[...] alles mögliche versucht um die Architektur als größeren Sprung zwischen den Generationen zu nutzen als die Fertigung.
AMD wird auch nichts anderes übrig bleiben, denn die nutzen bereits mit Navi 10 den N7P, d. h. hier wird es dieses Jahr kein Update im Fertigungsprozess geben (und grundsätzlich auch nicht geben können). Was auch immer da an Leistungssteigerungen komnmt, müssen die designtechnisch/architektonisch beisteuern.
nVidia dagegen kann zusätzliche Zugewinne auch bereits alleine aufgrund des modernisierten Fertigungsprozesses erzielen; von daher erscheint es auch unwahrscheinlich, dass sich zum Jahresende hin eine Überraschung zugunsten von AMDs RDNA2 zeigen wird. Man wird auf nVidia aufschließen und wahrscheinlich endlich auch wieder HighEnd anbieten, mehr aber auch nicht.
Btw, der N7P bietet keine nennenswerten Vorteile ggü. dem N7+, insbesondere nicht strom- und performancetechnisch. Gemäß TSMCs Vergleichzahlen zum N7 ist der wesentliche Vorteil des N7+ die geringfügig höhere Logikdichte aufgrund der vier EUV-Lagen, also durchaus verständlich, warum es Apple wohl leicht fiel auf EUV zu verzichten und stattdessen für ihren A13 den N7P zu verwenden.
So hat man die Möglichkeit je nach nVidias Leistung nochmal nachzulegen ohne in die Falle zu laufen, eventuell keine bessere Fertigung zur Verfügung zu haben.
Nein, das Szenario gibt es definitiv nicht. Hier gibt es keine Möglichkeit für AMD mal eben oder auch nur mittelfristig mit vertretbaren Kosten auf den N7+ zu wechseln (
zumal ein Wechsel vom N7P auf den N7+ aufgrund der geringfügigen Zugewinne per se Zeit- und Geldverschwendung wäre, s. o.).
Der N7+ verwendet komplett andere, inkompatible Design Rules, d. h. man müsste die Chips auf Basis des N7+ komplett neu entwickletn und validieren, etc., was noch einmal beträchtlich Geld und Zeit kostet.
Als nächster Schritt käme, wenn dann TSMCs N6 (fünf EUV-Lagen) infrage, der ab frühestens Ende 2020 in die HVM überführt werden soll, was für RDNA2 jedoch bereits zu spät ist, d. h. in 2020 wird alles auf dem N7P verbleiben (
voraussichtlich auch die CPUs).
Vielleicht wird es jedoch in 2021 bspw. N6-basierte GPU-Updates geben, denn dass AMD mit Consumer-GPUs frühzeitig auf den N5(P) wechselt, erscheint kostentechnisch eher unwahrscheinlich, denn hier musste man in den letzten Jahren immer einen Teil der Marge für den Konkurrenzkampf mit nVidia opfern und aktuell sieht es nicht danach aus, als wenn sich daran vorerst etwas ändern wird. (
5 nm kommen im 2HJ21 hauptsächlich für das Zen4-Chiplet und vielleicht CDNA-basierte GPGPUs infrage.)