Aber technisch gesehen sind Patchkabel und Verlegekabel exakt dasselbe, das Zeug kommt von der gleichen Rolle - nur halt einmal mit vorgefertigten Anschlüssen dran und einmal ohne^^
Wie schon gesagt wurde, sind das eine Litzen und das andere Einzelleiter aka Draht. Daher haben die Kabel auch andere Hochfrequenzeigenschaften. Man sollte eben nicht überrascht sein, warum das selbstgecrimpte 100m Patchkabel nicht so richtig will oder warum das selbstgecrimpte Verlegekabel nach mehrmaligem Biegen nicht mehr die Hochfrequenzeingenschaften hat, die es einst hatte.
Was das Verlegen zu Hause angeht: Wenn man sowieso schon alles Wesentliche an Arbeit (wie die Bohrerei) erledigt hat würde ich auch nicht mehr mit irgendwelchem CAT5 anfangen. Ich weiß, damit gehts auch, vor allem wenn die Anforderungen wie hier noch so niedrig sind. Aber mal im Ernst, der preisunterschied zwischen CAT5 oder 6 oder 7 ist absolut vernachlässigbar. Da nehm ich doch gleich das ordentliche Kabel für nen minimalen Aufpreis und hab an der Baustelle auf Jahrzehnte ausgesorgt.
Kommt eben immer darauf an, wie schwer es das Kabel zu tauschen. Wenn es Kabeltunnel sind, die man öffnen kann, dann ist es kein Problem, da kann man auch CAT5 Kabel nehmen. Wenn es irgendwann mehr sein soll, weil 2,5 oder 10 GBit nichtmehr reichen, dann kann man in ein paar Minuten etwas neues verlegen. Wer weiß, was 100 GBit oder 1TBit Netzwerk so alles verlangt.
Wenn es jedoch mit stundenlangem Aufwand verbunden ist, dann sollte man nicht am falschen Ende sparen und hoffen, dass das CAT 7A oder CAT8 Kabel auch wirklich für 40 oder 100GBit geeignet sind.
Ich hätte mich sehr gefreut wenn die Leute die vorher hier gewohnt haben und vieles einschließlich der Verkabelung hier gebaut haben nicht nur das Nötigste gekauft hätten. Lange Stromleitungen die nur mit 10A abgesichert werden können weil 1,6 statt 2,5^2 auf die Länge, Koaxkabel die nur einfach statt doppelt geschirmt sind usw.... da hat man damals bestimmt 100 Mark gespart. Und alles natürlich ohne Leerrohre eingemauert, ist ja klar. Und heute holste dir das Leben, Kabel austauschen geht nicht mehr, neue legen muss ich gefühlt das halbe Haus aufreißen. Alsobin ich gezwungen sehr fette WLAN-Hardware zu verwenden (was auch spätestens wenns mal über 1 GBit/s geht auch keine Lösung mehr ist) und wenn ich hier irgendne Maschine benutzen will die nen höheren Anlaufstrom hat (Industriesauger beispielsweise) muss ich nen ewig langes Verlängerungskabel ausm Keller hochlegen dass mir der 10A-Automat nicht fällt.
Tja, früher hatte man einfach nicht geahnt, was man in Zukunft alles brauchen wird. TV Kabel war ja in den 80ern der größte Hit und es war auch nachvollziehbar, warum man nicht Glasfasern nimmt. Davon, dass wir da mal irgendwann 10 GBit durchprügeln wollen, konnte da niemand ahnen. Noch in den 80ern hat jemand berühmtes den Satz: "es gibt keinen Grund, warum jemand normales sich einen Computer in sein Haus stellen sollte" vom Stapel gelassen. Die Grünen waren komplett und absolut gegen jegliche Digitalisierung (nichtmal ISDN wollten sie dulden) und die Mehrheit der Bevölkerung war dieser Haltung nicht abgeneigt. Damals dachte keiner daran, dass man mal eine neue Art von Kabel im Haushalt verlegen könnte.
In Sachen Verkabelung bin ich dir, meiner alten 50er Jahre Bude sei dank, offenbar überlegen (jedenfalls in Sachen Leistung). Die Patronensicherungen müssen erst nach spätestens 300ms bei 160A auslösen, Einschaltströme sind kein Problem (dafür eventuell eine brennende Hütte, wenn es dumm läuft
).