News "Verheerender Verlust": Internet Archive muss nach Klage 500.000 Bücher entfernen

saphira33 schrieb:
Gemäss gelinktem Wiki Artikel stimmt das zwar. Jedoch alles nur Analog.
Und es wurden bereits Werke zerstört welche dort nur Analog vorhanden waren.
Es geht hier ja auch nicht nur um eine kurzfristige Archivierung. Ein Buch kannst du in 100 Jahren nicht mehr Lesen, mit der heutigen Papierqualität.

Aber die WDL (World digital Library) gehört doch zur LoC 🤔
 
[...] An den genauen Zeitraum kann ich mich aber gerade nicht erinnern.
Gefunden
4 Industriell hergestelltes Papier zwischen 1850 und 1970Papier ist bereits bei der Herstellung sauer und wird mit der Zeit immer saurer, da dieOxidationsprodukte von Cellulose sauer sind.Die Hydrolyse von überschüssigem Aluminiumsulfat das zum Faser-Brei bei der Herstellung zugemischt wurde, führt zur Schwefelsäure-Bildung.Papier-Zerfall ist ein mit der Zeit immer schneller ablaufender, autokatalytischer Prozess.
 
Und wo genau steht, warum diese online genommen werden, betrifft die Erlaubnis bei Archiven nur analoge, keine digitalen etc.? Das steht da nirgend. Man kann davon ausgehen, dass solch ein großes Archiv unter der Annahme urheberrechtskonform zu sein erstellt wurde, daher ist die interessante und wichtige Frage, "warum" dem nicht so ist und genau diese wird hier gar nicht thematisiert oder ich habe fette Tomaten auf den Augen, was ich ja mal nicht hoffen möchte. :-D

MfG

Wenn diese Veröffentlichung dieser Werke gemäß Copyright erlaubt wären, dann hätten dessen Inhaber gar keine gesetzliche Handhabe gehabt. Kopien von Informationen zu verteilen, von deren Verkauf andere zu leben versuchen, ist nie durch das Copyright gedeckt, sondern allenfalls im Rahmen vorrangiger Einschränkungen desselben stellenweise möglich. Auf letztere beruft sich Archive.org in der Regel, aber die Abwägung zwischen beidem scheint den Richtern nicht ganz so klar zu sein. Wir leben nun einmal im 21. Jhd., da verkaufen Buchverkäufer ihre Produkte digital. Wenn jemand daneben eine Kopie derselben verschenkt, ist dass sicherlich nicht im Interesse der Rechte-Inhaber.

An das deutsch Urheberrecht hält man sich unabhängig davon allgemein nicht. Ich wüsste nicht, dass schon jemand eine (hoffnungslose) Klage aus dem deutschen Rechtsraum diesbezüglich angestrebt hat, aber im Prinzip ist schon das Stammkonzept ein einzige riesige Urheberrechtsverletzung: Fremde Webseiten nehmen und in vollem Umfang in eigenes Angebot einarbeiten kann juristisch eigentlich nichts anderes als eine Raubkopie sein. Da gibt es keine Ausnahme von wegen "für allgemeingültige Zwecke", "nicht kommerziell" oder "so lahm, dass es keine Konkurrenz zum Original darstellt". Entweder man hat das Einverständnis des Urhebers aktiv eingeholt oder man handelt illegal. Archive.org befolgt darüber hinaus seit Jahren nicht einmal mehr robots.txt, achtet also nicht einmal aktive Widersprüche der Autoren.
 
Wenn diese Veröffentlichung dieser Werke gemäß Copyright erlaubt wären, dann hätten dessen Inhaber gar keine gesetzliche Handhabe gehabt. Kopien von Informationen zu verteilen, von deren Verkauf andere zu leben versuchen, ist nie durch das Copyright gedeckt, sondern allenfalls im Rahmen vorrangiger Einschränkungen desselben stellenweise möglich. Auf letztere beruft sich Archive.org in der Regel, aber die Abwägung zwischen beidem scheint den Richtern nicht ganz so klar zu sein. Wir leben nun einmal im 21. Jhd., da verkaufen Buchverkäufer ihre Produkte digital. Wenn jemand daneben eine Kopie derselben verschenkt, ist dass sicherlich nicht im Interesse der Rechte-Inhaber.

An das deutsch Urheberrecht hält man sich unabhängig davon allgemein nicht. Ich wüsste nicht, dass schon jemand eine (hoffnungslose) Klage aus dem deutschen Rechtsraum diesbezüglich angestrebt hat, aber im Prinzip ist schon das Stammkonzept ein einzige riesige Urheberrechtsverletzung: Fremde Webseiten nehmen und in vollem Umfang in eigenes Angebot einarbeiten kann juristisch eigentlich nichts anderes als eine Raubkopie sein. Da gibt es keine Ausnahme von wegen "für allgemeingültige Zwecke", "nicht kommerziell" oder "so lahm, dass es keine Konkurrenz zum Original darstellt". Entweder man hat das Einverständnis des Urhebers aktiv eingeholt oder man handelt illegal. Archive.org befolgt darüber hinaus seit Jahren nicht einmal mehr robots.txt, achtet also nicht einmal aktive Widersprüche der Autoren.
Danke für die Erklärung. Ich fragte deswegen, weil ja Werke von toten Urhebern beispielsweise irgendwann mal frei werden und so richtig detailliert stand das nicht in der News, um welche Werke es genau geht. Also kopieren die einfach Bücher die man regulär kaufen kann und bieten sie kostenlos als PDF an?!?

MfG
 
So scheint es zumindest auf den ersten Blick. Die beanstandeten Werke sind erst einmal weg und beim Rest kann ich den Copyright-Status nicht einsehen – aber es täte mich wundern, wenn das alles mit rechten Dingen zusteht:
1. Jünger Bestseller kann man scheinbar mit Account "ausleihen", die werden alle definitiv noch kommerziell vertrieben und sind auch nach lange geschützt.
2. Titel aus der Mitte des letzten Jahrhunderts sind komplett frei zugänglich. Kann natürlich sein, dass deren Autoren alle früh gestorben sind oder dass die Reche bei US-Titeln im Besitz eines Unternehmens lagen, sodass der Countdown zur Gemeinfreiheit früh begann. Aber in der Masse?
3. Wirklich alte Bücher werden mit den Covern aktueller Auflagen angepriesen. Die neu geschaffenen Motive für diese Reprints sind aber selbst schützenswert, selbst wenn die Texte mittlerweile gemeinfrei sind. (Für Originalfassungen aus dem 19. Jhd. ist das mittlerweile komplett anzunehmen. Aber bei regidierten Fassungen oder gar Übersetzungen kann die Sache schon wieder anders aussehen.)
4. Kostenlos vergebene, neue Titel (z.B. von Stiftungen) sind ohne Verweis auf Lizenzen abrufbar. Auch wenn da kein Schaden entsteht, dürfte das ein Verstoß sein – auch wenn jemand sein Werk selbst verschenkt, muss man ihn erst um Erlaubnis fragen, ehe man es selber weitergibt.
5. In der riesigen Masse von 1.-3. Titeln geht der Rest komplett unter und man kann auch nicht systematisch danach suchen (Sortierung nur nach Veröffentlichung auf/Upload auf die Plattform). Aber beim durchscrollen ist mir zumindest ein Cover als "neu" ins Auge gesprungen, dessen Inhalt frei zugänglich ist und die Stichprobe ergibt, dass damit durchaus Leute Geld verdienen. Oder besser gesagt: verdienen möchten.

(Anm.: Inhalt purer Zufall. Ich habe nach Uploaddatum sortiert und, wie gesagt, durchgescrollt bis mir etwas als "zu aktuell für verfallenes Urheberrecht" und "zu aufwendig für Stiftungs-Broschüre" ins Auge gesprungen ist.)
 
Man sollte dankbar sein das es ein riesiges Archiv gibt.
Ich hab da auch sachen abgelagert dessen original Datenträger langsam den Geist aufgeben.
Dabei ist es doch schön was für die Nachwelt zu hinterlassen 😄👍🏻
 
Nicht, dass ich wüsste. Aber wenn dann weiß es auch eher @PCGH_Thilo .
In Anbetracht dessen, dass der unbegrenzte Zugriff auf alte Ausgaben bei uns ein kleiner Boni für Online-Abonnenten oder Käufer der immer mal wieder eingestreuten Hefte mit Archiv auf der DVD ist: Kann ich mir schwer vorstellen. Mir wäre auch nicht bekannt, dass Archive.org ein Abkommen mit der VGWort hat und die Tantiemchen abführt, die Autoren direkt zustehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht wie es in den USA ist, aber in Deutschland ist es die Aufgabe diverser Staatsbibliotheken und Archive, die Werke zu archivieren.
Nur hilft das in Zeiten von Zensur durch "den Staat" nicht viel, weil der Staat ist heutzutage die Politik und nicht mehr die Bürger.

Somit werden wichtige Bücher eben nicht archiviert, was natürlich auch für die bereits zensierten "Bücher" gilt, von der die Politik nicht möchte, dass die Bürger sie lesen. Nicht, weil darin die Unwahrheit steht, sondern weil darin etwas steht, von dem die Politik nicht möchte, dass der Bürger es weiß.

Weil ein gut informiertes Volk halt schlechter zu lenken ist.
 
Tja, solche Information sollten eigentlich in dem Artikel stehen.^^ Keine Ahnung?! :-D

MfG

Schön für dich, das du dich mit so wenig zufrieden gibst. Mir ist es wichtig Dinge zu verstehen, wieso, warum, weshalb, wann wie und wo, sind nicht ohne Grund die rhetorischen Eckpfeiler eines jeden Artikels.

MfG
Verstehe ich, hier reicht mir die Tatsache, dass es gerichtlich entschieden wurde. Selbst wenn ich den Richtern widersprechen würde, welchen Wert hat das?
 
Verstehe ich, hier reicht mir die Tatsache, dass es gerichtlich entschieden wurde. Selbst wenn ich den Richtern widersprechen würde, welchen Wert hat das?
Also ich hab mich da jetzt nicht im Detail mit beschäftigt, aber ich habe das so verstanden:
In dem Archiv wurden/werden lustig Medien digitalisiert abgelegt, die dann jeder abrufen und sich eine Kopie holen konnte.
Auch wenn sie noch nicht gemeinfrei sind/waren. Also noch jemand die Rechte für die Veröffentlichung hält. Natürlich beschweren sich die Rechteinhaber dann zurecht, das die Medien dort ohne Kontrolle von jedem heruntergeladen werden können, oder?
Das wäre ja im Grunde so, als würden Musiker oder Filmemacher hinnehmen, das Ihre Werke kostenlos zum Tauschen/Download angeboten werden. Oder als wenn Firmen sich beliebig an Patenten bedienen, ohne dafür zu bezahlen.
Von irgendwas müssen Autoren und Verlage ja auch leben.
Oder hab ich da was falsch verstanden?
 
Viel Konfliktpotential hätte sich vielleicht im Vorfeld schon entfernen lassen können, wenn die die Autoren und Verlage einfach mal vorher gefragt hätten. Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus genug Autoren oder sogar Verlage gibt, die bei einigen Titeln gar nichts gegen eine solche Verwendung einzuwenden gehabt hätten, wenn man sie nur mal vorher gefragt hätte.

Da wäre ich nämlich auch sauer. Ich bin z.B. ein Mensch, der gerne hilft und auch viel gibt (wenn ich es mir leisten kann), wenn man mich denn nur fragt. Aber einfach so, da wäre ich dann auch sauer.
 
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