 10/7 nm weil man ja sowieso immer in älteren Prozessen weiterproduziert und somit nicht nur deshalb investiert, weil es nötig ist sondern weils auch dann noch gähilft wenn man erfolgreich auf 10/7 nm Prozess umgestellt hat. Man produziert ja auch heute noch in 65nm
 
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Die holen sich ihre Investition schon in Form von überhöhten CPU preisen wieder zurück.
AMD your turn ;-)
 
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Vielleicht noch ein Aspekt, der hier weng unterrepräsentiert is - die Preise steigen ja eigentlich, weil die Produktion die Nachfrage nicht bedienen kann und nicht, weil 4 Fabriken wegen Tsunami oder Erdbeben derzeit keine CPUs fertigen können. Etwas abgeschwächt wird das tendenziell durch die Tatsache, dass CPUs (mittlerweile) lange Laufzeiten haben
 
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Ganz genau! Ein ganz klassisches Problem.

Ein Unternehmen mit überlegenen finanziellen Ressourcen setzt seine Produkte unterhalb des Break-Even-Points (Erlös = Kosten) der Marktteilnehmer ab um die Konkurrenz ausbluten zu lassen (alle können zwar verkaufen, aber keiner verdient mehr). Wenn die Konkurrenz ausgeblutet ist, packt man das "Gewinn Erwirtschaften im Monopol"-Handbuch aus und stellt sich entsprechend um: G(x)= p(x) * x - K(x) = Gewinnfunktion im Monopol.

Um u.a. genau dies zu verhindern, wurde das Wettbewerbsrecht erfunden und genau dies sind Auswüchse des Kapitalismus, die dafür sorgen, dass es staatliche Regulierungen braucht.

Hast du jemals eine BWL Vorlesung besucht? Das ist Stoff der ersten beiden Semester.

Ja, ich hatte BWL im Grundstudium. Aber ich hatte später verstanden, dass die Modelle zu simpel sind, um die Realtität angemessen abzubilden. Im Hauptstudium hatte ich dann Spieltheorie und das ist weitaus interessanter. Um ein Nashgleichgewicht* herzustellen, braucht's nicht generell einen hohen Marktanteil oder zwingend einen von mind. 50%. Selbst wenn man einen klassischen Ansatz wählt, ist es viel komplizierter. Ich bleibe dabei, Marktanteil ist eine bloße Folgerung und keine primär aktive Größe.

Im Übrigen sind Faktoren wie Kundenzufriedenheit, Vertrauen, Kaufbereitschaft usw. als weich zu betrachten und somit eigentlich gar nicht messbar.

*Natürlich basierend auf einem spielth. Problem mit zig Dimensionen. Die Welt ist einfach zu kompliziert für Modelle aus dem 1. Semester. Das gilt für Physik genau so.
 
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Der Verräter!:D

Ok, ganz alleine wird die Ryzen Architektur wohl nicht auf ihm zurückgehen schätze ich.:)
Sicher nicht. Vorallem da die Architektur ca 5+ Jahre in Arbeit war und er nur 3 Jahre dabei war (wenn überhaupt)

Bei Intel arbeitet er aber nicht am CPU Design, sondern der Prozessintegration
 
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Mir ist noch eingefallen, dass eine heutige Investition in den 14nm Prozess nicht viel heißen muss über 10/7 nm weil man ja sowieso immer in älteren Prozessen weiterproduziert und somit nicht nur deshalb investiert, weil es nötig ist sondern weils auch dann noch gähilft wenn man erfolgreich auf 10/7 nm Prozess umgestellt hat. Man produziert ja auch heute noch in 65nm

Sagte ich bereits. Das benötigte Volumen in 14nm hängt nicht nur an der Einführung von 10/7nm sondern auch an der Einstellung älterer Prozesse. Da 10nm ja verspätet ist, kann diese Entscheidung bedeuten, dass es sich weiter verspätet oder auch nur, dass man ältere Prozesse wie geplant aufgibt und Produkte nach 14nm überführt.
 
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Ich zweifle daran, dass man so schnell die Probleme in Griff bekommt, man kann nicht so auf die Schnelle die Produktion hochfahren, auch wenn man 1 Milliarde in die Hand nimmt. Das erinnert mich an so Aussagen wie: wir stecken mal schnell eine Menge Entwickler in ein Projekt um es zu beschleunigen.
 
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Naja, ne Fab umrüsten z.B. ist zwar nicht schnell aber planbar. Das hängt primär an der Verfügbarkeit der Maschinen. Wenn man Fab12 frühzeitig umstellt und Fab11X ebenso, dann ist das durchaus denkbar.
 
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Dann wäre es ja gut, die CPUs zu verschenken, um 100% Marktanteil zu erwirken. Es ist ja viel mehr ein noch komplizierterer funktionaler Zusammenhang, wenn die Konkurrenz in die Gleichung mit aufgenommen wird. Der Marktanteil kann gering sein, dennoch kann ein Unternehmen hoch profitabel sein. Ein hoher Marktanteil kann auch dazu führen, dass der Preis niedrig angesetzt werden muss, um die Absatzzahlen überhaupt zu erreichen, was aber wiederum zu einem nicht optimalen Produkt aus Absatzzahl*Preis führen kann. Und Kundenzufriedenheit muss nicht zwangsläufig zu Steigerungen führen. Absätze können auch konstant bleiben. Alle wesentlichen Effekte sehe ich beim Verkauf der CPU als beendet, wenn das Produkt die Kundenanforderung erfüllt.

Diese Überlegung mag BWL-Theorien gerecht werden, die Praxis ist aber nicht so simpel. Hardware-Hersteller sind beispielsweise auch auf Software-Support angewiesen; eine gute Optimierung von Programmen auf die eigene Technik kann schon mal 5 Prozent, in Spezialfällen auch deutlich mehr, Leistungsvorteil gegenüber der Konkurrenz ausmachen. Hohe Verbreitung sorgt bei Entwicklern sorgt dafür, dass spezifische Bugs frühzeitig beseitigt und beim Support dafür, dass Kunden schnell geholfen werden kann. Gerade im CPU sehr wichtig ist auch schlicht der Bekanntheitsgrad und die Verfügbarkeit – bis heute kommt Otto Normalverbraucher in einen Media Markt und verlangt ganz im Sinne von Intel inside einen Core i7, während Ryzen-Systeme entsprechend selten und dann eben nicht immer mit der gewünschten Ausstattung zu haben sind. Das gleiche gilt für spezifisches Zubehör wie Kühler und Mainboards. Ein hoher Marktanteil hat also direkte positive Auswirkungen auf das Unternehmen, auch wenn er nicht mit einem höheren Umsatz einhergeht. Davon abgesehen ist letzteres oft der Fall – die Stückkosten von CPUs sind so niedrig, dass 30 Prozent höhere Stückzahlen durchaus 20 Prozent niedrigere Preise ausgleichen können. Allerdings ist die Aufnahmekapazität des Nachfrage in der Realität begrenzt und höhere Stückzahlen ohne höheren Marktanteil nur bedingt möglich.
 
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Ein hoher Marktanteil hat also direkte positive Auswirkungen auf das Unternehmen, auch wenn er nicht mit einem höheren Umsatz einhergeht.
Das verstehe ich nicht ganz. Wenn doch mehr CPUs von einen Hersteller verkauft werden, hat er doch neben den höheren Marktanteil auch automatisch einen höheren Umsatz, oder nicht?:what:
 
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