AW: Diesel-Fahrverbote: Erste Hardwarenachrüstungen vorbestellbar.
... tja. Ein Arzt, der seit seinem Ruhestand gerne vor IHKlern und anderen vorurteilsfreien Personenkreisen die schaedliche Wirkung von Abgasen kleinredet, sagt: Alles halb so schlimm. Ein anderer sieht das, Ueberraschung,
voellig anders.
Andere hören ja nicht mehr zu. Und nein, da ich nicht nur einen "Zeugen" zitiert habe, es sind derlei zwei (in den Quellen sind noch mehr zu finden) und diese nicht irgendwo in Buxtehude eine kleine Praxis geführt haben, aus deren scheinbaren Langeweile heraus sie mal eben VW medienwirksam verklagen wollen, sondern ausgewiesene Experten im Fachbereich Pneumologie sind.
Von Wicherts Forschungsschwerpunkt seit über 30 Jahren ist die Pathophysiologie von Lungenerkrankungen, Köhler ist nicht nur Prof. Dr. Med, zusätzlich auch noch Dipl. Ing. und u.a. von 2005 bis 2007 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und von 1989 bis 2014 Präsident des Verbandes Pneumologischer Kliniken.
Das von diesen Herren Dargelegte ist auch schwerlich bei Verstand fehlzudeuten.
Und es sind ja (wie gesagt) nicht nur diese Herren...
stern.de schrieb:
Die EU-Grenzwerte für Stickstoffoxid und Feinstaub seien in keiner Weise gesundheitsgefährdend, in Deutschland sei noch kein Mensch durch Stickoxide gestorben. Trotz Diesel. Auch andere Experten stützen Köhlers Thesen. Etwa Prof. Martin Hetzel, Chefarzt einer Lungenfachklinik in Stuttgart, der für hunderte Patienten verantwortlich ist. Auch er hält die Diskussion um giftige Dieselabgase für reine Panikmache. "Hier gab es keinen verstorbenen Patienten, bei dem man zu der Erkenntnis kommen würde, dass die hohe Stistoffkonzentration mit hoher Wahrscheinlichkeit die Todesursache war", so Martin Heltzel.
Der springende Punkt ist - selbst Dein Kronzeuge raeumt ein, dass er die zugrundeliegenden Studien methodisch nicht anzweifelt, wohl aber der Interpretation widerspricht. Man koennte auch sagen, er ist anderer Meinung.
Die Herren räumen überhaupt nichts ein. Sie weisen die Interpretation der Studie als falsch aus.
Die Interpretation verwechselt (absichtlich) Korrelation und Kausalität und das ist nicht nur fachlich der absolute Super-GAU, es darf bei einem solch gravierendem Thema mit diesen weitreichenden Folgen nicht als Grundlage dienen. Das sind methodische Mängel, die jedem NAT im ersten Semester um die Ohren gehauen werden.
Die Herren fordern eine Neubewertung durch unabhängige Forscher. Nichts mehr, nichts weniger. Das sollte doch (eben ob der Tragweite) möglich sein?!
Bevor wir mal eben unsere wichtigste Industrie komplett umkrempeln und in nennenswerten Teilen einstampfen?
Diese Neubewertung wird es aber wohl nicht geben. Warum wohl?
stern.de schrieb:
Einigen Studien zufolge soll Stickstoffdioxid für viele weitere Erkrankungen verantwortlich sein, etwa für Brustkrebs, Lungenkrebs, Schlaganfall, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere. "Das ist überhaupt nicht vorstellbar", sagt Lungenfacharzt Köhler. "Stickstoffdioxid dringt überhaupt nicht in das Herz-Kreislauf-System ein und kann daher niemals Krebs auslösen." Derartige Daten seien ebenfalls durch das einfache Herstellen von Korrelationen entstanden, etwa dass, wo eine leicht erhöhte Schadstoffbelastung gemessen wurde, ein paar mehr Fälle von Diabetes auftraten. Andere mögliche Ursachen wurden außeracht gelassen.
Wenn jemand hustet und dabei ab und zu ein Schmetterling zugegen ist, bedeutet das nicht, dass der Schmetterling den Husten ausgelöst hat.
Das, was hier zutage tritt, ist keine Wissenschaft, das ist eine rein ideoligisch gestützte Bewertung.
Übrigens: wenn jemand etwas einräumt, dann die WHO (und das wäre dir vielleicht selbst aufgefallen, wenn du dir die Quellen mal ganz durchgelesen hättest):
stern.de schrieb:
Die WHO räumt ein, dass die wissenschaftliche Grundlage für diese Empfehlung jedoch noch nicht robust ist.
Worauf wir uns, jedenfalls theoretisch, einigen koennten ist - weder ist zweifelsfrei belegbar, dass Dieselexkremente krankheitserregend sind, noch ist es zweifelsfrei auszuschliessen. Und anstaendigerweise waere dann der naechste Schritt zu ueberlegen, wie man die nicht auszuschliessenden und womoeglich erheblichen Gesundheitsrisiken minimieren koennte. Stattdessen werden die Gefahren einfach als gruen-linke Ideologie abgetan und Kritiker am heiligen St. Diesel als Ketzer ans Kreuz genagelt. Das! wuerde ich nun fuer ideologisiert und borniert halten.
Können wir eben nicht.Ganz und gar nicht. Wenn wir anfangen, solche Nichtigkeiten als Lebensbedrohend wahrzunehmen, dann dürfte die nächsten Schritte ein Verbot von Sauerstoff wegen potentieller Explosionsgefahr und "freier Radikale" und ein Verbot der Sonne sein, deren Gefahr für die Gesundheit unbestreitbar ist. Und Schmetterlinge müssen natürlich auch weg.
Das soll es zu diesem Thema von meiner Seite gewesen sein.
a) weil man eh nichts mehr gegen machen kann, die Entscheider diesen Quark um jeden Preis durchdrücken
b) sich eine Diskussion mit dir bis dato nie als sonderlich fruchtbar erwiesen hat.
Diese Grenzwerte hätten
niemals Gesetz werden dürfen. Denn es gibt für sie überhaupt keine (und das gibt wie oben erwähnt die WHO ganz offen zu) keine belastbaren Grundlagen. Aber sie eignen sich ganz wunderbar, um Maßnahmen durchzudrücken und damit die so herbeigesehnte "Veränderungen" hervorzurufen.
Man verstehe mich nicht falsch: ich bin auch für weniger Verkehr und mehr Grünzeug in der Innenstadt. Auch ein Prof. Köhler sieht das ähnlich, wie er gestern bei "Hart aber fair" dargelegt hat.
Aber der dafür genutze Weg ist schlicht falsch und wird die Wissenschaft in ihren Grundfesten erschüttern/nachhaltig schädigen.
Wissenschaft darf nicht dazu missbraucht und ihre Ergebnisse absichtlich manipulativ missinterpretiert werden, um Veränderungen zu forcieren. Sie muss neutral und Ergebnisoffen arbeiten.
Alles andere führt uns wieder zurück zur Alchemie und Magie.