Das ist richtig. Denn bis zum Bodensatz, also Hayden Christensen (um im Kontext zu bleiben) ist es ein weiter Weg.
Christensen ist sicherlich kein herausragender Schauspieler, hatte aber gleichzeitig auch das "Pech", in vielen Filmen mit bestenfalls mäßigen Skripten mitspielen zu dürfen. Und während ich zu den Leuten gehöre, die durchaus etwas mit den Star Wars-Prequels anfangen und über gewisse Schwächen zugunsten durchaus auch vorhandener Stärken hinwegsehen können, komme auch ich nicht umhin zu bemerken, dass gerade gewisse Dialoge einfach katastrophal schlecht geschrieben sind. Ich lehne mich einfach mal aus dem Fenster und behaupte, dass beispielsweise der berühmte "Sand"-Minimonolog Anakin Skywalkers von praktisch keinem Schauspieler so transportiert werden könnte, dass er nicht lächerlich wirkt. Er ergibt eben einfach wenig Sinn und klingt kindisch (im Original genauso wie im Deutschen übrigens), daran könnten auch Weltklasse-Darsteller nichts ändern.
Darüber hinaus wirken in diesen Filmen ja durchaus Schauspieler mit, die man spontan wohl in ebenjener Weltklasse verorten würde - und dennoch gelten Episode 2 und 3 den meisten Leuten filmisch als (unter)durchschnittlich. In diesem Zusammenhang könnte man auch noch das Machwerk "Jumper" nennen, in dem Christensen erneut neben Samuel L. Jackson wirken durfte. Letzterer wirkt in diesem Streifen mindestens so blass wie sein jüngerer Kollege.
Mein Punkt: Gute Schauspieler allein reißen einen Film nicht raus - sie brauchen auch entsprechende Rahmenbedingungen, um glänzen zu können. Klar, vermutlich hätte es schon Alternativen gegeben, die Anakin Skywalker besser porträtiert hätten. Das grundsätzliche Christensen-Bashing tendiert aber schlicht zu extremer Undifferenziertheit. Das Personal hinter der Kamera hat einen sehr viel größeren Anteil am Wirken bestimmer Charaktere, als gemeinhin oftmals unterstellt, so auch hier.
Umgekehrt geht's nämlich auch: So beliebt der erste Star Wars-Film heute etwa auch ist, ich bezweifle, dass die Großen des letzten Jahrhunderts, die in ihm mitwirkten (Peter Cushing, Alec Guiness) ihn in ihrem Lebenslauf als besonders herausragend herausstellen würden, wenn es um Dialogqualität und ähnliches ginge. Tatsächlich ist ja bekannt, dass Guiness die Star Wars-Dialoge schon damals für teils albern hielt. George Lucas ist eben kein und war auch nie ein genialer Filmemacher - obgleich seine Vision und die Idee dahinter die Welt erobert hat, was auch ohne diese Qualität eine Leistung ist. Trotzdem gibt es weit bessere Autoren, Produzenten, Regisseure. Solche nämlich, die einen Sandmonolog gar nicht erst in ihre Filme aufnehmen würden, so dass ihr Cast sich nicht zwangsläufig lächerlich machen muss
So und nun entschuldigt bitte das Offtopic, aber wie gesagt, die Undifferenziertheit, mit der auf gewissen Aspekten und Teilhabern der Prequels gern herumgehackt wird, ist manchmal einfach ermüdend. Aber gut, so ist die Fangemeinde. Eigentlich gilt das für alle Star Wars-Filme, auch für Episode 8 bereits.
@topic:
Nun, Jumanji ist ein, für einen Einzelfilm, sehr großer Name und Dwayne Johnson heutzutage wohl fast noch mehr. Es wundert mich wenig, dass diese Art von Popcorn-Kino sehr erfolgreich ist. Und nach zwei Star Wars-Filmen in den Jahren davor, wundert es mich ebensowenig, dass Episode 8 umsatzmäßig nicht so sehr durch die Decke gegangen ist wie manch' andere Teile der Reihe - zumal die Fans ja nach wie vor sehr gespalten sind, was ihr Urteil über den neuesten SW-Streifen angeht.