Start von Google Stadia: Ein Dutzend Spiele zum Kaufen

Es gibt auch etwas sparsamere Kühlungslösungen, aber das Grundproblem bleibt. Die meisten Rechenzentren können zudem die Abwärme nicht sinnvoll nutzen, während sie in Deutschland derzeit noch eine Netto-Entlastung bei der Heizenergie darstellt. Dazu kommen noch der Energieaufwand für die Kommunikation mit den Clients und vor allem das Streaming, der Energieverbrauch bei der Datenübertragung und eben Betrieb sowie Produktion der Endgeräte beim Kunden. Trotzdem könnte Stadias Energiebilanz unterm Strich leicht positiv ausfallen, denn die meisten Gaming-Systeme dürften arbeitsbedingt nur eine Auslastung von 5-15 Prozent im Tagesschnitt erreichen. Wenn Stadia 30 Prozent schafft, was im Schnitt plausibel erscheint, haben sie also schon 50 bis 80 Prozent der Herstellungs-Emissionen gleich potenter Privatsysteme eingespart. Und die Herstellung hat einen sehr hohen Anteil am Gesamt-Energiebudget herkömmlicher PCs.

Zudem kommt, dass sich Google - angeblich - bemüht, möglichst regenerative Energiequellen für den Betrieb der Rechenzentren zu verwenden. Siehe:
https://sustainability.google/intl/de/projects/machine-learning/ ,
Faktencheck: OEkobilanz von Suchmaschinen | SWR Wissen | SWR.de

Natürlich muss man hierbei immer mit einer gewissen Vorsicht herangehen, aber die Grundaussage lautet, dass man versucht, den Energiebedarf der Server mit Öko-Strom zu decken. Klar kommt dazu noch der Stromverbrauch bei der Datenübertragung und des Clients beim Nutzer. Wenn man Stadia aber beispielsweise an einem eigentlich leistungsschwachen, mobilen PC benutzt, hat man auf Seiten des Clients schon mal was gespart.
 
also könnte ich ohne zusätzliche Hardware am TV oder Tablet bzw. Laptop direkt loslegen ?

Nein. In diesem Jahr ist lediglich das kostenpflichtige "Stadia Pro"-Abo für 10 Euro monatlich erhältlich. Erst im nächsten Jahr folgt das kostenlose "Stadia Base". Egal, welche Version Du benutzen möchtest, Du brauchst immer entweder einen Controller oder eine Maus und Tastatur zur Steuerung der Spiele. Zudem muss man beim kostenlosen "Stadia Base" erstmal im Stadia Store seine Spiele kaufen, ehe man diese streamen kann. Die Internetleitung muss mindestens 10 Mbit/s schaffen, sonst bleibt der Bildschirm schwarz. Und natürlich brauchst Du ein Google-Konto und den Chrome-Browser, um Stadia nutzen zu können.
Am TV brauchst Du zudem zwingend einen "Google Chromecast Ultra". Oder Du nutzt eben den PC samt Chrome-Browser.
 
Die große Frage ist, wie der Strom hergestellt wird. Wenn er aus regenerativen oder nuklearen Energiequellen stammt, dann ist das ganze gut für das Klima, da kann auch die Kühlung etwas mehr benötigen. Wenn der Strom aus Kohle hergestellt wird, dann fährt man mit beiden Varianten schlecht. In dem Fall hilft nur noch Energiesparen (mit einer GTX_ 1660Ti und einer 65W CPU kann man auch noch gut zocken, wer es extremer will, der nimmt den Laptop). Die Lösung ist also die ganzen Cloudcomputer in die entsprechenden Länder (Frankreich hat viel Kernkraft, Norwegen viel Wasserkraft) zu stellen.

Der primäre Nutzungszeitraum von Stadia dürfte in der jeweiligen Region mit dem abendlichen Verbrauchs-Peak bei gleichzeitig geringer bis keiner Verfügbarkeit von Solarstrom zusammenfallen, genau wie bei herkömmlichen PCs auch. Daran ließe sich nur etwas ändern, wenn man die Server in weit entfernen Zeitzonen oder in Ländern mit großen, nicht nutzbaren Überschüssen an Ökostrom aufstellt. Ersteres scheitert aber am Ping, letzteres wäre bis Island vermutlich auch schon problematisch. Norwegen ist tatsächlich der einzig denkbare Standort, um Umweltvorteile für Stadia in Europa zu erzielen. Ich wüsste aber nicht, das Google dort größere Rechenzentren unterhält oder dass überhaupt Glasfaserkabel für die benötigte Datentransferrate liegen. Skandinavien hat zwar eine gute Erschließung auf der letzten Meile, aber die gesamte Halbinsel braucht selbst nur Bandbreite für 11 Millionen Durchschnitts-User. Wenn dann auf einmal 40 Millionen Gamer auf Holland, Dänemark, Deutschland und Polen Low-Latency-High-Bandwidth-Verbindungen fordern, ergiben sich ganz andere Dimensionen.

Meinem Wissen nach stehen die für die Region bislang zuständigen (Haupt-)Stadia-Server jedenfalls in Frankfurt und werden somit Zugriff aus dem (mittel-)deutschen Strommix gespeißt, der bekanntermaßen keine überschüssigen Kapazitäten an Ökostrom enthält. Natürlich könnte Google bei einem rein grünen Anbieter einkaufen und so den Ausbau fördern. Gehört habe ich davon für die deutschen Rechenzentren aber noch nichts und umgekehrt kann das auch jeder Privat-(PC-)Nutzer selber machen. Das Konzept Stadia bringt bei der Energiewahl also keinen Umweltvorteil, schadet aber auch nicht direkt. Indirekt dagegen schon: Google ist Großverbraucher und somit von der EEG-Umlage befreit. Verlagert man den Verbrauch von den Endkunden zu Google (oder anderen Großverbrauchern), steigen also mittelfristig die EEG-Abschläge auf private kWh. Zwar geht damit keine absolut höhere Belastung einher, aber der relative Anstieg sorgt meist für Gemecker seitens des Wählers. Und das trifft dann in der Regel nicht Google oder andere auf diesem Wege subventionierte Industrien, sondern den Erneuerbare-Energien-Ausbau.

Aber wie gesagt: Die klimatechnisch/energitisch größte Baustelle ist die Fertigung der Hardware, die Abwärme der Rechenzentren und der Unterhalt der Streaming-Infrastruktur einschließlich zusätzlicher Breitband-Kapazitäten. Ob Stadia hier Netto ein Fort- oder ein Rückschritt wird, dürfte, hängt vor allem vom Auslastungsgrad der Hardware im Vergleich zu Privat-PCs ab.
 
zum stadia start gleich mal vollpreistitel, die für die ps4 und xbox one bereits für paar euro in der ramschkiste zu finden sind.
unattraktiver gehts ja kaum noch.

Durch Stadia werden auch neue Kunden erschlossen, die vorher keinen Gaming PC hatten

liegt alles am spieleangebot. kommen die richtigen titel, setzt sich eine plattform durch und wenn nicht, dann eben nicht.
die hardware alleine sagt erst mal gar nichts über den erfolg aus.
wer noch nicht auf pc und, oder konsole gezockt hat, wird das auch nicht bei stadia tun.

also könnte ich ohne zusätzliche Hardware am TV oder Tablet bzw. Laptop direkt loslegen ?

für den "optimalen" stadia betrieb benötigst du den chromecast ultra und das stadia gamepad.
die chrome unterstützung kommt erst noch.
 
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