AW: Ex-Entwickler: "Steam ist eine industrieweite, nicht nachhaltige Steuer zum Wohle eines Einzelnen"
Oh Gott, bei den Äußerungen des Herrn Geldreich kräuseln sich einem vor Blödsinn ja die Fußnägel...
Ein ehemaliger Valve-Entwickler sagt nun, dass das Unternehmen mit seiner 30-Prozent-Politik PC-Gaming langfristig kaputtgemacht habe und Epic Games dies nun wieder zurechtrückt.
Na dann, total seriöse & vor allem logisch nachvollziehbare Meinung, vor allem wegen diesem Punkt:
Ubisoft fährt mehrgleisig und 30 Prozent mögen damals vielleicht gut gewesen sein, wenn im Handel 50 Prozent Gebühren anfielen, aber in der Zwischenzeit hat sich die Erde weitergedreht.
So so, wie kann Valve da langfristig das PC-Gaming kaputt gemacht haben? Man sollte doch annehmen das die geringere Beteiligung die Valve verlangt hat dem PC-Gaming da ehr ertsmal geholfen haben, immerhin konnten Publisher / Entwickler so 20% mehr gegenüberdem Einzelhandel verdienen (zzgl. dem Geld was sie gespart haben weil sie keine Verpackungen gebraucht haben, keine Handbücher, keine Verpackungen, keine Logistik).
Und müsste nach der Logik nicht auch Epic dem PC-Gaming langrfistig schaden, weil sie nicht nur 10% oder weniger Anteil verlangen, oder gar 0% Anteil?
Wo arbeitet der Herr eigentlich inzwischen / aktuell?
Richard Geldreich erklärt in einer Reihe von Tweets, dass Valves Anteil über
Steam nicht sonderlich nachhaltig war - außer vielleicht für Valve, wo man damit nicht nur ein kleines Vermögen anhäufte. So viel Geld, dass man sich seit Jahren nicht mehr groß mit der Entwicklung von PC-Spielen auseinandergesetzt habe - oder, um es besser zu sagen, zumindest nichts Vorzeigbares dabei entstand.
Aha, also muss man selber Spiele entwickeln damit man legitimiert ist eine Vertriebsplattform zu betreiben?
Muss ein Betreiber eines Fischrestaurants eigentlich auch selber Fischer / Fischzüchter sein um legitimiert zu sein Fisch auf seiner Speisekarte anbieten zu dürfen?
Davon ab, wilkommen in der kapitalistischen Marktwirtschaft Herr Geldreich, das Ziel dort ist es immer das möglichst eine kleine Gruppe Menschen mehr davon profitiert als der große Rest, so funktioniert Kapitalismus nunmal (ich verkaufe eine Ware X und will mit der Ware X möglichst soviel wie nur möglich verdienen, als das was sie mich in der Produktion gekostet hat.
Auch von der Entscheidung exklusive Deals mit Epic abzuschließen profitiert erstmal finanziell nur eine kleine Gruppe (die daran beteiligt ist), ob auch die Mehrheit der Kunden davon in irgend einer Weise am Ende profitieren wird (ob nun durch niedrigere Preise, oder subjektiv bessere Spiele) steht noch auf einem ganz anderen Blatt Papier. Ersteinmal jedoch profitiert die Mehrheit nicht von diesem Deal und hat im Gegenteil ggf. nur Nachteile davon.
Geldreich sieht die Quasi-Monopolstellung von Valve und die 30 Prozent als industrieweite Steuer. Historisch betrachtet war Steam zwar mit die erste Plattform und vor allem die, die sich durchgesetzt hat, aber das zementiert laut Geldreich nicht den Status.
Ach mit einer Industrieweiten Steuer sei das also vergleichbar? Wer ist gezwungen auf Steam zu releasen? Niemand? Oh, also ist auch niemand dazu gezwungen Valve für ihre Angebot dort 30% zu bezahlen...
Ein Monopol ist Steam also? Moment es gibt doch schon seit 2008 als unabhängige Alternative "Good old Games" und auch inzwischen noch diverse andere. Ein Monopol kann es erst dann sein wenn es keine Alternative gibt, oder aber Publisher / Entwickler durch Exklusivität ihrer Angebote zu einem Monopol machen.
Und es wird auch nicht dadurch besser wenn Entwickler / Publisher dazu übergehen von einem Monopol aufs nächste zu wechseln, weil man sich auf diese Weise wieder genau so abhängig von einer Plattform macht. Es wird sich schließlich noch zeigen müssen ob Epic auch ohne Querfinanzierung durch die sprudelnden Einnahmen aus Fortnite und der UE4 Engine, sowie mit exklusiven Deals, seine verlangten geringen Anteile langfristig wird halten können, oder später nicht auch im Anteil hochgehen wird, sobald man sich etabliert hat und Steam ggf. verdrängt wurde.
Publisher wie EA haben sich schon früh wieder von Steam zugunsten eines eigenen Systems verabschiedet.
Ja, weil man bei EA der Meinung war das die eigenen Titel so gut ziehen das man nicht auf Steam als Vertriebsplattform angewiesen ist und so am Ende sogar, trotz Entwicklungs- & Betriebskosten einer eigenen Plattform noch mehr Umsatz und Gewinn bei rum kommen.
Bei Ubisoft schien man das auch zu glauben, nur scheint dort die Zugkraft der eigenen Titel nicht so ganz aufgegangen zu sein, sonst wäre man wohl kaum teilweise zu einem Vertrieb über Steam zurück gekehrt.
Geldreich rechnet auch nicht damit, dass sich die Spieler so schnell abregen werden. Er rechnet weiter mit Exklusiv-Spielen und der Erfolg von Epic Games dürfte weitere Versuche anderer Anbieter beflügeln. Geldreich geht sogar soweit zu sagen, dass Steam mittelfristig nur noch Indie- und A-/B-Titel bekommt, während die Triple-A-
Spiele bei Epic und in anderen Launchern laufen werden.
Bitte, die dürfen gerne den Großteil der AAA-Titel bei Epic behalten, die wenigsten AAA-Titel sind heute doch noch mehr als Fast Food. Davon ab bezweifle ich das er mit seiner Prognose richtig liegen wird, kein Publisher / Entwickler wird sich zusätzliche Kundschaft & Einnahmen entgehen lassen (außer evt. EA) wenn er die zusätzlich noch mitnehmen kann, ansonsten wären die momentan exklusiven Spiele im Epic Store nicht nur zeitexklusiv sondern permanent exklusiv.
Damit Geldreichs Prognose zutreffen könnte müsste Steam schon massiv Nutzer verlieren, die dort nicht mehr kaufen, aber im gleichen Atemzug das Spiel im Epic-Store kaufen, es müsste also die Käuferschaft langfristig abwandern.
Dass Steam zunehmend große Namen verliert, dürfte offensichtlich sein.
Momentan ist nur offensichtlich das Epic große Namen einkauft und somit zeitexklusiv Valve wegschnapt, eine steigende Tendenz zu selbstständiger Abwanderung ist so doch gar nicht ersichtlich, weil dazu müssten Entwickler / Publisher den Epic-Store auch dann bevorzugen wenn sie nicht von Epic mit Exklusivdeals geködert werden.
Das war aber so bis dato noch nicht der Fall.
Ob Valve / Steam also langfristig Titel verliert wird sich erst dann zeigen sobald Entwickler / Publisher auch ohne Deals Epic / dem Epic-Store und damit einhergehenden Geldwerten Vorteil den Vorzug geben.
Activision ist mit Call of Duty in den Blizzard-Launcher umgezogen. Die Gegenwehr war recht überschaubar, weil viele Spieler ohnehin Diablo, Starcraft oder dergleichen nutzten. Bethesda hat Fallout 76 bisher auch nur im eigenen Launcher laufen, was ebenfalls für Diskussionen sorgte.
Wer ist bis dato abgewandert? Die Hand voll üblicher fianziellen Größen der Branche, die genug Geld und Casualkäufer haben um sich das leisten zu können eine eigene Plattform zu etablieren und für die Valve / Steam schon seit 10 Jahren eine zunehmende Konkurenz im Bereich des digitalen Vertriebs darstellt, wow, ja was für ein offensichtlicher Beweis gegen Valves Geschäftspraktiken...
Und langfristig dürfte der Trend wohl weiter anhalten, auch wenn ausgerechnet Bethesda wieder zu Steam zurückkehrt.
Ja weil Bethesda mit dem Versuch tierisch aufs Gesicht geflogen ist, da Bethesda.net einfach nur die absolute Krätze ist, noch schlimmer als der Epic Store, da miserabler Bedienkonfort, miserabler Support, miserable Einstellungsmöglichkeiten, miserabler Funktionsumfang, ach machen wirs kurz, selbst unter der C-Ware wäre der Bethesda.net Client noch die D-Ware.
Das Ding ist so schlecht das es niemand freiwillig nutzen würde und schon garnicht um darüber dann auch noch so ein katastrophal misglücktes Produkt wie F76 zu spielen.
Bethesda muss zimliches Fragsausen haben das der Release von Rage 2 nur über Bethesda.net nichts wird das sie jetzt zurück kommen, evt. kann man es auch als Indiz dafür werten das sie die Befürchtung haben das Rage 2 vom Zustand her selbst so eine Katastrophe werden könnte wie zuletzt F76 und man hofft einfach das es sich bei einem Release direkt über Steam trotzdem noch besser verkauft als F76.