Das dürfte es ziemlich überall geben.
Und die Leute die es hart verweigern irgendwelche Dinge dahingehend neu zu erlernen sind dann noch die gleichen, die sich ständig beschweren dass sie keine Gehaltserhöhung kriegen während der Typ am PC der alles kann jedes Jahr 3% einfährt.
Die 3% jährlich hätte ich mir vermutlich durchaus verdient, wenn ich bedenke, was ich aufgrund der technischen Unfähigkeit meiner Kolleginnen alles zusätzlich zur Kinderbetreuung und Planung machen muss.
Da ich aber nach Tarifvertrag bezahlt werde, ist das leider nicht drin.
Weite Teile davon nicht. Das ist zwar einerseits eine große Chance für all diejenigen die mitmachen/mitkommen (ich habe sowohl beruflich als auch privat sehr große Vorteile davon gehabt sehr technikaffin zu sein) aber insgesamt ziehts uns wirklich runter wenn die meisten eben nicht im Boot sitzen und irgendwie duchkommen wollen wie in den 90er/00er Jahren. Da piepst Gerät XY im Laden Z ein mal anders als die lezten WOchen und schon ist Mitarbeiter/in vor einem unlösbaren Problem - das gar nicht so unlösbar wäre wenn man einfach lesen und verstehen würde, was das Gerät anzeigt. Wir sind derart hilflos geworden dass es beängstigend ist. Vom Zustand "Mensch benutzt Maschine nach seinem Willen/Nutzen [und versteht wie/warum]" sind wir zum Zustand "Maschine bestimmt über Mensch [der keine Ahnung mehr hat]" unterwegs. Künstliche Intelligenz wird das nur noch (stark) beschleunigen.
So sehe ich das auch.
Naja so schlimm ist das Bildunssystem nicht, aber die die es bestimmen sind es.
Das Bildungssystem ist deshalb katastrophal, weil in den obersten Etagen Leute sitzen, die völlig an der Realität vorbei entscheiden. Es bringt halt auch nichts, digitale Tafeln in Schulen einzubauen und Laptops für Klassen bereit zu stellen, wenn niemand da ist, der den Umgang damit vermittelt. So sind Pädagogen auf sich gestellt und viele von denen sehen sich da einer Herausforderung entgegen gestellt, die sie nicht bewältigen können, weil Personal, Geld, Zeit und Raum fehlt.
Ich als Erzieher kann da noch freier agieren, aber auch für mich ist das eine extreme Herausforderung, Medien in den pädagogischen Alltag zu integrieren und den Kindern zu vermitteln, dass Medien nicht nur Unterhaltung sind, sondern auch Werkzeuge. Aber auch hier liegt es vor allem an Zeit, Raum und Geld. Hätten wir jährlich mehr Budget und mehr Zeit, könnte man viel mehr machen.
Hat man nicht jedes Jahr die Anforderungen gesenkt?. Das auch Inhalte vermittelt werden sollten, die wirklich auf das Leben vorbereit wäre wünschenswert.
Es geht nicht nur im Inhalte, sondern auch um Didaktik und Methodik. Schule ist dazu da, um Allgemeinwissen zu vermitteln und natürlich braucht es da einen breit aufgestellten Lehrplan. Aber es geht auch um Kompetenzen, die vermittelt werden müssen. Leider ist das eben nicht der Fall. Bulimie-Lernen ist angesagt. Lernen und in der nächsten Klausur raus kotzen, bevor man es dann wieder vergisst.
Wir haben ein Schulsystem, das sich in seinen Grundzügen seit dem 19. Jahrhundert nicht geändert hat und die Bedingungen werden nach aktuellem Stand nicht besser, sondern schlimmer. Vor allem für Lehrkräfte, was sich natürlich unweigerlich auf die Schüler auswirkt.
Und auch Schüler stehen immernoch unter immensen Leistungsdruck. Das fängt leider schon in der Grundschule an.