Ich war hauptsächlich unzufrieden, weil man in The Witcher 2 einen Politthriller spielt und für Politik interessiere ich mich nunmal sehr wenig. Aussedem 16. verschiedene Enden und davon wahrscheinlich die meisten relativ unspektakulär (wie meins). Man hätte sich lieber auf 4 Enden beschränken und diese dafür besser machen sollen. Qualität statt Quantität. Auch das Konzept mit der Zwergenstadt ODER Lager der Menschen find ich doof, da so 10 Stunden Spielzeit flöten geht.
The Witcher 2 nahm teilweise schon recht epische Züge an, war aber an sich eher ein Fantasy-Krimi/Thriller. Aber warum nicht? Gute Spiele müssen nicht immer episch sein. Drakensang-Am Fluss der Zeit hat's vorgemacht. War auch mehr ein "Politthriller", wenns man so ausdrücken will.
Die 16 verschiedenen Enden unterscheiden sich voneinander sowieso nur in kleinem Detail. Ich bin mir, ehrlich gesagt, nichtmal wirklich sicher, obs wirklich 16 Enden sind. Kann man das gesamte dritte Kapitel als eigenständiges Ende bezeichnen? Wenn ja, können es schon 16 Enden sein.
Dass man sich schon im ersten Akt entscheiden muss, wohin es im zweiten Akt geht, finde ich toll. So steigt eben der Wiederspielbarkeitswert enorm an. Nur ist es suboptimal, dass man in Vergen vielmehr über die Hintergründe erfährt, als bei König Henselt im Lager.
Ich fand The Witcher 2 aber ganz große Klasse. Das einzige Manko war bisher nur das etwas unausgewogene Balancing. Auf Leicht war's "zu leicht" (völlig anspruchslos) und auf Normal war's plötzlich unglaublich viel schwerer. Schaffbar natürlich, aber man merkte einen gewaltigen Unterschied. Dazu die etwas träge Steuerung und die etwas kurze Spielzeit (hab ca. 30-40 Stunden gebraucht, ums durch zuspielen. Bei einem Mal). Ich freue mich auf jedenfall auf den dritten Teil oder ein eventuelles großes Addon. *dabei an Gothic 2 - Die Nacht des Raben denk*