Hier liegt der Fall jedoch anders, denn es wird kein Recht auf Eigentum angegriffen, sondern die Mindeststandards für eine bestimmtes Produkt bzw. eine bestimmte Dienstleistung.
Wenn man den "Grundversorger" dazu verpflichtet, dann wäre das durchaus ein EIngriff in dessen Eigentum.
Das schränkt noch nicht einmal die Geschäftsfreiheit unzulässig ein, denn Anbieter haben natürlich weiterhin die Option, ein Produkt entweder gesetzeskonform anzubieten oder es gar nicht anzubieten und mit anderen Produkten ihr Geld zu verdienen.
D.H., der Grundversorger darf sich dann straffrei aus der Grundversorgung zurück ziehen, weil es für ihn nicht wirtschaftlich ist?
Wie soll denn so eine Vorschrift grob aussehen, bei der die Pflicht der Grundversorgung mit Telefon (die sich bei weitem nicht nur auf die Telekom bezieht, sondern auf den örtlich dominanten Anbieter) nicht aufgehoben wird?
Muss dann der Anbieter, der ein Gebäude per Internet versorgt, mind. 50 MBit/1 GBit (mit 0,00000 KBit/s Upload, davon redet ja anscheinend wieder mal keiner) mind. diese Leistung liefern, damit er überhaupt schalten darf? Dann bin ich bei Dir, dann gibt es halt kein DSL mehr, wenn keiner eine passende Leitung ziehen will, und gut ist. Der derzeitige Grundversorger (=Betreiber der Kupfer-Hausanschlussleitung) wird es überleben. Welchen Aufschrei es schon nur bei kurzfristiger Abschaltung von VDSL beim Übergang der Grundversorgung von der Telekom zu EWE gab, haben wir ja gerade erst hier erlebt.
Das, was die meisten Leute in unterversogrten Gebieten aber wollen, ist an ihrem Taum-Einsiedlerhof einen Zwangsversorgung durch einen Anbieter, also die Ausweitung der Grundversorgung durch schnelles internet. Oft sogar noch gepaart mit dem Wunsch-Reseller, der die attraktievsten Preisen am (weltweiten) Markt bietet.
Wenn ich schon nur sehe, was die Piraten gerade in München gefordert haben (100 MBit für alle) und wie die Reaktionen selbst technikafiner Kollegen darauf war ("juhu, wäre schlön, wenn ich sowas an meinem Vorort von Mönchen bekommenw würde"), dann wird mir wieder mal klar, dass die Leute überwiegend einfach nur irgendeine Technik wollen, die ihnen sofort (aktuell ausreichend) schnelles internet liefert. Auch mit 1-2 Kindern reichen dafür halt 100/40 locker im Privathaushalt, Insb., wenn die Alternative >= zwei jahre warten für Genehmigung und Buddeln ist, falls sich überhaupt jemand findet, der das auf eigene Kosten per Glasfaser macht.