AW: GoG.com: Faire Preisgestaltung ist Geschichte, wilde Gerüchte über Cyberpunk 2077
Aber warum? Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Dass sich die Distributions-Platformen wie Steam und GOG nicht auf ewig mit vollkommen überzogenen 30% bei den Entwicklern bedienen können, ist doch klar. Dass das ein Ende finden wird, war keine Frage des ob sondern nur eine Frage des wann. Unter diesen Voraussetzungen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die Studios künftig genau überlegen, ob sie ihre Spiele nicht lieber bei Epic platzieren. Den anderen Stores wird nichts anderes übrig bleiben, als sich der veränderten Marktlage anzupassen. So funktioniert nunmal die freie Marktwirtschaft.
Unterm Strich wird das langfristig bedeutet, dass es für uns als Konsumenten günstiger wird.
Wie man hier sehen kann, wurden die 30% (beziehungsweise sieht es so aus, als gäbe es je nach Restaurierungs-Optimierungs-Aufwand auch andere Splits, siehe:
Conclusion of the Fair Price Package program, page 1 - Forum - GOG.com) teilweise dazu genutzt, die Spiele effektiv für den Kunden zu vergünstigen. Im Extremfall eben auch so weit, dass selbst 0:1-Split kombiniert mit 30% Preisreduktion für den Kunden einen höheren Preis bedeutet hätte! (wie in der News steht, GOG hat einmal 37% des Kaufpreises erstattet)
Was die generellen Themen angeht: Man sollte nie vergessen, dass nur weil das Wort
frei im Terminus
freie Marktwirtschaft drinnen steckt, diese noch lange nicht viel mit menschlicher Freiheit zu tun haben muss. (der Grundfehler der FDP, die blind davon ausgeht und dadurch für viele so oft verdammt lächerlich wirkt) Genauso, wie auch viel Angebot nichts mit Wahlfreiheit (die tatsächlich was mit menschlicher Freiheit zu tun hat) zu tun haben muss.
Die Theoriegebäude, in denen freie Marktwirtschaft zu Freiheit führt, in denen Konkurrenz tatsächlich das Geschäft belebt und nicht gar behindert, benötigen ganz bestimmte Voraussetzungen. Die Theorien sind oft nicht theopraktisch, weil die Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Abseits der berühmten, nahezu allseits bekannten vorraussetungsverletzenden Problemen wie Kartellen gibt es nun einmal zig weitere unbekannte, wie zum Beispiel das bereits erwähnte Mikromonopol.
Ich liefere auch ein Beispiel zu viel Angebot vs. Wahlfreiheit, das sehr aktuell ist: Nur, weil heute zig Anbieter zig Smartphonemodelle (ich nenne das der einfachheit halber
künstliche Konkurrenz) anbieten, hilft das dem Kunden nicht wirklich. Wieso? Weil sie sich sehr ähneln und an wichtigen Stellen diverse Qualitätsprobleme aufweisen. Das Resultat ist, dass es zig Modelle gibt, die Kunden potentiell kaufen und betrachten könnten; das raubt Zeit, (→ raubt Freiheit) aber zum Beispiel von meinem Wunschgerät (SOC im aktuellen Fertigungsverfahren, viel und schneller RAM und Flash, OLED oder besser mit RGB-Matrix, Akku wichtiger als Gewicht, Akku schnell wechselbar, ins Design integrierte Schutzhülle, entspiegelt, möglichst FairTrade-mäßig aufzogen, OpenSource, ...) führen die Massen an
künstlicher Konkurrenz nur davon weg. Ähnlich sieht es bei den lautstarken Freunden kleiner Geräte aus.
Analog dazu sieht es bei Stores aus, was hilft es mir, wenn es zig Download- und Streaminganbieter für Kinofilme gibt, wenn darunter weder einer ist, der HighBitrate anbietet, noch einer DRM-freie Filme führt? Was helfen mir diverse weitere Stores für PC-Titel, wenn es dann trotzdem nur einen (GOG) gibt, bei dem Pflicht zur DRM-Freiheit herrscht?