MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi
...Ein Beispiel für einen gelungenen Einstieg in PCIe Gen4?
- Verpackung und Lieferumfang
- Spezifikationen
- Das Board
- Konnektivität und Layout
- Praxistests
- Fazit
- Links
► Verpackung und Lieferumfang
Die maßgeblich in Mattschwarz gehaltene Verpackung ist an der Front mit Farbakzenten aufgewertet und weist groß auf den X570-Chipsatz und dessen PCIe-Gen-4-Tauglichkeit hin. Den Rest der Vorderseite schmücken Markenlogo und der große weiße Schriftzug mit der Modellbezeichnung. Die übrigen Seiten ergänzen weitere nützliche Aufdrucke, wie etwa die mehrfach vorhandenen und übersichtlichen Hinweise auf die Prozessorunterstützung und eine Übersicht über das rückseitige I/O-Panel auf der Verpackungsrückseite. Hier finden sich neben einer Produktabbildung auch ausgewählte Key-Features, die aber teilweise etwas fragwürdig erscheinen. Für mich wäre beispielsweise ein guter Soundchip ein wichtigeres Key-Feature für eine Mittelklasseplatine als „2x CPU POWER“ mit bis zu 540 Watt. Das MPG X570 Gaming Edge Wifi (uff, welch ein langer Name) bietet übrigens tatsächlich beides – mehr dazu aber im weiteren Verlauf der Review. MSI bietet für die Platine über die gesetzliche Gewährleistung hinaus übrigens drei Jahre Garantie ab Produktionsdatum mit einer Abwicklung über den Händler.
Im Innern ist die Platine in einer antistatischen Kunststoffhülle verpackt und verrutschsicher in einer Pappkartonage fixiert. Der Lieferumfang liegt getrennt unter dieser Pappkartonage und ist damit sauber vom Mainboard getrennt. Damit hat MSI alles richtig gemacht, um das Mainboard sicher durch die Transportwege und zum Kunden zu bringen.
Beim Lieferumfang geht es dagegen dem Preis angemessen spartanisch zu. Zwar werden nur die wenigsten Nutzer mehr als zwei SATA-Laufwerke im Einsatz haben und M.2-SSDs lassen den Bedarf an SATA-Kabeln noch weiter sinken – ich hätte mir dennoch bei sechs SATA-Anschlüssen am Board zumindest vier beiliegende Kabel gewünscht, zumal es sich hierbei um Cent-Artikel handeln dürfte. Ansonsten gibt es am Lieferumfang jedoch nur wenig auszusetzen, aber auch nichts Außergewöhnliches zu vermelden.
- 2× SATA-Kabel (1× gerade, 1× gewinkelt)
- 2× Wlan-Antennen (2,4 + 5 GHz; klapp- und schwenkbar)
- 1× ARGB-Kabel-Verlängerung (80 cm)
- 2× M2-Schrauben
- Handbuch (Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch)
- Treiber-DVD
- Quickstart-Guide
- Aufkleber für Markierung von Laufwerkskabeln
- MSI-Casebadge
- Produkt-Registrierungskarte und Werbebeilage (weitere MSI-Produkte)
► Spezifikationen
Bevor das Kapitel Konnektivität direkt technisch in das Gebotene des Gaming Edge einsteigt, will ich mit einer kurzen Einordnung der Platine am Markt sowie MSIs eigenem X570-Portfolio, das aktuell 9 Modelle umfasst, beginnen. Mit dem X570-Chipsatz sind die Mainboardpreise im Vergleich zu den vorhergehenden AM4-Platinen noch einmal etwas angestiegen. MSI bietet dabei aktuell mit einem Preispunkt von 160 Euro (MSI X570-A Pro) den Einstieg in die Welt des PCIe Gen 4. An der Ausstattungs- wie auch Preisobergrenze bietet MSI mit dem Prestige X570 Creation (490 Eur) und dem MEG X570 Godlike (630 Eur) zwei sündhaft teure Platinen an. Und so orientiert sich das MPG X570 Gaming Edge WiFi mit einem Straßenpreis von 200 Eur aktuell eher am unteren Rand der Skala, bietet dafür aber auch schon eine durchaus ansehnliche Ausstattung. PCIe Gen 4 (logisch...), AC-Wlan, guter Sound (ALC1220), USB 3.2 Gen 2 (10 Gbps), ein hochwertiger PWM-Controller der Spannungswandlung und RGB gehören unter anderem zu den Highlights. Nicht umsonst rutscht es so auch bei der Beliebtheit im PCGH-Preisvergleich ganz nach oben und wird aktuell nur von dem noch begrenzt verfügbaren Nachzügler der Modellreihe, dem MSI MAG X570 Tomahawk Wifi, knapp geschlagen. Übrigens handelt es sich beim Gaming Edge Hersteller übergreifend bei einem Preispunkt von rund 200 Euro aktuell um die günstigste X570-Platine mit integriertem Wlan im PCGH-Preisvergleich, was es auch im Ranking aller X570-Platinen unter die Top5 spült. Wir sehen schon: Es handelt sich hier definitiv um eine Platine bei der MSI mit Ausstattung und Preis on Point zu sein scheint und großes Interesse hervorruft.
(Quelle: PCGH-Preisvergleich, MSI X570-Platinen nach Beliebtheit sortiert)
Wer sich schon einmal vorab einen Überblick über das Gebotene in einer übersichtlichen Tabelle schaffen möchte, kann dies nachfolgend tuen. Die Eigenschaften und genauen Spezifikationen der Platine erläutern sonst die nachfolgenden Kapitel in voller Prosa.
► Das Board - Erscheinungsbild
Entpackt fällt eine im schwarz-grauen Design gehaltene Platine im klassischen ATX-Format ins Auge. Schwarz heißt hier übrigens auch wirklich mattschwarz. Kunststoffoberflächen sind mit Schutzfolien versehen, ebenso wie der kleine 50-mm-Lüfter für den I/O-Hub, der mit seinem Aufkleber direkt auf die "Zero Frozr"-Technologie hinweist: Der Lüfter muss nicht zwingend laufen, denn MSI sieht von Haus aus den semipassiven Modus für den I/O-Hub-Kühler vor. Hier gilt dann wirklich: Der Lüfter dreht sich nicht? It is not a bug, it is a feature! Ansonsten wird das erste Erscheinungsbild der Platine maßgeblich von der ausladenden Kühlkonstruktion dominiert. So ist die große Abschirmung des IO-Panels tatsächlich aus Aluminium gefertigt und dient auch der Kühlung der Spannungsversorgung. Zusätzlich verlängert sich der I/O-Hub-Kühler über dem ersten PCIe-Slot und übernimmt hier die Funktion der Kühlung für eine M.2-SSD. In Summe verschafft dies dem Board ein recht ordentliches Gewicht. Wie effektive diese Konstruktion zu arbeiten vermag, klärt das Praxiskapitel des Tests. Im Bereich der SATA-Ports ist das PCB zudem zurückgeschnitten, um die Kabelführung (z.B. an Gehäusedurchtritten) zu erleichtern. Rückseitig finden sich mit Ausnahme der schwarzen AM4-Backplate keinerlei Anbauten.
Prozessoren aus der Ryzen-1000-Serie werden ebenso wenig wie Athlon-APUs unterstützt. Wer die exotische Kombination aus X570-Hub und altem Ryzen 1xxx dennoch nutzen möchte, sollte auf PCGH vorbeischauen. Ansonsten nimmt der AM4-Sockel alle Prozessoren bis hinauf zum aktuellen 16-Kerner mit einer TDP von 105 Watt auf. Für die PWM-Regulierung der Spannungsversorgung des Prozessors greift MSI üppig ins Regal und platziert einen hochwertigen International Rectifier IR35201 auf der Platine. Dieser kann maximal 8 Phasen ansteuern - MSI beschränkt sich in diesem Fall aber nur auf sechs Phasen und nutzt eine Konfiguration 4+2 (CPU/SOC). Neben dem 8-poligen 12V-Anschluss verfügt die Platine auch noch über einen 4-Pin-ATX12V-Anschluss. Damit stiftet MSI bei Einsteigern aber eher Verwirrung als wirkliche Vorteile bzgl. der Spannungsversorgung zu ermöglichen. Das Handbuch weist nämlich darauf hin alle Anschlüsse mit Zuleitungen vom Netzteil zu versorgen („Make sure that all the power cables are securely connected to a proper ATX power supply to ensure stable operation of the motherboard.”. Nicht allzu oft liest man in Foren daher die Anfrage, wie im Falle zu verfahren ist, dass nur ein 8-Pin-Anschluss am Netzteil vorhanden ist und der zusätzliche 4-Pin-Stecker fehlt. Darf das Board jetzt in Betrieb genommen werden, oder nicht? Leisten wir an dieser Stelle daher etwas Aufklärungsarbeit: Der 8-polige EPS-12V-Anschluss erlaubt mit seinen vier 12-Volt-Leistungen bis zu 28 Ampere. Das sind in Verbindung mit 12 Volt satte 336 Watt Leistung, die der Stecker vom Netzteil beziehen kann. Spätestens an dieser Stelle sollte jedem klar sein, dass die zusätzliche Kapazität von weiteren 192 Watt (16 Ampere) vom 4-polige ATX12V-Anschluss für den alltäglichen Betrieb nur noch nutzloses Beiwerk ist. Oder anders gesprochen: Bevor wir beide Anschlüsse voll auslasten, sind die Spannungswandler am Board vermutlich schon in Rauch aufgegangen. Man sieht also recht deutlich: Der sekundäre Anschluss bringt allenfalls dem Extrem-Übertakter etwas, der die CPU-Leistungsaufnahme mit Flüssigstickstoff über die 300 Watt-Marke verschiebt. Und diese Nutzer fallen sicher nicht in die Zielgruppe dieser Platine. MSI könnte Im Handbuch bei der 4-poligen ATX12V-Verkabelung daher gerne von einem optionalen Anschluss sprechen, um die Lage klarer zu gestalten. Im Gegensatz zum PWM-Controller wird bei den eigentlichen Spannungswandlern aber der Rotstift angesetzt. Auf der Platinenrückseite finden sich fünf bekannte Phasendoppler/Dual-Driver (IR3598) vor. Vier davon werden in ihrer Dopplerfunktion genutzt (1x 3598 teilt 1 Phase vom PWM-Controller in 2 Phasen mit jeweils halber Frequenz für die Ansteuerung der Mosfets), wohingegen für die beiden SOC-Phasen die Funktion als Dual-Driver eingesetzt wird (1x 3598 als Doppeltreiber -> 2 Phasen vom PWM-Controller steuern 2 SOC-Phasen an). Aus der 4+2-Konfiguration des PWM-Controllers werden so 2×4 + 2 Phasen auf der Platine selbst. Im Marketingsprech kann man also von acht Phasen für die CPU-Stromversorgung sprechen, real liegen gedoppelte vier Phasen vor. Zusätzlich wird bei der CPU-Spannungswandlung auf den Einsatz hochintegrierter und damit effizienter DrMOS (Driver, Lowside- und Highside-Mosfet in nur einem Bauteil > Vorteil hoher Effizienzen) verzichtet. Stattdessen erfüllen die IR3598 die Driver-Funktion und steuern physisch getrennte High- und Lowside-Mosfets an. Dabei kommen mit acht Pärchen aus OnSemi 4C029N (max. 46 A) und 4C024N (max. 78 A) eher durchschnittliche Bauteile zum Einsatz, die insbesondere bei höheren Strömen (12-, 16-Kerner ahoi) bzw. hohen Frequenzen in der Effizienz nachlassen und daher größere Mengen an Abwärme produzieren werden. Die beiden Ubiq QA3111 für die SOC-Versorgungen gehören eher zu unbekannten Vertretern der Gattung und vereinen High- und Lowside-Mosfet in einem Bauteil. Ein öffentliches Datenblatt konnte ich aber nicht finden, die Kapazitäten liegen aber im Bereich von 56 Ampere je Mosfet. Übrigens entspricht die Spannungswandlung der des nochmals deutlich günstigeren X570 Gaming Plus Modells. Ein umfassendes und sehenswertes Video von Buildzoid zu Effizienz und Aufbau sei hier erwähnt: https://www.youtube.com/watch?v=DinQsUNepoU&feature=youtu.be.
Der Freigang um die Kühlkonstruktion fällt erfreulich großzügig aus. Besonders hervorzuheben ist der Abstand zum ersten Grafikkartenslot, der auch großen Luftkühlern in der Breite ausreichend Bauraum verschafft. Der M.2-Kühler mit seiner geringen Bauhöhe von knapp 14 Millimetern - alle Höhen sind übrigens von der Platinenoberfläche aus gemessen - rangiert dabei fast auf dem Niveau des PCIe-Slots selbst und sorgt für keinerlei Einschränkungen. Lediglich die Zugänglichkeit der Haltklammer am Slot erfordert bei Grafikkarte mit Backplate ein geschicktes Händchen. Die übrigen Maße fallen im Vergleich zu anderen Platinen ebenfalls gut aus - Einschränkungen konnte ich im Testbetrieb keine feststellen. Details zum Wirkungsgrad der Kühlkonstruktion an sich finden sich im Praxisteil dieses Tests.
(Eigene, modifizierte Darstellung - Bild-Quelle: msi.com)
Beim Speicher setzt MSI auf vier schwarze Slots für den DDR4-Speicher und ermöglicht eine Maximalkapazität von 128 GiByte. Bei den maximal möglichen Taktraten ist je nach verbauter Ryzen-Generation zu unterscheiden: Bei Ryzen-Prozessoren mit Zen-Cores der ersten Generation ("Ryzen 2000") ist der OC-Betrieb hinauf bis zu DDR4-3.466 spezifiziert. Mit einer 3000er-CPU (Zen 2. Generation) gibt es mit Übertaktung sogar bis zu DDR4-4.400. Die Verschaltung der Slots ist dabei in der Daisy-Chain gehalten und somit für die Übertaktbarkeit von zwei Speicherriegeln optimiert. Inwieweit das Board seine Versprechen in Verbindung mit dem Ryzen 5 3600X und zwei jeweils 16 GiByte großen Crucial-Riegel einlösen kann, verrät der Praxisteil im Artikel. Toll: MSI markiert die primär zu nutzenden A2/B2-Slots direkt auf der Platine und trennt die Leiterbahnen zusätzlich durch einen isolierenden Bereich vom Rest der Platine (orangebraune Linie).
Das IO-Panel verfügt über eine vorinstallierte, Mainboard-feste Blende und besitzt am oberen Rand einen Taster für die BIOS-Flashback-Funktion. Ein überaus praktisches Feature, um die UEFI-Version ohne sonstige Hardware zu aktualisieren (löst z.B. das Problem einer neuen CPU, die erst mit neueren UEFI-Versionen kompatibel ist). Darunter befindet sich ein etwas antiker Legacy-PS2-Port sowie die Antennenanschlüsse für die Wlan-Funktionalität. Der HDMI-Port ermöglicht eine Grafikausgabe nach Standard 1.4, falls denn eine Ryzen-APU verbaut ist. Für die normalen Ryzen-CPUs ist er dagegen ohne Funktion. Beim Netzwerkanschluss gibt es "nur" 1Gbit-Ethernet, das über einen Realtek RTL8111H erzeugt wird. Beim Sound trumpft die Platine mit fünf Klinkenanschlüssen und einem optischen Toslink-Anschuss auf. Über das ganze Panel verteilen sich ansonsten in Summe acht USB-Anschlüsse. Das ist jetzt zwar nicht Topnotch (zum Vergleich beispielweise 12 Stück am Asus Crosshair VIII Hero), aber man darf hier auch nicht vergessen, dass wir uns mit einer gehobenen X570-Einsteigerplatine auseinandersetzen. Bei den internen Schnittstellen gibt es sechs mal SATA 6 Gb/s. Am unteren Rand der Platine positioniert MSI eine Menge Anschlussheader und platziert hinter den beiden PCIe ×4 Slots noch einen zweiten M.2 Slot für SSDs. Der primäre M.2-Slot versteckt sich übrigens über dem ersten PCIe-Slot unter dem Kühler, der sich mittels drei Kreuzschlitzschrauben entfernen lässt - die Grafikkarte muss dafür also raus. Das einzige was der Übertakter vermisst sind Start-/Neustart-Buttons und ein ClearCMOS-Button.
Bei den PCIe-Erweiterungsslots setzt MSI auf schwarze Bauteile. Der primäre Slot für die Grafikkarte erhält zudem eine vollumfassende Metallschirmung und -verstärkung, der PCIe ×4 Slot dagegen eine einfachere Metallverstärkung für erhöhte mechanische Festigkeit. Die Anschlusslogik der Steckplätze behandelt das nachfolgende Kapitel "Konnektivität und Layout" im Detail.
Abschließend seien noch offen gebliebene Besonderheiten der Platine erwähnt. Beim Sound gibt es für die Preisklasse wirklich gute Bauteile zu bestaunen. Ein ALC1220 in Verbindung mit einem Operationsverstärker (Texas Instruments OPA1652) ist für eine Einsteigerplatine durchaus erwähnenswert. Auf der Platinenrückseite markiert MSI per Aufdruck Bereiche, auf die insbesondere bei der Montage geachtet werden sollte: Hier dürfen nämlich keine Gehäuse-Standoffs sitzen, um Kurzschlüssen vorzubeugen. Zur RGB-Beleuchtung am oberen, rechten Boardrand seien auch noch ein paar Worte verloren. Die 12 LEDs lassen sich in zahlreichen Funktionen mittels der Dragon Center Software steuern. Was dabei aber nicht gelingt, ist die Frequenz der Ansteuerung anzuheben - so neigen flimmerempflindliche Nutzern dazu, die LEDs beim Abdimmen bzw. Farbwechseln als flackernd wahrzunehmen. Wer möchte, schaltet sich die LEDs daher auch ganz bequem direkt im UEFI komplett ab. Letzter Punkt ist die EZ Debug LED, die Troubleshooting vereinfacht und Fehler im BOOT-Vorgang anzeigt. Die vier Einzel-LEDs (CPU / DRAM / VGA / BOOT(-Device)) sind dabei nicht farbcodiert und alle in Rot gehalten - ein genauer Blick ist also von Nöten. Dennoch ein sehr nützliches Feature um Störenfriede im System zu identifizieren.
► Das Board - Einblicke ins UEFI
Erst einmal im UEFI angekommen, begrüßt einen eine ansehnliche grafische Oberfläche. MSI tauft diese selbst das Click BIOS in fünfter Generation. Obwohl ich nun schon geraume Zeit keine MSI-Platine mehr mein Eigen nennen durfte (die letzte Platine nutzte ich tatsächlich noch vor UEFI-Zeiten), komme ich auf Anhieb mit der Bedienung des UEFI zurecht. Dabei kennt das UEFI zwei Modi ("EZ Mode" und "Advanced"). Mich zieht es ausgehend vom einfachen Modus mittels der F7-Taste natürlich direkt in den erweiterten Modus. Um meine Leser an dieser Stelle nicht mit einer schier unendlichen Zahl an Screenshots aus dem UEFI zu langweilen (so viele Untermenüs und Optionen gibt es wirklich...), beschränke ich mich im Folgenden auf Besonderheiten. Auch an dieser Stelle sei daher mein Aufruf beachtet: Konkrete Fragen, oder ihr wollt noch mehr wissen? Dann her damit!
Im erweiterten Menü findet sich unter OC natürlich der Tab, den ein PCGH-Extreme-Nutzer zwingend kennen muss! Hier platziert MSI gesammelt alle Einstellungen zum Thema Übertakten und nutzt teilweise weitergehende Untermenüs für die zahlreichen Optionen. Absolut erwähnenswert: Mit "Memory Try It!" bietet sich hier eine Option um schnell den Speichertakt austesten zu können - Das anschließend notwendige Feintuning bei Spannungen und Subtimings obliegt aber weiterhin dem Nutzer.
Die Lüftersteuerung ist im UEFI mithilfe einer grafischen Oberfläche gestaltet. Wird der "Smart Fan Mode" aktiviert, lässt sich die Lüfterkurve bequem anhand einer 4-Punkt-Kurve individuell einstellen - das geht übrigens auch für den IO-Hub-Lüfter, was sonst kein Hersteller zulässt. Ebenso lassen sich die Regelquellen für den jeweiligen Lüfter anwählen. Wem die Lüftersteuerung zudem zu aggressiv agiert (Matisse-CPUs sind ja für ihre hoch fluktuativen Temperatuen im Idle / Temperaturspikes bekannt), der kann über die "Fan Step Up Time" die Lüftersteuerung träger gestalten, was kurzes Aufheulen der Lüfter effektiv unterbindet. Die Gehäuselüfter (Sys-Fan) haben übrigens keine Regelung hinterlegt und müssen selbst eingestellt werden. Default werden sie mit 7,2 Volt Spannung angesteuert.
Ein spezieller Parameter soll im UEFI gesetzt werden, aber man findet ihn trotz dem Durchforsten einiger Menüs nicht auf Anhieb? Kein Problem, denn das UEFI von MSI bietet eine Suchfunktion, die dann entsprechende Optionen direkt auflistet - Toll! Eine weitere Besonderheit, die es anzusprechen gilt, ist der Board-Explorer, der in seiner Form so recht einzigartig ist. Hier lassen sich per Mouse-Over diverse Schnittstellen auf dem Board auslesen. Wo steckt welche Komponente, wo ist welcher Anschluss? Ein nettes Gimmick, um sich als Einsteiger schnell einen Überblick über den eigenen Rechner zu verschaffen.
Zuletzt bearbeitet: