Original Kirk war ein Raumschiff voller Leute die irgendwo im wilden Weltall auf eine Situation getroffen sind und dort versucht haben Recht und Ordnung herzustellen. Voyager is daran angelehnt.
Next Generation war ein Raumschiff voller Leute die in einem Weltall herumgeflogen sind, wo Recht und Ordnung herrschen und ein System aus Recht und Diplomatie existiert das funktioniert. Auch The Orville ist genau das und dafür wird sie zurecht von TNG Fans geliebt. Das hat nichts damit zu tun, dass die Serien Oberflächlich ähnlich aussehen, oder manche Plot ausgeliehen sind. Das hat mit der Struktur der Welt die dargestellt wird zu tun.
Deep Space 9 war schon eine Serie in der die Limitationen dieser Ordnung sichtbar wurden, aber jeder noch bestrebt war zu dieser Ordnung zurückzukehren und das passiert ja auch.
Enterprise wollte alles auf einmal sein und dann noch eine Allegorie auf die späten Bush Jahre, das schwankt zwischen gut und schlecht, aber die Struktur der Serie erlaubt wenigstens noch, dass man Sachen übergehen kann.
Discovery schert sich einen Furz um die Utopie eines funktionierenden Systems aus Recht und Diplomatie zu Gunsten von mehr Drama. Selbst die Föderation kackt auf alle ihre Prinzipien solange das zu mehr Drama führt.
Picard setzt noch einen oben drauf und zerstört die komplette gesellschaftliche und philosophische Utopie im Kern von Star Trek zu Gunsten von einem faschistischen Nihilismus der nur dazu da ist Drama zu verursachen. Erst sah es danach aus, dass wenigstens ein paar Charaktere mit Werten übriggeblieben sind denen es dann anheimfällt die Utopie zu rekonstruieren (vgl. Andromeda), leider muss man nach Folge 5 jedoch sagen, das alle diese Charaktere zerstört wurden, indem man sie entweder zu amoralischen Blut- und Rache-dürstigen Revolverhelden (7of9) oder Clowns am Fasching (Picard) gemacht hat. Selbst der neue romulanische Klosternonnen-Ninja stolpert in der Folge unbeholfener rum als Jar Jar Binks, in einer Kulisse die zu Lexx gepasst hätte, weil Lexx es verstanden hätte darin Spaß zu haben. Picard ist leider nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Emotionen aus dem negativen Spektrum in einer Verdichtung vor der sogar Schindlers Liste zurückschreckt. Letzteres hat ja noch dieses kleine Licht der Hoffnung in seinem Kern, Picard ist einfach pure Negativität.
Janeway und Paris haben sich ja auch mal bei Warp 10 in Echsen verwandelt. Nächste Woche konnte man dann wenigstens sagen, sprechen wir nicht mehr darüber. Die herrschende Norm der Serie hat es erlaubt, dass es diese Ausreise in das Reich des Wahnsinn gab. Leider ist das der Unterschied zu Picard. Hier wird nicht der Ausreißer gezeigt, hier wird mit solchen Folgen die neue Normalität etabliert. Eine Normalität bei der man sich nicht mehr fragen muss Kirk oder Picard, weil letzterer mit der Serie selbst sein Denkmal einreißt bis man über Patrick Steward nur noch sagen kann "das ist der Typ aus der alten Version von Dune". Man kann ab jetzt echt nur noch hoffen, dass sich keine anderen Schauspieler aus der alten Serie dafür mehr hergeben.
In Sachen Vermarktbarkeit von Star Trek in 10 Jahren bleibt jetzt schon nichts anderes übrig als die komplette JJ, Discovery, Picard Zeitlinie am Ende in ein Zeitparadoxon zu werfen und unter der Prämisse fortzufahren das hätte alles nicht stattgefunden.