Was kostet die Welt? Ein werbefreies Internet will (fast) keiner bezahlen... Das meinen PCGH-Redakteure zu einem aktuellen Thema

Eigentlich war ich immer fleißiger User von Gamestar.de.
Mit der indirekten Androhung, mir Inhalte vorzuenthalten, wenn ich nicht monatlich zahle, hats mir gereicht.
Nachdem dort diese ätzende Adblockdebatte angestoßen wurde, habe ich die Seite verlassen.

Da hats mir hier auf PCGH komischerweise sogar besser gefallen.
Die haben den Dialog nicht gesucht, sondern einfach "ungefragt" Werbung im Video geschaltet, die man nicht so einfach umgehen kann/konnte.
Diese Werbung nervt mich auf jeden Fall weniger hart als andere. Ich lass das Video einfach ohne Ton laufen und schau dann wieder rein...
Da springt mir halts nichts ins Gesicht, während ich nen Artikel lesen will.


Guter Beitrag. Der Part mit dem Rückenkratzer hat mich amüsiert! :D
 
Ich glaube nicht, dass Du den Redakteuren der Gamestar abgehst. Sie haben letztlich für Lau für Dich gearbeitet. Für Lau arbeiten möchte nunmal niemand.
 
Das stimmt.

Da gings für mich eher ums Prinzip.
Wenn das noch 5000 andere machen, dann stört es vllt. langsam. ^^

Das Magazin kauf ich bei Interesse auch weiterhin.
 
Ich glaube nicht, dass Du den Redakteuren der Gamestar abgehst. Sie haben letztlich für Lau für Dich gearbeitet. Für Lau arbeiten möchte nunmal niemand.

Na für "Lau" würde ich mal nicht behaupten. Je besser und größer die Community um ein Produkt (in dem Fall das Gamestar-Heft), desto mehr werden sich das Produkt auch kaufen und umso mehr zusätzliche Produkte rund um das eigentliche Heft kann ich verkaufen (Merchandise, Sonderausgaben, etc). Davon lebt schließlich auch der Online-Redakteur, nur von der Online-Werbung alleine wäre das vermutlich schwer bezahlbar.


Umgekehrt würde deine Aussage auch bedeuten, dass der Online-Redakteur bis zu diesem Zeitpunkt, an dem Online-Inhalte nur noch hinter einer Paywall abgerufen werden können, für lau gearbeitet hätte... kann ich mir irgendwie schwer vorstellen :ugly:
 
Irgendwie verkehrte Welt, wenn man als Dienstleister darum betteln muss, für seine Leistung Geld zu bekommen oder dass doch zumindest die indirekte Bezahlung ermöglicht wird.
 
Deine Ansicht verstehe ich auf jeden Fall.

Meiner nach ist das halt ein selbst generiertes Problem.
Das Internet und die User wurden mit Werbung zugemüllt und jetzt ist man verwundert, wenn die sie umgehen möchten.
Aber damit ist man wohl wieder bei der Grundsatzdiskussion...
Das scheint auch eine gewissen Spiralwirkung zu haben.

aggressive Werbung -> Adblocker -> weniger Einkommen = schlechtere "News" -> User sehen nicht ein, für solche News den Adblocker auszumachen

Ich persönlich würde als Redakteur wohl auch keinen Gefallen an Schmarotzerusern wie diesem Zybba finden. ^^
Allerdings geht der moralische Kompass ja oft auch in die Richtung, die einem am besten passt.
 
Über die Schuldfrage kann man streiten, aber Fakt ist:
Frei zugängliche Webseiten, die qualitativ und quantitativ dauerhaft über dem Niveau ehrenamtlicher Projekte bleiben, müssen entweder Werbung schalten oder sie lassen sich unter der Hand/redaktionell von den Herstellern aushalten.
Wenn das Fakt ist, dann hab ich mal ne Frage:

Was genau für Modelle hat zb. die Webseite PCGH (oder Computec generell) in den letzten 10 Jahren getestet, die den Fokus auf einer Nutzerfinanzierung hatten? Sprich kostenpflichtige Premiumaccounts mit entsprechenden Features oder ähnlich. Oder Möglichkeiten ähnlich einem Spendensystem. Oder die Gamestar? Heise? Was haben die versucht?

Einzelne Online-Artikel gegen Geld freischalten bzw. kaufen? Wow, wie fantasievoll. :D

Wie gesagt: Verkaufe/vermarkte ich es als "du bezahlst dafür das du keine Werbung siehst", dann wird die Beteiligung vermutlich entsprechend sein (aber auch hier wird es sicher Nutzer geben, die einzig dafür zahlen würden - es zumindest aktuell aber mangels Angebot nicht können). Verkauft man es als "Premium-Zugang", gespickt mit ein paar netten Gimmicks (zb. Zugang zu PCGH-Gameservern/TS-Servern oder was auch immer) und das mit der Werbung als nettes "Give-away", dann werden die User sicher auch anders drauf reagieren. Und zumindest mir ist gerade kein entsprechendes Angebot bekannt. Allerdings besuche ich auch nur einen sehr winzigen Bruchteil des Internetzes.
03%20sm_B-D.gif
 
Versuche bei Computec gab es meines Wissens nach noch nicht, über den Heise-Verlag bin ich nicht gut genug informiert. Die Investitionen für die nötige Infrastruktur sind hoch. So etwas macht man nicht, wenn man Akzeptanz und Kundschaft unwahrscheinlich sind. Gamestar hatte meines Wissens mal die von dir verlangten Premium-Accounts. Gut kamen die Exklusiv-Inhalte meiner Erinnerung nach nicht an.


Wie die Sache aussähe, wenn ein Server-Betreiber seinen Abonennten als kleine Dreingabe ein kostenloses, hochqualitatives, werbefreies Hardware-Magazin anbieten würde, weiß ich nicht. In Anbetracht der hohen Kosten für letzteres würde ich mir aber keine großen Marktchancen erhoffen. Entweder die Leute wollen für Tests bezahlen oder nicht. Wer es nicht möchte, mietet sich seine Server andernorts günstiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, das wurde dann in GamestarPlus umgewandelt.

Im Prinzip halte ich so ein Premiumpaket für eine faire Idee.
Allerdings ist es schwer, passende Gimmicks zu finden, die einem Großteil der User zusagen.

Das Heftarchiv fand ich super.
Dann gabs aber auch so "tolle" Sachen wie 10% Rabatt bei One, Rabatt bei Musterbrand oder Vollversionen.
Das kann situativ ja mal ganz gut sein.
Aber damit dauerhaft zu werben und das für ein gutes Angebot zu halten finde ich etwas schwach.
 
Ich muss Zybba recht geben, ein Premium Angebot *nur* mit dem Verzicht auf Werbung zu rechtfertigen ist schwierig. Auch muss man daran denken, dass es nicht leicht sein dürfte, die Hauptzielgruppe dazu zu bringen für 5-10 Webseiten im Monat je 2,99€ oder so abzudrücken.

Ich zahle für die Online-Angebote von GamersGlobal und Gamestar. Die beiden Seiten sind mir wichtig genug. Und als Nichtraucher und -weggeher kann ich mir das auch leisten ;)

Letztlich fürchte ich, Computec MUSS sich etwas überlegen, sonst sind sie weg vom Markt. Ein Geschäftsmodell klassisch auf Zeitschrift und Online per Werbung ist m.E. nicht mehr lange haltbar.
 
Alternative:

Die Website dicht machen, dadurch viel Geld sparen und nur noch das Heft verkaufen.
Im Umkehrschluss gehts PCGH/Computec dann doch wieder gut. :)
 
Das es auch fast ohne Werbung geht (Heftrückseite nur mit BeQuiet-NT und zwei Innenseiten mit Werbung für Computec-Hefte) ist eine Wohltat im gerade erschienenen Heft "Hardware-&Spielelegenden".
Wie wird das den finanziert?
Muß Tilo, wegen der fast nicht vorhandenen Werbung, deswegen im Vorwort zum aktuellen PCGH-Heft 10/2014 in eigener Sache für dieses "legendäre Heft" werben, mit viel Herzblut, versteht sich.
 
Das Magazin wird ja auch verkauft. Und das für einen durchaus nicht unerheblichen Preis.
 
Zurück