Hakenkreuze in Spielen: "Gleichstellung ist nicht gerechtfertigt"

AW: Hakenkreuze in Spielen: "Gleichstellung ist nicht gerechtfertigt"

Es macht die Sache authentischer und vor allem zeigt es das ganze Bild.

Wolfenstein 2 war da streckenweise fast schon eine Verharmlosung, da man die Nazis und den Holocaust herausgeschnitten und nur die Brachialästhetik des Nationalsozialismus drinnen gelassen hat.

Sorry, aber Wolfenstein 2 hatte mit Nazis so viel wie mit Barbie zu tun.
Das ganze Spiel ist ein Witz und historisch inkorrekter kann man kaum sein.
 
AW: Hakenkreuze in Spielen: "Gleichstellung ist nicht gerechtfertigt"

Sorry, aber Wolfenstein 2 hatte mit Nazis so viel wie mit Barbie zu tun.
Das ganze Spiel ist ein Witz und historisch inkorrekter kann man kaum sein.

An ein Alternate-Reality-Setting mit historischem Anspruch heranzugehen ist allerdings auch nicht unbedingt das Sinnvollste, was man tun kann. Diplomatisch ausgedrückt.

Natürlich ist Wolfenstein weder ein Geschichtsstunde noch eine tiefschürfende Abhandlung über politische und gesellschaftsanthropologische Prozesse, sondern ein Brachial-Shooter. Aber für einen solchen stellt er die Mechanismen eines post-nationalsozialistischen Systems, welches seine Basisideologie teilweise erweitert, sich teilweise aber auch davon gelöst hat, recht eindringlich dar. Sogar deutlich besser als gewisse andere Shooter, in denen es so dargestellt wird, als wären Nationalsozialismus, Faschismus und alles was ideologisch in diese Richtung geht auf "Großdeutschland" beschränkt gewesen und gleichzeitig komplett ausklammern, dass beispielsweise die schwarzen G.I.s gerade mal deshalb halbwegs gleichwertig behandelt werden, weil sie die Kampfkraft verstärkten, aber zuhause zumeist wie der letzte Dreck behandelt wurden - und das noch Jahre *nachdem* sie geholfen hatte, das Naziregime zu stürzen. Ich könnte noch weitere Aspekte anführen, bin mir aber sicher, die findet jeder selbst.

Für ein Spiel, in dem es rein spielmechanisch darum geht, Leute in SS-Uniformen möglichst schnell und/oder kreativ über den Jordan zu befördern, ist das schon recht gut und - das ist das eigentlich Entscheidende - um Längen tiefschürfender als ähnlich strukturierte Filme, die jedoch weder wegen ihrer allgemeinen Inszenierung noch wegen der darstellenden Verwendung gewisser Symbole in der Kritik stehen.

Um es mal auf einen simplen Vergleich herunter zu brechen: Was unterscheidet "Wolfenstein" von "Inglorious Basterds", außer dass das eine ein Spiel uns das andere ein Film ist? Letzterer ist mir jedenfalls auch nicht als sonderlich historisch korrekt, kritisch-ernsthaft, gewaltreduziert und generell irgendwie pädagogisch wertvoll in Erinnerung, musste sich aber für die in Kulissen und Requisiten reichlich vorkommende Nazi-Symbolik dennoch nicht rechtfertigen. Das ist der Knackpunkt, liebe Gemeinde.
 
Zurück