Test: Was leistet Intels Quad Core Q6600 beim Übertakten?
Einleitung:
Man findet ihn immer häufiger, der starke Preisverfall (450Eur auf 240Eur in 3 Monaten) von Intels bisher kleinstem Quad Core Prozessor Q6600 mit dem Codename, ebnet ihm den Weg ihn viele heimische Computer und Komplettsysteme. Die beiden Conroe Kerne stellen 4 Kerne mit jeweils 2.4GHz und 2x 4MByte L2 Cache zur Seite. Die TPD liegt beim hier gestesteten Q6600 mit B3 Stepping bei 105Watt. Die neueren G0 Modelle (ich hoffe so einen bald mal in die Hände zu bekommen), kommen hingegen mit 95Watt aus.
Auch ich nutze die Chance und legte mir den Q6600 zu. Die Diskussionen waren heiß: Hat schon wer einen Q6600 mit dem neuem G0 Stepping, wie man es z.B. bei der E6750 oder E6850 findet, von dem sich viele Übertakter neue Rekorde und vor allem kühlere CPUs erhofften.
Als die CPU dann direkt vom Händler DriveCity bei mir eintraf, war die Ernüchterung doch für kurze Zeit etwas größer. Bereits die Packung verriet mir mit dem Boxed Code und Stepping eine CPU mit dem SL9UM Stepping, ergo dem üblichen B3-Stepping. Hergestellt wurde die CPU am 18.06.07 und trägt die Batch L715A498.
Doch nun genug der Theorie, nach einem kurzen Umbau fand die CPU nun ihren Platz im 775er Sockel des Gigabyte P35-DQ6 Mainboards, welches für sein gutes Übertaktungspotenzial bekannt ist (Test s. PCGH 10/07).
Nach dem problemlosen Start führte der erste Weg in das kleine Tool CoreTemp, welches die CoreVID der CPU ausliest. Diese lag bei diesem Exemplar bei geringen 1.2875V. Zur Erklärung: Intel stattet jede CPU der Core 2 Familie mit einem individuellen CoreVID aus. Grob kann man sagen: Umso geringer dieser Wert ist, desto höher die Güte der CPU. (Sie brauch also weniger Spannung um mit der Std.Frequenz stabil zu arbeiten). Die gemessene Spannung, die das Mainboard anlegte, lag bei gerade einmal 1.248V(laut CPU-Z 1.40.9). Spezifiziert hingegen ist auch der Quad Core bis 1.35V.
Overclocking:
Nun also zum spannenderen Teil, dem Übertakten. Die geringe VCore unter default Einstellungen lies mich etwas zittern: Wie weit würde es die CPU mit gerade einmal 1.248V nun also schaffen?
Als ersten Schritt erhöhte ich nun ausschließlich den FSB stufenweise auf 333MHz. Dies ergab glatte 3000MHz (Der Speicherteiler wurde so gewählt, dass möglichst immer DDR800 anlagen). Einen 2-stündigen Prime Test absolvierte die CPU hier noch ohne Fehler. Mit 3000MHz fuhr ich nun also die ersten Benchmarks. Diese Einstellungen entsprachen dem Topmodell QX6850, das im Handel immerhin 875Eur kostet (Stand: September07).
Erstmals tauchten Fehler auf, als der FSB den Wert 350MHz überstieg. Der maximale Takt mit Standard-Spannung war also gefunden: 3150MHz (350x9). So konnte die CPU mit Standardspanung bereits um 750MHz übertaktet werden. Die Temperaturen blieben während dessen dank der Wasserkühlung mit max. 56-61°C im Primedurchlauf noch im Rahmen. (Die Kerne unterschieden sich hier recht stark)
Für den 3. Test erhöhte ich dann die Vcore im Bios auf 1.3875V. Real lagen hier laut CPU-Z 1.344V an. Mit diesen Einstellungen erreichte ich stabil einen FSB von 375MHz, was in 3375MHz resultierte. Die Kerntemperaturen stiegen bereits deart an, dass ich ein wenig Angst bekam und mich mit dem Gedanken abfinden musste wohl einen ganz schönen Hitzkopf erwischt zu haben. Unter Last erreichten die Kerne hier schon Temperaturen zwischen 61 und 69°C. Somit entschied ich mich die 2 Radiatorlüfter künftig von 5V auf 12V aufzudrehen.
Der letzte Test sollte nun also das absolute Maximum feststellen. Hierfür erhöhte ich die Vcore auf reale 1.488V. Diese Einstellungen sollten allerdings nur von sehr erfahrenen Anwendern durchgeführt werden und nur unter ausreichender Kühlung für kurze Zeit getestet werden. Alltagstauglich waren diese Settings dank der lauten Kühlung und hohen Temperaturen wirklich nicht! Ich entschied mich zugleich den FSB etwas anzuheben und wählte daher nur den 8er Multi. Also tastete ich mich vorwärts und landete letztendlich bei primestabilen FSB460, was 3680MHz entsprach. Die Temperaturen bewegten sich hierbei bei bis zu 75°C. Also schon im roten Bereich, ab 83°C fängt die CPU an zu throtteln!
Auswertung der Leistungssteigerung:
Bei den theoretischen Benchmarks, wie der Cinebench Reihe und SuperPi kann man eine kontinuierliche Steigerung erkennen. Dagegen verzeichnete Serious Sam beim ersten Übertaktungsversuch (2.4GHz auf 3.0GHz) noch eine Steigerung von ca. 15% (ca.28fps) konnte mit weiterem Übertakten aber keine bessere Leistung mehr erziehlen. Erst als der FSB stark angehoben wurde, konnte der bunte EgoShooter nochmals etwas zulegen. Das spricht für eine Limitierung durch die Grafikkarte. Im VideoStress Test der SourceEngine wurde nachträglich durch ein Update die Multiprozessor Unterstützung nachgereicht. Auch sie skaliert noch super mit höheren Taktraten.
Fazit:
Es ist selten so billig wie jetzt: Das Sommerloch, der Konkurrenzkampf und nicht zuletzt die neue Prozessorgeneration, die in den Startlöchern steht, reißen die Preise zu Boden. Wer viel Videoencoding betreibt, für den lohnt sich eine Quadcore CPU umso mehr, hier heißt es zuschlagen. Die Besitzer eines schnellen Dual Cores (z.B. E6XXX Serie), die vornehmlich auf Spielen aus sind, sollten hingegen das Upgarde nochmals überdenken, denn derzeit profitieren noch sehr wenige Spiele von 4 Kernen. Dies hätte ich gerne gezeigt, aber die Zeit zur Abgabe meines alten E6600 war einfach zu knapp. Sollte sich nochmal die Möglichkeit eröffnen, werde ich dies natürlich nachholen. Beim Upgrade sollte auch die gewaltig höhrere Abwärme der 4 Kerne bedacht werden. Für gutes OC ist also ein guter Kühler von Nöten (z.B. CNPS9700, Scythe bietet hier auch viele Möglichkeiten). Mit dem Standardkühler hingegen sollte immer ohne VCore Erhöhung übertaktet werden. Aber hier bietet der Core2Quad bereits einen großen Übertaktungsspielraum. Für die Extremübertkater scheint auch genügend Luft für mehr Leistung. So konnte ich schon eine Verbesserung im SuperPi 1M von ganzen 7Sek erreichen, was in den Regionen wo wir uns nun bewegen (um 20s gesamt) schon eine Menge Holz darstellt. Klasse ist auch die Möglichkeit ohne weiteres aus dem Q6600 eine fast 900Eur teure CPU zu machen: Die Erhöhung des FSB von 266MHz auf 333MHz macht die CPU zu einem QX6850. Da alle aktuellen Mainboards FSB1333 Support bieten, ist dies also auch ohne weiteres möglich. Allerdings sollte immer bedacht werden: Jede CPU ist anders! Selbst in der gleichen Batch unterscheiden sich die Modelle oft drastisch Ergo heißt es selber ausprobieren und nicht nur Nachmachen
Und natürlich noch ein paar Bilder: (gibts im nächsten Post)
Wie üblich: Nachmachen natürlich auf eigene Gefahr, ich übernehme keinerlei Haftung für defekte Hardware.
Extreme Test: Was leistet Intels Quad Core Q6600 beim Übertakten?
Einleitung:
Man findet ihn immer häufiger, der starke Preisverfall (450Eur auf 240Eur in 3 Monaten) von Intels bisher kleinstem Quad Core Prozessor Q6600 mit dem Codename, ebnet ihm den Weg ihn viele heimische Computer und Komplettsysteme. Die beiden Conroe Kerne stellen 4 Kerne mit jeweils 2.4GHz und 2x 4MByte L2 Cache zur Seite. Die TPD liegt beim hier gestesteten Q6600 mit B3 Stepping bei 105Watt. Die neueren G0 Modelle (ich hoffe so einen bald mal in die Hände zu bekommen), kommen hingegen mit 95Watt aus.
Auch ich nutze die Chance und legte mir den Q6600 zu. Die Diskussionen waren heiß: Hat schon wer einen Q6600 mit dem neuem G0 Stepping, wie man es z.B. bei der E6750 oder E6850 findet, von dem sich viele Übertakter neue Rekorde und vor allem kühlere CPUs erhofften.
Als die CPU dann direkt vom Händler DriveCity bei mir eintraf, war die Ernüchterung doch für kurze Zeit etwas größer. Bereits die Packung verriet mir mit dem Boxed Code und Stepping eine CPU mit dem SL9UM Stepping, ergo dem üblichen B3-Stepping. Hergestellt wurde die CPU am 18.06.07 und trägt die Batch L715A498.
Doch nun genug der Theorie, nach einem kurzen Umbau fand die CPU nun ihren Platz im 775er Sockel des Gigabyte P35-DQ6 Mainboards, welches für sein gutes Übertaktungspotenzial bekannt ist (Test s. PCGH 10/07).
Nach dem problemlosen Start führte der erste Weg in das kleine Tool CoreTemp, welches die CoreVID der CPU ausliest. Diese lag bei diesem Exemplar bei geringen 1.2875V. Zur Erklärung: Intel stattet jede CPU der Core 2 Familie mit einem individuellen CoreVID aus. Grob kann man sagen: Umso geringer dieser Wert ist, desto höher die Güte der CPU. (Sie brauch also weniger Spannung um mit der Std.Frequenz stabil zu arbeiten). Die gemessene Spannung, die das Mainboard anlegte, lag bei gerade einmal 1.248V(laut CPU-Z 1.40.9). Spezifiziert hingegen ist auch der Quad Core bis 1.35V.
Overclocking:
Nun also zum spannenderen Teil, dem Übertakten. Die geringe VCore unter default Einstellungen lies mich etwas zittern: Wie weit würde es die CPU mit gerade einmal 1.248V nun also schaffen?
Als ersten Schritt erhöhte ich nun ausschließlich den FSB stufenweise auf 333MHz. Dies ergab glatte 3000MHz (Der Speicherteiler wurde so gewählt, dass möglichst immer DDR800 anlagen). Einen 2-stündigen Prime Test absolvierte die CPU hier noch ohne Fehler. Mit 3000MHz fuhr ich nun also die ersten Benchmarks. Diese Einstellungen entsprachen dem Topmodell QX6850, das im Handel immerhin 875Eur kostet (Stand: September07).
Erstmals tauchten Fehler auf, als der FSB den Wert 350MHz überstieg. Der maximale Takt mit Standard-Spannung war also gefunden: 3150MHz (350x9). So konnte die CPU mit Standardspanung bereits um 750MHz übertaktet werden. Die Temperaturen blieben während dessen dank der Wasserkühlung mit max. 56-61°C im Primedurchlauf noch im Rahmen. (Die Kerne unterschieden sich hier recht stark)
Für den 3. Test erhöhte ich dann die Vcore im Bios auf 1.3875V. Real lagen hier laut CPU-Z 1.344V an. Mit diesen Einstellungen erreichte ich stabil einen FSB von 375MHz, was in 3375MHz resultierte. Die Kerntemperaturen stiegen bereits deart an, dass ich ein wenig Angst bekam und mich mit dem Gedanken abfinden musste wohl einen ganz schönen Hitzkopf erwischt zu haben. Unter Last erreichten die Kerne hier schon Temperaturen zwischen 61 und 69°C. Somit entschied ich mich die 2 Radiatorlüfter künftig von 5V auf 12V aufzudrehen.
Der letzte Test sollte nun also das absolute Maximum feststellen. Hierfür erhöhte ich die Vcore auf reale 1.488V. Diese Einstellungen sollten allerdings nur von sehr erfahrenen Anwendern durchgeführt werden und nur unter ausreichender Kühlung für kurze Zeit getestet werden. Alltagstauglich waren diese Settings dank der lauten Kühlung und hohen Temperaturen wirklich nicht! Ich entschied mich zugleich den FSB etwas anzuheben und wählte daher nur den 8er Multi. Also tastete ich mich vorwärts und landete letztendlich bei primestabilen FSB460, was 3680MHz entsprach. Die Temperaturen bewegten sich hierbei bei bis zu 75°C. Also schon im roten Bereich, ab 83°C fängt die CPU an zu throtteln!
Auswertung der Leistungssteigerung:
Bei den theoretischen Benchmarks, wie der Cinebench Reihe und SuperPi kann man eine kontinuierliche Steigerung erkennen. Dagegen verzeichnete Serious Sam beim ersten Übertaktungsversuch (2.4GHz auf 3.0GHz) noch eine Steigerung von ca. 15% (ca.28fps) konnte mit weiterem Übertakten aber keine bessere Leistung mehr erziehlen. Erst als der FSB stark angehoben wurde, konnte der bunte EgoShooter nochmals etwas zulegen. Das spricht für eine Limitierung durch die Grafikkarte. Im VideoStress Test der SourceEngine wurde nachträglich durch ein Update die Multiprozessor Unterstützung nachgereicht. Auch sie skaliert noch super mit höheren Taktraten.
Fazit:
Es ist selten so billig wie jetzt: Das Sommerloch, der Konkurrenzkampf und nicht zuletzt die neue Prozessorgeneration, die in den Startlöchern steht, reißen die Preise zu Boden. Wer viel Videoencoding betreibt, für den lohnt sich eine Quadcore CPU umso mehr, hier heißt es zuschlagen. Die Besitzer eines schnellen Dual Cores (z.B. E6XXX Serie), die vornehmlich auf Spielen aus sind, sollten hingegen das Upgarde nochmals überdenken, denn derzeit profitieren noch sehr wenige Spiele von 4 Kernen. Dies hätte ich gerne gezeigt, aber die Zeit zur Abgabe meines alten E6600 war einfach zu knapp. Sollte sich nochmal die Möglichkeit eröffnen, werde ich dies natürlich nachholen. Beim Upgrade sollte auch die gewaltig höhrere Abwärme der 4 Kerne bedacht werden. Für gutes OC ist also ein guter Kühler von Nöten (z.B. CNPS9700, Scythe bietet hier auch viele Möglichkeiten). Mit dem Standardkühler hingegen sollte immer ohne VCore Erhöhung übertaktet werden. Aber hier bietet der Core2Quad bereits einen großen Übertaktungsspielraum. Für die Extremübertkater scheint auch genügend Luft für mehr Leistung. So konnte ich schon eine Verbesserung im SuperPi 1M von ganzen 7Sek erreichen, was in den Regionen wo wir uns nun bewegen (um 20s gesamt) schon eine Menge Holz darstellt. Klasse ist auch die Möglichkeit ohne weiteres aus dem Q6600 eine fast 900Eur teure CPU zu machen: Die Erhöhung des FSB von 266MHz auf 333MHz macht die CPU zu einem QX6850. Da alle aktuellen Mainboards FSB1333 Support bieten, ist dies also auch ohne weiteres möglich. Allerdings sollte immer bedacht werden: Jede CPU ist anders! Selbst in der gleichen Batch unterscheiden sich die Modelle oft drastisch Ergo heißt es selber ausprobieren und nicht nur Nachmachen
Und natürlich noch ein paar Bilder: (gibts im nächsten Post)
Wie üblich: Nachmachen natürlich auf eigene Gefahr, ich übernehme keinerlei Haftung für defekte Hardware.
Zuletzt bearbeitet: