AW: Tesla S: Erster tödlicher Unfall mit Autopilot in Florida
Nicht jedes Urbane Gerücht stimmt. Die Geschichte ist gut, witzig, wir glauben sie, weil es zu Amis passt, aber sie stimmt einfach nicht.
Da in diesem Fall auch sehr viele Amerikaner die Story glauben (genaugenommen gehen die Versionen der letzten Jahrzehnte alle darauf zurück), hat der Wahrheitsgehalt nur wenig Einfluss auf das Argument
(Darauf, dass die Story komplett falsch ist, würde ich übrigens auch nicht wetten. Interessanterweise beschränken sich alle Internetseiten, die das vollmundig behaupten, auf die Stella-Awards-Version, haben also selber nichts weiter als eine 5 Sekunden Googlerecherche durchgeführt. Die Ursprünge der immer umgebauten Story sind aber drei Jahrzehnte älter, als das Internet, und ich habe noch keinen "Widerleger" gefunden, der Gerichtsakten gewälzt oder auch nur in Frage kommende Hersteller kontakttiert hat)
Dann darfst du NIE in ein Flugzeug steigen.
Die Fliegen eigentlich immer per Autopilot und sind das sicherste Verkehrsmittel das wir haben.
Flugzeuge haben auch sehr wirkungsvolle LKW-Vermeidungssysteme installiert, meist je eins links und eins rechts.
Natürlich, aber viele Berichte in den Medien sind so formuliert, als hätte der "Autopilot" das Hindernis erkannt, aber nicht korrekt reagiert (= Softwarefehler). Technisch gesehen hat der "Pilot" das Hindernis aber, soweit bisher bekannt, gar nicht richtig sehen können (= Hardwarefehler). Ergo kann man auch nicht wirklich sagen, das er sich falsch verhalten hat. Mit einer besseren Sensorik (Cam und/oder Radar) hätte der selbe "Software-Pilot" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch entsprechend reagiert. Meiner Meinung nach macht das einen Unterschied.
Nach allem, was ich bislang gehört habe, lagen entsprechende Radardaten vor, werden vom Tesla-Autopilot aber absichtlich zugunsten der optischen Systeme ignoriert. Ob man das jetzt als Soft- oder Hardwarefehler deklariert, ist mir ehrlich gesagt egal - aber es zeigt massive Verfehlungen auf personeller Ebene an, wenn man sein eigenes System so fehlerhaft findet, dass man es teilweise deaktiviert und es dann aber trotzdem ohne jegliche Warnsysteme den Kunden nutzen lässt und sogar als tolles Extra bewirbt.
Wie auch, das würde ja voraussetzen dass das System wusste das es den LKW nicht sieht.
Jedes für die Führung eines Straßenfahrzeuges qualifiziertes Subjekt muss in der Lage sein, seine eigene Sichtweite zu beurteilen. Wenn Computer das nicht können, dürfen sie die Kontrolle von Fahrzeugen nicht übernehmen *punkt*
Assistenzsysteme wie der "Autopilot" sind eine Ergänzung zum Fahrer, und kein Ersatz.
Was genau ergänzen sie denn an dieser Stelle? Die Wahrnehmung offensichtlich gar nicht und die Motorik ist bei Fahrern höchstens in Situationen ein Problem (>1,5 Promille), in denen die Wahrnehmung längt am Arsch ist. Ein Mittelklasse-PKW hat nicht einmal große tote Winkel. (es sei denn, er ist eine totale Fehlkonstruktion)
Siehe das Video des tödlich verunglückten Fahrers von vor 3 Monaten, wo der selbe "Autopilot" ihn vor der Kollision mit einem weißen LKW bewahrt hat.
In dem Video fuhr der PKW auf der rechten Spur schneller, als ein Fahrzeug auf der zweiten Spur von rechts, dessen Absicht sich weiter rechts einzuordnen zu dem auch ohne Blinker anhand des vorhergehenden Fahrverlaufes zu erkennen war. In Deutschland wäre der Versuch, rechts zu überholen schlicht ein Verstoß gegen die Verkehrsregeln gewesen, unter US-Bedingungen zeugt er von mangelndem Verkehrsverständnis des fahrenden (Systems).
Der Fahrer soll ja auch nicht darauf warten wie der AP ...
Wenn man die ganze Zeit lange vorher selbst lenkt, dann ist der Autopilot nicht nur nutzlos, sondern schaltet sich schlichtweg ab. Warum bietet Tesla eine Aktivierungsmöglichkeit für ein System, dass man selbst unter besten Umständen nicht nutzen kann? Man baut auch keinen "Anker werfen"-Knopf ein und schreibt dick "nicht drücken" drauf.
Der Tesla hat, soweit mir bekannt, kein Radar,
The latest software update, 7.0 allows Model S to use its unique combination of cameras, radar, ultrasonic sensors and data to automatically steer
Wäre auch sehr traurig, wenn das autonomste Auto der Welt keine 10 Jahre alten Standards seiner Klasse hätte.
Mag sein das es die wenigsten sind, aber immer noch sehr sehr viele. Stichwort Übermüdung und so. Die wenigsten schlafen am Steuer ein, während sie durch die Stadt fahren.
Wer selbst bei stetiger Beschäftigung am Steuer einschlafen würde, ist für die Nutzung des Tesla "Autopiloten" komplett ungeeignet, wie eben dieser Fall hier beweißt. Und Leute, die in so einem Zustand überhaupt losfahren, gehören auch zu den Leuten, die sich mit Autopilot direkt auf die Rückbank legen würden.