Ja, überlege mir auch gerade, meine MX3.0 (red) durch die 5.0 zu ersetzen.
Die Ergonomie wäre für mich der entscheidende Punkt, aber die "silent" Tasten und die Beleuchtung sind natürlich sehr nice to have.
Wenn die Ergonomie für dich wichtig ist, solltest du dich von diesen rechteckigen flachen Brettern verabschieden, zumindest, wenn du zehn-Finger-Schreiber bist. Bei Frank Stöver ist "ergonomisch" gleichbedeutend mit "breite Handballenauflage". Es ist traurig, dass ein professioneller Hardwareredakteur sich offenbar nicht im geringsten dafür interessiert, was ergonomisch bei einer Tastatur wirklich bedeutet.
Noch dazu, wo er doch selbst viel Zeit an der Tastatur zubringen dürfte. Aber die Umgewöhnung ist ja sooo schwer und der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Falls es dich und andere Leser interessiert, findet man im Internet reichlich nähere Infos dazu. In aller Kürze: die Tastatur sollte in der Mitte geteilt und ohne Zahlenblock auf der rechten Seite sein. Außerdem muss man sie vorne hochbocken können. Ja, VORNE, nicht hinten wie bei fast allen Tastaturen üblich.
Das Schreiben mit einer solchen Tastatur ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber mehr als ein bis drei vollgeschriebene Seiten braucht es meiner Erfahrung nach nicht für die Umstellung. Danach kann man auf den eckigen Brettern zwar immer noch schreiben (merkwürdigerweise kann man nach der Eingewöhnung ohne Schwierigkeiten zwischen beiden Tastaturformen hin und her springen), möchte es aber nicht mehr.
Das Dumme ist, dass man, wenn man sich für so eine Tastatur entscheidet, zu einigen Kompromissen gezwungen wird. Es gibt solche Tastaturen meines Wissens nicht mit beleuchteten Tasten und nur wenige haben mechanische Schalter. Die bekanntesten preiswertesten Tastaturen in diesem Segment dürften wohl das Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000 (kann vorne hochgebockt werden, hat aber Rubberdome-Tasten und einen festen Nummernblock rechts) sowie das Microsoft Sculpt Ergonomic Keyboard sein(kann nicht hochgebockt werden hat auch Rubberdome aber wenigstens einen separaten Nummernblock). Es gibt noch ein paar Hersteller ähnlicher Tastaturen, auch Logitech hat eine im Programm. Mit dem Ergonomic Keyboard 4000 habe ich jahrelang gearbeitet und gespielt (allerdings habe ich N-Key Rollover nie gebraucht und kann daher nicht sagen, ob das damit klappt) . Bis auf den festen Nummernblock ist das Teil in Sachen Ergonomie eine Wucht, aber dann bekam ich Schmerzen im rechten Arm, die erst verschwanden, als ich zu einer Tastatur ohne Nummernblock wechselte.
Will man mechanische Tasten, wird es richtig teuer. Ich habe mir die Matias Ergo Pro gekauft. Die Tastatur gibt es in Deutschland meines Wissens nur bei getdigital.de und kostet mal eben 250 Euro. Die Tastatur besteht aus zwei Hälften und kann daher für jeden Nutzer perfekt positioniert werden. Sie hat leise mechanische Tasten, N-Key Rollover kann sie auch. Außerdem hat sie keinen Nummernblock. Den kann man billig nachrüsten mit einem separaten per USB angeschlossenen Nummernfeld, falls man doch mal lange Zahlen eintippen muss. Die einzige Einschränkung ist die fehlende Beleuchtung, falls einem das wichtig ist. Ansonsten erfüllt diese Tastatur alles, was von Fachleuten in Sachen Ergonomie gefordert wird. Leider hat sie bei mir nicht lange funktioniert. Ob das ein Serienfehler oder ein Einzelfall ist, kann ich aber nicht sagen. Jedenfalls bekomme ich bald den Ersatz auf Garantie. Kleine Mängel an dieser Tastatur sind die völlig sinnfrei auf der rechten Seite sitzende Nummerntaste "6" (Zehnfingerschreiber lernen die 6 mit links zu tippen) und die rechte "STRG-Taste", die so dämlich platziert wurde, dass man sie ständig ungewollt trifft. Letzteres Problem habe ich gelöst, indem ich die Taste einfach abgenommen habe. Die rechte STRG-Taste habe ich sowieso noch nie gebraucht.
Es gibt noch weitere, zum Teil sehr exotische Bauweisen, auf die ich jetzt nicht eingehen will. Wen es interessiert, wird sie im Neuland Internet finden.
Allen übrigen Ergo-Tastaturen scheint aber gemein zu sein, dass die Eingewöhnung deutlich schwieriger ist und manche Nutzer schreiben, dass sie danach nicht mehr auf gewöhnlichen Tastaturen schreiben konnten. Für mich kommt das nicht in Frage, weil man ja seine eigene Tastatur nicht überall mit hinschleppen kann.
Ich habe noch immer die winzige Hoffnung, dass der Markt und damit die Auswahl für ergonomische Tastaturen irgendwann mal größer wird, wenn die Zehnfingerschreiber endlich mal einsehen würden, dass eine Handballenauflage eben nicht das einzige Kriterium für Ergonomie bei einer Tastatur ist ("zu-Frank-Stöver-schiel"). Wer im Adler-Suchsystem schreibt, hat von Ergo-Tastaturen zwar keinen Vorteil aber eben auch keine Nachteile.
Munter bleiben!