Bei Intel und AMD knallen da die Sektkorken, auf dem immer lukrativer werdenden APU Markt bleiben sie unter sich, solange Microsoft nicht wirklich im Apple (Rosetta) Stil in Richtung ARM marschiert und das wirkt unwahrscheinlich.
Ob das unwahrscheinlich ist, weiß man nicht. Qualcomm hat sein jüngstes Design explizit verstärkt in Richtung Laptop-Ersatz hin ausgelegt, die haben mittlerweile auch Nur-BigCore-Modelle im Angebot und von Microsoft weiß man ebenso, dass die an einem eigenen ARM-Design arbeiten.
Abgesehen davon werden die schon rein aus Geschäftssinn dafür Sorge tragen, dass diese Wahrscheinlichkeit nicht zu klein wird, denn so halten sie Intel und AMD bei der Stange. Und sollten die beiden tatsächlich den "Anschluss" an Apple & Co im (Ultra-)Portable-Markt verlieren, täte Microsoft gut daran hier einen Plan B in der Hinterhand zu haben, denn ansonsten verlieren sie dieses Marktsegment für ihr Betriebssystem und einer derartigen Entwicklung werden die sicherlich nicht tatenlos zusehen.
[...] So oder so gab es eigentlich nur ein Szenario in dem sich die Übernahme für NV gelohnt hätte, und das wäre das explizite Ausschließen von Wettbewerbern gewesen. [...]
Die Aussage war sinnbefreit, denn unter dem Gesichtspunkt wäre eine Übernahme per se ausgeschlossen gewesen und so sah sich nVidia auch gezwungen gleich von Beginn an Klarzustellen, dass man keinerlei Restriktionen im Falle einer Übernahme bzgl. der Lizensierung implementieren würde. Dass man denen das möglicherweise nicht ganz abnahm, ist dagegen ein anderes Thema.
Darüber hinaus sind die westlichen Kartellbehörden aber auch vielleicht etwas blauäugig (?) (
für nVidia ggf. aber auch bei deren Neubewertung irrelevant *), denn wer immer ARM übernehmen wird, erhält damit gleichzeitg überaus viel Einfluss auf eine der wichtigsten Halbleiterarchitekturen. Das kann von jeder Firma potentiell missbraucht werden und würde einen einflussreichen Halbleiterkonzern noch einflussreicher und mächtiger machen, aber vielleicht dachte sich so mancher Verantwortliche auch, dass es doch ein toller Plan wäre, wenn vielleicht ein branchenfremder Konzern wie Woolworth ARM übernehmen würde?
Am Ende bliebe nur die Möglichkeit eine Art Konsortium zu gründen, das jedoch in etwa 40 Mrd. US$ aufbringen müsste und keiner der Großinvestoren in diesem Konsortium hätte den Einfluss den er gerne für sein geleistetes Invest haben würde und mit den vielen Stimmen darin (
ggf. auch etlichen geopolitischen Spannungen) darf man sich wohl ebenso die Frage stellen, ob das die Weiterentwicklung von ARM ausbremsen/hemmen würde.
Hinzu kommt, dass ARM's Einnahmen i. V. z. zu den 40 Mrd. US$ recht überschaubar sind, d. h. alle Beteiligten müssten hier darauf spekulieren, dass sich ihr Invenst über einen vergleichsweise langen Zeitraum hin am Ende doch noch als lohnend erweisen wird. Ein schwieriges Thema ...
*) Für nVidia dürfte wohl vorwiegend die absehbar mangelnde Zusage von China das KO-Kriterium sein, denn die müssen mit dem US-Embargo befürchten, dass sie bei einem Verkauf ggf. von wichtiger ARM-Technologie abgeschnitten werden.