AW: GoG.com: Faire Preisgestaltung ist Geschichte, wilde Gerüchte über Cyberpunk 2077
Nicht mal Amazon ist so dreist, 30% Verkaufsgebühren zu verlangen.
Mit dem klassischen Versandhandel macht Amazon schon lange kaum noch Gewinn. Durch den Konkurrenzdruck, Retouren etc. ist die Marge äußert niedrig und man muss auf immer mehr Masse gehen damit sich das noch lohnt. Das große Geld macht Amazon mit seiner Cloud, den digitalen Services, Prime und den eigenen Produkten rund um FireTV und Alexa, ohne die Standbeine ginge es Amazon längst nicht mehr so gut.
Und dass sich Game Stores mit weit weniger Marge betreiben lassen ist ja nun spätetens seit dem Epic Store offensichtlich.
Das ist nur möglich weil Epic das (noch) mit all dem Fortnite Geld gegenfinanzieren kann. Ich halte 30% von Steam ebenfalls nicht für völlig überzogen, die gigantischen Serverkapazitäten und all das Personal wollen schließlich bezahlt werden. Selbst die größten Releases sind für Steam dank der Kapazitäten inzwischen kein Problem mehr. Zudem setzen sich die Entwickler bei einer Plattform wie Steam doch ins gemachte Nest bei all den Services und Möglichkeiten, die die Plattform heute bietet. Niemand sonst bietet einen derartigen Umfang.
Ich bleibe dabei, unterm Strich wird das Ganze irgendwann zum Vorteil für uns Konsumenten. Auch wenn ich mich mit dieser Meinung hier unbeliebt mache.
Die Geschichte hat schon mehrmals gezeigt, dass Insellösungen - in welcher Form auch immer - nie gut ausgingen. Sollte dieser "Trend" anhalten, dass sich Kunden wegen der Gier und Engstirnigkeit der Anbieter mehr und mehr mit Nachteilen konfrontiert sehen, wird die Piraterie wieder drastisch zunehmen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
- Jedem Publisher sein Shop oder ständig neue Shops mit Exklusivbullshit: Nachteil.
- Deswegen ständig neue Accounts anlegen: Nachteil.
- Die Konkurrenz wird ausgemerzt: Nachteil.
- Mangels Konkurrenz können die Preise diktiert werden, es kann ohnehin niemand was daran ändern. Die Konsequenz sind steigende Preise: Nachteil.
- Schließt einer der kleinen Lichter seine Pforten sind die gekauften Spiele weg: Nachteil.
Generell bin ich ganz klar der Meinung, dass so ziemlich jeder inzwischen viel zu sehr vor den Entwicklern und Publishern kuscht. Die werden fast schon als gottgleiche Wesen behandelt und man unterbietet sind gegenseitig mit den Provisionen die einbehalten werden, nur um in ihrer Gunst zu stehen. Gleichzeitig wird immer wieder aufs Neue von einigen komischen Gestalten Mitleid für die ach so armen Entwickler gefordert. Die armen Tropfe kommen kaum noch über die Runde und müssen jeden Euro/Dollar zweimal umdrehen. Wer so dumm ist das zu glauben, dem ist nicht mehr zu helfen. Der Gaming Markt ist viele Milliarden Dollar schwer, es geht allen sehr gut. Bei den höheren Anteilen für Entwickler und Publisher geht es einzig um Gewinnmaximierung weil bestimmte Individuen den Hals nicht voll bekommen, sonst nichts. Betrachtet man Ekelpakete wie EA und Activision müssen inzwischen nicht mal mehr
gute Spiele entwickelt werden, jährliche Aufgüsse, viel Marketing und besonders viel Mikrotransaktionen sind inzwischen völlig ausreichend. Das gibt es in keiner anderen Branche.