[Review] XILENCE XQ Series 600 Watt

Dommerle

PCGHX-HWbot-Member (m/w)
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In diesem Review nehme ich das XILENCE 600 Watt Netzteil aus der XQ Serie genauer unter die Lupe.
Ich freue mich immer über konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge.
Mehr Bilder gibt es, wenn ihr jeweils auf "Show" klickt.


Mein Dank geht an XILENCE und den Deutschen Distributor Jet Computer und für Jet Computer stellvertretend an Herrn Fabian Richter, die mir das Netzteil freundlicherweise und unkompliziert für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.​
1. Einleitung
Zu einem guten PC gehört ein gutes Netzteil, das ist klar. Doch was ist ein gutes Netzteil?
Der Markt ist überfüllt von Netzteilen. Es gibt sie von allen möglichen Herstellern, in verschiedenen Modellreihen, mit verschiedener Leistung, etc. Ein Käufer, der das Segment der Netzteile nicht genau kennt, ist meist hilflos im Chaos versunken und weiß entweder nicht, welches Netzteil er kaufen soll, oder kauft ein schlechtes Netzteil. Außerdem herrschen einige Vorurteile gegen bestimmte Hersteller wie z.B. gegen XILENCE.
Was dieses Netzteil taugt, was man von XILENCE halten sollte und noch mehr versuche ich in diesem Review zu verdeutlichen.
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
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2. Verpackung/Lieferumfang
Die Verpackung kommt in edlem matt schwarz und matt weiß daher und macht einen hochwertigen Eindruck. Sie besteht aus dicker Pappe und ist bis auf einige Logos auf der Ober- und Unterseite schlicht gehalten. Die Aufdrucke sind hochglänzend und unterstreichen den hochwertigen Look.
Der Deckel ist aufklappbar und wird durch einen Magnetverschluss geschlossen gehalten.

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Öffnet man den Deckel sticht sofort das Netzteil, das durch ein Plastikfolie im Zwischendeckel zu sehen ist, ins Auge. Außerdem fallen die zehnsprachigen Informationen im Deckel auf. Dort findet man auch eine Übersicht der Kabel und des Outputs. Rechts neben der durchsichtigen Folie im Deckel befindet sich ein Text, der zum einen in Englisch und zum anderen in Deutsch verfasst ist. Er erläutert die Eigenschaften des Netzteils und verdeutlicht seine Leistungen.

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Zieht man an der herausstehenden Stofflasche, hebt sich der Zwischendeckel an und das Netzteil samt Anleitung und Zubehörkarton kommt zum Vorschein. Das Netzteil beansprucht den Linken Teil des Kartons für sich, das restliche Drittel wird durch einen weißen Karton ausgefüllt, in dem die Kabel untergebracht sind und das Zubehör geliefert wird. Auf dem weißen Karton liegen zwei Zettel, diese wären zum einen die Anleitung und zum anderen die XILENCE Garantieverlängerung, auf die ich aber gleich noch genauer eingehen werde.

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Im Lieferumfang befinden sich folgende Teile: das Netzteil, eine Anleitung, ein Zettel der XILENCE Garantieverlängerung, ein Kaltgerätekabel, ein Klettverschlusskabelbinder, zwei lange + zwei kurze Kabelbinder, vier Schrauben und vier Thumb-Screws. Einen separaten Kabelsatz liefert XILENCE nicht mit, da das Netzteil nicht modular ist. Die Schrauben kann man zur Befestigung des Netzteils verwenden. Wahlweise die Thumb-Screws oder die Standardscharuben.Die Kabelbinder sind praktisch, da durch das nicht vorhandene Kabelmanagement schnell Unordnung entstehen kann. Der Garantieverlängerungszettel verweist lediglich auf die Homepage von XILENCE (http://www.xilence.de/).
Die Anleitung ist achtsprachig, beinhaltet pro Sprache die Sicherheitshinweise, eine Installationsanleitung, eine Anleitung zur Fehlersuche und zwei Diagramme zur Effizienz des Netzteils (je eines zur 500/600 Watt Version).

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3. Äußere Eindrücke
Das Netzteil selbst macht ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck und wirkt durch die weiße Farbe modern. Das schwarze Lüftergitter bildet einen guten Kontrast. Das silber glänzende XQ Logo in der Mitte des Lüftergitters rundet die Optik gut ab. Die Kabel sind im Inneren des Netzteils angelötet und lassen sich nicht entfernen ohne gleichzeitig zerstört zu werden. Aus diesem Grund hat man immer ein ganzes Bündel mit Kabeln, die man teilweise gar nicht an ein Modulares Netzteil stecken würde. Sonst ist das Äußere bis auf ein geprägtes, also leicht hervorstehendes "XQ" auf der Seite und ein Sticker mit den Output-Daten auf der gegenüberliegenden Seite, komplett weiß gehalten. Die Kabel besitzen alle bis auf das Lüfterkabel eine Kabelummantelung, die bei einem senkrechtem Blick verhältnismäßig blickdicht ist, aber komplett durchlässig bei einem schrägen Blick ist. Befestigt ist das Sleeve mit einem Kabelbinder und einem Stück Schrumpfschlauch darüber.

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4. Innere Eindrücke
Öffnet man das Netzteil, so stechen einem sofort die drei großen schwarzen Kühlkörper, sowie ein großer schwarzer Kondensator ins Auge. Der verwendete 135mm Lüfter ist komplett aus durchsichtigem Plastik aufgebaut und stammt von Globe Fan (=Zaward). Wer sein Netzteil modden will, findet sicher gefallen an diesem Lüfter, da er in jeder Ecke einen Hohlraum für eine LED bietet. Die Bauteile sind sauber verlötet. Es wird teilweise weißer Klebstoff (Holzleim? :ugly:) zur Befestigung von größeren Bauteilen verwendet. Die Kabel sind mit Schrumpschlauch ummantelt und werden von Kabelbindern zusammengehalten. Alles in allem wirkt auch hier die Verarbeitung hochwertig.

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5. Technische Daten
Das XQ 600W hat laut XILENCE einen Maximalen Output von 600 Watt. Diese 600 Watt teilen sich wie folgt auf:
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Das Kabelsystem ist - wie schon erwähnt - nicht modular, das heißt die Kabel sind fest mit der Platine verbunden und können nicht ohne Beschädigung entfernt werden. Die Länge der Kabel können der folgenden Tabelle entnommen werden:
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Die schlechte Qualität tut mir leid, aber es war (mir) einfach nicht möglich ein Diagramm dieser Art zu erstellen... :(

Der 135mm Lüfter des Netzteils ist temperaturgesteuert. Seine Geräusche sind sehr leise und aus einem nicht komplett passiven System nicht herauszuhören. Die Drehzahl des Lüfters kann per 3-PIN Kabel ausgelesen, aber nicht gesteuert werden, da nur zwei der drei PINs belegt sind. Zum Auslesen der Drehzahl kann man ihn jedoch an jeden beliebigen Fan-Input des Mainboards oder an eine Lüftersteuerung anschließen.
6. Einbau
Der Einbau geht - wie bei anderen Netzteilen auch - schnell von statten. Netzteil in Position bringen und mit vier der acht mitgelieferten Schrauben am Gehäuse befestigen. Die Kabel sind ebenfalls schnell an den Komponenten angeschlossen und sind lang genug um sie sauber hinter dem Mainboard zu verlegen. Soweit wäre Kabelmanagement problemlos möglich, doch in meinem gedämmten Lian Li PC-7FN tritt ein Problem auf und zwar: die Kabel sind zu dick. Aufgrund der gedämmten Außenwand hinter dem Mainboard-Tray bleibt nur noch Platz für flache Kabel, wie sie beispielsweise an meinem Sharkoon SilentStorm CM 560 Watt Netzteil vorhanden sind. Sleeving der einzelnen Kabeladern würde dieses Problem allerdings lösen, da man die einzelnen Adern dann problemlos auseinander drücken kann. Bei ungedämmten Gehäusen spielt die Dicke der Kabel allerdings keine Rolle, da genug Platz hinter dem Mainboard-Tray vorhanden ist. Bei mir jedoch mussten die dickeren Kabel (z.B. das 24-PIN ATX Kabel) vor dem Mainboard-Tray verlegt werden, was den Luftstrom (ein wenig) eingeschränkt hat. Trotzdem besteht kein Grund zur Sorge, denn es besteht immer noch genug Raum für eine gute Luftzirkulation.
Hier habe ich noch einige Bilder des Netzteils beim Einbau und im Vergleich zu dem besagten Sharkoon SilentStorm CM 560 Watt.

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7. Messungen
Hier seht ihr die Leistungsaufnahme im während 3D Mark Vantag, im BIOS und im IDLE im Vergleich zu dem angesprochenen Sharkoon SilentStorm CM 560 Watt (keine 80 Plus Zertifizierung).
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Wie in dem Diagramm leicht zu erkenne ist, kann sich das XILENCE Netzteil dank höherer Effizienz durchweg vor das Sharkoon Netzteil setzen.​
In diese Tabelle seht ihr die Spannungen auf den einzelnen Schienen des Netzteils:
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8. Fazit
Mit dem XILENCE XQ Series 600 Watt Netzteil bekommt man ein gutes Produkt zu einem angemessenen Preis. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet und das Design ist (meiner Meinung nach) ebenfalls erstklassig gelungen. Als negativ kann man die Dicke der Kabel empfinden, diese stört bei ungedämmten Gehäusen allerdings nicht. Somit bleibt nur noch das nicht vorhandene Kabelmanagement zu erwähnen. Wer darauf nicht verzichten kann sollte zu einem der großen Brüder (XQ 850, 1000 oder 1200 Watt) greifen. Bei den meisten Gehäusen lassen sich die Kabel jedoch gut verstauen und stören nicht.
Das XILENCE XQ 600 Watt Netzteil hat sich sehr gut geschlagen und hat sich mit seiner Leistung den Gold Award verdient.​

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Zuletzt bearbeitet:
Könntest du noch die Platine von der Rückseite ablichten? So das man die Lötqualität sehen kann? Wenn es geht, ein paar genauere Aufnahmen vom Innenraum? :)
 
Also der Test an sich ist gut gemacht aber der Tag an dem ich mir ein Xilence NT einbaue ist noch fern.
 
Gut gemachtes Review, aber ich selber kann mich damit nicht recht anfreunden für den Eigengebrauch. Mit einem Preis von ca 75 Taler ( Mindfactory ) ist es aber auch kein Schnäppchen.
 
schöner Usertest, sehr gut gemacht :daumen:

Zum Netzteil, typische HighPower Technik mit soliden Messwerten, allerdings einem total besch... Airflow aufgrund der dichtgedrängten Bestückung :ugly: außerdem neigen die Spulen leicht zum fiepen ... wer die Optik mag und mit dem Preis klarkommt kann aber definitiv zuschlagen :daumen:
 
Als Tip für weitere Tests: OCCT sollte ncoh etwas mehr Last bringen.
Sonst: Schön gemacht.
Bestätigt meine Xilence These:
Xilence baut viel Dreck und einige gute Netzteile. Leider sind die guten Netzteile auch nicht günstiger als die der Konkurrenz.
 
@Philipus II
Was genau verstehst du unter Mist? Wenn du ein 25€ NT kaufst, kannst du nicht viel erwarten. Das soll eben nur laufen und einen Office PC betreiben, mehr nicht. Qualität kostet Geld, bei allen Herstellern. ;)
 
Sehr schönes Review. Freut mich echt, dass es immer mehr die Runde macht, dass Xilence sehr gute Netzteile baut. Gerade die 5 Jahre Garantie beim XQ sind in der Preisklasse alles andere als gewöhnlich.
 
Hi,
Schönes Review von dir! Da sehe ich die Marke Xilence mal aus einer anderen Perspektive. Schade nur, dass sie sich ihren Ruf mit den auf 800Watt gelabelten Netzteilen für 15€ selber kaputt machen :ugly: Naja ein gutes Netzteil kostet eben ein bisschen...
 
Danke euch allen.
Das mit dem Platine von unten ablichten ist prinzipiell kein Problem, aber ich habe Angst, dass ich irgendwie noch einen Stromschlag bekomme, wenn ich das falsche Bauteil berühre...
Ist meine Angst berechtigt, oder kann man da nichts falsch machen? :D
 
Wenn du das NT 2-3 Tage nicht in Betrieb hattest oder einfach die Finger weg von den Spulen lässt, passiert dir nichst.
 
Mehr kann man nicht sagen. Qualität kostet.
Und Xilence wollte ja sowieso weg vom Billigheimer Image, schaut euch nur mal die neuen Kühler von denen an. :daumen:
 
Bei den Kühlern hab ich auch gemerkt dass die auf einmal zu Höherem streben :D.

Schöner Test btw... Temperaturgesteuerter Lüfter heißt ja nicht dass er bei wenig Last ganz aus ist... oder?
 
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