Wer kündigt, bekommt auch kein Gehalt und meines Wissens nach für die ersten drei Monate nicht einmal ALG-Unterstützung. Von sich aus sollte man die Firma also erst verlassen, wenn man eine neue Stelle sicher hat – genau das haben im Zuge der letzten beinahe-Pleite auch mehrere renomierte Crytek-Mitarbeiter gemacht. Für jüngere Entwickler, die sich erst noch einen Namen in der Szene machen müssen, ist es aber aktuell schwer, überhaupt einen Job zu bekommen. In den letzten 18 Monaten gab es mehrere große Entlassungswellen, gerade bei ehemals erfolgreichen F2P-Studios.
Möglich wäre es in so einer Situation, Crytek auf Gehaltszahlung zu verklagen. Lohneinbehaltung, verschleppter Konkurs und ähnliches sind verboten. Aber man darf dabei nicht vergessen, dass es sich um ein IT-Unternehmen handelt. Wenn die Mitarbeiter hier einen Konkurs provozieren, haben sie sehr wenig davon, denn es gibt keine Produktionsanlagen, oder Lagerbestände, die man liquidieren könnte. Die einzige Chance auf Auszahlungen sind Einnahmen – und mit Ausnahme von Warface fallen mir für dieses Jahr nur die Crytek-VR-Titel Robinson und The Climb ein. Ersteres kann erst seit dem Erscheinen der Playstation VR, letzteres erst seit dem Oculus-Touch-Launch wirklich Einnahmen generieren. So unangenehm es auch klingt – abwarten war tatsächlich nicht die schlechtes Wahl für Crytek-Mitarbeiter.