[Review] Sapphire Radeon HD 5970 "Redline" OC

rabensang

PCGH-Community-Veteran(in)
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Ein großes Dankeschön an Sapphire, für die unkomplizierte Bereitstellung des Testsamples.







Inhalt:


  1. Einleitung
  2. Spezifikationen
  3. Features
  4. Verpackung/Lieferumfang
  5. Impressionen
  6. Technische Details
  7. Kühlkonzept
  8. Overclocking
  9. Lautstärke/Leistungsaufnahme/Betrieb
  10. Benchmarks
  11. Fazit




Einleitung:

Nachdem AMD zu jeder Grafikkarten Serie, ab den HD 3800 Modellen, mindestens ein Dual-GPU Produkt vorgestellt hatte, durfte auch bei der neuen HD 5800 Reihe ein solches nicht fehlen. Am 18. November war es dann soweit. Das Flaggschiff mit dem Codenamen „Hemlock“ erblickte das Licht der Öffentlichkeit. Die HD5970 lässt allein durch die bekannt gegebenen Spezifikationen erahnen, welche brachiale Kraft in ihr schlummert. Was das Monstrum wirklich leistet, zeigt sich im Laufe des Reviews.



Spezifikationen:




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Features:



  • Full Microsoft DirectX® 11 Support
  • ATI Eyefinity Technology(B)
  • ATI Stream Technology(A.D.)
  • 40 nm Process Technology
  • Advanced GDDR5 Memory Technology
  • Dual 2nd Generation TeraScale Engine
  • Microsoft Windows 7® Support(E.)
  • ATI CrossFireX™ Technology(C.)
  • Enhanced Anisotropic Filtering
  • Accelerated Video Transcoding
  • Display Flexibility
  • HDMI 1.3
  • Dolby® TrueHD and DTSHD Master AudioTM Support
  • Dynamic power management with ATI PowerPlay™ technology including memory clocks (D.)
  • ATI Avivo HD Support (D.)
  • ATI Unified Video Decoder 2 (UVD) for Blu-ray™ and HD Video.
  • Accelerated Video Transcoding (AVT)
  • DVD Upscaling
  • Dynamic Contrast
  • Built-in HDMI with 7.1 surround sound support
  • PCI Express® 2.1 support

Remarks

A. ATI Stream Technology Requires Application Support
B. ATI Eyefinity technology works with games that support non-standard aspect ratios which is required for panning across three displays
C. ATI CrossFireX™ technology requires an ATI CrossFireX Ready motherboard, an ATI CrossFireX™ Bridge Interconnect (for each additional graphics card) and may require a specialized power supply
D. ATI PowerPlay™, ATI Avivo™ and ATI Stream are technology platforms that include a broad set of capabilities offered by certain ATI Radeon™ HD GPUs. Not all products have all features and full enablement of some capabilities and may require complementary products.
E. To support Window 7, a Windows7-capable system is required.




Verpackung/ Lieferumfang:

Sapphire verpackt die schnellste Grafikkarte der Welt in einem hübsch gestalteten Karton. Darauf erblickt der Verbraucher verschiedene Informationen zu Features und Spezifikationen. Die beiden nett gestalteten Damen auf der Front lassen erahnen, dass die Grafikkarte mit der Kraft der zwei Herzen arbeitet. Außerdem findet man auf dem Cover einen Hinweis, der auf die leichte Takt-Erhöhung aufmerksam macht. Im Inneren sieht der Käufer, dass der Hersteller auch auf die Umwelt achtet. Die beiden Schachteln, in denen Grafikkarte und Zubehör getrennt voneinander aufbewahrt sind, bestehen aus 100% recycelbaren Materialien.





Zum Lieferumfang gehören neben der Karte auch noch folgende Sachen:

  • 1x 4-Pin Molex auf 6-Pin PCI-E Adapter
  • 1x 4-Pin Molex auf 8-Pin PCI-E Adapter
  • 1x DVI auf D-SUB-Adapter
  • 1x DVI auf HDMI-Adapter
  • 1x Mini DisplayPort auf DisplayPort-Adapter
  • CrossFire-Brücke
  • Benutzerhandbuch
  • Treiber-CD
  • Case-Badge
  • Sapphire Redline Overclocking Download Link
  • Battle Forge-Gutschein (Steam)
  • DiRT2-Gutschein (Steam)


Impressionen:

Äußerlich entspricht die Sapphire-Karte dem Referenz-Layout von AMD. Einzig die Aufkleber helfen, die verschiedenen Hersteller zu unterscheiden. Zur optischen Gleichheit der Serie gehören die beiden Lufteinlässe am Ende der HD5970, genau so wie der 75-mm Radiallüfter und die schwarz-rote Farbgebung. Der Dual-Slot Kühler bedeckt das komplette PCB und wird durch die massive Backplate vervollständigt. Anders als die Single-GPU Geschwister verfügt das Flaggschiff über 2 DVI-D Ports und einen Mini-Displayport. Diese Maßnahme wurde zu Gunsten des Wärmeabtransports ergriffen. Trotzdem besteht die Möglichkeit, Eyefinity mit 3 Monitoren zu nutzen. Auch der Stromhunger von knapp 300Watt wird durch den 6-Pin und 8-Pin Stromanschluss gesättigt. Die Karte ist außerdem für den CrossFire Betrieb gerüstet. Eine weitere Besonderheit stellt die enorme Länge von knapp 32 cm dar. Infolgedessen muss bei dem Kauf der HD5970 auf ein passendes Case geachtet werden, sonst können ungeahnte Platzprobleme auftreten.



















Technische Details:

Nach dem Entfernen des Kühlers, erkennt der Interessierte schön die Cypress GPUs, die um 45° gedreht auf der Platine ihren Platz finden. Beide Chips sind vollwertige HD5870s. Einzig die Taktraten entsprechen dem HD 5850 Modell. Hier erkennt der User, warum AMD das Anhängsel „X²“ wegelassen hat - Die Karte ist weder eine 5870 X² noch eine 5850 X². Nebenbei senkt der Hersteller die Spannungen der beiden GPUs. Die Chips laufen mit 1,05 Volt. Dadurch verringern sich Abwärme und Stromaufnahme geringfügig.

In mitten der beiden GPUs sitzt der PLX Chip, der für die Kommunikation zwischen beiden Grafikchips verantwortlich ist. Der PEX 8647 beherrscht den PCI-Express 2.0 Standard und sorgt dafür, dass CrossFire auf allen Mainboards funktioniert. Die insgesamt 2048 MB GDDR5 stammen von Hynix und sind bis 2500 MHz spezifiziert. Also bietet die Karte noch genügend Spielraum für Overclocking-Versuche. Die Speicherbausteine umranden die jeweilige GPU und sind auf Vorder- und Rückseite des PCB vorhanden.

Wer genau hinschaut, erkennt, dass der 6-Pin Stromanschluss durch ein 8-Pin Modell ersetzt werden kann und die beiden GPUs jeweils eine weitere Phase bekommen können. Dadurch bietet sich genügend Spielraum für die Hersteller, zukünftige Overclocking-Versionen auf den Markt zu bringen. Ein weiteres Mal kommen die Controller-Chips, die für die Stromversorgung verantwortlich sind, von Volterra. Diese können von Sapphires Overvolting Tool „Redline!“ sowie von MSIs Afterburner angesprochen werden. Folglich lassen sich die Spannungen von Hand verstellen.






Kühlkonzept:

Nachdem alle Teile komplett demontiert waren, liegt die Bewunderung auf dem einfachen Kühler. Dieser besteht aus ein paar einfachen Alu Lamellen und einer Kupfer-Bodenlatte. Letztere hat es aber in sich. Es handelt sich hierbei um eine Vapor-Kammer, die knapp 400 Watt Abwärme transportieren kann. Diese Technik stammt von Sapphire, dem größten ATI-Grafikkartenhersteller. Daneben sorgt der kleine 75-mm Lüfter für die nötige Frischluft und kühlt die Karte souverän. Die Luft wird durch die beiden Öffnungen am Ende der HD 5970 angesaugt und durch die Kühlfinnen aus dem Gehäuse geblasen.






Folgende Werte konnten mit dem Furmark 3D Benchmark erreicht werden:


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Kein Spiel reizt die Karte annähernd so extrem aus, wie diese Anwendung!





Overclocking:

Sapphire steckt das Tool „Redline“ mit ins Zubehörpaket. Damit lassen sich zwar keine Taktraten verstellen, aber die Spannung von Speicher und beiden GPUs erhöhen. Maximal sind hier 1,1625 Volt für die Grafikchips und 1,15 Volt für den Ram einstellbar. Leider brachte die Anwendung folgende Fehlermeldung:




Als Ersatz diente der Afterburner von MSI. Trotzdem waren die Spannungen, die das Tool „Redline“ ermöglicht, die höchste Grenze zum übertakten. Zwar kommt die Sapphire HD5970 von Haus aus schon mit erhöhten Taktraten zum Endkunden, doch Dank der neuen Architektur sollte hier mehr möglich sein. Ohne die Spannungen zu verändern, waren 780 MHz Core- und 1290 MHz Speichertakt zu verwirklichen. Mit 1,1625 Volt konnten sogar 900 MHz erreicht werden. Prozentual gesehen sind das knappe 22 % Mehrtakt für die GPUs und 29 % für den Grafikspeicher. Ein passables Ergebnis.





Lautstärke/Leistungsaufnahme/Betrieb:

Die Lautstärke kann in diesem Test nur subjektiv bewertet werden, da kein geeignetes Messgerät zur Verfügung stand.

Trotz der hohen Leistung bleibt die Karte in den meisten Situationen sehr ruhig. Wenn jedoch Benchmarks wie Furmark laufen, erhöht sich die Geräuschkulisse dramatisch. Bei Games wandert die Laustärke von kaum wahrnehmbar bis hörbar, wirkt aber nie störend.

Zur Bestimmung der Leistungsaufnahme diente ein System mit Intel Core 2 Quad Q6600. Die unten stehende Tabelle zeigt die Leistungsaufnahme im Windows Idle und bei voller Auslastung des Systems mit Prime 95 und Furmark 3D:


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Dank der extremen Untertaktung im Windows Idle, kommt die HD 5970 mit relativ wenig Strom aus. Im Leerlauf senken sich die Taktraten auf 157 MHz und 600 MHz für Grafikchip bzw. Speicher.





Benchmarks:

Als Grundplattform kamen ein Asus M4A79 Deluxe mit Corsair-Speicher und ein auf 3,7 GHz übertakteter Phenom II X4 940 BE zum Einsatz.

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3DMark Vantage:


Unigine Heaven DX11:


Risen:

Risen musste den PCGH-Spielstand im Sumpf durchlaufen, welcher sich in der Nähe des Rebellenlagers befindet. Die gewittrige, verregnete Nacht, die durch eine Fackel erhellt wird, sowie der nebelige Boden mit hohen Gräsern fordert die Grafikkarte und lässt die Framerate sinken. Knappe 35 Sekunden lang, läuft der Benchmark. Als Betriebssystem musste Windows 7 Ultimate herhalten. Die Auflösung beträgt 1900 x 1200 Pixel.

Um Risen auf Dual GPU Karten voll auszulasten, muss die Exe umbenannt werden: In diesem Fall in "Crysis".




Far Cry 2:

Ebenfalls nach der PCGH-Vorgabe, richtet sich der Far Cry 2 Test. Dabei half der integrierte "Ranch-Small" Benchmark. Getestet wird mit maximalen Settings und DX10.
Die Performance-Einstellungen blieben unberührt auf der Stufe "LOW".









Crysis Warhead:

Crysis Warhead lässt sich dank der guten Zusammenstellung, der PCGH Redaktion leicht benchen:

http://extreme.pcgameshardware.de/benchmarks/124-faq-so-bencht-pcgh-spiele-how-benches-inside.html

https://www.youtube.com/watch?v=<object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/-vvQZlbEPAk&color1=0x2b405b&color2=0x6b8ab6&hl=en_US&feature=player_embedded&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowScriptAccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/-vvQZlbEPAk&color1=0x2b405b&color2=0x6b8ab6&hl=en_US&feature=player_embedded&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowfullscreen="true" allowScriptAccess="always" width="425" height="344"></embed></object>










Resident Evil 5:

Natürlich darf auch kein Horror-Survival Game in der Benchmark Liste fehlen. Die Hardware durchläuft den Test im DX10 Modus. Hierbei förderte der integrierte "Benchmark 2" reproduzierbare und gleiche Ergebnisse zu Tage.











Benchmark Zusammenfassung:

Die HD 5970 bietet enorme Power. Nicht nur bei synthetischen Benchmarks, sondern auch bei Games. Die Karte positioniert sich je nach Anwendung zwischen 20 und 80 Prozent vor einer HD 4870 X2. Doch gerade bei Far Cry 2 und Resident Evil 5 bremst die CPU dermaßen stark aus, dass es sinnvoller ist, die Bildqualität mit hohen AA-Stufen aufzupeppen.



Fazit:

Die Karte von Sapphire kommt zwar im Referenz Design und setzt sich optisch nicht von der Konkurrenz ab, aber der Hersteller bietet mit dem hauseigenen Gesamt-Paket das beste Preis/Leistungs-Verhältnis. Auch die minimal erhöhten Taktraten können hier zusätzliche Punkte einfahren und machen die HD 5970 OC Redline zur wirklich schnellsten Grafikkarte der Welt. Die geballte Power wurde von AMD bzw. Sapphire sehr gut umgesetzt. Nebenbei sollte der Anwender auch die Besonderheiten wie Eyefinity oder DX 11 zu schätzen wissen.

Trotzdem bleibt ein negativer Punkt, der für alle Multi GPU-Karten/Systeme steht: Mikroruckeln! Leider besteht dieses Manko weiterhin. Doch die Rohleistung der HD 5970 bringt die wenigsten Games in solch niedrige FPS Werte, bei denen dieses Phänomen sichtbar wird. Auch die Treiber müssen regelmäßig und schnellstens von AMD gepflegt werden, um den teuren Spielspaß nicht in Wehmut umzukehren.

Wer sich trotz alledem solch eine Grafikkarte anschaffen möchte, sollte auf das passende Gehäuse und vor allem eine potente CPU achten, sonst geht viel Leistung verloren. Falls alle geeigneten Grundkomponenten vorhanden sind, kann die Leistung nochmals durch das sehr gute Overclocking-Potenzial angehoben werden.

Angesichts der gebotenen Power, erhält die Sapphire HD 5970 OC meinen Gold Award:

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Sapphires Flaggschiff kaufen.....
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WICHTIG: Wer Fehler findet, bitte per PN an mich wenden.

Leider muss das gute Stück jetzt wieder zurück....

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Zuletzt bearbeitet:
klasse test :D

wie ist denn die reine PCB länge ohne backplate (die steht meines wissens etwas über) ?
 
@ all

Danke. Hat wirklich Spass gemacht, den Koloss zu testen.

@ Digger:

Ohne Kühler ist das PCB knapp 30,5 cm lang.

MFG
 
Wirklich gut geschriebener Review, toll gemacht, vor allem ein guter Informationsgehalt. Danke dafür.
Die Karte ist natürlich toll, leider ist der Preis entsprechend. Beim Übertaktungspotenzial muss ich sagen war ich überrascht, da geht ja noch einiges.
 
Aber angesichts der Leistung sind die paar Watt, die die Karte im Gegensatz zur 4870 X2 eigentlich noch vertretbar...

MFG
 
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