Wenn es etwas größer sein darf – Lesertest des Thermalright AXP-200 Muscle
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Danksagung
2. Technische Daten
3. Verpackung und Lieferumfang
4. Erster Eindruck
5. Montage und Kompatibilität
6. Testmethodik und Testsysteme
7. Leistungsfähigkeit bei unterschiedlich starker Gehäusebelüftung
8. Leistungsvergleich mit Referenzlüfter
9. Fazit
1. Einleitung und Danksagung
Im stetig wachsenden und von neuen Marktteilnehmern geprägten Markt der CPU-Kühler gehört Thermalright zweifelsohne zu den „alten Hasen“. Während Thermalright dabei in der Vergangenheit tendenziell eher zu den High-End-Herstellern mit vergleichsweise hochpreisigen Produkten gehörte, weiß der Hersteller in der jüngeren Vergangenheit durchaus auch mit Value-Produkten zu überzeugen, die durch den Verzicht auf für die Leistung irrelevante Features mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten. Der im Rahmen dieses Tests vorgestellte Thermalright AXP-200 Muscle gehört wie der bereits ebenfalls von mir getestete AXP-100 Muscle letzterer Produktgruppe an.
An dieser Stelle möchte ich mich zudem bei PC Games Hardware, Thermalright und PC-Cooling herzlich für die Möglichkeit bedanken, im Rahmen des Lesertests den AXP-200 Muscle einem breiteren Publikum vorstellen zu dürfen.
2. Technische Daten
Der AXP-200 Muscle stellt eine Weiterentwicklung des AXP-200 dar. Dabei wurden nach Aussage Thermalrights genau wie beim AXP-100 Muscle sowohl Optimierungen aus Leistungsaspekten als auch aus Preis-Leistungs-Sicht vorgenommen. So wird beispielsweise auf nicht performance-relevante Features, wie z.B. die Abschlussblenden für die Heatpipes verzichtet. Dies führt zu folgenden von der Thermalright-Homepage entnommenen technischen Spezifikationen:
Kühler
Lüfter
3. Verpackung und Lieferumfang
Ob der größeren Dimensionen des Thermalright AXP-200 Muscle fällt die Verpackung größer aus als jene des Thermalright AXP-100 Muscle. Abgesehen davon entsprechen Verpackung und Lieferumfang des Thermalright AXP-200 Muscle jener des Thermalright AXP-100 Muscle, weshalb sich dieser Abschnitt nur unwesentlich vom entsprechenden Test des AXP-100 Muscle unterscheiden kann.
Der AXP-200 Muscle kommt ebenfalls in einer auffälligen rot und schwarz gehaltenen Verpackung daher, die auf den Seiten neben einem Produktbild des Kühlers auch einige technische Spezifikationen und Features offenbart. Innerhalb der Packung sind Kühlkörper, Lüfter und Zubehör in einer Plastikverschalung verpackt, sodass hier ein sicherer Transport gewährleistet und eine Beschädigung bei selbigen nicht zu befürchten ist.
4. Erster Eindruck
Trotz Einordnung in das Value-Segment weiß der Thermalright AXP-200 Muscle was Verarbeitung und Materialanmutung angeht zu überzeugen und beweist eindrucksvoll, dass günstig nicht dasselbe wie billig ist. Es finden sich keine scharfen oder schlecht entgrateten Kanten, an denen man sich schneiden könnte, oder verbogene und ungleichmäßig angebrachte Kühlerlamellen. Die Verarbeitungsqualität kann es mit Leichtigkeit mit deutlich hochpreisigeren Produkten wie den Noctua NH-D14 aufnehmen, der bei den später durchgeführten Messungen im Fractal Define R4 als Referenz mitgetestet wurde.
5. Montage und Kompatibilität
Wegen des relativ geringen Gewichts des Kühlers verzichtet Thermalright zu Gunsten der Herstellungskosten auf eine Montage mit Hilfe einer Backplate. Dennoch geht die Montage des Kühlers relativ einfach, in wenigen Schritten von der Hand. Im Falle eines Kühlerwechsels von einem anderen Modell, muss das Mainboard für die Montage des Kühlers jedoch aufgrund der Verschraubung des Kühlers aus dem PC ausgebaut werden, falls der Mainboard-Tray des Gehäuses über keinen entsprechenden Ausschnitt rund um den CPU-Sockel aufweisen sollte. Da der Autor dieser Zeilen jedoch im Vergleich zu einer etwaigen Push-Pin-Montage eine etwas aufwändigere, dafür aber auch stabilere Montage bevorzugt und fast alle leistungsfähigeren Kühler in diesem Fall einen Ausbau des Mainboards bedingen, ist dies lediglich als Anmerkung nicht jedoch als Kritik hinsichtlich der Montage zu sehen.
Die einzelnen Montageschritte können den Bildern im Spoiler entnommen werden. Zunächst sind 4 Halterungen für die weitere Verschraubung des Kühlers rund um den CPU-Sockel ihrerseits mit dem Mainboard zu verschrauben. Im nächsten Schritt wird mit Hilfe der Halterungen ein Rahmen befestigt, dessen Ausrichtung entscheidend für die spätere Ausrichtung des Kühlers ist. Mit Hilfe eines Steges wird schließlich der Kühler auf dem Halterahmen befestigt. Der Kühler besitzt hierzu an den entsprechenden Stellen Aussparungen, sodass eine bequeme Kühlermontage mit normalen Schraubenziehern ohne Spezialaufsätze oder ähnlichem möglich ist.
Die Kompatibilität des AXP-200 Muscle stellt meiner Meinung nach den einzigen größeren Kritikpunk an diesem Kühler dar. Da der AXP-100 Muscle hinsichtlich der Kompatibilität mit den beiden eingesetzten Testmainboards schon ein paar kleinere Schwierigkeiten verursacht hatte, war ich gespannt, wie sich der größere Bruder in dieser Disziplin schlagen würde.
Der Kühler konnte zwar in beiden Testsystemen ohne Eingriffe in die sonstige Hardware (z.B. Entfernung von Spannungswandler- oder RAM-Kühlkörpern) montiert werden, von 4 möglichen Einbaurichtungen blieb jedoch in beiden Fällen lediglich eine übrig. So ist der AXP-200 Muscle grundsätzlich mit RAM-Kühlern, die höher als die eigentlichen RAM-Riegel sind, inkompatibel. Beim Aufbau eines HTPC-Systems sollte also darauf geachtet werden, lediglich RAM ohne ausladende Kühlkonstruktionen zu verwenden.
Darüber hinaus, kam es in beiden Systemen zu (Fast-)Berührungen des AXP-200 Muscle mit den Spannungswandlerkühlern. In anderen Systemen mit ggf. ungünstiger platzierten Kühlern, könnte dies dazu führen, dass der AXP-200 Muscle nicht montiert werden kann. Der Käufer sollte sich hier vorher also genau informieren, ob der AXP-200 Muscle passen könnte.
Die auf meinen Mainboards möglichen Montagerichtungen führten letztlich auch dazu, dass jeweils der oberste PCIe-Slot nicht bestückt werden konnte. Ein Phänomen, welches man auch von den großen Tower-Kühlern im 140mm-Lüfter-Format kennt.
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