Stryke7
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Drei Jahre ist es nun her, dass ich mir einen Beyerdynamic DT 770 Pro zugelegt habe.
Ich besitze ihn in der 250 Ohm Version, ohne Limiter und mit dem "großen" 3m Spiralkabel.
Da ich ihn nun recht gut kenne und gerade die Beyerdynamics hier sehr häufig im Gespräch sind, verfasse ich nun eine zweite Rezension.
Die erste Rezension direkt nach dem Kauf findet ihr -> hier
Ich nutze den Beyerdynamic seit dem Kauf fast jeden Tag, und auch sehr lange. Er spielt täglich mit Sicherheit über sechs Stunden, teilweise noch deutlich mehr. Der Einsatz ist dabei sehr vielseitig, von Club bis Klassik, laut, leise, auch mal zum zocken, telefonieren, für ein bisschen Audio-Bearbeitung, und worauf ich sonst gerade noch Lust haben.
Ich behandle ihn pfleglich, aber ohne weitere Fürsorge.
Auch für die nachfolgenden Bilder wurde er in keiner Weise behandelt, sondern sieht genau so aus, wie an jedem seiner Arbeitstage.
Ich werde mich beim Aufbau der zweiten Rezension mal grob an der ersten orientieren:
Äußerer Eindruck und Tragekomfort:
Im Grunde kann ich hier den ganzen Text von damals wiederholen: Alles ist sehr hochwertig, stabil, und gut.
Mittlerweile hat der Kopfhörer natürlich viel gesehen, ist dreckig geworden, die Farbe der Druckknöpfe geht etwas ab ...
Diverse Stürze und sonstiger achtloser Umgang waren ihm bisher vollkommen egal. Das Kabel darf auch gerne diverse Male mit dem Stuhl überrollt werden, sich um die Rollen wickeln, oder in der Schreibtischschublade eingeklemmt werden, davon bleibt es vollkommen unbeeindruckt.
Der Knickschutz an beiden Enden tut einen guten Dienst. Einziges Problem des Kabels: Es ist schwer, und hängt einseitig am Kopf.
Ich habe das Problem gelöst, indem es fest am Stuhl befestigt ist und somit nur noch ein kurzer Abschnitt an meinem Kopf lastet.
Die Rasterung der Längeverstellung ist noch fast so fest wie zu Anfang, wird aber natürlich auch nicht besonders oft verstellt.
Die Stahlfeder, welche die beiden Seiten des Hörers verbindet, hatte bereits wenige Wochen nach dem Kauf einen guten mittleren Anpressdruck erreicht, welcher sich seit dem nach meinem Gefühl nicht mehr verändert hat.
Der Kopfhörer sitzt nach wie vor sicher, aber nicht zu fest. Tragezeiten jenseits von einem vollen Tag sind absolut kein Problem.
Bei Nichtgebrauch federt er nach wie vor komplett zusammen, wenn auch mit etwas weniger Druck.
Wie weit die Feder aufgeht, weiß ich ehrlich gesagt nicht ... man kann sie quasi komplett flach aufbiegen, darüber hinaus möchte ich es nicht ausprobieren.
Zu dem hohen Tragekomfort tragen vor allem auch die Polster bei. Das dicke Lederpolster oben nimmt gut das Gewicht auf und verteilt es angenehm auf dem Kopf, die Velourpolster sind noch immer angenehm und vor allem Feuchtigkeitsdurchlässig,
was gerade im Sommer sehr angenehm ist. Jeder der schon einmal einen Kopfhörer mit Lederpolstern hatte, weiß wovon ich rede.
Die Polster sind mittlerweile deutlich genutzt worden, naturgemäß sehen sie etwas fettig aus. Die Velourringe um die Ohren sind zudem deutlich flacher geworden, auch wenn sie nach wie vor angenehm sitzen.
Zusätzlich haben sie sogar leicht die Rundung meine Kopfes angenommen!
Ein kleiner Vergleich zu einem der Bilder aus der ersten Rezension:
(Anmerkung: Die Bilder sind bei völlig verschiedenen Lichtverhältnissen, mit verschiedenen Kameras und anderer Nachbearbeitung gemacht worden. Dadurch ist das Bild kein perfekter Vergleich.)
Mittlerweile sitzt der Kopfhörer dadurch so vertraut und gut wie das Paar Lieblingsschuhe, das man wohl nie wegschmeißen wird.
Mechanische Defekte hatte ich bisher keine, nur einmal hat sich ein Haar auf eine der Membranen verirrt. Das habe ich beim Zerlegen zum Glück herausbekommen.
Im Allgemeinen verfangen sich gerne mal Haare im Kopfhörer, und durch die etwas flacheren Polsterringe liegt nun mein Ohr auch leicht am Polster über dem Lautsprecher an.
Die Polster werde ich demnächst wohl alle mal tauschen, ich denke darüber nach dabei die schwarzen Velourpolster zu bestellen.
Klang:
Nun gehts ans Eingemachte. Mittlerweile denke ich von mir selbst, den DT770Pro ziemlich gut zu kennen, mit all seinen Stärken und Schwächen.
Angenehm ist dabei vor allem die recht hohe Auflösung des Klangs. Wenn der Geldbeutel noch viel größer ist geht es auch noch ein kleines bisschen besser, aber der DT770Pro macht in so jeder Situation Spaß und man fühlt sich nie zu schlecht ausgerüstet.
Besonders auffällig sind bekanntlich zwei Frequenzbereiche:
-Der recht mächtige Bass über den gesamten Tieftonbereich, den die großen und geschlossenen Gehäuse erzeugen.
-Der typische "Beyer-Peak", eine deutliche Frequenzanhebung um 9kHz herum. Dieser ist eine Eigenheit dieses Treibers, den Beyerdynamic unter anderem auch im DT 880 Pro, DT 990 Pro, und MMX300 verbaut.
In vielen Situationen ist das garnicht mal so unangenehm, nur bei klassischer Musik werden beide Eigenheiten manchmal etwas störend. Ich habe dafür mittlerweile eine etwas neutralisierende Einstellung im Equalizer gespeichert.
Der Bass lässt sich im Notfall recht einfach wieder etwas abschwächen, der Beyer-Peak kann hingegen manchmal ein kleines bisschen stören, da es schwierig ist ihn exakt auszugleichen.
In Bezug auf Lautstärke muss sich der Kopfhörer vor niemandem verstecken, von sehr leisen Klängen bis abartigen Lautstärken ist alles drin und es gibt keine deutlichen Unterschiede im Klangbild. Eventuell wäre es mal interessant zu wissen, wo die lautstärkelimitierte Version da abriegelt.
Besonders erwähnenswert ist noch der minimale Frequenzgang, der Kopfhörer geht vollkommen unbeeindruckt bis auf unter 5 Hz runter. Deutlich merkbar wird das bei manchen Filmen, welche im Kino mit Infraschall arbeiten. Dabei wird normalerweise das Zwerchfell in Schwingung versetzt, was den Zuschauer unbewusst in Anspannung versetzt. Diese Frequenzen können die Anlagen der meisten Menschen zuhause nicht wiedergeben, der DT 770 Pro hingegen schon. Nur nicht am Zwerchfell.
Man kann es aber doch leicht spüren.
Der Kopfhörer klingt nicht perfekt neutral, ist aber mit Sicherheit eine sehr gute Abstimmung für die meisten Menschen. Das Klangbild weiß zu gefallen, und man fragt sich niemals wie dieser Kopfhörer zu einem Klassiker der Hifi- und Studiogeräte werden konnte.
Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meiner Wahl. Und vermutlich wird er mich auch noch eine ganze Weile begleiten. Eventuell bald mal mit neuen Polstern.
Vor kurzem hat Beyerdynamic allerdings etwas vorgestellt, was ihm vielleicht in Zukunft Konkurrenz machen könnte: Der Beyerdynamic Custom Studio. Nur geringfügig teurer, allerdings soll er noch besser klingen ...
Falls mein Sparschwein mal unverhofft zunimmt, werde ich euch gerne einen Vergleich zukommen lassen.
Nachtrag 08.11.2015
Heute hat das Kabel den ersten Riss im äußeren Mantel bekommen. Keine Ahnung wo der herkommt.
Die Isolierungen der einzelnen Kabelstränge sind davon nicht betroffen. Ich habe es erstmal mit Gewebeband geflickt, aber trotzdem stellt sich natürlich die Frage ob man das Kabel nicht irgendwann tauschen sollte.
Dasselbe Kabel kostet neu 22,50€. Alternativ könnte man auch, etwas günstiger, kürzere Flachbandkabel bekommen.
Einbau bei Beyerdynamic kostet 45€ ... Mir fehlen hier die Möglichkeiten, es selbst anzulöten.
Da auch der Kauf neuer Polster noch immer aussteht, kommt da schon die Frage auf ob man ihn nicht besser neu kauft.
Aus rein sentimentalen Gründen tendiere ich aber dagegen.
Update 06.01.2016
Neue Polster!
Ich besitze ihn in der 250 Ohm Version, ohne Limiter und mit dem "großen" 3m Spiralkabel.
Da ich ihn nun recht gut kenne und gerade die Beyerdynamics hier sehr häufig im Gespräch sind, verfasse ich nun eine zweite Rezension.
Die erste Rezension direkt nach dem Kauf findet ihr -> hier
Ich nutze den Beyerdynamic seit dem Kauf fast jeden Tag, und auch sehr lange. Er spielt täglich mit Sicherheit über sechs Stunden, teilweise noch deutlich mehr. Der Einsatz ist dabei sehr vielseitig, von Club bis Klassik, laut, leise, auch mal zum zocken, telefonieren, für ein bisschen Audio-Bearbeitung, und worauf ich sonst gerade noch Lust haben.
Ich behandle ihn pfleglich, aber ohne weitere Fürsorge.
Auch für die nachfolgenden Bilder wurde er in keiner Weise behandelt, sondern sieht genau so aus, wie an jedem seiner Arbeitstage.
Ich werde mich beim Aufbau der zweiten Rezension mal grob an der ersten orientieren:
Äußerer Eindruck und Tragekomfort:
Im Grunde kann ich hier den ganzen Text von damals wiederholen: Alles ist sehr hochwertig, stabil, und gut.
Mittlerweile hat der Kopfhörer natürlich viel gesehen, ist dreckig geworden, die Farbe der Druckknöpfe geht etwas ab ...
Diverse Stürze und sonstiger achtloser Umgang waren ihm bisher vollkommen egal. Das Kabel darf auch gerne diverse Male mit dem Stuhl überrollt werden, sich um die Rollen wickeln, oder in der Schreibtischschublade eingeklemmt werden, davon bleibt es vollkommen unbeeindruckt.
Der Knickschutz an beiden Enden tut einen guten Dienst. Einziges Problem des Kabels: Es ist schwer, und hängt einseitig am Kopf.
Ich habe das Problem gelöst, indem es fest am Stuhl befestigt ist und somit nur noch ein kurzer Abschnitt an meinem Kopf lastet.
Die Rasterung der Längeverstellung ist noch fast so fest wie zu Anfang, wird aber natürlich auch nicht besonders oft verstellt.
Die Stahlfeder, welche die beiden Seiten des Hörers verbindet, hatte bereits wenige Wochen nach dem Kauf einen guten mittleren Anpressdruck erreicht, welcher sich seit dem nach meinem Gefühl nicht mehr verändert hat.
Der Kopfhörer sitzt nach wie vor sicher, aber nicht zu fest. Tragezeiten jenseits von einem vollen Tag sind absolut kein Problem.
Bei Nichtgebrauch federt er nach wie vor komplett zusammen, wenn auch mit etwas weniger Druck.
Wie weit die Feder aufgeht, weiß ich ehrlich gesagt nicht ... man kann sie quasi komplett flach aufbiegen, darüber hinaus möchte ich es nicht ausprobieren.
Zu dem hohen Tragekomfort tragen vor allem auch die Polster bei. Das dicke Lederpolster oben nimmt gut das Gewicht auf und verteilt es angenehm auf dem Kopf, die Velourpolster sind noch immer angenehm und vor allem Feuchtigkeitsdurchlässig,
was gerade im Sommer sehr angenehm ist. Jeder der schon einmal einen Kopfhörer mit Lederpolstern hatte, weiß wovon ich rede.
Die Polster sind mittlerweile deutlich genutzt worden, naturgemäß sehen sie etwas fettig aus. Die Velourringe um die Ohren sind zudem deutlich flacher geworden, auch wenn sie nach wie vor angenehm sitzen.
Zusätzlich haben sie sogar leicht die Rundung meine Kopfes angenommen!

Ein kleiner Vergleich zu einem der Bilder aus der ersten Rezension:
(Anmerkung: Die Bilder sind bei völlig verschiedenen Lichtverhältnissen, mit verschiedenen Kameras und anderer Nachbearbeitung gemacht worden. Dadurch ist das Bild kein perfekter Vergleich.)
Mittlerweile sitzt der Kopfhörer dadurch so vertraut und gut wie das Paar Lieblingsschuhe, das man wohl nie wegschmeißen wird.
Mechanische Defekte hatte ich bisher keine, nur einmal hat sich ein Haar auf eine der Membranen verirrt. Das habe ich beim Zerlegen zum Glück herausbekommen.
Im Allgemeinen verfangen sich gerne mal Haare im Kopfhörer, und durch die etwas flacheren Polsterringe liegt nun mein Ohr auch leicht am Polster über dem Lautsprecher an.
Die Polster werde ich demnächst wohl alle mal tauschen, ich denke darüber nach dabei die schwarzen Velourpolster zu bestellen.
Klang:
Nun gehts ans Eingemachte. Mittlerweile denke ich von mir selbst, den DT770Pro ziemlich gut zu kennen, mit all seinen Stärken und Schwächen.
Angenehm ist dabei vor allem die recht hohe Auflösung des Klangs. Wenn der Geldbeutel noch viel größer ist geht es auch noch ein kleines bisschen besser, aber der DT770Pro macht in so jeder Situation Spaß und man fühlt sich nie zu schlecht ausgerüstet.
Besonders auffällig sind bekanntlich zwei Frequenzbereiche:
-Der recht mächtige Bass über den gesamten Tieftonbereich, den die großen und geschlossenen Gehäuse erzeugen.
-Der typische "Beyer-Peak", eine deutliche Frequenzanhebung um 9kHz herum. Dieser ist eine Eigenheit dieses Treibers, den Beyerdynamic unter anderem auch im DT 880 Pro, DT 990 Pro, und MMX300 verbaut.
In vielen Situationen ist das garnicht mal so unangenehm, nur bei klassischer Musik werden beide Eigenheiten manchmal etwas störend. Ich habe dafür mittlerweile eine etwas neutralisierende Einstellung im Equalizer gespeichert.
Der Bass lässt sich im Notfall recht einfach wieder etwas abschwächen, der Beyer-Peak kann hingegen manchmal ein kleines bisschen stören, da es schwierig ist ihn exakt auszugleichen.
In Bezug auf Lautstärke muss sich der Kopfhörer vor niemandem verstecken, von sehr leisen Klängen bis abartigen Lautstärken ist alles drin und es gibt keine deutlichen Unterschiede im Klangbild. Eventuell wäre es mal interessant zu wissen, wo die lautstärkelimitierte Version da abriegelt.
Besonders erwähnenswert ist noch der minimale Frequenzgang, der Kopfhörer geht vollkommen unbeeindruckt bis auf unter 5 Hz runter. Deutlich merkbar wird das bei manchen Filmen, welche im Kino mit Infraschall arbeiten. Dabei wird normalerweise das Zwerchfell in Schwingung versetzt, was den Zuschauer unbewusst in Anspannung versetzt. Diese Frequenzen können die Anlagen der meisten Menschen zuhause nicht wiedergeben, der DT 770 Pro hingegen schon. Nur nicht am Zwerchfell.

Der Kopfhörer klingt nicht perfekt neutral, ist aber mit Sicherheit eine sehr gute Abstimmung für die meisten Menschen. Das Klangbild weiß zu gefallen, und man fragt sich niemals wie dieser Kopfhörer zu einem Klassiker der Hifi- und Studiogeräte werden konnte.
Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meiner Wahl. Und vermutlich wird er mich auch noch eine ganze Weile begleiten. Eventuell bald mal mit neuen Polstern.
Vor kurzem hat Beyerdynamic allerdings etwas vorgestellt, was ihm vielleicht in Zukunft Konkurrenz machen könnte: Der Beyerdynamic Custom Studio. Nur geringfügig teurer, allerdings soll er noch besser klingen ...
Falls mein Sparschwein mal unverhofft zunimmt, werde ich euch gerne einen Vergleich zukommen lassen.
Nachtrag 08.11.2015
Heute hat das Kabel den ersten Riss im äußeren Mantel bekommen. Keine Ahnung wo der herkommt.
Die Isolierungen der einzelnen Kabelstränge sind davon nicht betroffen. Ich habe es erstmal mit Gewebeband geflickt, aber trotzdem stellt sich natürlich die Frage ob man das Kabel nicht irgendwann tauschen sollte.
Dasselbe Kabel kostet neu 22,50€. Alternativ könnte man auch, etwas günstiger, kürzere Flachbandkabel bekommen.
Einbau bei Beyerdynamic kostet 45€ ... Mir fehlen hier die Möglichkeiten, es selbst anzulöten.
Da auch der Kauf neuer Polster noch immer aussteht, kommt da schon die Frage auf ob man ihn nicht besser neu kauft.
Aus rein sentimentalen Gründen tendiere ich aber dagegen.
Update 06.01.2016
Neue Polster!
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