Bei Software kann ich das Argument sogar einigermaßen nachvollziehen. Aber zum Beispiel bei BluRay-Disks ist die Sachlage eine komplett andere. Wenn ich mich illegaler Mittel bedienen muss, um die zwei BDs, die hier bei mir im Regal stehen, auf die Art und Weise wiederzugeben, wie ich es gerne hätte, dann schießt das doch leicht über das Ziel hinaus.
OH JAAAAA!!!! Da kann ich auch so ein Lied von Singen. Ich nenne rund 100 BluRays mein Eigen. Früher hatte ich einen sehr preisgünstigen Player. Features: Abspielen und maximal eine 5.1 Anlage anschließen. Fertig. Keine besonderen Features oder sonst etwas. Leider konnte er eine (EINE!) meiner 100 Scheiben aus unerklärlichem Grund nicht abspielen. Durch einen aufrüstenten Verwandten bin ich an ein teures Gerät von Panasonic gekommen. Irre Featureliste (1000 Dinge, die ich nicht brauche) und siehe da, besagte Scheibe läuft einwandfrei. Wie ich nun in den letzten zwei Jahren herausfand: Dieser Player spielt gleich drei meiner Filme nicht ab, die auf dem Billigheimer gingen. Irre, wozu so ein Bluthund-DRM doch alles taugt. Würde ich die Scheiben rippen (wozu ich keine Software besitze) um sie mir anzusehen, würde ich mich strafbar machen.
Und das wird mit dem neuen Windows auch nicht schöner. Wie so vielen anderen ging mir das auch schon bei Windows 8.1 gegen den Strich, dass ich erst die bescheuerte Anmeldung im Store umgehen muss. Ich will keine Anbindung an irgend einen beschissenen Store mit Anwendungen, die ich nicht benutzen will. Bei mir läuft W 8.1 auf inzwischen drei Rechnern. Auf keinem einzigen ist eine App aus dem Store installiert. Die integrierte Mail-Funktion von Windows benutze ich auch nicht, da ich mit Outlook am Arbeitsrechner bzw. Thunderbird samt Add-On am Privatrechner viel komfortabler unterwegs bin. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass Microsoft, aber auch viele andere Softwareanbieter, sich zu sehr auf die breite Masse konzentrieren. Also jene User, die sich ihr Nutzerverhalten vom OS diktieren lassen und nicht nach Bedarf handeln. Ich dachte damals auch "cool, so eine Art Outlook bereits im Windows integriert". Als ich es mir dann angesehen habe fand ich es nicht mehr so lustig, meine privaten und geschäftlichen Kontakte in der Cloud von MS auszulagern. Klar, ich habe dann von jedem Windows-Rechner Zugriff darauf, aber wer noch? Lieber steige ich wieder auf das gute alte Adressbuch aus Papier und einen preisgünstigen Kugelschreiber um.
Solche News stimmen mich immer irgendwie traurig, wenn ich mir ausmalen muss, wo die Reise hinführt. Gepaart mit all den schlechten Erfahrungen der letzten Jahre (nicht verfügbare Server, Bugs, etc.) erscheint es für mich immer so: "Der Kunde soll gefälligst pünktlichst bezahlt haben, wenn der Service nicht funktioniert aber den Rand halten ("wir bitten um ihr Verständnis")". Im Gegenzug wird man aber in keinster Weise entschädigt für all die Unannehmlichkeiten, die einem diese Dienstleistermentalität berschert.
Wie schon jemand gesagt hat: Es wäre wirklich eine beruhigende Alternative, wenn es in absehbarer Zeit ein anderes Betriebssystem für den Betrieb eines Spielerechners geben würde. Ein Steam-OS (oder ein anderes Linux) welches mit nahezu allen Spielen fertig wird, wäre da eine tolle Sache.
Edit:
OMG - und für Windows 10 muss ich zur Aktivierung ne Urinprobe bei M$ hinterlegen oder wie ?
Pah! Nicht nur!
Fragenbogen ausfüllen:
1. Geboren: ja [] nein []
1.a. Wenn ja, warum?
1.b. Geschlecht der Mutter:_____________
Dazu noch ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Bachelor of Arts der Fachrichtung Soziale Arbeit. Wenn du dann noch ein freiwilliges Praktikum in einem katholischen Internat hinter dir hast gehört das neue OS für schlappe 199 €ulen inkl. Mehrwertsteuer auch schon so gut wie dir!