USB-Stick mit SSD-Festplatte "verschmolzen" - Daten weg

Zu "meinem" Programm Testdisk habe ich gerade folgendes gefunden:

Reparieren des NTFS-Bootsektors
Wenn der NTFS-Bootsektor beschädigt ist, kann auf die Daten nicht zugegriffen werden. Windows fragt Das Laufwerk ist nicht formatiert, möchten Sie es jetzt formatieren? Linux mount zeigt wrong fs type, bad option, bad superblock
TestDisk lässt dich den Bootsektor von NTFS-Partitionen manipulieren. Wähle die Partition die du modifizieren möchtest aus und wähle Boot.

Wiederherstellung des NTFS-Bootsektors bei einer NTFS Partitions unter Verwendung seines Backups
TestDisk kann das Backup des Bootsektors verwenden, um einen korrupten NTFS-Bootsektor in Ordnung zu bringen. Der primäre Bootsektor ist Sektor Null des Dateisystems, das Backup des NTFS-Bootsektors befindet sich nahe dem Ende des Dateisystems. Wenn der NTFS-Bootsektor (boot sector) und der NTFS-Backupbootsektor (backup boot sector) abweichen, kann der Backupbootsekor über den Bootsektor kopiert (überschrieben) werden (Backup BS) oder umgekehrt (Org. BS). Dump kann verwendet werden, um den Sektorinhalt sowohl als Hexadezimal und auch in ASCII anzuzeigen.

Wiederherstellung eines NTFS-Bootsektors bei NTFS Partitionen
Wenn beide NTFS-Bootsektoren korrupt sind, mußt du den NTFSBootsektor wiederherstellen. Um den NTFS-Bootsektor wieder herzustellen, versucht TestDisk, die MFT ( Master File Table --> Hauptdateitabelle: $ MFT ) und seine Sicherung ($ MFTMirr) ausfindig zu machen. Es liest die MFT-Datensatzgröße, und berechnet die Clustergröße. Es liest die Größe des Index-Zuordnungs-Eintrages im Stammverzeichnisindex. Das Verwenden all dieser Werte, kann einen neuen Bootsektor bereitstellen. TestDisk lässt den Anwender die Dateien vor dem Schreiben auflisten.

NTFS-MFT-Reparatur (Repair MFT)
Die MFT (Master File Table -> Hauptdateitabelle) ist manchmal korrupt. Wenn Microsoft Check Disk (chkdsk) scheitert, die MFT zu reparieren, führe TestDisk im Menü Advanced aus, wähle deine NTFS-Partition aus, bestätige bei Boot und wähle " Repair MFT". TestDisk wird versuchen, unter Verwendung des MFT mirror (Spiegel oder Backup der MFT) die MFT zu reparieren.Wenn es umgekehrt ist, versucht TestDisk das Backup der MFT mit der Haupt-MFT zu reparieren. Wenn beide, die MFT und der MFTMirr beschädigt sind und mit TestDisk nicht repariert werden können, dann kannst du kommerzielle Software wie Zero Assumption Recovery oder GetDataBack für NTFS versuchen.

Quelle: Erweiterte Boot- und MFT-Reparatur bei NTFS - CGSecurity

Könnte das genau mein Problem sein? Dass der NTFS Bootsektor hinüber ist und die Partition daher als "nicht zugeordnet" angezeigt wird?
 
Da ist nicht nur der Bootsektor hinüber, sondern die ersten Gigabyte. Ein Sektor ist bei Festplatten 512 Byte groß.

Der Bootsektor liegt direkt am Anfang der Partition. Allerdings hat NTFS soweit ich weiß noch einen Backup am Ende der Partition. Die letzten zwei Byte des Bootsektors (und seiner Kopie) sind wie beim MBR hexadezimale 55AA.

Allerdings keinesfalls Reparaturversuche versuchen ohne Image. Sonst ist hinterher noch mehr kaputt.
SSD ist in Bezug auf GarbageCollection, TRIM, WearLeveling usw. da eh nicht ganz einfach. Da weiß man also nicht, wo Schreibzugriffe landen.


War die SSD eigentlich das Systemlaufwerk, oder eine Datenplatte?
Edit: Noch mal im Startpost nachgelesen. Bei einer Datenplatte ist zumindest keine EFI-Partition und ähnliches mehr davor.

R-Explorer Pro hatte mir jetzt bei allen Datenplatten den 2048 als Startsektor angezeigt. Das würde dem Hex-Offset 100000 aus der Literatur entsprechen, bei dem Windows die erste Partition auf Daten-Festplatten anlegt. Dort sollte also normalerweise deine NTFS-Datenpartition anfangen.
 
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Der Bootsektor liegt direkt am Anfang der Partition. Allerdings hat NTFS soweit ich weiß noch einen Backup am Ende der Partition. Die letzten zwei Byte des Bootsektors (und seiner Kopie) sind wie beim MBR hexadezimale 55AA.

Und dieses Backup kann Testdisk wohl verwenden, um den eigentlichen Bootsektor wiederherzustellen. Die ganz wichtigen Daten (hauptsächlich Dokumente) habe ich dank dem kostenlosen Programm ja auf die andere SSD kopieren können; wenn sich die 860 jetzt komplett verabschiedet, ist es nur noch sehr ärgerlich, aber nicht mehr existenziell bedrohend. :D

Na ja, erst mal sehen, was es sagt, wenn der Scan endlich abgeschlossen ist. Sollte noch eine gute Stunde dauern. Ich habe so das Gefühl, dass es mir mittlerweile schon mehr anzeigen sollte, als diese dämliche USB-Partition, die direkt am Anfang gefunden wurde, aber nach zehn Stunden kann ich eine Stunde mehr dann auch noch warten. Gibt dann wohl auch eine Logfile, die werde ich mal hier hoch laden, vielleicht kannst du/irgendjemand daraus noch mehr lesen.
 
Kaputt wird die SSD bestimmt nicht sein. Die kannst du dann nach der Datenrettung also wieder ordentlich formatieren.
Ansonsten kannst du immer noch schauen, was CrystalDiskInfo zu der SSD sagt.

10 Stunden ist schon OK. Bei defekten Datenträgern kann schon das Erstellen eines Images mit ddrescue Wochen oder Monate dauern.
 
Hallo

Also, Testdisk war heute morgen endlich durch. Ergebnis war, dass es meine alte Partition "gefunden" hat. Bootsektor kaputt, Backup-Bootsektor in Takt. Also habe ich mich dazu entschieden, den kaputten Bootsektor mit dem Backup zu überschreiben. Jetzt ist es so, dass das USB-Laufwerk weg ist, mir wieder ein "normaler" Datenträger D angezeigt wird, auf den ich allerdings nicht zugreifen kann. In der Datenträgerverwaltung wird mir der Datenträger als "RAW" angezeigt und möchte formatiert werden.

So richtig erfolgreich bin ich also nicht gewesen, mit Testdisk. Daten sind immerhin noch alle da; habe noch mal mit einem Datenrettungs-Tool nachgeschaut und das findet noch genausoviel/wenig wie gestern auch.

Außerdem habe ich mal die kostenlose Version von Partition Wizard installiert. Das erkennt Laufwerk D sogar als NTFS. Warum Windows sagt, es sei RAW - keine Ahnung. Jetzt gerade lasse ich Partition Wizard durchlaufen um zu sehen, ob mir das die Partition wiederherstellen kann. Wenn ja, dann kaufe ich das für 39€ und schaue mal, was wirklich passiert. Wenn es nicht klappt und hier nicht noch eine gute Idee kommt, dann reicht es mir langsam und ich formatiere die SSD wirklich neu. Die wichtigsten Daten konnte ich retten, im Moment geht es mir eigentlich nur noch darum, dass ich nicht "besiegt" werden möchte und gerne wieder alles mit der richtigen Ordnerstruktur etc. hätte.
 
Naja hättest du jetzt ein Backup wären deine Optionen etwas größer gewesen. Ich würde einfach noch ne Platte bestellen, HDDs kosten doch kaum noch was! Und man muss ja nicht alles mit in die Image nehmen, sondern nur die Partitionen(!) die man braucht
 
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So ist es. Ist halt die klassische "hätte, hätte, Fahradkette"-Situation und ich habe jetzt auch keine Lust mehr, noch Tage rumzuprobieren und am Ende so blöd dazustehen, wie jetzt. Will den PC endlich mal fertig einrichten, dann ein paar Games auf die 1 TB SSD ziehen und Spaß haben. Jetzt habe ich doch ein paar € für ein Rettungstool ausgegeben und sichere gerade alles was gefunden wurde noch auf die alte HDD, da ist zum Glück gerade so genug Platz.

Für die Zukunft kaufe ich mir dann vielleicht wirklich mal ein 2 TB HDD Datengrab und ziehe immer mal wieder ein Image. Irgendwann ist halt immer das erste Mal und so etwas musste mir wohl passieren, um geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Ich danke jedenfalls für die Hilfe! (... und melde mich evtl. bald wieder, da Win10 trotz digitaler Lizenz und verknüpftem Nutzerkonto der Meinung ist, ich dürfe nicht aktivieren)
 
Benuzte NIE, wirklich NIEMALS irgendwelche BIOS/UEFI Funktionen, die Daten auf angeschlossene Datenträger speichern wollen. Dabei geht immer das Dateisystem vor die Hunde.

Kenne ich persönlich von Gigabyte Boards, wo es schon seit Jahrzehnten die Möglichkeit gibt, das BIOS auf die Festplatte zu speichern. Leider enthält kein BIOS die Treiber für Dateisysteme und daher werden die vorhandenen Dateisysteme auf den ausgewählten Datenträgern immer zerstört.
 
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