Was Du leider nicht berücksichtigst ist, welche Art von radioaktiven Stoffen freigesetzt wurde.
Bei Tschernobyl direktes Reaktorinventar (Plutonium, Caesium, Strontium etc.), bei Fukushima
hauptsächlich Nuklide mit kurzer Halbwertszeit (Jod etc., natürlich auch in
kleinerem Umfang im Verhältnis zu Tschernobyl die erstgenannten)...ein Vergleich der stumpfen Curie-Zahlen ist hier sicher nicht sinnvoll, da die Auswirkungen ganz andere sind.
Zu Deinen Quellen...nun ja...
The Telegraph --> Britische Bild-Zeitung
Myweathertech.com --> Sicherlich Experten auf dem Gebiet der Meteorologie, aber sicher nicht der Radiologie...die "deadly levels of radiation in Tokyo" möchte ich mal arg bezweifeln.
Interessant ist Dein Link zu Abovetopsecret.com, wirft aber einige Fragen auf.
Wo ist das Bild entstanden? Sind es vllt. noch unbenutze, neue Brennelemente, die auch in der näheren Umgebung lagern (und die so gut wie gar nicht strahlen)? Warum sieht das linke Brennelement noch so "intakt" aus? Das Element müsste sonst längst "Schmelzspuren" zeigen, die ich so nicht erkennen kann. Allenfalls mechanische Schäden von der Explosion. Alles irgendwie sehr fragwürdig.
Nochmals: Es gibt keine "durchschmolzenen" Böden. Weder Reaktordruckbehälter noch Sicherheitsbehälter. Es gibt Lecks im Bereich der Reaktordruckbehälter-Anschlüsse, das ist richtig. Aber die Integrität dieser Sicherheitseinrichtungen ist weitestgehend intakt.
Nenne mir seriöse Quellen, die das Gegenteil beweisen können ! Es gibt keine...
Würde eine Kernschmelze (direktes Reaktorinventar) mit dem Grundwasser in Berührung kommen, so hätte es in der neueren Zeit eine gigantische Knallgas-Explosion geben müssen...
Bis jetzt wurde "lediglich" Kühlwasser freigesetzt, was den Kern durchströmt hat, nicht aber Teile des Reaktorkerns selbst.
Deine Grafik zum Jod deckt nur ein paar wenige Tage ab. Klar, weil die Halbwertszeit und die langfristige radiologische Bedeutung gering ist.
Zitat:
"Zudem wurde bereits freigesetztes Plutionium(hochgiftig) in ueber 1,7km Entfernung und satte 500,000 Bq/kg Caesium in 120km Entfernung vom Kraftwerksgelaende gefunden. Das gab es in Tschernobyl ebenfalls nicht."
Belege das mal ! Du wirst in der Zone um Tschernobyl (40km) sicherlich keinerlei Probleme haben, Plutoniumspuren zu finden. In Tschernobyl fängt das freigesetzte Plutonium inzwischen schon an, zum stärker strahlenden Americium zu zerfallen...
http://maps.grida.no/library/files/storage/chernobyl_001.png
Diese Grafik zeigt die weitläufige Verteilung. Achtung: Die Angaben sind in
KiloBq ! Hotspots beachten !
Fazit: Möchte nichts verharmlosen, ist schon eine schlimme Geschichte in Fukushima. Ich möchte Dir nur aufzeigen, dass Tschernobyl aber noch eine ganze Größenordnung schwerer einzustufen ist als Fukushima !