Upload-Filter: EU-Kommissar Oettinger lehnt deutschen "Sonderweg" ab

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ich vermute mal,dass Herr Oettinger u co eine Generation ist,die mit Internet u co "überfordert" sind u es zudem weitgehend meidet es umfänglich im Alltag zu nutzen....
ich habe zudem bisher keine "jüngere" Generation,die dieses umfänglich nutzt gesehen,die voll u ganz nunmehr mit Artikel 17 "einverstanden" sind u ihren vollen Segen geben würden!
 
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Ich bin immer noch der Meinung, das die Urherberectsreform, für Urheber nichts ändern wird, eher verschlechtern....

Verlage und Verwertungsgesellschaften sind die Nutzer dieser Lobby Diktatur....wer hätte es gedacht
 
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Hinter jedem scheinbar dummen Politiker ist noch immer ein gerissener Lobbyist gestanden. Dort wo Konzerne großen wirtschaftlichen Nutzen ziehen sind keine Gesetze auf Dummheit gebaut.

In Zukunft wird halt nichts in Deutschland mehr gehostet und ohne VPN auf nichts mehr zugegriffen oder hochgeladen. Ist doch ein prima Standortvorteil für alles was an die EU angrenzt. Abgesehen von Pauschallizenzen.
 
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Was der Oetti meint oder was es ist, dass er eigentlich sagen wollte, ist schwer einzuschätzen, aber grundsätzlich ist erst einmal jedes Werk (vorbehaltlich der Schöpfungshöhe) geschützt. Auch wenn du ein Bild malst oder ein Foto machst.
Bei mangelnder Informationslage muss man Indizien zusammen fügen und sich eine eigene Prognose bilden. Dazu ist es hilfreich, sich an den Fähigkeiten existierender Software und ganz besonders an der Umsetzung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes zu orientieren, sowie an Content Filtern, wie sie Facebook und Google nutzen und da geht es eindeutig nicht darum, einzelne Bilder oder Meinungsäußerungen von Privatpersonen zu schützen. Eine solche Prognose hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, den tatsächlich angestrebtem nahe zu kommen.
Ganz so einfach ist es nicht. Ja, Mustererkennungsoftware kann bestimmte Elemente abgleichen, wie Titel, Dateiinformationen, Hashwert, in die Datei eingebettete Infos und die ganz ausgefuchsten auch inhaltlich Elemente wie Logos und Wasserzeichen. Aber sie braucht dafür die jeweils passende Referenz.
Die Software kann nicht heuristisch bestimmen, ob beispielsweise ein hochgeladener Text der raubmordkopierte Spitzentitel der Bestsellerliste ist oder ein eigenes Werk des Uploaders. Das geht nur, wenn sie Merkmale des geschützten Textes bzw. der Datei kennt und abgleichen kann. Und wenn man den Text oder die Datei hinlänglich verändert, geht selbst das nicht mehr.[...]
Wer sich aus dem Netz gerippte Videos zieht, von Bluray zu xvid oder mp4, der hat bereits stark verändertes Material. Schon vor 5-6 Jahren waren selbst freeware Programme dazu fähig, etwa 80-90% des Datenbestandes innerhalb weniger Minuten korrekt zu zu ordnen. Seit dem ist die Effizienz der Software weiter gestiegen, die Leistungsfähigkeit der Hardware auch und man wird wohl auch KIs trainieren. Das Hochladen einer Datei von mehreren MB Größe lässt genug Zeit, das on the fly zu scannen und ein zu ordnen. Dazu gehört natürlich auch, über Bilderkennung die Schauspieler zu erfassen. Schon aus der Reihenfolge ihrer Abfolge lässt sich so jeder Film einordnen, der Ton kommt noch dazu, will man ganz sicher sein.
Privatpersonen arbeiten nicht mit Verwertungsgesellschaften zusammen. Vielleicht wird es möglich sein, das Sie sich ihr Fotoalbum schützen lassen - wenn Sie sich die Gebühren dazu leisten können. Das die Plattformen das autonom mit den Rechteverwertern realisieren können, zeigt doch schon von vornherein, dass es um kommerzielle Werke geht. Keine staatliche Stelle mischt sich da ein, da stehen Sie vor Gericht alleine auf weiter Flur, müssen wie bisher auf eigene Kosten gegen Facebook oder Google klagen, wenn sie ihre Fotos im ganzen Netzwerk gelöscht haben wollen.
Für die Rechteverwerter gibt es hingegen das Premium System, darüber hinaus kann die Politik noch Wünsche äußern, welche anderen Inhalte sie aus politischen/rechtlichen Gründen auch noch gerne würde gefiltert haben wollen, da wird man sich schon hinter verschlossenen Türen einig, von Kinderpornographie bis hin zu Gewaltvideos, die haben ihre eigene Wunschliste.

Das YouTube hier bisher eher Konservativ vorgegangen ist, lag nicht an der technischen Realisierbarkeit von Kontrolle, sondern an ihrem rechtlichen Standpunkt, man sei als Plattform nicht für die Inhalte von Kunden verantwortlich und an ökonomischen Erwägungen, preiswert an Content zu kommen um für Kunden interessant zu bleiben.
Wer sich ein wenig aus kennt, geht ohnehin über usenet oder den ganzen ddl-Seiten, auch hier ist ersichtlich, das dies nicht die Zielgruppe ist, um hier ein zu schreiten, müsste man auf Provider Ebene den Datenstrom filtern unabhängig davon, an welche IP er am Ende geht. Das ist bisher den Geheimdiensten vorbehalten. Aber auch das lässt sich für 4-5€/Monat umgehen, wenn man ein VPN-Dienst abonniert, der außerhalb der EU-Gesetzbarkeit liegt. Und nach wie vor werden diese ddl Netzwerke nicht zeitnah per IP-Sperre einfach ausgeschlossen. Es geht also um die Kontrolle der Inhalte von technischen Nobs, der breiten Masse auf den sozialen Netzwerken.

[...]Und selbst wenn das Werk identifiziert ist, weiß die Software ohne Referenz immer noch nicht, wer die Rechte daran hat und ob nicht ich zufällig jemand bin, der die Rechte daran ursprünglich besitzt oder Verwertungsrechte erworben hat.
Es wird zu overblocking kommen, genau wie beim Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Wenn Ihre Werke ungerechtfertigter Weise blockiert werden, müssen Sie auf Facebook, Google etc. verzichten oder sich an deren Beschwerdestelle richten und viel Geduld und/oder eine gute Rechtsabteilung haben und weil das so ist, wird es den großen Internet-Medien gegenüber den kleinen deutliche Vorteile verschaffen. Es kommt nun langsam die Zeit, wo es für Startups im Medienbereich immer schwerer werden wird, während es bei mittlerer Unternehmensgröße zu Übernahmen oder Schließungen führt. Am Ende möchte man wohl ein überschaubares Social-Media Angebot wie bei den Printmedien.
 
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Ob in der Flasche oder im EU Parlament Oettinger geht halt mal garnicht.
 
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Wer sich aus dem Netz gerippte Videos zieht, von Bluray zu xvid oder mp4, der hat bereits stark verändertes Material. Schon vor 5-6 Jahren waren selbst freeware Programme dazu fähig, etwa 80-90% des Datenbestandes innerhalb weniger Minuten korrekt zu zu ordnen.

Nenne mir bitte nur ein einziges Programm, welches eine Videodatei einem Filmtitel zuordnen kann, ohne dass der Dateinahme oder eingebettete Dateiinformationen Aufschluss darüber geben, oder dass zuvor händisch gelieferte/verknüpfte Hashwerte aus einer Datenbank abgeglichen werden.

Seit dem ist die Effizienz der Software weiter gestiegen, die Leistungsfähigkeit der Hardware auch und man wird wohl auch KIs trainieren. Das Hochladen einer Datei von mehreren MB Größe lässt genug Zeit, das on the fly zu scannen und ein zu ordnen. Dazu gehört natürlich auch, über Bilderkennung die Schauspieler zu erfassen. Schon aus der Reihenfolge ihrer Abfolge lässt sich so jeder Film einordnen, der Ton kommt noch dazu, will man ganz sicher sein.

Noch einmal: Es steht außer Frage, dass diese Erfassung möglich ist. Die Frage ist, mit welchen Referenzinformationen die gewonnenen Daten *abgeglichen* werden sollen.
Wenn ich dir einen Film zeige, kannst du mit natürlicher oder meinetwegen auch künstlicher Intelligenz eventuell feststellen, in welchen Abständen dort welcher Schauspieler auftaucht. Aber du weißt immer noch nicht, wie der Film heißt, wer ihn produziert hat und wer die Rechte daran hat, wenn du den Film nicht kennst und auf keinen Datensatz zurückgreifen kannst, der dir verrät, in welchem Film welchen Rechteinhabers besagter Schauspieler in besagtem Abständen auftaucht.

Diese Art der Datengewinnung wird übrigens zunehmend impraktikabel, je größer das Uploadvolumen ist; bei zigtausend Uploads zum gleichen Zeitpunkt klappt das mit heute existierender Rechenleistung nicht mehr in Echtzeit. Da muss nicht zwingend eine Hürde sein (dann gibt es eben eine Prüffrist, bevor der Upload freigegeben wird), aber die irgendwann fertig gescannte Datei ist ja noch nicht abgeglichen. Und dieser Abgleich muss nun aus einer gewaltigen Datenbank unterschiedlichster Merkmale unzähliger Werke in unzähligen Erscheinungsformen und sich multiplizierenden Umfang abgeglichen werden. Hast du eine ungefähre Vorstellung davon, wie viele geschützte Werke es gibt und wie viele jede Sekunde dazukommen?

Sobald wir Quantencomputer haben, kann man *vielleicht* darüber nachdenken, dass das irgendwie klappen könnte.

Privatpersonen arbeiten nicht mit Verwertungsgesellschaften zusammen.

Das Urheberrecht unterscheidet nicht zwischen privatem und geschäftlichen Auftreten des Urhebers und was die Praxis vom Verwertungsgesellschaften angeht, gilt dort allzu oft sogar die Beweisumkehr: Du musst, wenn du beispielsweise ein Leid komponiert hast, nachweisen, dass beispielsweise die GEMA für deine Werke *nicht* vertretungsberechtigt ist.

Nun gut, du hast gewissermaßen Recht: Es erfolgt keine Zusammenarbeit. Vertreten wird man aber trotzdem und manchmal sogar dann, wenn man es gar nicht will.

Vielleicht wird es möglich sein, das Sie sich ihr Fotoalbum schützen lassen - wenn Sie sich die Gebühren dazu leisten können. Das die Plattformen das autonom mit den Rechteverwertern realisieren können, zeigt doch schon von vornherein, dass es um kommerzielle Werke geht. Keine staatliche Stelle mischt sich da ein, da stehen Sie vor Gericht alleine auf weiter Flur, müssen wie bisher auf eigene Kosten gegen Facebook oder Google klagen, wenn sie ihre Fotos im ganzen Netzwerk gelöscht haben wollen.

Wenn es ein bundesdeutsches Gesetz gibt, welches Anbieter verpflichtet Uploads daraufhin zu untersuchen, ob sie urheberrechtlich geschützten Inhalts sind, gilt das für *alle* urheberrechtlich geschützten Inhalte. Urheberschaft ist nicht skalierbar und nicht ablegbar: Jedes Werk ist urheberrechtlich geschützt und irgend jemand hat die Urheberschaft inne.
 
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Nenne mir bitte nur ein einziges Programm, welches eine Videodatei einem Filmtitel zuordnen kann, ohne dass der Dateinahme oder eingebettete Dateiinformationen Aufschluss darüber geben, oder dass zuvor händisch gelieferte/verknüpfte Hashwerte aus einer Datenbank abgeglichen werden.
Hier mal zwei Links:
Amazon Rekognition – Video und Bild – AWS
Build 2017: Automatisierte Video-UEberwachung fuer Jedermann | heise online
Erschreckend, nicht wahr? Besonders der zweite Link zeigt einen sich schon seit Jahren entwickelnden Markt hocheffizienter Überwachungsalgorithmen.
Hier mal einige Auszüge:
"Der Video Indexer erkennt automatisch, welche Personen in einer Szene zu sehen sind, dank OCR und Spracherkennung transscribiert er die gesprochenen oder geschriebenen Worte und kann diese einzelnen Sprechern zuordnen. Fremde Sprachen lassen sich automatisch übersetzen und über eine "Sentiment Analysis" kann die Software sogar feststellen, ob eine Person gegenüber einem Thema positiv oder negativ eingestellt ist.
Der Video Indexer legt besondere Keywords in einer Datenbank ab. Einmal analysiert, lassen sich anschließend Videos nach bestimmten Personen, gesprochenen Wörtern und besonderen Keywords durchsuchen. Ein eingebauter Editor schneidet die Videos dann auf die Passagen zusammen, in den die gesuchten Personen und Themen auftauchen.
So ließen sich die Videos nach "explicit content" durchsuchen und die entsprechenden Stellen maskieren. Das wäre nicht nur für Fernsehstationen interessant, die Live-Übertragungen zeitversetzt senden, um "unpassende" Inhalte auszufiltern, sondern auch für Sicherheitsfirmen. Wenn sie aufgrund von Gesetzen gezwungen würden, Aufzeichnungen herauszugeben, könnten sie vorab Gesichter einiger aufgenommenen Personen unkenntlich machen. Drittens lassen sich die aus den Videos gewonnenen Metadaten zur gezielten Schaltung von Werbung und für Vorschlagsysteme mit anderen Videos nutzen, die die selben Personen zeigen oder ähnliche Themen behandeln.
Als Beispiele für Firmen, die die Video-Analyse-Technik bereits nutzen, nannte Microsoft zum einen Genetec, einen US-Spezialisten für Video-Überwachungssysteme, sowie Ooyala, die sich auf die Kommerzialisierung von Video-Angeboten im Web spezialisiert haben.
Dabei skaliert die Rechenleistung mit den Anforderungen. Laut Microsoft ließen sich auf Wunsch sogar Exabytes an Videodaten verarbeiten.
Bislang lassen sich nur aufgezeichnete Filme analysieren, man arbeite aber an einer Echtzeitanalyse der Streams von Überwachungskameras. Für die kommerzielle Nutzung halte man eine Datenbank mit den Gesichtern von rund 170.000 "berühmten" Personen vor, die ohne ein weiteres Anlernen vom Video Indexer erkannt würden. Unbekannte Personen muss der Anwender bei ihrem ersten Auftauchen selbst identifizieren, fortan werden sie vom Algorithmus erkannt.
Microsoft lädt auf der Webseite des Video Indexers ein, den Dienst kostenlos mit eigenen Videos auszuprobieren. Damit gibt der Software-Konzern jedem Privatmann und jeder Firmenleitung äußerst leistungsfähige Instrumente in die Hand, die bislang nur Geheimdiensten zur Verfügung standen und eine massenhafte Auswertung von Videoaufnahmen ermöglichen."


Ein Teil deiner Argumente geht an meinen Vorbei. Ich sehe die Uploadfilter als Werkzeug zur Kontrolle der Inhalte, die auf die führenden Social-Media Plattformen hochgeladen werden. Dazu braucht es weder Quantencomputer noch eine Überwachung und Analyse des gesamten Internet Traffics. Es werden auch nicht alle Inhalte überprüft, sondern nur jene, welche von den Rechteinhabern in die Software eingepflegt wurden. Es werden auch nicht *alle* theoretisch geschützten Inhalte erfasst, das ist unmöglich. Es werden von den Rechteinhabern bei den Rechterverwertern registrierte Inhalte überwacht. Mein Beispiel steht ja noch. Wie viele solcher Werke gibt es pro Jahr? Wie viele Videos werden gewinnbringend vermarktet pro Jahr? 10.000? Und Musikstücke? 100.000? Natürlich lässt sich das heraus filtern. Es geht nicht um Amateurvideos und auch nicht um Handyvids - es sei denn, sie beinhalten Verbrechen, dann kommen sie eben auch in den Filter.

Textnachrichten lassen sich noch wesentlich einfacher Filtern, mal sehen was da noch kommt um Google zu zwingen für Suchergebnisse/Google News an die Verlage zahlen zu müssen. Auch das wird eine Stoßrichtung sein. Ein automatisches System zur Gebührenberechnung. Für Werbung existiert das schon.

Also noch mal, es geht um kommerziell verwendete Inhalte der großer Medienhäuser und Verlage, nicht um Privatpersonen.

Wenn es ein bundesdeutsches Gesetz gibt, welches Anbieter verpflichtet Uploads daraufhin zu untersuchen, ob sie urheberrechtlich geschützten Inhalts sind, gilt das für *alle* urheberrechtlich geschützten Inhalte. Urheberschaft ist nicht skalierbar und nicht ablegbar: Jedes Werk ist urheberrechtlich geschützt und irgend jemand hat die Urheberschaft inne.
Das ist kein Strafrecht, sondern Zivilrecht. Und da gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Auch hier der Verweis aufs Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Wenn du bei Facebook dein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung wahr nimmst und das trotzdem im Filter landet, was dann? Die Polizei lacht dich aus. Also Anwalt nehmen, gegen Facebook klagen. Einige tun das, das bewegt sich im Promille bereich. Der Rest nimmt es hin.
Genau so stelle ich mir das für die Upload Filter vor. Hast du ein Musikstück verfasst und vermarktest es, wird sich Gema oder sonst wer bei dir melden und es in seine Datenbank einpflegen. Danach kann es nur noch von autorisierten Quellen hochgeladen werden, Streaming Anbietern usw. Deren IPs sind bekannt. Ist es ein privates Stück, für das kein Geld fließt, kommt es auch in keinen Filter und wenn es von unbekannten im Netz verbreitet wird, muss man privat klagen, wenn man es unterbinden will.

Und nach welchen Kriterien/Inhalten letztlich genau gefiltert wird, das wird man als Bürger ohnehin nicht erfahren, die Software fällt unters Betriebsgeheimnis.
 
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Gott wir brauchen in Deutschland einen Generationenwechsel,zuviele Alte Menschen.Früher wurden die noch Biologisch entsorgt, beim Spazierengehen ist ein Mammut draufgetretten :devil:.
 
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Erschreckend, nicht wahr? Besonders der zweite Link zeigt einen sich schon seit Jahren entwickelnden Markt hocheffizienter Überwachungsalgorithmen.

Entschuldige bitte, aber du weichst - wenn auch sehr ausführlich - sowohl meiner Frage als auch der grundlegenden Problematik aus. Ich habe dich gebeten, mir ein einziges der Programme zu nennen, auf die deine folgende Aussage zutrifft: "Schon vor 5-6 Jahren waren selbst freeware Programme dazu fähig, etwa 80-90% des Datenbestandes innerhalb weniger Minuten korrekt zu zu ordnen."
- Aber gut, es soll nicht in Rechthaberei ausarten und ich weiß ja - und du nun hoffentlich auch - dass die von dir beschriebene Zuordnung *nichts* mit Deep Learning zu tun hat. Die von dir erwähnten Programme gehen ganz stur nach vorhandenen bzw. kooperativ gelieferten Datei-/Titelinformationen und greifen auf eine bestehende und ebenfalls kooperativ gefütterte Datenbank zurück.

Und wo wir schon dabei sind: Deep Learning ist in der Lage, zahlreiche weniger offensichtliche Merkmale zu untersuchenden Materials zu erfassen. Man kann jedoch auch auf diesem Wege nicht zwei Parameter vergleichen, wenn nur einer davon bekannt ist.

Die Frage ist natürlich immer, in welches Gesamtablauf und die Filter nach dem Willen des Gesetzgebers eingebunden sind und welche Vorgaben hinsichtlich der Genauigkeit gemacht werden. Eventuell genügt für die vorsorgliche Zurückweisung eines Uploads bereits die Mutmaßung, dass Privatpersonen üblicherweise keine Urheberschaft an Bild- und Videomaterial haben, in dem Gesichter bekannter Schauspieler vorkommen.

Da kommen wir allerdings auch schnell an den Punkt, an dem es nicht genügen wird, den Upload zu kontrollieren, sondern man müsste auch die Identität des Uploaders kennen oder feststellen. Es gibt es inzwischen so viele legitime Anwender und Anwendungen von Material, dass oben beschriebener Schritt Klagewellen aus der anderen Richtung auslösen wird und/oder selbst den Absichten der Rechteinhaber konträr gegenübersteht. Wenn man beispielsweise Dritten explizit begrenzte Nutzungsrechte an dem Material einräumt (Public Relations, Inflencer etc.) oder nach dem Willen des Gesetzgebers einräumen muss (Presse, Kunstfreiheit z,B. Parodien), würde obiges Vorgehen weder ausreichen noch wäre es von irgend jemandem gewünscht.

Ein Teil deiner Argumente geht an meinen Vorbei. Ich sehe die Uploadfilter als Werkzeug zur Kontrolle der Inhalte, die auf die führenden Social-Media Plattformen hochgeladen werden.

Das kannst du so sehen, aber dann gehen deine Argumente grundsätzlich am Thema vorbei. Hier geht es um die Ziele von Filtern im Sinne der EU-Richtlinie, und dann geht es eben nicht darum, "lediglich" zu erkennen, ob das Material womöglich pornographisch, Gewalt verherrlichend oder terrorunterstützend ist. Das funktioniert - allerdings bisher auch eher schlecht als recht - tatsächlich schon seit Jahren, wäre aber im Sinne des Urheberschutzes lediglich eine Vorstufe, da nicht nur festgestellt werden muss, was das Material enthält, sondern auch wem es gehört und wer womöglich zu dessen Upload berechtigt ist.

Es werden auch nicht alle Inhalte überprüft, sondern nur jene, welche von den Rechteinhabern in die Software eingepflegt wurden.

Bevor wir solche Aussagen treffen, warten wir doch besser erst einmal die spezifische Ausgestaltung der entsprechenden nationalen Gesetze ab.

Und bis dahin könnte man sich nach dem richten, was die Richtlinie besagt: "In the absence of licensing agreements online content sharing service providers shall take appropriate and proportionate measures leading to the non-availability of copyright or related-right infringing works, while non-infringing works shall remain available." - Dort und auch im Folgenden wird jedenfalls keinerlei Einschränkung vorgenommen, welche geschützten Werke welcher Personen und welcher Vertretungsform zu filtern sind.

Es werden auch nicht *alle* theoretisch geschützten Inhalte erfasst, das ist unmöglich. Es werden von den Rechteinhabern bei den Rechterverwertern registrierte Inhalte überwacht.

Wie ich nun schon mehrfach erwähnte: Bei Verwertungsgesellschaften sind *keinerlei* Inhalte registriert. Diese Gesellschaften vertreten Personen, keine Werke. Sprich, der Datenbestand müsste erst aufgebaut werden, und zwar nicht nur für neu erscheinende Werke, sondern rückwirkend für *alle* Werke *aller* vertretenen Personen.
Frohes Schaffen, kann man da nur sagen.

Genau so stelle ich mir das für die Upload Filter vor. Hast du ein Musikstück verfasst und vermarktest es, wird sich Gema oder sonst wer bei dir melden und es in seine Datenbank einpflegen.

Einmal ganz abgesehen davon, das die GEMA grundsätzlich nicht so arbeitet, die Logistik ausufernd wäre und sie mangels Kristallkugel auch gar nicht wissen könne, ob einer ihrer zigtausend vertretenen Künstler gerade mal wieder ein Lied aufgenommen hat: *Was* wird dann in die Datenbank eingepflegt, damit ein Abgleich über zig mögliche Verbreitungswege, Formate, Codecs und interne/externe Verschlüsselungen zumindest prinzipiell gewährleistet ist?
 
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Als Beispiel für ein Vorgehen in der Politik gebe ich Euch zwei Optionen. Entweder Ihr lauft zu Fuß von München nach Berlin, oder Ihr benutzt ein Raumschiff. Kein Auto, keinen Bus, nur ein Raumschiff zählt. Keine Sorge Raumschiffe sind real.

Dieses Beispiel nutzt die Technikgläubigkeit der Leute aus um eine Alternative glaubhaft erscheinen zu lassen, die reine Fiktion ist. Die Britische Regierung benutzt das bei Phantasien über automatisierte und KI gestützte Grenzkontrollen zwischen Irland und Nord-Irland im Falle eine No Deal Brexits. Die CDU benutzt das bei Uploadfiltern. Ganz im Sinne von Mr. Spock, rekonfigurieren sie den Heisenberg-Kompensator.

Das Ergebnis aus diesem Beispiel ist, dass Ihr jetzt zu einem Fußmarsch von München nach Berlin gezwungen seid, auch wenn die Politik eine Alternative unterstellt.

Daher schauen wir uns den Uploadfilter einmal an. Der muss also alle Hash-Werte von allen Files der Welt kennen, und/oder per Fingerprinting alle geschützten Werke der Welt erkennen. Nicht nur von denen die schon online sind, sondern auch solche die noch gar nicht digital vorliegen, bzw. muss die Liste auf den neuesten Stand gebracht werden, sobald etwas hinzukommt. Das ist schlicht absurd und unmöglich. Das war nie als Lösung gedacht, das ist der Moment an dem man vor eine Wahl gestellt wird, die keine ist. So wie in meinem Beispiel, bei dem Ihr ja gerne ein Raumschiff benutzen dürft, nur weniger offensichtlich. Technikgläubigkeit eben.

Wie sieht nun die Alternative aus? Ganz einfach, man muss eine "Lizenz für alles haben". Das klingt ebenso absurd, aber soetwas gibt es, nennt sich die GEMA, VG Wort, etc.. CDs und DVDs waren kopiergeschützt, illegal zu kopieren und trotzdem hat man Urheberrechtsabgaben (Pauschalabgabe) darauf gezahlt. Auf Drucker zahlt man Urheberrechtsabgaben in Relation zu den Seiten pro Minute die er drucken kann. Ein Kopiergerät zahlt Abgaben je nachdem ob es in einer Stadt mit Universität steht! So absurd geht das. Jeder zahlt so an die "Verwerter" und die zahlen anteilig an die "Mitglieder". Das war für die großen Verlage bei denen die meisten Ausschüttungen traditionell gelandet sind ein Riesengeschäft. Gibt es eine nette Liste, was welchen Aufpreis deswegen kostet: Pauschalabgabe – Wikipedia

Wieviel landet dabei bei den einzelnen Autoren, Musikern und eigentlichen Urhebern? Antwort: Beträge über die ein Youtube Influencer mit Patreonseite nur lachen kann. Aber für die großen Verlage rentiert sich das. Vergesst CD Rohlinge, was ist wenn jede Webseite Pauschalabgabe zahlen müsste? Prima Geschäft oder?
Wir erinnern uns alle noch als Musikvideos wegen Gemastreit bei Youtube gesperrt waren. Das was wir jetzt sehen ist das Revanche-Foul. Dass es dabei um arme Künstler und Urheber geht ist ebenso eine große Lüge, wie die Behauptung ein Upload Filter wäre eine technisch realistische Lösung.

Das Ziel muss lauten. Klar zu erkennen geben, dass man jetzt erst recht zur Europawahl geht und Eingedenk dieser Entscheidung sein Kreuz macht. Zweites Ziel ist vor Gericht Klage einreichen, denn wenn ein Gesetz eine Lösung diktiert, die eine Phantasietechnologie ist, dann muss das fallen. Und ein Upload Filter ist Fantasie. Nur weil man etwas mit einem Satz beschreiben kann was man haben will, ist es noch lange nicht technisch machbar. Das gilt besonders für Filterfunktionen die allwissend sein müssen um konform zu sein.

Illegale Seiten verhindert das Gesetz nicht, wollte es nie verhindern und wird es nicht. Darum ging es auch nie. Pauschalabgaben, der Raubritter Wegzoll des 20. und 21. Jahrhunderts.

Sehr schön gesagt!

Es geht im Endeffekt überhaupt nicht um irgendwelche Uploadfilter, oder ähnliches, es geht hier nur um Lizenzgebühren, die pauschal im Voraus bezahlt werden sollen, damit Online-Plattformen, evtentuelle Mahn- und Gerichtsverfahren zum Großteil bereits im Vorfeld vermeiden können!
Was? XX% des Materials ist überhaupt nicht Urhebergeschützt? Egal, wir bezahlen sicherheitshalber schon mal im Voraus...
Ein wundervoller "Geschenkekorb", für alle diese "Unternehmen", wie denn auch heißen mögen, egal ob GEMA, GEZ, oder sonstwie heißen.
Deren Devise lautet, egal was ihr macht, wir kriegen euch alle...auch wenn ihr eigentlich gar nichts macht... ;)

Hr. Oettinger umschreibt dies ja auch ganz "unverblümt" in diesem Artikel...und oh Wunder, er ist von der CDU...und das "C", stand ja schon immer für "Capital"... ;)

mfg
 
AW: Upload-Filter: EU-Kommissar Oettinger lehnt deutschen "Sonderweg" ab

@Mahoy
Nun gut, wir haben unsere Positionen ausgetauscht. An der technischen Umsetzung wird man bald erkennen, ob es Uploadfilter geben wird und welche Fähigkeiten diese haben werden, welche anderen Regierungsbehörden sich mit der Zeit ihrer noch bedienen werden und zu welchem Zweck. Für Sie ist es offenbar ein abgehobenes Projekt in Brüssel, das nie richtig durchdacht wurde. Man wird sehen.
 
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AW: Upload-Filter: EU-Kommissar Oettinger lehnt deutschen "Sonderweg" ab

Ich denke, die Profis in Karlsruhe sollten darüber entscheiden, ob dies als Zensur anzusehen ist oder nicht, wenn dies eine Zensur ist, verstößt es wohl gegen
Art 5 GG schrieb:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
dafür ist wohl erforderlich ob die Filter unterscheiden können (etwa durch machine learning) ob etwas beispielsweise durch das Zitatrecht gedeckt ist.
 
AW: Upload-Filter: EU-Kommissar Oettinger lehnt deutschen "Sonderweg" ab

Na ja, welche Urheber meint Oettinger denn genau? Wenn er alle meint, dann reden wir doch von ein paar Milliarden Menschen, deren geistiges Eigentum schützenswert ist, oder?

Demnächst wird halt beschlossen, dass urheberrechtlich geschütztes Material ab jetzt nur noch aus dem Urheberrechtlich-Geschütztes-Material-Kombinat kommen darf. Dort könnte doch eine KI alle Inhalte herstellen, die man so braucht. Kann doch nicht so schwer sein, oder?
 
AW: Upload-Filter: EU-Kommissar Oettinger lehnt deutschen "Sonderweg" ab

... Urheberrechtlich-Geschütztes-Material-Kombinat..

Den Ausdruck würde ich mir heute schon schützen lassen. Generell ist es wirklich abenteuerlich, was da so alles in Gesetze gegossen wird... als würde man Wirkmechanismen um den berühmten schwarzen Kasten "Hier geschieht ein Wunder" aus einem Projektplan bauen....
 
AW: Upload-Filter: EU-Kommissar Oettinger lehnt deutschen "Sonderweg" ab

Den Ausdruck würde ich mir heute schon schützen lassen. Generell ist es wirklich abenteuerlich, was da so alles in Gesetze gegossen wird... als würde man Wirkmechanismen um den berühmten schwarzen Kasten "Hier geschieht ein Wunder" aus einem Projektplan bauen....

Computer sind Magie durch Physik oder so ähnlich. Muss man wissen.

Ehrlich gesagt war es mir lieber, als es noch hieß "Davon verstehe ich nichts, das taugt nichts, es muss eine gängige Alternative geben." als wie heute "Davon verstehe ich nichts, aber es wird alle Probleme lösen. Die wir euch machen."
 
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Computer sind Magie durch Physik oder so ähnlich. Muss man wissen.

Ehrlich gesagt war es mir lieber, als es noch hieß "Davon verstehe ich nichts, das taugt nichts, es muss eine gängige Alternative geben." als wie heute "Davon verstehe ich nichts, aber es wird alle Probleme lösen. Die wir euch machen."

Ist leider auch in Konzernen mittlerweile nicht anders, wenn es um interne Prozesse geht....
 
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