AW: Welche Minimale Radifläche für eine ryzen 1700
Wenn der i7 2600K bereits mit Wasser gekühlt wird - was spricht dagegen die Kühlerhalterung gegen eine AM4-Halterung für den Ryzen auszutauschen und die bestehende Wakü einfach weiter zu verwenden?
Wenn die aktuelle Kühlleistung für den i7 2600K (95W und mit OC u. U. noch ein wenig mehr) reicht und wenn du gleichzeitig mit der Lautstärke zufrieden bist, reicht die aktuelle Radiatorfläche (wie der Rest der Wakü) auch für den Ryzen 1700x (95W) und natürlich erst recht für einen Ryzen 1700 (65W) bestens aus. Da sowohl der Sandybridge als auch der Ryzen verlötete DIEs haben und die von dir in Betracht gezogenen Modelle in der gleichen TDP-Klasse liegen (der Ryzen 1700 sogar noch 30W drunter), sind die Kühlbedingungen vergleichbar. Auch die Leistungsdichten sind ähnlich, wenn man vom Erreichen der TDP ausgeht (was in der Praxis i. d. R. nur mit OC möglich ist). Der Sandybridge liegt dann bei 0,44W/mm² während der Ryzen 1700x kaum höher bei 0,49W/mm² liegt und der Ryzen 1700 käme sogar nur auf 0,34W/mm². Da der Ryzen 1700x mit Gegensatz zum i7 2600K nicht das Spitzenmodell seiner TDP-Klasse darstellt, dürfte er ohne OC in der Realität eher die gleiche, wenn nicht sogar noch eine etwas geringere Leistungsdichte als die dicke Sandybridge CPU aufweisen.
Solche CPUs, die im dem Fall noch dazu alle mit einem vernünftigem thermischen Interface ausgestattet sind, stellen kühltechnisch allgemein keine große Herausforderung dar und lassen sich selbstverständlich mit einem 120er Radi innerhalb ihrer Temperaturspezifikationen betreiben - aber eben nicht wirklich leise im Sinne einer echten Wakü, sondern nervtötend wie mit einer billigen 120er-AIO oder einem Luftkühler. Wenn man jedoch bloß das Ziel hat die CPU innerhalb ihrer Specs zu halten, damit sie sich nicht runter takten muss und tolerant ist was die Lautstärke angeht, könnte man hier natürlich auch mit einem Luftkühler oder einer billigen 120er AIO arbeiten. Die effektive Kühlfläche eines 120er Radis bringt nicht mehr als die vorgenannten Lösungen. Allenfalls eine ausreichende aber eben keine besonders gute Lösung ist damit erreichbar. Sehr gute Kühlleistung und gleichzeitig "wakü-like" leise ist damit nicht drin, selbst wenn der Rest der Wakü grundsolide wäre.
Wenn du durch die Wakü also einen echten Vorteil gegenüber Luftkühlung/Mini-AIO haben willst, egal ob bei der Kühlleistung, der Lautstärke oder am besten bei beidem, solltest du auf jeden Fall etwas mehr Radifläche als nur einen 120er Radi einplanen (egal ob mit oder ohne OC).
Bereits mit einem 240er Radi lässt sich eine CPU im angepeilten Verlustleistungsbereich ohne, oder mit moderater Übertaktung bereits relativ leise und mehr als ausreichend kühl betreiben. Mehr Fläche schadet zwar grundsätzlich nie, aber man muss es nicht auf die Spitze treiben und mit MoRas (Kanonen) auf CPUs (Spatzen) schießen
- insb. wenn die Einbindung einer GPU nicht geplant ist.
Grundsätzlich sollte man beim Wakü Einsatz immer daran denken, dass deren Hauptvorteil gegenüber Lukü eben die Möglichkeit ist beliebig große Kühlflächen zu nutzen. Wenn man diesen Vorteil nicht nutzen will (siehe 120er AIOs oder auch kastrierte echte Waküs mit zu kleinen Radis) kann man gleich bei Lukü bleiben und fährt damit effektiv nicht schlechter aber mehr oder weniger deutlich günstiger.