FloTalon
Der größte PCGH-Fan
Lesertest über die "OCZ Revodrive 3 120 GB"
Vorwort:
Nachfolgender Testbericht wurde von mir so gewissenhaft wie möglich erstellt. Für etwaige Fehler inhaltlicher, grammatikalischer, orthografischer, oder sogar technischer Natur entschuldige ich mich im Voraus. Ich hoffe aber stark, dass ich mit dem Bericht einen guten Überblick über die Revodrive geben werde.
Über eurer Feedback wäre ich sehr dankbar. Ob positiv oder negativ ist egal, solange es konstruktiv bleibt. Desweiteren möchte ich anfügen, dass ich kein Experte in Sachen Benchmarks von Festplatten bin, hoffe aber, dass ich in meinen Tests und Auswertungen keine groben Schnitzer eingebaut habe.
Ich bin mir übrigens nicht sicher ob es "das" oder "die" Revodrive heißt. Ich habe mich an "die SSD" und "die Karte" orientiert und werde nachfolgend über "die Revodrive" sprechen. *g*
Da der Test doch ein gewissen Umfang angenommen hat, möchte ich euch nachfolgend eine Art Inhaltsverzeichnis an die Hand geben. Der ein oder andere Leser ist vielleicht nur an Teilaspekten dieses Testes interessiert und hat somit gleich die Möglichkeit, die für ihn interessanten Stellen zu finden.
Ansonsten bleibt mir nur viel Spaß mit meinem Testbericht zu wünschen.
Auszug der inhaltlichen Gliederung:
1. Einleitung:
1.1. Gründe für die Bewerbung
1.2. Skizzierung des geplanten Ablaufs
1.3. Testsystem
2. Auspacken oder neudeutsch "Unboxing"
3. Einbau und Inbetriebnahme
4. Installation von Windows 7 auf der Revodrive
5. Test 1 --> Windows Startzeiten
6. Test 2 --> Kopier Benchmarks
6.1. ATTO Benchmark
6.2. CrystalDiskMark- Benchmark
6.3. AS SSD-Benchmark
6.4. Fazit-Benchmarks
7. Test 3 --> SWTOR-Ladezeiten
7.1. Startzeiten
7.2. Kartenladezeit "Tatooine"
7.3. SWTOR Performance
7.4. Fazit SWTOR Ladezeiten:
8. Test 4 --> Crysis Warhead Ladezeiten
9. Eigene Anwendungstests
9.1. Photoshop
9.2. Magix Video Deluxe 2011
10. Gesamtfazit
1. Einleitung:
1.1. Gründe für die Bewerbung
Zunächst einmal ein paar Worte, warum ich mich für den Lesertest beworben habe. Wie ja in meiner Bewerbung ersichtlich, fasziniert mich momentan die Auslotung von Geschwindigkeitsvorteilen in Spielen durch den Einsatz von SSDs i.V.m. Ram-Disk Lösungen.
Nachdem bereits der Wechsel von einer gewöhnlichen HDD (Seagate Spinpoint F1 500GB) auf SSD in SWTOR (Star Wars the old Republic) neben einer Verringerung der Ladezeiten auch leichte Performance Verbesserungen gebracht hat, habe ich mich umfassender mit der Ram-Disk-Thematik beschäftigt.
Aufgrund der extrem niedrigen RAM-Preise im Spätsommer 2012, konnte ich einem absoluten Schnäppchen nicht wiederstehen und habe nun 18GB RAM in meinem System. Da diese Menge für sich gesehen keinerlei Nutzen in Spielen bringt, und das Potenzial des freien Arbeitsspeichers nicht brach liegen sollte, habe ich mich an Tests mit aktuellen RAM-Disks begeben. Zunächst waren ( zumindest in Spielen) keine sonderlichen Erfolge zu erzielen gewesen. Mit dem Erscheinen des sehr einfach konfigurierbaren SWTOR Unleashed (auf Basis von ImDisk) änderte sich dies jedoch. Durch das Laden der Swtor Spieledaten in den RAM verbesserte sich die Performance erheblich (FPS Erhöhung, Wegfall des störenden "Microruckeln" trotz genügend FPS und Ladezeiten der Maps).
Die Revodrive interessierte mich daher auf Anhieb aus gleich zwei Gründen. Zum einen, stellt die Revodrive die beste Möglichkeit dar, auf meinem mittlerweile betagten GA-EX58-UD4P mit Sockel 1366 OHNE Sata 6GB Port in den Genuss von Hochgeschwindigkeitsdatenträgern zu kommen. SSDs muss ich an den normalen 3GB Port hängen. Aufgrund der weiterhin guten CPU Geschwindigkeit des Core i7920 kommt ein Systemwechsel bisher noch nicht in Frage.
Zum anderen interessiert es mich, ob sich die Revodrive beim Laden von Spielen von normalen SSDs absetzen kann, und in einem zweiten Schritt, ob die Revodrive in Kombination mit einer RamDisk zu einer Steigerung der Werte führt, wenn von Spielen Daten vom Datenträger nachgeladen werden müssen.
Und nebenbei bemerkt, die Revodrive ist natürlich auch ein an sich bemerkenswertes Stück Technik. Für mich privat zu teuer, als dass ich sie mir in näherer Zukunft gekauft hätte, aber ein Grund mehr warum ich sehr glücklich über diesen Lesertest bin.
1.2. Skizzierung des geplanten Ablaufs
Kommen wir nun zum Wesentlichen. Für den Lesertest habe ich mir folgende Vorgehensweise überlegt. Neben allgemeinen Informationen über das Produkt werde ich euch einen Überblick über die Geschwindigkeit der Revodrive in Form von Benchmarks geben. Dazu habe ich den "ATTO-Benchmark", den "CrystalDiskmark" und den "AS SSD Benchmark" ausgesucht. Insgesamt werde ich euch den Vergleich zu zwei HDD und zwei SSDs darstellen.
Danach wird dann der von mir mit Spannung erwartete Spieletests erfolgen. Hier werde ich zunächst die Ladezeiten von SWTOR vergleichen. In einem weiteren Schritt erfolgt dann der Vergleich mit einer Ram-Disk. Als weiteres Spiel dient mir das Crysis Warhead. Um die weitere Anwendungsgeschwindigkeit zu testen, werde ich Photoshop und die Videobearbeitungssoftware Magix2011 bemühen.
1.3. Testsystem
Mein System besteht aus folgenden Komponenten.
Mainboard: Gigabyte GA-EX58-UD4P
CPU: Intel Core i7 920
Grafik: AMD Radeon 6950 2GB
RAM: 18 GB DDR 3
HDD1: Seagate Spinpoint F1 500GB (in den Test mit "Spinpoint" oder "HDD old" abgekürzt)
HDD2 Seagate Barracuda 7200.14 1TB (in den Test mit "Seagate .14" abgekürzt)
SSD1: SAN Disk 64GB
SSD2: Samsung 840 128 GB
2. Auspacken oder neudeutsch "Unboxing"
2.1. Zustellung der Revodrive
Ich habe am 06.03. die Nachricht erhalten, dass ich für den Lesertest ausgewählt wurde, und am 07.03. habe ich das Paket bereits pünktlich auf meinem Geburtstag erhalten.
Danke an Stephan für diese schnelle Zusendung!
2.2. Verpackung
Die Verpackung macht optisch zunächst einmal wenig her, und wirkt für das Heim eines hochpreisigen technischen Produktes etwas fad.
Zieht man den eigentlichen Karton der Revodrive aus der Kartonage, hat man ein extrem stabil anmutenden und dicken Kartonschuber in der Hand. Zieht man nun die Schachtel aus dem Schuber heraus, funkelt einem ein antistatischer Füllstoff und ein ebensolcher Beutel/Tüte an.
2.3. Inhalt
Der Inhalt ist schnell skizziert. Neben einer Treiber CD, liegt noch ein Aufkleber "MY SSD IS FASTER THAN YOUR HDD" bei und natürlich die Revodrive selbst, welche schlaggeschützt in ihrem Füllstoffbett und Tüte liegt.
Weiteres Zubehör ist nicht ersichtlich.
2.4. Äußerer Eindruck
Die Revodrive selbst ist schwarz. Erkennbar sind die leeren Plätze für die zusätzlichen Speicherbausteine für die größeren Modelle. Dadurch wirkt das Layout ziemlich puristisch.
Ansonsten fällt optisch nur noch der Heatsink am Slotblech auf, welcher wohl seiner Größe nach zu urteilen für die Ableitung nicht unerheblicher Wärmeentwicklung dient. Das Slotblech selbst ist gelöchert und soll vermutlich auch möglichst eine zusätzliche Wärmeableitung darstellen.
3. Einbau und Verpackung
3.1. Steckplatz
Aufgrund der Boardbeschaffenheit kann ich die Revodrive direkt oberhalb der Grafikkarte in einen X4 PCIE Slot einstecken. Dadurch besteht kaum die Gefahr eines Hitzestaus, nicht zuletzt da die Revodrive hier durch den Lüfter in der Gehäuseseitenwand direkt mit Frischluft versorgt wird.
Als Information vorab. Die Leistung der OCZ Revo in anderen Steckplätzen (x16 / x8) veränderte sich auf meinem System nicht.
Nutzer sollten sich aber zunächst die Boardbeschaffenheit genau anschauen, da bei der Verwendung von Steckplätzen durchaus der nächstgelegene x16 Steckplatz limitiert wird.
3.2. Erste Inbetriebnahme
Die Spannung wächst beim Starten des PCs und schlägt in Erleichterung um, als die Revo als neues Gerät im Bios angezeigt wird.
Zunächst möchte ich die Revodrive als reine Erweiterungskarte nutzen, um erst mal die Funktionstüchtigkeit zu testen.
Nach dem Windowsstart wird der Treiber von der beiliegenden CD installiert. Nach einem Neustart erscheint die Revodrive in der Computerverwaltung/Datenträgerverwaltung und kann formatiert und in das System eingebunden werden.
4. Installation von Windows 7 auf der Revodrive
Nun möchte ich Windows 7 direkt auf der Revodrive installieren, um zu sehen wie sich der Systemstart auswirkt und um das bestmögliche Testszenario zu gewährleisten.
Natürlich habe ich die Treiber auf einen USB Stick kopiert, um diese bei Starten der Windows-Installation einzuspielen, damit Windows die Revodrive als Laufwerk erkennt.
Leider werden die Treiber vom USB-Stick überhaupt nicht erkannt und noch weniger akzeptiert.
Also wird von der OCZ-Homepage ein weiteres Treiberpack runtergeladen und auf den USB Stick transferiert. Diese Treiber erkennt Windows zwar und versucht sie auch einzubinden, aber die Revordrive wird weiterhin nicht als Laufwerk eingebunden.
Rätselraten macht sich breit und google wird zur Situation befragt. Eine halbe Stunde und weitere Treiber später, bin ich der Problemlösung keinen Schritt weiter.
Im Mainboard Guide von OCZ ist mein Mainboard leider auch nicht als getestet aufgeführt, aber ähnliche Modelle (x58) und generell Gigabyte Boards scheinen im Normalfall nicht zu den Problemkindern zu gehören. OCZ Technology - Solid State Drives (SSD) Innovator
Erst nach langer Suche in den OCZ Foren und dutzenden an Fehlversuchen konnte ich eine Lösung finden. Zum einen musste ich u.A. alle Laufwerke außer DVD abklemmen, die Revo als Bootdevice einstellen und das Bios in die "Safe defaults" zurücksetzen. Jetzt konnte ich zunächst den 64bit Treiber "OCZ10xx.inf" als SCSI Controller und dann den Raid Controller und Processor Device Treiber (si3124r5.inf und sippd.inf) einbinden. Übrigens nicht wundern "amd64" bedeutet schlicht "64bit" und nicht, dass der Treiber nur für AMD basierte Systeme gedacht ist. Die nachfolgende Installation war dann reine Routine. Welche BIOS Einstellungen im Vorfeld das Problem bereitet haben, kann ich jedoch nicht beantworten.
5. Test1 --> Windows Startzeiten
Die Startzeiten werden gemessen mit Erscheinen des Gigabyte Boot-Logos bis zum Windows-Anmeldebildschirm. Damit konnte ich ausschließen, dass die oft Einfluss nehmenden Dienste ebenfalls durchgestartet werden.
Für eine Überprüfung meiner Stoppuhrwerte und zur Ermittlungen von etwaigen Problemen, bediene ich mich der Windows Board Mittel. Über die Windows "Ereignisanzeige" können die letzten Windows Start Protokollierungen eingesehen werden. Hier werden allerdings die Dienste und installierte Programme mitgeladen. Ich habe jeweils 5 Tests pro Datenträger (jeweils mit eigener Windows 7 Installation) gemessen und dann den Durchschnittswert bestimmt. Die im Diagramm ersichtlichen Werte sind die von mir gestoppten Werte. Wichtig: Das notwendige Controller-BIOS der Revodrive verlängert den gesamten Bootvorgang um circa 5 Sekunden, egal ob die PCIe-SSD als Boot- oder als Sekundärlaufwerk genutzt wird. Die Startzeiten der anderen Datenträger wurde daher OHNE die verbaute Revo gemessen.
Die Spinpoint genehmigt sich mittlerweile ganze 52 Sekunden zum starten. Fairnesshalber sei gesagt, dass sie alleinig kein frisch aufgesetztes OS startet. Die SAN Disk, sowie die Samsung 840 starten in gut 28 Sekunden, die Revo würde theoretisch mit knapp 26 Sekunden etwas schneller arbeiten, verliert jedoch durch ihr internes Bios 5Sek. Hier überrascht mich (positiv) das Testergenis ein wenig, hatte ich doch im Vorfeld einige harsche Kritik über die lange Initialisierungsphase der Revodrive gehört, welche den Systemstart extrem verlängert haben soll. Ich finde die 5 Sekunden Extraladezeit kann man sehr gut verschmerzen. Möglicherweise hat hier OCZ aber auch die Treiber und/oder Firmware verbessert.
6. Test 2 --> Kopier Benchmarks
6.1. ATTOO Benchmark
Der Attoo-Bench ist vor Allem dazu geeignet, das theoretisch Mögliche zu testen, denn hier kann man die Dateigrößen für die Testdurchgänge, die Größe der Durchlaufdatei, sowie die Anzahl der aufeinanderfolgenden Testdurchläufe wählen. Für meine Tests habe ich den kompletten Größenbereich von 0,5KB – 8MB gewählt. Dazu eine Gesamtgröße von 1024MB mit jeweils 4 Durchläufen.
Attoo ist bekannt dafür, dass es gut zu komprimierende Dateien für die Tests erzeugt und einige der aktuellen SSD Controller hier besonders gut abschneiden.
Für die Gesamtübersicht habe ich die Testergebnisse in eine Excel-Tabelle konvertiert.
Hatte ich zwar mit einem recht eindeutigen Ergebnis gerechnet, ist das finale Resultat jedoch mehr als erstaunlich. Die Revodrive dominiert den Atto SSD Test in allen Belangen und setzt sich klar an die Spitze. Eine weitere Überraschung gibt es hier allerdings auch, denn dass die schon etwas angegrauten ferromagnetische Festplatten noch lange nicht zum alten Eisen gehören, demonstriert Seagate eindrucksvoll mit der Barracuda 7200.14. So schuftet die Barracuda 7200 1TB in einer Region, die sich auch nicht vor meinen, zugegebenermaßen unterdurchschnittlichen, SSDs verstecken muss. Zumindest diesen kleineren aber weit verbreiteten SSDs im günstigen Preissegment, bietet die Seagate scheinbar durchaus Paroli. Die alte Spinpoint ist dermaßen langsam, dass es mir jetzt noch peinlicher ist, dass ich diese erst vor einem Jahr als Spiele und Systemfestplatte ausrangiert habe. Der extrem niedrige Preis der Samsung 840 relativiert sich hier allerdings ebenfalls. Sowohl die kleine und alte SanDisk SSD als auch die Barracuda ziehen locker vorbei. Die Revodrive spielt hier in einem ganz anderen Universum und sprengt die Tabelle in jeder Hinsicht, zieht natürlich auch technische Vorteile aufgrund des im ATTOO Bench zugrunde liegenden Testaufbaus (u.a. komprimierbare Dateien).
Dabei bleibt ebenfalls festzustellen, dass die Revo an Geschwindigkeit gewinnt, wenn mehrere Testdurchläufe von Seiten des Atto-Bench vollzogen werden (meine Standard Einstellung wie oben ersichtlich "4"). Hier scheint die Revodrive überproportional zu profitieren. Je mehr Durchläufe, je höher und gleichmäßiger sind die Ergebnisse. Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Ergebnisse für „2“ „4“ und „10“ Durchläufen.
Bei keinem anderen Datenträger konnte man einen derartigen Anstieg beobachten. Hier wird OCZ der Revodrive über den OCZ eigenen „Super Scale Chip“ und den „VCA 2.0“ Befehlssätzen wohl einige Tricks beigebracht haben. Hier kann ich aber nur ins Blaue raten. Zumindest würde ja auch durch die VCA „TRIM“ und „SCSI UnMap“ zur Verfügung gestellt (wenn Windows denn auch endlich mal SCSI Datenträger ansprechen würde).
Sofern ich das Datenblatt richtig interpretiere ersetzt die eigens entwickelte VCA aber auch den „normalen“ Raidverbund der Controller, damit die Karte als Einzelkarte behandelt wird. Die Vermutung liegt daher für mich nahe, dass hier von Seiten OCZs noch ein paar weitere Tricks implementiert wurden.
Vielleicht kann hier ja jemand aus der Community die Funktionsweise und Aufgabenzuweisung vom OCZ -Chip und der VCA Architektur genauer erklären.
6.2. CrystalDiskMark- Benchmark
Der CrystalDiskMark-Bench testet ähnlich wie der unter Punkt 6.3 folgende "AS SSD Benchmark" mittels verschiedener Schreib- und Lesetests, Datenträger auf ihre Geschwindigkeit. So werden im sequentiellen Test zusammenhängende Dateien, (grob vereinfacht ausgedrückt, quasi an einem Stück) gelesen/geschrieben, wohingegen im „512K Test“ 512Kb große Dateien gelesen + geschrieben werden, die sich irgendwo auf dem Datenträger befinden. Im stressigen 4k Test werden dann gar nur kleinste 4Kb große Dateien gelesen + geschrieben und hier das Worst Case Szenario für herkömmliche HDDs darstellen. Im "4K QD32" Test werden dann 32 gleichzeitige Abfragen generiert. Zudem bietet CrystalDiskMark die Möglichkeit zwischen der normalen "0" Abfrage (gut komprimierbar) auch zufällige Zahlenabfragen "random fill" zu generieren. Ich nutze in den Tests die nicht komprimierbare Variante.
Ergebnis Revodrive3
Ergebnisse „Write - Crystal Bench“
Ergebnisse „Read- Crystal Bench“
Der praxisnähere Test des Crystal-Benchmark schlägt sich in den Ergebnissen wieder. Die Revo liegt zwar auch hier noch deutlich in Führung, allerdings nicht mehr so eklatant wie im Atto Bench.
Für meine günstigen und unterdurchschnittlichen SSDs reicht es jedoch allemal. Etwas erstaunlich sind allerdings die Ergebnisse des sequentiellen Schreib-Tests. Hier gibt die Revo überraschenderweise die Führung ab, was mich gelinde gesagt etwas erstaunte.
6.3. AS SSD Benchmark
Der AS SSD Benchmark ist ein sehr praxisnaher Benchmark. Er verwendet als Testdaten zufällig generierte Muster, damit werden die Kompressionsmöglichkeiten der neuen SSD-Controller-Chips verhindert, um diese technisch bedingten Vorteile auszuglätten. Zudem bencht AS-SSD nur einen Durchgang und verhindert somit weitere caching Tricks der SSDs. Zudem bietet AS SSD zumindest einen kleinen Ausblick auf die Zugriffszeiten der Datenträger. Somit stellt dieser Benchmark das Worst-Case-Szenario sowohl für SSDs als auch HDDs dar.
Auch hier offenbart sich ein ähnliches Bild wie im Crystal-Bench. Die Revo wird im sequentiellen Schreibtest von der SanDisk, als auch von der Seagate 7200.14 übertroffen. Ein schwaches Ergebnis.
Scheinbar kommt die Revo bei nicht komprimierbaren Dateien deutlich ins Rudern.
Insgesamt ist dieser Test aufgrund der Ergebnisse im sequentiellen Test eher ernüchternd, auch wenn die weiteren Leistungen deutlich oberhalb der anderen Datenträger liegen.
Zunächst habe ich an einen Fehler/Störfaktor gedacht. Aber auch nach wiederholten Tests kamen immer wieder die gleichen Ergebnisse zustande. Die Revo zeigt im sequentiellen Test mit nicht komprimierbaren Daten einen deutlichen Schwachpunkt.
6.4. Fazit Test 2:
"Sehr viel Licht aber auch ein kleiner Schatten" oder "ein kleines Haar in der Suppe", auf diese Wörter kann man das Fazit für die Benchmarks herunter brechen. Solange die Revo mit komprimierbaren Daten hantieren darf, stellt sie Fabelwerte auf. Wenn diese Dateien dann auch noch möglichst groß sind, umso besser. Sind die Daten bereits stark komprimiert, wandelt sich das Bild und die Revo fängt an zu wackeln. So können selbst die unterdurchschnittliche SanDisk64GB und die (wenn auch für HDDs extrem schnelle) Seagate 7200.14 Achtungserfolge feiern. Ein Ergebnis welches mich stark erstaunte und auch etwas enttäuschte. Für mich ist das schlechte Ergebnis des sequentiellen Schreibtests im Detail auch nicht erklärbar, vor allem im Hinblick auf die ansonsten phänomenalen sonstigen Testergebnisse. Hier wäre ich dankbar um mögliche Erklärungen von Seiten der Experten der PCGH-Community. Kann es daran liegen das die Benchmarks dem Controller „aufzwingen“ wo sie die komplette Datei ablegen sollen, obwohl der Controller die Daten eigentlich anderweitig platzieren würde? Oder liegt es lediglich an den verbauten asynchronen NANDs auf der Revodrive?
Unabhängig von der Erklärung bleibt hier natürlich eh fraglich, in wie weit sich die eher schwächeren Ergebnisse des sequentiellen Tests im Alttag bemerkbar machen, oder ob sie von den Stärken (u.a. multiple Zugriffe) kaschiert werden.
Dies sollte in den nachfolgenden Tests ans Licht kommen.
7. Test 3 --> SWTOR-Ladezeiten
Für den ersten Test der Alltagstauglichkeit habe ich mich für das MMO Spiel SWtOR entschieden. Zum einen wird die Startzeit des Spiels gemessen, zum anderen eine größere Karte geladen.
Dieses Mal kommt eine Stoppuhr zum Einsatz, daher werden die Tests mit 5 Anläufen gemittelt, um etwaige Stoppfehler minimieren zu können.
7.1. Startzeiten SWTOR
Die alternde Seagate müht sich auf ein Ergebnis von 46 Sekunden und stellt hier den langsamsten Wert. Interessanter ist hier aber das dichte Beisammenliegen der SSDs. Sowohl die Samsung, als auch die San Disk starten SWTOR reproduzierbar jeweils in gut 31 Sekunden. Die Revo ist hier einen Tick schneller und schafft im Schnitt etwa 27 Sekunden. Bei der RAM Disk sind zwei Dinge zu beachten. Da der SWTOR Start durch das Einlesen der Spieledateien in den RAM zusätzlich verlangsamt wird, schneidet hier die RAM-Disk schlechter ab. Aber betrachtet man die reine Ladezeit nach Abschluss des RAM-Einlesevorgangs, schafft es die RAM-Disk trotzdem nur in 27 Sekunden. Ich stelle die Vermutung auf, dass hier dann die Engine lahmt oder Serverabfragen eine weitere Beschleunigung der Werte verhindern. Schade, ich hatte vermutet und auch gehofft, dass sich die Entwicklung der Ladezeit möglichst linear fortsetzt. Nach den spürbaren Vorteilen vom Wechsel von der alten HDD auf schnellere Datenträger, hatte ich gehofft durch den Einsatz der Revodrive und in Kombination mit einer RAM-Disk seien nochmals deutlich schnellere Startzeiten möglich. Dies wurde jedoch widerlegt, unter die 26-27 Sekunden Startzeit kann ich zumindest mein derzeitiges System auch mit Hilfe der Revodrive nicht drücken.
7.2. Kartenladezeit "Tatooine"
Vielleicht ergibt sich ja ein anderes Bild beim laden einer großen Map. Dazu habe ich die Planetenkarte „Tatooine“ ausgewählt. Hier werden die Werte gerundet, da die Ladezeit nicht durch einen Klick "gestartet" werden kann.
Gewohntes und zu erwartendes Bild, die 4 Jahre alte Seagate bietet dem System die erforderlichen Daten mit 50 Sekunden am langsamsten zur Verfügung. Die kleine Überraschung folgt, die 64Gb San Disk kann der Samsung840 2 Sekunden abnehmen (42sek).
Gewohntes, wenn auch knappes Bild, die Revodrive liegt in Führung mit 39 Sekunden. Allerdings bringt der Einsatz der zusätzlichen RAM-Disk nichts mehr, auch die RAM Disk benötigt 39 Sekunden. Das übrigens auf allen eingesetzten Start-Datenträgern inklusive der Barracuda.
Die Vermutung liegt nahe, dass auch hier wieder die Engine limitiert, Daten downgeloaded werden oder die CPU limitiert, da Swtor nicht unbedingt mehrkernoptimiert ist.
7.3. SWTOR- Performance
Keine Veränderungen in der Performance. Auf allen SSDs liegt die Performance im Schnittca. 3-10 Frames höher als auf der alten Spinpoint HDD. Grade in Bereichen mit vielen Details und anderen Spielern gut bemerkbar. Auch das nervige "nachschleifen" des Bildes trotz genügend Frames ist nicht mehr vorhanden.
7.4. Fazit SWTOR Ladezeiten:
Der Sprung von HDD auf SSD liegt auf der Hand und ist deutlich messbar. Die extrem schnelle Seagate 7200.14 präsentiert die HDD-Fraktion wieder hervorragend und liegt nur knapp hinter den SSDs. Innerhalb der SSDs selbst liegen nur geringe Performanceunterschiede vor. Die Revo kann sich trotz schnellerer Anbindung ebenfalls nur noch geringfügig absetzen.
Da hier die Diskrepanz wesentlicher kleiner ist als noch bei den vorangegangenen Kopierbenchmarks kann davon ausgegangen werden, dass jetzt die Auslastungsgrenze der Engine bzgl. Ladezeiten ausgeschöpft ist und der Prozessor die ankommenden Befehlssätze nicht schneller abarbeiten kann oder darf. Möglicherweise also eher ein "Engineflaschenhals".
8. Test 4 à Crysis Warhead Ladezeiten
Auch Crysis Warhead lässt sich relativ leicht mit einer RAM-Disk nutzen. Ich habe als Test die erste Warhead Karte „Call me Ismael“ ausgewählt. Die Grafik-Details sind alle auf höchster Stufe bei einer Auflösung von 1680x1050.
Es ergibt sich ein ähnliches Bild wie in Swtor. Die Spinpoint bremst das System deutlich aus. Dies schlägt sich in 58 Sekunden Ladezeit nieder. Die Samsung 840 braucht immerhin nur noch 39 Sekunden und wird hier abermals von der pfeilschnellen normalen HDD Seagate Barracuda eingeholt. Die SanDisk kann mit 35 Sekunden noch etwas zulegen. Die Revodrive ist mit 33 Sekunden minimal schneller. Die RAM-Disk schlägt ebenfalls mit 33 Sekunden zu Buche. Auch hier ist der RAM-Disk der Grunddatenträger egal, die 33 Sekunden weichen lediglich innerhalb der Messungenauigkeit von wenigen Zehntelsekunden ab.
Auch hier entsteht also scheinbar auf meinem System eine Limitierung. Ob es am System selbst (CPU/Grafik etc) liegt, oder die Engine limitiert, kann ich derzeit nicht sagen. In näherer Zukunft werde ich mal die CPU übertakten, um hier weitere Ursachenforschung zu betreiben.
9. Eigene Anwendungstests
9.1. Adobe Photoshop CS4:
Das etwas in die Jahre gekommene Photoshop CS4 aus dem Jahr 2008 wird gestartet und mit dem Laden einer 9,2MB großen Bilddatei beauftragt. Auch hier werden 5 Durchgänge gemittelt.
Barracuda .14: 6,5 Sekunden
SAN-Disk: 5,4 Sekunden
Revodrive: 4,5 Sekunden
Die Revodrive startet Photoshop subjektiv rasend schnell. Auch ohne Stoppuhr ist hier das Ergebnis bereits gefühlt messbar. Klarer Punktsieg an die Revodrive.
9.2. MAGIX Video deluxe 17 Plus Sonderedition
Für einen weiteren Alltagstest habe ich mir die Videobearbeitungssoftware „MAGIX Video Deluxe 17 Plus Sonderedition“ aus dem Jahr 2011 ausgesucht.
Ich empfinde das gesamte Arbeiten inklusive Starten der Software angenehmer auf der Revodrive als mit den anderen Datenträgern. Um diesen rein subjektiven Eindruck zu testen, lade ich ein relativ komplexes Videoprojekt, welches aus mehreren AVI- und WMV-Dateien und zwei HD Dateien mit .264 Codierung besteht. Das Videoprojekt läd zudem mehrere MP3 Dateien, WAV Sounds und Videoüberblendungen und Filter. Die Daten liegen dabei jeweils auf den einzelnen Datenträgern. Gestoppt wird die Dauer des Ladens des Projektes, bis die Maus den Befehl für das Starten des Videoprojekts annimmt. Auch hier werden wieder 5 Durchgänge gemittelt.
Barracuda .14: 8,2 Sekunden
SAN-Disk: 7,2 Sekunden
Revodrive: 5,4 Sekunden
Das Ergebnis unterstreicht mein Gefühl, dass die Revo etwas schneller arbeitet. Die „smoothere“ Arbeitsgeschwindigkeit aus dem Windows-Betrieb setzt sich in der Videobearbeitung fort. Im Vergleich zu Photoshop nimmt die Revo der San Disk und der Barracuda deutlich mehr Sekunden ab.
10. Gesamtfazit:
Die Revodrive 3 120GB stellt die Einsteigerkarte von OCZs Revodrive Serie dar und hinterlässt bei mir einen sehr guten Eindruck, muss aber auch vorweg klar sagen, dass sie für mich persönlich für die gebotene Leistung zu teuer wäre.
Die Gesamtleistung an sich ist in meinen Augen aber phänomenal. Der Windows Start ist trotz zusätzlichem Bios fix, und auch die "gefühlte" Arbeitsgeschwindigkeit des Betriebssystems und einiger Programme ist höher als auf meinen SSDs, aber gerade in Spielen bringt die Revo eher kleine Vorteile im Vergleich zu den SSDs. Da wäre mir eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden der riesige Aufpreis nicht wert. In SWTOR und Crysis Warhead ist durch den Einsatz einer RAM-Disk desweiteren die gleiche Performance zu erzielen. Und man kommt derzeit an günstigen Arbeitsspeicher doch erheblich besser heran, als an ein Revo-Schnäppchen. Ob sich dieses Bild auch in anderen Spielen zeigt, konnte ich aufgrund Zeitmangels jedoch noch nicht weiter austesten, werde dies aber im Forum nachträglich posten. Auch wenn in Spielen die Gesamtperformance nicht weiter angehoben wurde und auch die Ladezeiten nicht sonderlich verringert werden konnten, so bin ich mit der Windows und Anwendungsperformance überaus zufrieden. Die Revodrive stellt zumindest bei mir den spürbar schnellsten Datenträger dar.
Bei den durchgeführten Tests bleibt zunächst festzustellen, dass die Revodrive große Dateien liebt, aber das Design des Laufwerks nicht so gerne mit kleineren Dateien werkelt, andere SSDs schneiden hier in Teilbereichen (sequentielle Tests) überraschenderweise unwesentlich schlechter ab, und dabei habe ich persönlich gar keine richtigen Renner im Einsatz. Auf den anderen Seite zeigt sie dann allerdings bei multiplen Zugriffen extreme Geschwindigkeit. Und gerade hierdurch scheint die Revo im Alltagsbetrieb ordentlich zu profitieren, denn in allen durchgeführten Tests liegt die Revo klar in Führung.
Weiterhin generiert die Revodrive einen extremen Performancegewinn in Benchmarks mit mehreren Durchläufen (siehe Atto-Bench). Die Revo wird hier vermutlich von OCZ definierte Workstation-Tricks anwenden, in welchem oft immer wiederkehrende und wiederholende Arbeitsprozesse vorkommen. Das ist aber lediglich eine persönliche Vermutung und da sind die Experten von euch gefragt. Hat hier jemand eine Idee?
Da sich aber bereits mit der Revodrive 3 X2 eine deutlich aufgebohrte und verbesserte Version im Handel befindet, welche noch extremere Testergebnisse verspricht und die technische Messlatte des Möglichen vermutlich weiter voranschiebt, bin ich sehr gespannt, wie sich dieser Trend in Zukunft fortsetzt und wie sich der Preis der normalen Revo3 120GB entwickelt.
Falls sich über kurz oder lang der Preis der Revodrive etwas an die normalen SSD Preise annähert, dann würde ich eine uneingeschränkte Empfehlung geben. In der jetzigen Form aber bliebt die 120GB Variante (in meinen Augen) daher alleinig aufgrund des sehr hohen Preises i.V.m den leichten offenbarten Schwächen in den sequentiellen Testergebnissen für den Normalanwender nur „bedingt empfehlenswert“. Würde OCZ weitere Betriebssysteme außer Win7 unterstützen, die Strauchler im sequentiellen Test beseitigen, und den Preis etwas senken, würde ich aber von einem technischen Meisterstück sprechen.
In meinem Test bin ich absichtlich nicht auf die von OCZ beworbene TRIM Unterstützung eingegangen. Die Revodrive 3 ist zwar hardwareseitig dazu in der Lage, es fehlt aber noch die softwareseitige Unterstützung von Microsoft. Daher ist das Feature bisher ein Papiertiger. Aber auch ohne TRIM schlägt sich die Revodrive in den letzten Wochen sehr gut und ohne messbaren Geschwindigkeitsverlust.
Nichtsdestotrotz muss man der OCZ Revodrive3 attestieren, dass sie bereits jetzt ein technisches Kleinod ist, welches zu begeistern vermag. Für Technik-Enthusiasten, die nicht auf jeden Euro schauen müssen, ist die Revo auch jetzt schon ein mehr als empfehlenswertes Stück Technik. Auch für Leute wie mich, die keinen 6GB Port auf dem Mainboard zur Verfügung haben, lohnt sich der Blick auf die Einsteigerkarte der Revodrive Serie. Vor allem dann, wenn es darum geht große Dateien zu verschieben. Hier kann ich mir sehr gut vorstellen, dass im Bereich der Videobearbeitung mit großen Dateien die Revodrive ihre Muskeln spielen lassen wird (siehe auch Punkt 9). Auch in meinem beruflichen Umfeld könnte ich es mir sehr gut vorstellen, da ich hier täglich mit großen Image-Dateien zu tun habe, die der Revodrive wohl entgegen kommen würden.
Letztlich ist es also, wie so oft, eine Frage des Preises. Hier muss sich jeder über das Einsatzfeld der Revodrive bewusst sein, um dann die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Anschaffung zu klären. Jetzt, da ich die Revodrive3 mein Eigen nennen darf, möchte ich sie auch nicht mehr missen.
Gesamtfazit in einem Satz: SSD mit überwiegend erstaunlicher Leistung, aber auch sehr hohem Preis.
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: