Linux, nur welches?

Es wurde hier ja schon erwähnt: Das Hauptproblem bei Linux sind – im Gegensatz zu Windows – die -zig verschiedenen Varianten, die es davon gibt.
Von Windows gibt es zwar auch Vista, 7, 8, 10 usw. aber Microsoft bringt es hin, dass ein Großteil der Software (Spiele, Anwendungen, Treiber) auf jeder Version läuft.

Bei Linux ist das nicht so. Das Betriebssystem an sich ist zweifelsohne gut gemacht, aber was bringt es dem Anwender, wenn es für dieses System keine WLAN- oder Druckertreiber und keine bestimmte Software gibt?
Die Software-Hersteller kann man schon verstehen. Linux hat im PC-Bereich einen Marktanteil um die 2% - die teilen sich aber auf alle möglichen Distributionen auf. Weder ist es wirtschaftlich sinnvoll, noch mit vertretbarem Aufwand realisierbar, dass Software-Hersteller wie MAGIX, Adobe und wie sie alle heißen, sowie die Hersteller von Peripherie da für jede Variante eine Unterstützung anbietet.

Das ändert sich erst, wenn es ein Gesamtpaket bei Linux gibt, das ähnlich anwenderfreundlich ist wie Windows und regelmäßig mit Updates versorgt wird. Die Nutzer, vor allem im gewerblichen Bereich, wollen nicht tagelang irgendwelche Software installieren, das muss schnell gehen.
Mit Ubuntu oder Vulkan lässt sich das evtl. umsetzen, da bräuchte man bei den "Machern" dieser Systeme aber auch einen gewissen Willen dafür.

Sicherlich ist für einige ein PC auch ein Bastel- oder Hobby-Objekt. Für die allermeisten User ist er aber ein einfacher Nutzgegenstand wie ein Staubsauger oder eine Spülmaschine, der vor allem eines soll: problemlos funktionieren. Und das geht zum jetzigen Zeitpunkt selbst mit Mac noch besser als mit Linux.

Bei mir im Studium ist die Aufteilung bei den Laptops unter den Kommilitonen etwa 70/30 (Windows/Mac). Kein einziger Student betreibt seinen Laptop mit einer Linux-Distribution. Ich finde das auch schade, aber das wird schon seine Gründe haben ...
 
Bei mir im Studium ist die Aufteilung bei den Laptops unter den Kommilitonen etwa 70/30 (Windows/Mac). Kein einziger Student betreibt seinen Laptop mit einer Linux-Distribution. Ich finde das auch schade, aber das wird schon seine Gründe haben ...

Und was hast du studiert? In meinem Studiengang waren ca. 80% Linux und 20% Windows, kein Mac. So kann sich die Welt unterscheiden, je nachdem wo man hin schaut :)

Ansonsten ist die Sache mit den Treibern so ein alter Hut, der gerne aus dem Schrank geholt wird obwohl er gar nicht mehr stimmt. Jeder aktuelle Drucker-Hersteller bietet heute z.B. Linux-Treiber an. Klar, der 30 Euro Discounter-Tintenpisser ist davon vielleicht ausgenommen. Sofern man sich jedoch nicht gerade das billigste Gerät holt, dann findet man auch Linux Treiber. Mein Samsung Laser-Drucker aus 2014 für damals 136,98 Euro hat zum Beispiel Linux-Treiber.

Ja, es ist richtig: Wer billige Drucker, Scanner, was auch immer kauft, bekommt selten Linux-Treiber. Je professioneller das Produkt, desto eher gibt es Treiber oder es geht sogar ganz ohne. Professionelle Geräte haben dann z.B. saubere offene Protokolle implementiert und so braucht mein DAC unter Linux gar kein extra Treiber. Mein Lenovo Thinkpad benötigt nach der Installation gar keine extra Software. Es funktioniert alles sofort out-of-the-Box. Das schafft selbst Windows nicht so gut. Ist aber auch Business-Gerät. Etwas professionelles halt. Jedoch stimmt es auch: Ich informiere mich immer vorab, welche Produkte für Linux funktionieren. Sollte man aber auch unter Windows tun bevor man dann merkt: "Ups, keine Unterstützung für Windows 10? Das ist schlecht".

Vor 10 Jahren sah das noch ganz anders aus. Heute aber nicht mehr.

Das einzige was ich durchgehen lasse ist die Aussage, dass Linux noch nicht so anwenderfreundlich wie Windows ist. Aber das hängt auch immer vom Anwender ab. Ich kenne Leute, die kommen mit Linux besser zurecht als mit Windows. Bei anderen ist es sicherlich anders. Es hilft jedenfalls sein System zu kennen und sich mit Linux auseinander zu setzen. Eigentlich ist es sogar zwingend notwendig. Das ist aber nicht schlecht. Das erspart so manche dämliche Windows-Frage, welche ich hier oder in anderen Foren schon lesen musste. Diese zeigen dann immer, dass die Leute eigentlich auch von so gar nix Ahnung haben. Ein PC ist ein Werkzeug, egal welches OS und man sollte sich mit dem Werkzeug beschäftigen damit man damit richtig umgehen kann :)

Es benötigt somit nicht den Willen der Macher sondern den Willen der Benutzer sich auf ein anderes Konzept einzulassen. Linux funktioniert grundlegend anders und der größte Fehler ist immer, dass man von Windows gelerntes aus Linux übertragen will. Das geht natürlich nicht ;) Nur weil ich einen Backofen bedienen kann, heißt es noch lange nicht, dass ich genau so mit einem Gasgrill arbeiten kann.

Und zum Thema "tagelang Software installieren": Dies zeigt eigentlich, dass du Linux nie wirklich im Kern betrachtet hast. Ich liebe inzwischen unter Linux meinen Paket-Manager. Ich hasse Windows dafür. Und ich glaube nicht, dass unter Windows eine Software-Installation einfacher bzw. schneller geht.

Möchte ich z.B. VLC installieren, dann mache ich die Konsole auf und gebe ein "pacman -S vlc", drücke Enter und es installiert. Was machst du? Browser öffnen, Webseite ansurfen, Download starten, Installer starten, durchklicken. Das soll schneller gehen? ;) Abhängigkeiten werden unter Linux direkt mitinstalliert und wenn ich will, dann schreibe ich mir eine Verkettung von Befehlen für meinen Paket-Manager, welcher mir nach der Neuinstallation mit einem Aufruf alle Anwendungs-Software herunterlädt, welche ich benötige.

Dann läuft die Installation bei mir schon, während du mit dem IE/Edge vermutlich erst einmal den Firefox, Chrome oder einen anderen Browser herunterlädst ;)
 
Mag ja sein das Linux auch stärken hat die hier niemanden auffallen? Ich für mein Teil würde es ja gern nutzen aber ich habs Par mal versucht, und es laufen wirklich nicht alle Anwendungen drauf und wine2.0 ist jetzt auch kein Held, klar gibt der Abhilfe aber das läuft auch nicht so Easy wie wenn ich es über Windows installiere.

Spiele die man regulär Käuft sind von Werk ab öfters Windows und Mac kompatibel, Linux wird nicht erwähnt.

vulkan ist ein Heises Ding aber wo ist der Junge? Vereinzelt hört man mal was aber mal im Ernst wo ist der Knall? Mit Windows läuft einfach alles, und keine Sorge ich hasse mittlerweile auch das Windows 10, aber was bleibt einen übrig? Das eintippen in der Konsole macht doch keiner mehr, das ist so als würdest du den User zurück zu den Anfängen schicken.

damit Linux an Zug gewinnt muss noch einiges passieren, und wer damit umgehen kann und es mag kann es ja nutzen aber ich zB, finde Linux zum Spielen und arbeiten noch nicht reif genug oder sagen wir es mal so, noch weit weg vom Schuss.
 
Linux war nie und wird nie ein Dau System sein.

Es gibt einige Distros die auf minimale Oberfläche ausgelegt sind (endless Os), damit einher geht aber auch eine gewisse Einschränkung.

Wenn ihr ein OS auf Unix Basis für den Normalanwender wollt, mit Massen an Infos und Erklärungen, dann ist MacOs quasi perfekt.


Die linux Community ist sich auch nicht unbedingt einig, was das anpassen von Linux an den DAU angeht.

Viele vertreten die Meinung, wer so etwas komplexes bedienen will, der muss sich hinsetzen und das auch verstehen wollen.

Wer eine Alternative zu Windows will (Im Internet Surfen und Spiele spielen) wird bei Linux nich glücklich.

Wer Netzwerkadministration macht, viel programmiert etc... Der wird mit Linux bestimmt mehr Freude haben. Da besteht aber auch Vorwissen wie ein PC, OS, Netzwerke und das Internet funktionieren, das ich dem typischen Windows Nutzer nicht zutraue.
 
Mag ja sein das Linux auch stärken hat die hier niemanden auffallen? Ich für mein Teil würde es ja gern nutzen aber ich habs Par mal versucht, und es laufen wirklich nicht alle Anwendungen drauf und wine2.0 ist jetzt auch kein Held, klar gibt der Abhilfe aber das läuft auch nicht so Easy wie wenn ich es über Windows installiere.

An welchen Anwendungen scheiterte es?
 
Ansonsten ist die Sache mit den Treibern so ein alter Hut, der gerne aus dem Schrank geholt wird obwohl er gar nicht mehr stimmt.
Ach nein, da habe ich wohl vor ein paar Monaten nur gesponnen. Weder mein Lenovo x220 noch mein alter Netbook laufen vollständig unter Linux. Beim Lenovo ist mind. Handarbeit nötig und dann hoffentlich nur sehr langes Suchen und Testen, bis ich wenigstens einen Videoplayer finde, mit dem der Akku unter Linnux genauso lange hält wie unter Windows (7 oder 10).

Das Surface Pro 2 ist noch schlimmer, Linux mag halt kein Touch und andere dort verbaute HW. Wobei ein Dell Venue 11 Pro wohl auch nicht besser wäre.

Und wenn ich mir immer wieder die Kommentare hier und anderswo zu Linux+Laptops ansehe, dann sind das nicht die einzigen mobilen Geröäte auf dieseer Welt, bei denen das der Fall ist.

Wenn für mich ein Wechsel auf Linux denkbar wäre, dann muss ich mein komplettes System und damit meinen kompletten lokalen und mobilen Arbeitsworkflows umstellen können. Und das ohen ein paar tausend Euro für neue HW auszugeben (z.B. einen Dell XPS13 mit Linux als mobiles Gerät, wobei der mir mittlerweile schon zu groß ist).

Sofern man sich jedoch nicht gerade das billigste Gerät holt, dann findet man auch Linux Treiber.
Man mag sie irgendwo finden. Ob dann das Binärpaket von Intel (Treiber und/oder Firmware, was interssiert mich das als User, aber ich soll mich ja vollkommen auf Linux einlasen) für Kernel 3.2 noch unter Kernel 4.4 oder 4.9 funktioniert, darf man selber probieren.

Wie man solche Erweiterungen dann genau in die Distribution bekommt, für die man sich entschieden hat, ist eine andere Frage. Mal durch einfache installation des Binärpaketes, mal durch Patchen des Kernels und selber Kompilieren (das macht mit Sicherheit auch ein normaler Anwender) und mal gernicht, weil die im Netz beschriebene Lösung so alt oder Distributionsspezifisch ist, dass man sie mit viel Wissen und ungewissem Ausgang massiv anpassen müsste. Das hat damm mit einem Einlassen auf ei System nichts mehr zu tun.

Wo jetzt ein SPro 2 oder Lenovo x220 billig oder unverhältnismäßig alt sein soll (wie es mein 70 Euro WinTV USB-Stick vieleicht in Deinen Augen sein mag) wüsste ich nicht.

Gibt es zu der extrem aufwändigen Lösung zur Anbindung eines iOS-Gerätes an Linux (Schreiben von Bildern/Videos auf das iOS Gerät, natürlcih ohre Rooting) mittlerweile eine einfachere Lösung wie diese:
Recursive Problem Solving - Ridowan's blog: How to send files to iPad or iOS 9.3.2 from Ubuntu 16.04

Ich werde mein Firmenhandy nicht wegwerfen und mir auch kein privates (inkl. privaten Vertrag) zusätzlich kaufen, nur weil das Betriebssystem auf meinem Laptop es mir nicht ermöglicht, mit beiden Geräten meine geplante Aufgabe zu erledigen. Der Rechner ist mein Arbeitswerkzeug (auch in der Freizeit) und hat mich bei der Erledigung meiner Aufgaben zu unterstützen. Ob ich die links- oder rechtsrum löse, ist mir fast egal, so lange beide Lösungen etwa gleich aufwändig sind und zu vergleichbaren Ergebnissen führen.

Meine Nikon DSLRs werde ich auch nicht entsorgan, weil Nikon kein Capture NX-D für Linux anbiete und ich auch keine Lust habe, für jedes Bild, bei dem ich auf Reisen nur mal eben den Weissabgleich korrigieren muss, aufwändig in Darktable oder RawTherapee alle Einsdtelungen zu suchen, damit das Bild auch nur ansatzweise so aussieht, wie es ND-X (und damit auch die Kamera) ohne Zusatzaufwand erstellt hätten..

Meine eigene Software (u.A. Bildverwaltung und Bearbeitung) kann ich zur Not noch auf Linux portieren. Aber dann kann ich auch gleich Nägel mit Köpfen machen und sie nach Android portieren oder den HW-unabhängigen Teil als Web-App realisieren und bin wieder frei in der Wahl meiner HW.

Es benötigt somit nicht den Willen der Macher sondern den Willen der Benutzer sich auf ein anderes Konzept einzulassen.
Ja klar, wo etwas nicht läuft ist immer der Anwender Schuld. Soll der Trottel sich doch seine gesamten HW zur Software kaufen, den "alten" Müll entsorgen und seine Arbeitsweise grundlegend ändern. Eine durchaus berechtigte Einstellung, wenn sich der Anwender freiwillig und mit vollem Wissen über die zu erwartenden Probleme für ein System entscheidet (egal, ob das neue System dann Linux, Windows, macOS oder sonstwie heisst). Aber eher inakzeptabel, wenn man jemand den Umstieg auf ein System empfehlen möchte.
 
Linux war nie und wird nie ein Dau System sein.

Mein Vater ist ein absoluter DAU. Er hat sich vor 3 Jahren zum ersten mal einen PC gekauft. Anfangs habe ich ihm ein frisches Windows 7 darauf gespielt, weil ich dachte das es sinnvoll ist das er das Betriebssystem lernt das "alle lernen".

Musste dann jeden 2. Tag Support leisten weil irgendwas nicht nach seinen Vorstellungen funktioniert oder ihn mal wieder irgendein Update Popup überfordert hat. Nach einem Jahr war das System dann (wie bei eine DAU eben üblich) so langsam, das man nicht mehr richtig damit arbeiten konnte.

Ich habe ihm dann ein Linux Mint mit automatischem Software-Update im Hintergrund drauf installiert. Seit dem musste ich nicht mehr einen einzigen "Supportfall" bearbeiten und er selbst hat gemeint, das er mit der Oberfläche deutlich besser zurecht kommt als mit Windows. Das System ist heute noch genauso schnell wie am Tag der Installation.

Ein DAU kann problemlos ein Linux OS einsetzen, es sind die, die auf spezielle (kommerzielle) Software oder inkompatible Hardware angewiesen sind oder zwanghaft versuchen ihren Windows Workflow auf Linux zu übertragen die Probleme damit haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe Linux auch so langsam in der DAU Welt ankommen.
Habe meiner Mutter vor einigen Wochen das Thinkpad E570 mit Linux (KDE Neon) eingerichtet, es liel fast alles direkt, das Wlan erforderte ein Kernel Update, aber das zählt nicht als Treiber Problem. Sie kommt damit zurecht, die gewohnte Software läuft, Updates installieren kann sie auch schon (hab ihr eine Liste mit Befehlen geschrieben). Der Drucker läuft besser als unter Windows 10, da es für Linux Treiber gibt, für Windows 10 nur unfunktionsfähige.
Software wird nur VLC, GIMP, LibreOffice und Firefox eigesetzt, läuft auch alles.
 
Code:
choco install vlc -y
:daumen:

Und wie installierst du choco? ;) Aber okay, an choco habe ich nicht gedacht.

Ist für mich aber auch ein schönes Beispiel, dass die Konzepte der Paket-Manager, von diesen ach so komplizierten und anstrengenden Linux/UNIX-Systemen, an sich gar nicht so schlecht sein können. Ich hoffe bis heute noch, dass Microsoft seine Ankündigung irgendwann wahr macht und Windows selbst mit einem eigenem Paket-Manager ausstattet :)
 
Das System ist heute noch genauso schnell wie am Tag der Installation.
Wäre mal interessant, wie viele Programme er über dne Paketmanager nachinstalliert hat.

es sind die, die auf spezielle (kommerzielle) Software oder inkompatible Hardware angewiesen sind oder zwanghaft versuchen ihren Windows Workflow auf Linux zu übertragen die Probleme damit haben.
Das kann man so sehen. Für einige ist der Rechner halt nur das Werkzeug zur Erledigung der Aufgaben und nicht dazu da, eingespielte und funktionierende Aufgaben neu zu definieren.

Was das aber mit kommerzieller Software zu tun haben soll, wüsste ich nicht. Die einzige kommerzielle Software, die ich unter Windwos regelmäßig einsetze, könnte ich auch durch mind. zwei OpenSource Programme ersetzten. Kostenlose Windwos-Programme (egal, ob vom Kamerahersteller geliefert, als Freeware aus dem Internet bezogen oder über Jahre selber implementiert) sind da in der Überzahl.

Ich habe am Wochenedne schon wieder geflucht, weil der SWR für seinen Internet-Livestream (genauso wie ein englischer Anbieter mit einem vergleichbaren Stream) immer noch Flash voaus setzt. Chrome (die einzige mittlerweile noch akzeptabele Lösung dafür) habe ich bisher noch in keinem Paketmanager gefunden, den musste ich auch unter Linux manuell runter laden und installieren.
 
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