@HardwareRat
Es sind sowohl die 3.3 Volt als auch die 12 Volt "rausgelegt" worden. Das Problem ist aber PCI-E 3.0, denn man muss die Karte extrem kurz halten, sonst hat man einen instabilen Betrieb oder das System startet erst gar nicht. Die Karten habe ich anfertigen lassen und es waren einige Versuche notwendig, bis die wirklich sauber gelaufen sind. Mittlerweile habe ich zwei, denn es gibt ja auch Multi-GPU-Systeme
Für die Messungen brauchst Du drei richtig teure 100 KHz DC-Stromzangenadapter, denn das Problem ist einerseits die große Range von 0 bis über 30 Ampère, die man mit gleicher Genauigkeit und ohne Umzuschalten messen muss und zweitens sind es vor allem bei AMDs Power Tune die extrem kurzen Intervalle zwischen den Lastwechseln. Schau Dir das auf den verlinkten Chartsgrafiken mal genau an, dann merkst Du auch, dass man da mit Heimwerkerelektronik nicht weit kommt. Je nach Design des PCB verteilen sich auch die Lasten unterschiedlich zwischen PEG und externem PCI-E Stromanschluss. Ich habe auch keine einzige Karte hier, die wirklich noch 75 Watt über den PEG saugt. Die meisten tendieren unter 40 Watt, manche gehen sogar bei 12 Volt gegen Null. Je nach Design. Die 3.3 Volt sind übrigens wichtig, denn je nach Speicherausbau und Takt sind das schnell mal bis zu 10 Watt und mehr. Fast alle Seiten (ich schließe mich da bei den älteren Messungen nicht aus), messen für AMD-Grafikkarten meist zu viel.
Ich messe teilweise sogar runter bis in den Mikrosekundenbereich, wobei 1-2 ms eigentlich reichen, sonst explodiert Excel. Drei Spalten für die Stromstärken und zwei für die Spannungen lassen bei so einer hohen Auflösung kaum Spielraum. Eine HIS R9 290X nimmt im Idle bei der Steckdosenmessung 20-22 Watt auf, mit einer 100-Euro DC-Zange und einem 600-Euro-Multimeter komme ich auf 17-19 Watt und mit der hochaulösenden Messung sind es sogar unter 13 Watt. Der Witz ist ja, dass selbst im Idle die Lasten noch extrem alternieren, wenn man mal genauer hinsieht.
Die Tragödie dabei: messen und speichern kann man das nur mit einem guten Mehrkanal-Speicheroszi, der dann auch schnell genug sein muss. Um so etwas also wirklich genau zu messen, wird man am Ende in der Summe wohl mindestens 8 bis 10K Euro in die Hand nehmen müssen, bei mir waren es sogar mehr. Ich habe fast 2 Jahre lang mit verschiedensten Methoden und Messgeräten gearbeitet und immer wieder hochgerüstet - es war am Ende schade um Zeit und Geld. Kompromisse sind durchaus auch weit preiswerter zu haben, aber das ist dann kaum kaum besser als die Steckdosenmessung. Man wird überlegen müssen, was einem der Spaß wert ist, denn ganz so einfach mal dranhalten und ablesen funktioniert nicht. Ohne die Mitwirkung eines Industriepartners ist das kaum sauber hinzubekommen.