[Lesertest] R9 380 Nitro

Oromis16

BIOS-Overclocker(in)
R9 380 Nitro im Test
Sinnvolles Upgrade?

Obwohl sie im Forum sehr beliebt ist und fast immer in der 200€ Klasse empfohlen wird, so wurde die R9 380 Nitro bisher nur von wenigen Leuten getestet.
Hält die Karte, was sie verspricht?

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1. Der Chip
2. Die Grafikkarte
3. Verarbeitungsqualität
4. Lieferumfang
5. Testsystem
6. Leistung
7. Sapphire TriXX 5.0.0
8. Lautstärke & Temperatur
9. Stromverbrauch
10. Verbesserte Lüfterkurve
11. Übertakten
12. Aufnahmequalität
13. Fazit
14. Nachwort


Der Chip
Im September 2014 kam der Tonga Chip in Form von Tonga PRO das erste mal auf den Markt.
Er sollte in Form der 285 die High End Riege von AMD, die zu dieser Zeit noch auf GCN 1.0 setzte, durch seine Effizienz ergänzen.
Tonga setzte erstmals auf GCN 1.2, dass jetzt auch in der Fiji GPU und Carrizo zum Einsatz kommt.

Zusammengekürzt belaufen sich die Änderungen auf ein im Gegensatz zu Tahiti deutlich verbessertes FrontEnd, eine Speicherkomprimierung die das kleinere Interface ausgleichen soll,
und eine Aktualisierung der Decoder.
Natürlich waren auch die mit GCN 1.1 (Hawaii, Bonaire) dazugekommenen Neuerungen dabei, also XDMA Crossfire, TrueAudio und Freesync.

Doch die 285 konnte sich noch nicht so recht durchsetzen, zwar war sie deutlich effizienter als die gleich schnelle 280, doch sie hatte nur zwei Gigabyte VRam.


Im Juni änderte sich das endlich. Tahiti flog aus dem Produktportfolio und wurde durch Tonga PRO, der jetzt Antigua PRO heißt, ersetzt.
Und endlich kamen auch Karten mit 4 Gigabyte auf den Markt.
Zusätzlich gab es noch ein kleines Taktupgrade von 918 auf 970 Mhz (5,7%).


Die Grafikkarte
Natürlich war auch AMDs Partner Sapphire sofort mit entsprechenden Grafikkarten auf dem Markt vertreten.
Ich werde mir dabei heute die R9 380 Nitro ansehen, die einzige Sapphire-Karte mit 4 Gigabyte VRam.

Sapphire wirbt für die Karte mit besonders hochwertigen Kondensatoren und Drosseln für höhere Lebensdauer und Effizienz.
Die beiden 100mm Lüfter setzen auf "Two-ball bearing", das soll eine hohe Haltbarkeit und ein geringes Betriebsgeräusch ermöglichen. Im Idle schalten sich die Lüfter ab.
Zusätzlich wird das 237mm lange Kühlsystem durch vier Heatpipes ergänzt, die die Wärme verteilen.

Zu guter letzt gibt es auch einen BIOS-Switch. Das zweite Bios soll etwas schneller hochfahren.
Hierbei eine Besonderheit: Im Gegensatz zur Abbildung auf der Website ist bei meiner Karte kein Knopf, sondern ein kleiner schwarzer Schieberegler für den BIOS-Wechsel verbaut.

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Verarbeitungsqualität
Zur Verarbeitungsqualität ist schnell alles gesagt: Sehr sauber. Ich konnte keine scharfen Kanten finden, auch optisch ist alles einwandfrei, und natürlich wackelt auch nichts.
Einzig vernickelte Heatpipes wären vielleicht für den einen oder anderen ein netter Zusatz gewesen, aber vielleicht liefert Sapphire das ja in einer zukünftigen Revision nach.
Während allen Tests trat keinerlei Spulenfiepen auf.


Lieferumfang
Der Lieferumfang der Lite-Retail Version sieht folgendermaßen aus:
- Eine Installationsanleitung (Auch auf Deutsch)
- Eine Treiber CD mit Sticker
- Ein Informationszettel zur Grafikkarte
- Eine Anleitung zur Produktregistrierung
- Ein DVI zu VGA Adapter



Testsystem
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Leistung
Die Leistung der Karte wird mit einer HD 7850 von Asus mit einem Gigabyte verglichen.
Alle Benchmarks wurden mit zwei angeschlossenen Bildschirmen durchgeführt, gespielt wurde jedoch nur auf einem.

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Die R9 380 schlägt die
7850 überall deutlich, einzig in Blender Cycles liegt sie hinten. Das liegt aber nicht an der Karte, sondern mit hoher
Wahrscheinlichkeit daran, dass OpenCL erst kürzlich implementiert wurde und noch dementsprechend fehlerbehaftet ist.
Detailliertere Benchmarkinformationen:

Gesamtliste.jpg


Sapphire TriXX
Zusammen mit der 300er Serien ging auch ein neues Design der hauseigenen TriXX Software von Sapphire einher.
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Zur Software muss ich sagen, dass sie mir gut gefällt. Vor allem die Tatsache, dass sie nicht beim Windowsstart aufpoppt und erst dann minimiert wird, gefällt.
Die Übertaktungsbereiche sind wie folgt:
GPU: 0 - 1670 Mhz
VRam: 0 - 2170 Mhz
Power Target: -20% - +20%


Einzig eine Möglichkeit zum Minimieren des Programms fehlt mir, so muss man nach Veränderungen neustarten, um das Fenster "loszuwerden".


Lautstärke & Temperatur
Die Grafikkarte ist im Idle selbstverständlich lautlos, schließlich schalten sich die Lüfter hier ab. Unter Vollast ist sie zwar hörbar, aber weit entfernt von störend.
Jede meiner Festplatten ist bereits lauter.
Bei 60 Minuten Witcher 3 Vollast pendelt sich die Grafikkarte bei 74° und 1550 Umdrehungen ein.


Stromverbrauch
Für die Stromverbrauchsmessung wird statt dem normalen Testsystem ein A8 7670K auf einem ASRock FM2A78M-ITX+ verwendet.
Gemessen wird mit einem Brennstuhl Primera PM 231 E.

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Verbesserte Lüfterkurve
Nach ein bisschen Optimierungsarbeit an der Lüfterkurve sieht das schon deutlich besser aus: 81° bei 1000 Umdrehungen.
Der Chip würde noch mehr Temperatur verkraften, doch da die meisten ein schlechter belüftetes Gehäuse haben, nehme ich das hier als Ergebnis.

Mit der angepassten Lüfterkurve verstummt die Karte fast vollständig, sie ist nur noch leicht herauszuhören. Selbst bei ausgeschalteten Boxen stören die Lüfter nicht.

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Übertakten
Es gehört für uns alle wohl dazu, ein wenig mehr aus der Karte herauszuholen, als eigentlich in ihr steckt.
Zwar ist die Nitro von Werk aus bereits übertaktet, aber eher in homöopathischen Mengen.

1070 zu 1500 Mhz waren stabil ohne Spannungserhöhung möglich.
Hier kommen wir aber leider zum wohl größten Manko der 380 Nitro: Sie unterstützt bislang keine Veränderung der Kernspannung.
Weder mit TriXX, noch per Afterburner oder GPU Tweak.
Der deutsche Support weiß nichts von einer derartigen Beschränkung, es kann also durchaus sein, dass eine zukünftige Version von TriXX oder ein neues BIOS diesen Makel ausbessert.

[Update]
Mit dem Release der neuen Version von Sapphire Trixx (5.2.1) lässt sich nun auch bei der 380 die Spannung einstellen. Man hat Spielraum von -200 bis +200mV
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​

Trotz fast 9% mehr Kerntakt gewinnen wir durchschnittlich nur 4% Leistung. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Speicherbandbreite limitiert.


Aufnahmequalität
Mit der Gaming Evolved App bietet AMD eine Möglichkeit zur Aufnahme von Spielen mithilfe der integrierten VCE (Video Codec Engine). Diese Art der Aufnahme ist besonders leistungsschonend.
Bild bei 50MB/s Bitrate aufgenommen:
Witcher3_VideoPlayback.jpg
(Hinweis: Einige Browser haben eine unscharfe Wiedergabe beim Zoom, also besser runterladen und so ansehen)


Fazit
Als Schlusswort kann ich nur sagen, dass die Karte den bisherigen Empfehlungen definitiv gerecht wird.
Bereits ohne zusätzliche Optimierungen ist sie schnell und leise. Wer dann noch etwas mit TriXX herumspielt, der bekommt einen wahren Leisetreter.

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Nachtrag: Die Spannung kann inzwischen eingestellt werden

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Nachwort
Wer sich noch zusätzliche Tests mit der Grafikkarte wünscht, der schreibt mir bitte eine PN oder nutzt die Kommentarfunktion. Auch bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
Verbesserungsvorschläge und Hinweise zu (Schreib-)Fehlern sind natürlich auch gerne gesehen.


Andere Tests von mir

A8 7670K
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Zuletzt bearbeitet:
Schöner Test, wie hoch hast du diese Karte Takten können?
Meine habe ich schon Stabil auf 1200/1600 gebracht, nur machen da die Temps das nicht ganz mit, aber sonst ist die Karte einfach nur Top und der Preisklasse gibt es keine alternative :daumen:
 
Wow, schöner Test :daumen:
Bin am überlegen ob ich mir die Karte ins zweit System steck, aber dafür ist dann mein C2Q etwas naja :ugly:
 
Schöner Test! Ich habe auch gerade eine Testreihe mit R9 380 vs GTX 960 durch und ich bin ebenfalls recht angetan. Ich hab die MSI Gamings getestet und hab die 380 auf 1130 und VRAM auf 1650 für mich als optimale Lösung gefunden. VCore liegt dabei auf 1,2V. Alles darüber brachte zwar noch mehr Leistung, aber erhöhte den Verbrauch unproportional.
 
Er sollte in Form der 285 die High End Riege von AMD, die zu dieser Zeit noch auf GCN 1.0 setzte, durch seine Effizienz ergänzen.
High End war damals schon monatelang Hawaii. Tahiti war ins Performance Segment abgerutscht und Tonga sollte dies ergänzen. GCN 1.2 ist erst seit der Fury (X) im High End Segment angekommen.

Tonga setzte erstmals auf GCN 1.3, dass jetzt auch in der Fiji GPU und Carrizo zum Einsatz kommt.
GCN 1.2!

Außerdem:
Die TW3 Benchmark fps sind deutlich zu hoch um repräsentativ zu sein. Mit deinen Settings liegst du im späteren Spielverlauf locker 30 bis 40% unter deinen gemessenen fps. Da fällt sogar eine R9 390 ohne Hairworks regelmäßig unter 40. Dafür sind wiederum die TW2 fps ziemlich low. Ich vermute du hast mit Ubersampling gebencht.

Sonst netter Test.
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Hawaii (Nicht Grenada) zählt afaik zu Enthusiast, aber das ist natürlich Definitionssache.
Vier mal probegelesen und ich verwechsel 1.3 und 1.2 :wow:

Die W3 Werte stimmen, für diese Szene. Ich habe sie gewählt, weil sie für jeden Spieler gleich ist, und einfach zu erreichen. Ebenso wie bei Witcher 2 (Arena, erster Kampf).

W3 Werte in der Wildnis: (Reitend und kämpfend, dieser miese Wraith hat mich einfach vom Pferd gerissen :heul: ) 30-45 FPS, meistens aber um die 35 rum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guter Test. :daumen:

2 kleine Verbesserungsvorschläge: Bei den Benchmark Diagrammen wäre es ganz gut, wenn die einzelnen Messwerte mit am Balken dranstehen würden. Auch ist bei dem 1. Benchmark die Sklala von 0-300FPS für alle Benchmarks etwas ungünstig. Meisten liegen die Spiele ja bei 30-60 FPS.

Ich werde mir die 380 wahrschinlich zu Weihnachten holen, bzw. hoffe, das bis dahin vielleicht noch der Vollausbau und eine R9-380X Nitro 4GiB kommt.
 
Hätte ich gerne gemacht, nur leider schenkt mir keiner eine :D
(Aber hey: Ich nehm sie dir ab, wenn du dir eine kaufst ;) )

Dafür gibts bald ganz viel tolles:
- Test von A8 7670K, FM2A78M-ITX+, 16Gb Dual Rank Speicher mit 2400Mhz (Mit OC, UV, CPU und GPU Leistungsvergleich mit Ramgeschwindigkeit 1333Mhz vs 2400Mhz, GPU OC, GPU Leistung je nach zugewiesenem Speicher)
- Test von R9 380 Nitro in Kombination mit A8 7670K @ Stock und @Oc
- Cyberlink PowerDVD 10 vs Leawo Blu Ray Player, auf i7 5820K, Athlon 5350 und A8 7670K
- Laptop HP 15-g051ng (A8-6410, Beema) im Kurztest

Mindestens einen davon sollte ich nächste Woche noch Forumsreif bekommen^^
 
Der Test ist auf jeden Fall okay :daumen:

Vermisse aber Bilder der nackten Karte ohne Kühler etc. Am Freitag werde ich meiner 380 Nitro mal zu Leibe rücken und schauen ob man mit besserer WLP und besseren Pads an den SpaWas noch bisschen was rausholen kann.

Bin mal gespannt :ugly:
 
Find ich super, dass du noch so viele Projekte in der Pipeline hast!

Ich wollte mir selbst auch noch den A6-7400K gegen meinen i3-4350T und den A10-7800 mit 45 & 65 Watt gegen den i3 und den i5-5675C angucken. Zur Zeit hänge ich noch in meinem GTX960/950 vs. R9 380 Test fest. Aber vielleicht können wir uns dann ja zu gegebener Zeit über unsere Erfahrungen/Ergebnisse austauschen.

Bin auch sehr auf deine Beema-Einschätzung gespannt, vor allem, da du nen 5350 zum Vergleich da hast.
 
@Cross-Flow
Ich hab in der letzten Woche zwei Mainboards geliefert, ich lass lieber die Finger von dem Kühler :ugly: (Beim nächsten mal dann, 490X / 1090 TI <3 )

@ZobRombie
Zumindest leistungstechnisch tut sich da nicht viel, das weiß ich noch auswendig.
 
Ich würde ihn nachliefern, nur leider ist die bereits an @Horstinator90 gegangen ;)
Und ich werde natürlich zum Release der 380X versuchen Sapphire und den Rest davon zu überzeugen, dass ich ein Testexemplar gestellt bekommen sollte ;)
 
[Update]
Mit dem Release der neuen Version von Sapphire Trixx (5.2.1) lässt sich nun auch bei der 380 die Spannung einstellen. Man hat Spielraum von -200 bis + 200mV.
 
Klasse Test. Und der passt bei mir gerade wie Arsch auf Eimer. Ich habe aktuell eine 7850 und überlege sie gegen die 380 Nitro auszutauschen. Nach deinem Test kann ich, glaube ich, bedenkenlos zugreifen. Oder gibts indes schon neue Kritikpunkte oder Ergebnisse im Langezeittest?
 
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